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Kontakte 2005 (PDF) - LFS – Liebfrauenschule Geldern

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Impressionen aus Schülersicht: Besuch der<br />

jüdischen Gemeinde<br />

Endlich war es soweit. Der lang geplante Besuch des jüdischen Gemeindezentrums in<br />

Düsseldorf stand an. Wir hatten im Unterricht schon viel über das Judentum erfahren, jedoch<br />

wollten wir uns ein eigenes Bild von dieser Religion, ihren Menschen und ihrer<br />

Lebenseinstellung machen.<br />

An der Synagoge in der Landeshauptstadt angekommen, tat sich uns ein ernüchterndes Bild<br />

auf. Ein bemannter Polizeibus sowie Überwachungskameras und eine Sicherheitsschleuse<br />

am Eingang zum Gemeindezentrum und seiner Synagoge gehören zum Alltag der jüdischen<br />

Gemeinde in Düsseldorf. Das hatten wir nicht erwartet. Mit leicht getrübter Stimmung und<br />

Unsicherheit passierten wir die Kontrollen. Drinnen jedoch wurden wir freundlich empfangen.<br />

Heißer Tee sowie Kaffee sorgten für unser leibliches Wohl. Das Eis war gebrochen.<br />

Danach wurde an die Jungen noch eine Kippa verteilt und uns die Bedeutung dieser jüdisch-<br />

traditionellen Kopfbedeckung für den Mann, die auch Nichtjuden in der Synagoge tragen<br />

sollten, erklärt. Durch eine kleine Tür gelangten wir dann in den wichtigsten Trakt des<br />

Zentrums, in die Synagoge. Wir nahmen in den vordersten Reihen Platz, und Herbert<br />

Rubinstein, Geschäftsführer des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden in Nordrhein,<br />

erzählte uns etwas über die Juden und ihre Geschichte, sowie über die aktuelle Situation des<br />

Judentums in Deutschland. Danach erklärte er uns noch die Räumlichkeiten, in denen wir<br />

uns befanden, zeigte uns zur Begeisterung aller noch eine Thorarolle und erklärte uns ihre<br />

Herstellung, Verwendung und Bedeutung.<br />

Nach der Besichtigung der Synagoge machten wir uns auf den Weg in Richtung Yitzhak-<br />

Rabin-Schule, welche nicht weit entfernt und unscheinbar in einem Hinterhof liegt und<br />

ebenfalls durch strenge Sicherheitsvorkehrungen abgeschirmt ist. Zu dieser 1993 eröffneten<br />

jüdischen Institution gehören eine staatlich anerkannte Ganztags-Grundschule, eine<br />

Religionsschule sowie ein Kindergarten. Zu Beginn führte uns Herr Rubinstein in ein erstes<br />

Schuljahr. Dort stand gerade Hebräischunterricht auf dem Stundenplan, und wir wurden mit<br />

Liedern und einem Tanz begrüßt. Sehr fasziniert waren wir von den guten<br />

Hebräischkenntnissen der jungen Schüler und von dem disziplinierten Verhalten. Danach<br />

besuchten wir noch weitere Klassen und bekamen ein paar Erläuterungen zu den Schülern<br />

und zur Schule allgemein. Der Besuch des Kindergartens, der ebenfalls auf dem modern mit<br />

viel Symbolik gestaltetem Gelände liegt, stand als nächstes auf dem Programm. Hier wurden<br />

wir von der Leiterin begrüßt und in die Struktur des Kindergartens und seiner<br />

Erziehungsziele eingeführt. Wir wurden über Bräuche, Traditionen, Rituale und das<br />

Lichterfest Chanukkah informiert.<br />

Am Ende unseres Besuchs zeigte uns Herr Rubinstein noch einige symbolträchtige<br />

Denkmäler auf dem Gelände und erklärte uns ihre Bedeutung.<br />

Alles in allem war der Besuch für uns Schüler der AH/12 sehr positiv und aufschlussreich. Er<br />

hat mit Sicherheit der Verständigung von Juden und Christen und dem Abbau von<br />

Vorurteilen gedient. Wir haben Einblicke in das alltägliche und religiöse Leben des<br />

deutschen Judentums bekommen und viele Gemeinsamkeiten zu unserem Leben<br />

festgestellt. So ein Besuch ist jeder Klasse nur zu empfehlen!!!<br />

David Maas (AH/12S1)<br />

Für weitere Informationen: www.jgdus.de<br />

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