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Hinter der Mauer - Berliner Missionswerk

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wie<strong>der</strong> abgeben und haben nun nur noch ein<br />

kleines Zimmerchen zur Verfügung. Kin<strong>der</strong>gartenbesuch<br />

ist auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite verpflichtende<br />

Voraussetzung zum Schulbesuch, so ist es<br />

hier immer ganz voll und eng.<br />

2007 gab es hier vier zwangsabgerissene<br />

Häuser und eine Zisterne wurde ebenfalls zerstört.<br />

USAid wollte gern für die Schule zwei<br />

ungenutzte alte Häuser, die so verschimmelt<br />

sind, dass man sie nicht bewohnen kann, herrichten<br />

– also nicht einmal etwas Neues bauen:<br />

verboten! Und da USAid nichts ohne schriftliche<br />

Erlaubnis <strong>der</strong> Israelis macht, um keine Schwierigkeiten<br />

zu bekommen, passiert gar nichts.<br />

26 Schulen in <strong>der</strong> Westbank haben laut UNO-<br />

CHA eine schriftliche Zusage internationaler<br />

Organisationen zur finanziellen Hilfe – in keiner<br />

kann gebaut werden, da die Israelis es verhin<strong>der</strong>n.<br />

Das geht immer wie<strong>der</strong> so: Die Orte und<br />

die Organisationen stellen einen Antrag, nach<br />

45 Tagen kommt eine Antwort von den Behörden<br />

(das ist gesetzlich vorgeschrieben), man<br />

werde die Sache prüfen – und dabei bleibt es.<br />

Die Israelis weigern sich, einen Bebauungsplan<br />

für die Area-C–Regionen aufzustellen, auf den<br />

Palästina<br />

Abgerissenes palästinensisches Haus vor einer Siedlung<br />

man sich berufen könnte. Ohne Plan gibt es<br />

aber keine Genehmigungen. Wenn die Palästinenser<br />

einen eigenen Plan einreichen, wird er<br />

abgelehnt. So bleibt alles in <strong>der</strong> Schwebe.<br />

Die Rabbiner für Menschenrechte<br />

Treffen mit Yeihil Greinimann von den „Rabbis<br />

for Human Rights“: Sie sind ca. 100 Rabbis – die<br />

Hälfte vom Reformflügel die an<strong>der</strong>en meist<br />

konservative, 10 % orthodoxe sind auch dabei,<br />

was verwun<strong>der</strong>t, ist doch <strong>der</strong> Ansatz ihrer Arbeit<br />

nach Meinung unseres Referenten eher<br />

„links“ angesiedelt – aber solche Zuweisungen<br />

stimmen ja häufig nicht. Ihr Hauptarbeitsfeld<br />

ist <strong>der</strong> Zugang zum Land und dessen Nutzung,<br />

was den palästinensischen Bauern so häufig<br />

verwehrt wird. Da ist einerseits die <strong>Mauer</strong>, die<br />

so viel Land unzugänglich gemacht hat, an<strong>der</strong>erseits<br />

die ständige Bedrohung durch die Siedler,<br />

beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Pflanz- und Erntezeit. Er<br />

berichtet, dass das Zerstören von z. B. Olivenbäumen<br />

in <strong>der</strong> Thora als Sünde angesehen wird<br />

– wie die fanatischen Siedler mit ihren eigenen<br />

Handlungen ideologisch umgehen, kann er sich<br />

nicht erklären – in <strong>der</strong> Öffentlichkeit würden<br />

diese entwe<strong>der</strong> als verwirrte Einzeltäter angesehen,<br />

o<strong>der</strong> man behaupte, die Palästinenser

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