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UNION UND PAROCHIE Die Streitigkeiten zwischen ... - reckerdesign

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Gangolf Dreieichmann (1810–1895) stammte aus dem westfälischen Pfarrerge-<br />

schlecht der Dreckmann. 18 Durch Königliche Kabinettsordre wurde ihm 1864 gestattet,<br />

den Namen in Dreieichmann zu ändern und damit den alten Familiennamen wieder her-<br />

zustellen. <strong>Die</strong> Familie kam aus dem Ravensbergischen, später finden wir sie in Soest und<br />

Lippstadt.<br />

Sein Vater Matthias Peter Friedrich Dreckmann war Pfarrer an St. Pauli in Soest,<br />

seine Mutter Maria Anna geb. Forstmann gab ihm den Namen Gangolf nach dem von<br />

ihr verehrten Onkel Gangolf Forstmann, dem Erweckungsprediger in Solingen.<br />

Dreieichmann besuchte die Gymnasien in Soest und Düsseldorf, begann 1832<br />

das Studium der Theologie in Bonn und schloß es in Berlin ab. Dort waren seine Lehrer<br />

Schleiermacher und Neander, Marheineke und Steffens. Wegen seiner imponierenden<br />

Gestalt durfte er an Schleiermachers Grab die Ehrenwache halten.<br />

Er hat oft erzählt, wie kalt und leer es um sein Glaubensleben bestellt gewesen<br />

sei, als er in die Heimat zurückkehrte. <strong>Die</strong> Wende vollzog sich – wie er bekannte – am<br />

Karfreitag 1838, als ihm der „Christus für uns“ zu einem „Christus in uns“ wurde. <strong>Die</strong>s<br />

Ereignis war entscheidend für sein Leben als Christ und Seelsorger. Er sah sich als Mis-<br />

sionar, der Christi Heilstat für den Menschen verkündigte und durch seine Seelsorge den<br />

ihm Anvertrauten zum Retter werden wollte. Es wird deutlich, daß er sein Amt als ein<br />

patriarchales auffaßte.<br />

In seiner politischen Einstellung war er ein sehr patriotisch gesinnter Konservati-<br />

ver. Der 55jährige nahm als freiwilliger Feldprediger am Feldzug 1866 teil. Durch Jahr-<br />

zehnte war er Leser der Kreuzzeitung, noch nach seiner Emeritierung sorgte er dafür,<br />

daß Stöckers Predigten regelmäßig in seiner Gemeinde verteilt wurden.<br />

1837 wurde er als Hilfsprediger an die Große Mariengemeinde in Lippstadt beru-<br />

fen, wo auch sein Vater als Hilfsprediger begonnen hatte. 1840 wurde er dort Nachfolger<br />

von S. L. A. Schliepstein. An dieser Kirche hatten schon sein Urgroßvater Johann Gab-<br />

riel und dann sein Großonkel Peter Johann Friedrich gewirkt, beide über viele Jahrzehn-<br />

te. Mit dieser Gemeinde fühlte er sich von Anfang an aufs tiefste verbunden. <strong>Die</strong> Liebe<br />

zu ihr beseelte ihn durch mehr als 50 Amtsjahre. Sie ließ ihn aber auch mit Argus-augen<br />

darüber wachen, daß seine Gemeinde keine Einbußen erfuhr, sei es durch eine Vereini-

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