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Zum aktuellen Forschungsstand des fötalen Alkoholsyndroms von ...

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Gleichzeitig mit der „Hyperaktivität“ tritt auch Impulsivität und mangelnde<br />

Impulssteuerung auf (George 1993, 26 / McIntyre-Palmer 1994, 118). Die<br />

Handlungen der Kinder wirken überstürzt, planlos und ziellos (Löser 1995, 65),<br />

wobei die Kinder in ihrem Überschwung aber nicht aggressiv anderen gegenüber<br />

werden (Löser 1995, 65).<br />

Die soziale Reife wird, nach Meinung Lösers (1995, 67), zum großen Teil durch<br />

das „hyperaktive Verhalten“ bestimmt.<br />

Keiner der Autoren, der Kindern mit FAS/FAE Hyperaktivität zuschreibt, definiert<br />

genauer, ob er unter diesem Term mehr als die umgangssprachliche Bezeichnung<br />

für motorische Unruhe versteht. Wenn man aber alle erläuterten Verhaltensweisen<br />

der Kinder mit FAS/FAE berücksichtigt, scheint bei ihnen wirklich gehäuft ein<br />

Hyperkinetisches Syndrom (HKS) vorzuliegen. Myschker (1993, 334) gibt die<br />

zentralen Merkmale <strong>des</strong> HKS nach der Beschreibung <strong>von</strong> Steinhausen 41 wieder.<br />

Die folgenden Merkmale müssen für die Diagnosestellung HKS beachtet werden:<br />

„Hyperaktivität<br />

ziellose Aktivität, kann nicht still sitzen, ständig in Bewegung, Zappeligkeit,<br />

starker Rededrang<br />

Aufmerksamkeitsstörung<br />

kurze Konzentration, wenig Ausdauer in Arbeit und Spiel, schneller Wechsel der<br />

Beschäftigung, leicht ablenkbar, hört nicht genügend zu<br />

Impulsivität<br />

unvorhersehbares Verhalten, mangelnde Steuerung <strong>des</strong> Verhaltens im häuslichen<br />

wie im schulischen Bereich<br />

Erregbarkeit / Irritierbarkeit<br />

unvorhersehbare Affektschwankungen, Wutanfälle aus relativ unbedeutendem<br />

Anlaß, empfindlich gegenüber Kritik, niedrige Frustrationstoleranz,<br />

Störanfälligkeit<br />

Emotionale Störungen<br />

Geringes Selbstwertgefühl, häufiges Weinen, Verleugnen <strong>von</strong> Schwierigkeiten<br />

Dissoziales Verhalten<br />

Destruktivität, Unbeliebtheit, Streitigkeiten, Schlägereien, Necken,<br />

Disziplinschwierigkeiten in Haus und Schule, Ungehorsam, Lügen<br />

Lernstörungen<br />

Schlechte Leistungen in der Schule, isolierte Lernstörungen in Rechnen, Lesen,<br />

Schreiben etc.“<br />

Ursache für das HKS kann eine Hirnschädigung, wie z. B. eine „Minimale<br />

Cerebrale Dysfunktion“ (MCD) (Myschker 1993, 333, Neuhäuser ?, 70) sein, es<br />

besteht auch die Möglichkeit, „daß mangelnde Anregung im Sinne <strong>von</strong><br />

sensorischer und sozialer Deprivation zu der Symptommanifestation beiträgt“<br />

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