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UNION UND PAROCHIE Die Streitigkeiten zwischen ... - reckerdesign

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19<br />

schon angedeutet, in Arnsberg bereits einen zu hohen Hitzegrad erreicht, als daß man<br />

das Nebeneinander verschiedener Confessionsgemeinden hätte dulden können.<br />

Schon kurze Zeit nach dem Tode des P. Verhoef fingen die desfallsigen Verhandlungen<br />

mit der ref. Gemeinde [an], ohne daß sie jedoch hier rechten Anklang gefunden hätten.<br />

Denn da die Gemeinde sich im Besitze einer eigenen Kirche, eines schönen, mit<br />

großem Garten versehenen Pastoratshauses, eines Wittwenhauses, eines mehr als<br />

auskömmlichen Pfarrgehalts, eines ansehnlichen Diaconiefonds – kurz einer Ausstattung<br />

befand, wie keine zweite in der Stadt, so lag nicht der geringste Anlaß für sie vor,<br />

sich ihrer Selbstständigkeit zu begeben. Da wurde aber von Seiten der Regierung ein<br />

wirklich drastisches Mittel in Anwendung gebracht.Weil sich die Festung nicht gutwillig<br />

übergeben wollte, so sollte sie durch Aushungern dazu gebracht werden. Es wurde<br />

ihr angekündigt, daß sie nur unter der Bedingung die Erlaubniß zur Pfarrwahl erhalten<br />

würde, wenn sie auf ihr reformirtes Bekenntniß verzichten und sich mit der lutherischen<br />

Jacobi-Stifts-Gemeinde vereinigen wolle. Anfänglich schlug auch dies Mittel<br />

nicht an. Weil man keinen eigenen Pastor wählen durfte, ließ man fremde Prediger aus<br />

aller Welt Enden kommen.<br />

Endlich, als auch dies ihr untersagt wurde – unsere Zeit begreift es kaum – sank ihr<br />

Muth dahin, und halb getrieben, halb gezogen, reichte sie nach 10jährigem Widerstande<br />

der lutherischen Jacobi-Stifts-Gemeinde die Hand. – Unter solchen verhängnisvollen<br />

Umständen kam die Combination der reformirten mit der lutherischen Jacobi-Stifts-Gemeinde<br />

zu Stande; wurde dabei folgender Vertrag abgeschlossen.<br />

Vereinigungsurkunde der Jacobi-Stifts und reformirten Gemeinde<br />

3.<br />

Lippstadt, 26 Maerz 1838<br />

Präsentes<br />

Deputirte und Presbyter der ref. Gemeinde:<br />

Steinkäuler, Rocholl, Landmann, Schmitz, Mäther<br />

Deputirte und Presbyter der Jacobi-Gemeinde<br />

Rose. Carl Buddeberg. Engelbert. C. Brülle. Liebel<br />

P. Thurmann.<br />

Deputirte und Presbyter der Stifts-Gemeinde<br />

Mattenklodt. Siegfried. Lakemann. Fr. Brülle. H. Dahle<br />

Laut Auftrag der hochlöblichen Regierung zu Arnsberg vom 5. Febr. a.c. verfügte sich<br />

der unterzeichnete Superintendent hierher, um eine Vereinigung <strong>zwischen</strong> der Jacobi-<br />

Stifts und reformirten Gemeinde zu stiften.<br />

<strong>Die</strong> betreffenden Presbyterien und Deputirten waren von der Ankunft des Unterzeichneten<br />

unterm m.c. benachrichtigt und war denselben der Zweck der Verhandlungen<br />

mitgetheilt worden.<br />

Nachdem die vorbereitenden Verhandlungen beendigt, die Hauptdifferenzen beseitigt,<br />

versammelten sich nach geschehener schriftlicher Einladung von heute die in rubro<br />

bemerkten Herren Presbyter und Deputirten, um über die Vereinigung der betreffenden<br />

Gemeinden zu verhandeln, und einen Vereinigungsact abzuschließen.<br />

Sämmtliche Herren Presbyter und Deputirten wünschten, wie aus den Separatverhandlungen<br />

hervorgeht, daß die Punktationen vom 21. Juli 1836 den Verhandlungen<br />

zu Grunde gelegt werden möchten.<br />

Es wurde hierauf Folgendes bestimmt:<br />

§ 1

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