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100 - LKH Stolzalpe

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Das magische Bankkonto!<br />

Stell‘ Dir vor, Du hast bei einem Wettbewerb<br />

den folgenden Preis gewonnen: Jeden<br />

Morgen, stellt Dir die Bank 86.400 Euro<br />

auf Deinem Bankkonto zur Verfügung.<br />

Doch dieses Spiel hat - genau wie jedes andere<br />

- auch gewisse Regeln.<br />

Die erste Regel lautet:<br />

Alles was Du im Laufe des Tages nicht ausgegeben<br />

hast, wird Dir wieder weggenommen,<br />

Du kannst das Geld nicht einfach auf<br />

ein anderes Konto überweisen, Du kannst<br />

das Geld nur ausgeben. Aber jeden Morgen,<br />

wenn Du erwachst, stellt Dir die Bank<br />

erneut 86.400 Euro für den kommenden<br />

Tag auf Deinem Konto zur Verfügung.<br />

Die zweite Regel ist:<br />

Die Bank kann das Spiel ohne Vorwarnung<br />

KK<br />

Unser lieber Kollege Oberarzt Dr. Sylkin<br />

wurde durch einen tragischen Unfall,<br />

für uns alle unvorstellbar, aus der Mitte<br />

seines Lebens gerissen.<br />

Alexander Sylkin kam ursprünglich aus<br />

der ehemaligen DDR, hat an der Humboldt-Universität<br />

in Berlin und später an<br />

der Medizinischen Fakultät der Universität<br />

Dresden studiert.<br />

Zur <strong>Stolzalpe</strong> hatte Dr. Sylkin eine ganz<br />

besondere Beziehung aufgebaut:<br />

War er doch bereits als junger Arzt, damals<br />

noch in Dresden beheimatet, mit<br />

seinem Vater bei einem Hüftsonograpiekurs<br />

auf der <strong>Stolzalpe</strong>. Es war etwas<br />

ganz besonderes, Vater und Sohn Seite<br />

an Seite sich der Mühe einer derartigen<br />

beenden, zu jeder Zeit kann sie sagen: Es<br />

ist vorbei, das Spiel ist aus. Sie kann das<br />

Konto schließen, und Du bekommst kein<br />

neues mehr.<br />

Was würdest Du tun?<br />

Du würdest Dir alles kaufen, was Du<br />

möchtest? Nicht nur für Dich selbst, auch<br />

für alle anderen Menschen, die Du liebst?<br />

Vielleicht sogar für Menschen, die Du<br />

nicht einmal kennst, da Du das nie alles<br />

für dich allein ausgeben könntest? In jedem<br />

Fall aber würdest Du versuchen, jeden<br />

Cent so auszugeben, dass Du ihn bestmöglich<br />

nutzt, oder?<br />

Weißt Du, eigentlich ist dieses Spiel die<br />

Realität.<br />

Jeder von uns hat so eine „magische Bank“.<br />

Ausbildung unterziehen zu sehen.<br />

Schon damals und auch später während<br />

eines zweiten Kurses fi el Alexander Sylkin<br />

durch seine fröhliche und humorvolle<br />

liebenswürdige Art auf. Die Faszination<br />

<strong>Stolzalpe</strong> hat ihn nicht mehr losgelassen,<br />

sodass er mit 1. Oktober 2000 als Assistenzarzt<br />

unbedingt die <strong>Stolzalpe</strong> näher<br />

kennen lernen wollte.<br />

Nach einer Unterbrechung trat er im<br />

Jänner 2002 nochmals als Assistenzarzt<br />

ein und konnte seine Facharztausbildung<br />

bei uns auf der <strong>Stolzalpe</strong> absolvieren. Die<br />

Bestellung zum Oberarzt erfolgte mit 1.<br />

Juni 2004. Sein Enthusiasmus für die<br />

Orthopädie war grenzenlos, sein Engagement<br />

galt vor allem der Kinder- und<br />

in letzter Zeit auch Neuroorthopädie.<br />

Selten so gedacht wie<br />

Wir sehen sie nur nicht, denn die Bank ist<br />

die Zeit. Jeden Morgen, wenn wir aufwachen,<br />

bekommen wir 86.400 Sekunden<br />

Leben für den Tag geschenkt, und wenn<br />

wir am Abend einschlafen, wird uns die<br />

übrige Zeit nicht gut geschrieben. Was<br />

wir an diesem Tag nicht gelebt haben, ist<br />

verloren, für immer verloren. Gestern ist<br />

vergangen. Jeden Morgen beginnt sich das<br />

Konto neu zu füllen, aber die Bank kann<br />

das Konto jederzeit aufl ösen, ohne Vorwarnung.<br />

Was machst Du also mit Deinen täglichen<br />

86.400 Sekunden?<br />

Sind sie nicht viel mehr Wert als die gleiche<br />

Menge in Euro?<br />

(im Internet entdeckt)<br />

Abschied von Oberarzt<br />

Dr. Alexander Sylkin<br />

Wir alle haben ihn als sonnigen Typ, voll<br />

Enthusiasmus, Einsatzfreude und Hilfsbereitschaft<br />

kennen gelernt. Auch nach<br />

seiner Verehelichung im August 2005<br />

mit seiner Frau Alina – vielen ist noch<br />

die Hochzeitsfeier in Dresden in Erinnerung<br />

– wollte er bei uns auf der <strong>Stolzalpe</strong><br />

bleiben und sich weiter berufl ich und<br />

familiär eine Zukunft aufbauen.<br />

Durch einen tragischen Unfall wurde<br />

er aus der Mitte seines Lebens gerissen.<br />

Wir mussten miterleben, dass unserer<br />

ärztlichen Kunst Grenzen gesetzt sind.<br />

Unser Mitgefühl ist bei seinen Angehörigen,<br />

Alexander Sylkin wir vermissen<br />

dich sehr!<br />

R. Graf<br />

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