Organisationen, Ideologien und Strategien - Eurasisches Magazin
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© Eurasischer Verlag Hans Wagner 2009<br />
<strong>Eurasisches</strong> <strong>Magazin</strong> – Mai 2009 · Seite 34<br />
Herrschaft von Saakaschwili, gegen die katastrophale soziale Lage – das durchschnittliche<br />
Einkommen in Georgien beträgt nur 100 Dollar - <strong>und</strong> das Führen eines sinnlosen Krieges.<br />
Die Oppositionsführer wissen, wie man die Proteste mit immer neuen Aktionsformen am<br />
Laufen hält. Geld zur Organisierung der Proteste scheint es geben. Unter den<br />
Oppositionsführern sind reiche Leute, wie der Weinunternehmer Lewan Gatschetschiladse<br />
<strong>und</strong> Mitglieder des georgischen Establishments. Sie sind meist frühere Gefolgsleute von<br />
Saakschwili, wie der ehemalige UNO-Botschafter Irakli Alasanija, die ehemalige<br />
Außenministerin Salome Surabischwili <strong>und</strong> die ehemalige Parlamentssprecherin, Nino<br />
Burdschanadse. Diese hat sich stark radikalisiert, lässt an ihrer proeuropäischen Haltung<br />
aber keinen Zweifel. Doch die von Saakaschwili gesteuerten Medien behaupten trotzdem,<br />
Burdschanadse arbeite mit Moskau zusammen.<br />
Streit um den Status der abtrünnigen Provinzen<br />
Wie es mit den abtrünnigen Provinzen Abchasien <strong>und</strong> Südossetien, die nach dem August-<br />
Krieg 2008 von Russland anerkannt wurden <strong>und</strong> deren Außengrenzen inzwischen von<br />
russischen Grenzschützern kontrolliert werden, weitergeht, ist zwischen Russland <strong>und</strong> dem<br />
Westen umstritten. Ausdruck dieses Streits ist, das Moskau den OSZE- <strong>und</strong> den EU-<br />
Beobachter-Missionen in Georgien den Zugang zu den „neuen Staaten“ verwehrt. Das<br />
russische Außenministerium fordert, die OSZE müsse in Südossetien eine eigene OSZE-<br />
Mission einrichten. Doch der Westen, der für die territoriale Integrität von Georgien eintritt,<br />
lehnte diesen Vorschlag ab, weil dies als indirekte Anerkennung von Südossetien<br />
interpretiert werden könnte. So steht die OSZE-Mission für Georgien zurzeit auf der Kippe,<br />
weil es keine Einigung mit Russland gibt.