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Organisationen, Ideologien und Strategien - Eurasisches Magazin

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EM-INTERVIEW<br />

Schamanismus auf der Schwäbischen Alb<br />

© Eurasischer Verlag Hans Wagner 2009<br />

<strong>Eurasisches</strong> <strong>Magazin</strong> – Mai 2009 · Seite 49<br />

Wie das Leben in den Höhlen <strong>und</strong> auf der Jagd der eiszeitlichen Jäger<br />

vonstatten ging, hat Jürgen Werner in einer Erzählung dargestellt. Wir<br />

sprachen mit ihm über seine Beweggründe <strong>und</strong> über die Kenntnisse, die er von<br />

den frühen Bewohnern an der Urdonau <strong>und</strong> in den Albtälern<br />

zusammengetragen hat.<br />

EM 06-09 · 02.06.2009<br />

Jürgen Werner<br />

urasisches<br />

<strong>Magazin</strong>: Sie<br />

lassen in Ihrem<br />

Buch „ Eiszeitjäger auf<br />

der Schwäbischen Alb“<br />

35.000 Jahre<br />

zurückliegende<br />

Geschehnisse lebendig<br />

werden. Wie sind Sie<br />

auf diese Idee<br />

gekommen?<br />

Jürgen Werner: Ich bin in einem Dorf in der Nähe der F<strong>und</strong>stellen aufgewachsen, schon<br />

als Kind bin ich mit dem Fahrrad zu den Höhlen gefahren <strong>und</strong> habe dort gespielt. Als<br />

Erwachsener haben mich die F<strong>und</strong>e <strong>und</strong> die Interpretation derselben dann sehr interessiert.<br />

Das Bewusstsein für die Einmaligkeit der F<strong>und</strong>e aus den Albhöhlen ist sonderbarerweise auf<br />

der Schwäbischen Alb selbst noch nicht besonders ausgeprägt, aus diesem Gr<strong>und</strong> habe ich<br />

mich dazu entschlossen, das Buch zu veröffentlichen.<br />

EM: In Ihrer Schilderung treffen als Clan-Menschen bezeichnete Jäger auf die als Erd-<br />

Menschen geschilderten alteingesessenen Bewohner der Schwäbischen Alb. Was hat es mit<br />

diesen Bezeichnungen auf sich?<br />

Werner: In erster Linie soll die Verschiedenheit der beiden Menschentypen zum Ausdruck<br />

gebracht werden. Die Clan-Menschen sind in der Erzählung die anatomisch modernen<br />

Menschen, die Erdmenschen die Neandertaler.<br />

Vor 27.000 Jahren starb der letzte Neandertaler in Südspanien<br />

Zur Person: Jürgen Werner<br />

Jürgen Werner, Jahrgang 1965,<br />

studierte Mathematik <strong>und</strong> Physik in<br />

Ulm. Neben seiner Tätigkeit als<br />

Lehrer an einer kaufmännischen<br />

Schule beschäftigt er sich schon seit<br />

vielen Jahren mit der<br />

Altsteinzeitforschung auf der<br />

Schwäbischen Alb. Er lebt in<br />

Laichingen, ist verheiratet <strong>und</strong> hat<br />

drei Kinder.<br />

EM: Warum trafen gerade hier die zugereisten modernen Menschen <strong>und</strong> die Neandertaler<br />

aufeinander?<br />

Werner: Ob dieses Zusammentreffen von Neandertalern <strong>und</strong> modernen Menschen auf der<br />

Schwäbischen Alb stattgef<strong>und</strong>en hat, ist nicht sicher. Nach dem bisherigen Stand der<br />

Forschung ist es sogar so, dass zwischen den F<strong>und</strong>schichten der letzten Neandertaler <strong>und</strong><br />

denen der ersten modernen Menschen auf der Schwäbischen Alb eine f<strong>und</strong>leere Schicht liegt.<br />

Das Verbreitungsgebiet der Neandertaler reichte von Spanien bis nach Usbekistan.<br />

Theoretisch könnte ein Zusammentreffen dieser Menschenarten an mehreren Orten<br />

stattgef<strong>und</strong>en haben. Fakt ist, dass der moderne Mensch bei seinem Vordringen nach Europa<br />

den Neandertaler immer weiter zurückdrängte, bis der letzte Neandertaler vor etwa 27.000<br />

Jahren in Südspanien sein Leben beendete.

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