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Zum aktuellen Forschungsstand des fötalen Alkoholsyndroms von ...

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Der erfolgreiche Besuch einer Regelschule wird durch die kurze<br />

Aufmerksamkeitsspanne und die Konzentrationsschwierigkeiten erschwert<br />

(McIntyre-Palmer 1994, 72; Davis 1994, 11; George 1993 (b), 38). Die Probleme<br />

im Erwerb der Kulturfähigkeiten können in den ersten beiden Grundschuljahren<br />

eventuell noch nicht auffallen, aber mit zunehmenden Anforderungen im<br />

Problemlösen und im abstrakten Denken werden die Schwierigkeiten deutlicher<br />

(George 1993(b), 38). Ganz besonders im Mathematikunterricht werden die<br />

Probleme offenkundig (McIntyre-Palmer 1994, 72).<br />

Oft ist es für die betroffenen Kinder und Jugendlichen nicht möglich, so zu<br />

handeln, wie es <strong>von</strong> der Umwelt auf Grund <strong>des</strong> gemessenen Intelligenzquotienten<br />

erwartet wird (McIntyre-Palmer 1994, 73) . Eine große Rolle spielen hier auch die<br />

schon beschriebenen Gedächtnisprobleme (s. Kapitel 3.1.1).<br />

Dadurch, daß ein Schüler mit FAS/FAE nicht im Unterrichtsstoff wie die anderen<br />

folgen kann, könnte er Verhaltensprobleme entwickeln, um <strong>von</strong> seinen Defiziten<br />

abzulenken (McIntyre-Palmer 1994, 73; Davis 1994, 11-12). Dies kann die schon<br />

beschriebenen Verhaltensprobleme verstärken und verfestigen (s. Kapitel 3.).<br />

Trotz der guten verbalen Fähigkeiten und einem überfreundlichen Verhalten<br />

kommt es zu keiner Einbindung in die Gruppe Gleichaltriger. Die Kinder und<br />

Jugendlichen mit FAS/FAE werden häufig zu sozialen Außenseitern. Häufig<br />

versuchen sie auf unangemessen Weise, nämlich durch Körperkontakt eine<br />

Beziehung zu anderen herzustellen, z.B. durch Schubsen (George 1993 (b), 39).<br />

Ihre soziale Isolation können sie nur überwinden, in dem sie sich anderen<br />

Jugendlichen anschließen, die ebenfalls nicht sozial eingegliedert sind. Diese<br />

können die betroffenen Kinder und Jugendlichen einfach zu dissozialem<br />

Verhalten, zu kriminellen Handlungen oder Drogenkonsum verführen (McIntyre-<br />

Palmer 1994, 73; Davis 1994, 12; George 1993 (b), 39). Doch auch die<br />

eingeschränkte Fähigkeit zu Antizipieren kann zu Lügen, Stehlen, Ungehorsam,<br />

Trotz, Wutanfällen, also zu unangemessenen Verhalten führen. Ein Mensch kann<br />

mit FAS/FAE kann die Folgen seines Handels nicht vorwegnehmen, er handelt<br />

impulsiv (s. Kapitel 3.3 + 3.8.1).<br />

Kinder und Jugendliche mit FAS/FAE haben Schwierigkeiten in ihrer<br />

Impulssteuerung und sie sind emotional labil (Löser 1995, 59), d.h. „daß Wechsel<br />

in der Stimmungslage zu leicht und zu wenig motiviert einsetzen und die Affekte<br />

nicht kontrolliert werden können“ (Löser 1995, 68).<br />

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