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Zum aktuellen Forschungsstand des fötalen Alkoholsyndroms von ...

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3. Über die Fähigkeiten eines Menschen mit FAS oder FAE<br />

Nachdem zuvor die medizinischen Gesichtspunkte der pränatalen<br />

Alkoholschädigung dargestellt worden sind, sollen nun im folgenden Kapitel die<br />

kognitiven Fähigkeiten, hier besonders die Informationsverarbeitungsprozesse<br />

dargestellt werden. Auch das mögliche Verhalten eines Menschen mit FAS/FAE<br />

wird aufgezeigt. Ein Kapitel behandelt die erhöhte Suchtgefährdung.<br />

3.1 <strong>Zum</strong> schulischen Lernen<br />

An dieser Stelle werden die Besonderheiten der kognitiven Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten, die mit dem schulischen Lernen verbunden sind, dargestellt.<br />

Bei Kindern, die pränatal dem Alkohol ausgesetzt waren, wurden <strong>von</strong> Coles<br />

(1993, 255-263) Defizite in der kognitiven Entwicklung, Schulleistung und<br />

Aufmerksamkeit gefunden.<br />

Eine verkürzte Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeitsspanne wird auch<br />

<strong>von</strong> Streissguth (1987, 158) beschrieben.<br />

Der mittlere Intelligenzquotient bei Menschen mit erheblicher pränataler<br />

Alkoholexposition beträgt, laut Streissguth, 68. Der niedrigste <strong>von</strong> ihr gemessene<br />

Intelligenzquotient war 20, der höchste 105 (1991 (b), 1964). Aufgeteilt in FAS<br />

und FAE ergibt sich folgende Verteilung der IQ-Werte:<br />

FAS: mittlerer IQ-Wert bei 66<br />

FAE: mittlerer IQ-Wert bei 73<br />

Nach der AAMR-Definition (1992, s. Kapitel 1.2) liegt eine geistige Behinderung<br />

bei einem IQ <strong>von</strong> ca. 70 bis 75 oder darunter vor.<br />

Löser (1990 (a), 335) gibt zu bedenken, daß es schwierig ist, reale Angaben zu den<br />

IQ-Werte bei Menschengruppen mit FAS/FAE zu erhalten, da die Zahlen meist<br />

nicht bei unausgewählten Menschen erhoben werden. Die Werte werden auch<br />

durch die ungenügende Mitarbeit der Kinder auf Grund der „Hyperaktivität“ (s.<br />

Kapitel 3.3) verfälscht (Neumann 1996, 4).<br />

Integrative Denkprozesse, Abstraktionen, Symbolisationen, Erlernen <strong>von</strong> Regeln<br />

und Erfassen <strong>von</strong> Sinnzusammenhängen oder Konzeptbildungen sind bei<br />

Menschen mit FAS/FAE erschwert oder unmöglich (Neumann 1996, 4; Löser<br />

1995, 62; Löser 1990 (a), 335).<br />

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