100 - LKH Stolzalpe
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tragen zusätzlich zu einem Gesundheitsbewusstsein<br />
bei. Gesund zu sein und gesund<br />
zu bleiben ist fast schon zu einem<br />
Muss geworden, sozusagen zu einem<br />
Gesundheitsimperativ, meint Prim. Dr.<br />
Fugger.<br />
In der Öff entlichkeit präsentieren sich<br />
die Gesundheitsanbieter meistens als<br />
eine Art Truppe, die einer Krankheit den<br />
Kampf angesagt hat und diesen auch mit<br />
größten Teils biologischen Mitteln ausübt.<br />
Die Lebensqualität, bzw. der Einfl<br />
uss des persönlichen Verhaltens, des<br />
Lebensstils, der sozialen und der ökologischen<br />
Umwelt auf Gesundheit, kommen<br />
allerdings viel zu selten zur Sprache<br />
und genau darauf hinzuweisen war das<br />
Ziel der Tagung in St. Lambrecht.<br />
Es wurde zunächst einmal hinterfragt,<br />
ob Gesundheit wirklich das Wichtigste<br />
im Leben ist, was Gesundheit überhaupt<br />
ist und welche Gesundheitstheorien es<br />
gibt.<br />
Mag. Dr. Irene Leonhard sprach über<br />
die persönlichen Faktoren von Lebensqualität<br />
und über den Einfl uss der Geschlechterrolle<br />
auf Gesundheit, ausgehend<br />
von der Frage: Warum sterben<br />
Männer durchschnittlich 6 Jahre früher<br />
als Frauen? Männer zeigen im<br />
Allgemeinen weniger Bereitschaft<br />
zu vorbeugenden Maßnamen gegen<br />
Krankheiten besonders in jüngeren Jahren.<br />
Sie betreiben Raubbau mit ihrer<br />
Gesundheit, ihre Risikobereitschaft bei<br />
der Ausübung von Sport und anderen<br />
Aktivitäten ist größer, außerdem achten<br />
Männer nicht so sehr auf Krankheitssymptome.<br />
Grundsätzlich setzen<br />
Männer Gesundheit gleich mit Leistungsfähigkeit,<br />
Frauen hingegen mit<br />
Wohlbefi nden.<br />
Weit wichtiger als Gesundheit alleine<br />
ist jedoch, laut Mag. Dr. Leonhard, ein<br />
gutes Beziehungsgefüge mit menschlicher<br />
Zuwendung, denn was nützt Gesundheit,<br />
wenn man einsam ist, ohne<br />
Partner oder Freunde, mit denen man<br />
Honner<br />
Ges.m.b.H.<br />
Symposium<br />
Von links: Univ. Prof. Dr. P. Heintel, Univ. Prof. Dr. W.J. Stronegger, Mag. Dr. I. Leonhard, Prim. Dr. G. Fugger<br />
lachen und weinen kann.<br />
Wir sollten unter dem Motto leben:<br />
„Nicht dem Leben mehr Jahre geben,<br />
sondern den Jahren mehr Leben“.<br />
Univ. Prof. Dr. W.J. Stronegger referierte<br />
über die historische Entwicklung des<br />
Gesundheits- und Krankheitsbegriff es<br />
und über die gesellschaftlichen Maßnahmen,<br />
die daraus folgten. Er lenkte<br />
das Augenmerk auch auf die global unterschiedliche<br />
Güterverteilung, bzw. auf<br />
Armut als krankmachender Faktor.<br />
Univ. Prof. Dr. P. Heintel, Begründer<br />
des „Vereines zur Verzögerung der Zeit“<br />
refl ektierte in sehr humoriger Art über<br />
unseren ungesunden Umgang mit Zeit.<br />
In der Wirtschaft ist Beschleunigung<br />
zum Prinzip geworden. Wir reißen uns<br />
die Beine aus, um schneller ans Ziel zu<br />
kommen. Doch mit dem Zeitdruck, der<br />
Hetze und dem Stress häufen sich die<br />
Fehler. Die Last der Hast macht krank.<br />
Zeit, darüber nachzudenken was wirklich<br />
not tut, wird immer wichtiger. Zeit<br />
qualitativ gestalten, einen eignen Rhyth-<br />
mus gewinnen, innehalten, Geduld,<br />
Bedächtigkeit, das sind Tugenden der<br />
Zukunft. Univ. Prof. Dr. Heintel plädierte<br />
für ein Innehalten, das zum kreativen<br />
Raum wird – mit Muße für das<br />
eigentlich Wichtige: zu uns zu fi nden.<br />
Er schloss seinen Vortrag mit einem Zitat<br />
von Karl Valentin, das sein Zeitverständnis<br />
widerspiegelt: „War’s gestern,<br />
war’s vorgestern oder war’s im vierten<br />
Stock“…..?<br />
Vielleicht hat nun der eine oder andere<br />
Besucher Klarheit darüber erlangt, was<br />
wirklich wichtig ist in seinem Leben.<br />
In den Pausen, die musikalisch von der<br />
Sopranistin Lesya Alekseyeva und dem<br />
Gitarristen Andriy Ivchenko gekonnt<br />
musikalisch untermalt wurden, konnte<br />
man jedenfalls angeregte Unterhaltungen<br />
und Diskussionen beobachten.<br />
Und so sollten wir versuchen in Zukunft<br />
unseren Jahren mehr Leben zu geben.<br />
Hildegard Siebenhofer, Sekretariat<br />
Prim. Dr. Fugger<br />
Errichtung und Reparatur von Kühl- und Gefrieranlagen<br />
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