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Zum aktuellen Forschungsstand des fötalen Alkoholsyndroms von ...

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keine adäquate soziale Fertigkeiten. Die Kinder können nicht angemessen auf<br />

verbale Anweisungen reagieren.<br />

Die Defizite in der Informationsverarbeitung (s.Kapitel 3.11.) beeinflussen das<br />

Lernen und Handeln der Kinder. Sie benötigen eine klare Struktur, um den<br />

Anforderungen <strong>des</strong> Alltages gerecht zu werden.<br />

Bei nahezu 30% der Kinder treten in den ersten zwei Lebensjahren Saug-, Eß- und<br />

Schluckstörungen auf (Löser 1995, 69; Davis 1994, 10; McIntyre-Palmer 1994,<br />

65), ähnlich wie bei zerebral gestörten Kindern kann es zu erheblichen<br />

Fütterungsschwierigkeiten kommen. Es ist nur ein schwacher Saugreflex<br />

ausgebildet (McIntyre-Palmer 1994, 65; Davis 1994, 10). Die Kinder ermüden<br />

leicht beim Füttern, so daß die Notwendigkeit häufigerer Mahlzeiten besteht.<br />

Einige Säuglinge vermeiden die Nahrungsaufnahme überhaupt, sie scheinen<br />

keinen Appetit zu haben.<br />

Motorische Störungen treten vor allem bei höhergradiger Alkoholschädigung auf.<br />

Gekennzeichnet sind diese motorischen Auffälligkeiten durch ungleichförmige<br />

und zielunsichere Bewegungsabläufe, so ist z.B. die Ausdrucksmotorik gestört.<br />

Die Kinder wirken ungeschickt (Löser 1995, 69). Diese motorische Störung wird<br />

<strong>von</strong> Löser (1995, 69) als eine neuromotorische, kortikale, subkortikale und<br />

zerebellare Bewegungsstörung bezeichnet, die zumeist nur diskret ausgeprägt ist,<br />

besonders ist die Feinmotorik betroffen.<br />

Bei Kindern, die stärker durch den mütterlichen Alkoholkonsum betroffen sind,<br />

kann an den Händen und Fingern ein grobschlägiger Tremor, ähnlich dem<br />

„Flapping-Tremor“ eines erwachsenen Alkoholikers (Davis 1994, 10; Löser 1995,<br />

69) beobachtet werden. Entwicklungsverzögerungen der Grobmotorik äußern sich<br />

in verzögerten Beginn mit dem Krabbeln oder Gehen.<br />

Bei vielen Kindern mit FAS/FAE ist der Schlaf-Wach-Rhythmus gestört (Löser<br />

1995, 8; George 1993, 19; McIntyre-Palmer, 66). Sie haben<br />

Einschlafschwierigkeiten und wachen sehr leicht wieder auf. Einige benötigen nur<br />

sehr wenig Schlaf, andere mehr als Gleichaltrige.<br />

Viele Kinder haben Schwierigkeiten Berührungen auszuhalten. Auch andere Reize<br />

können rasch zu einer Überstimulation führen (George 1993, 19). Dieses weist<br />

schon frühzeitig auf Schwierigkeiten in der Informationsverarbeitung hin. Einige<br />

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