Ausgabe 3 2011 • Zentralfest zum 12. Mal in Sursee ... - Schw. StV

AHB
Jahresbericht des Altherrenbundes
zum Vereinsjahr 2010/11
Rapport annuel 2010/2011 du comité de la Fédération des anciens
Prof. Ernst Buschor
v/o Tolgge, Präsident
An der GV in Rapperswil
2005 wurde der Wunsch
nach einer intensivierten
bildungspolitischen Aktivität
des Schw. StV unterstrichen.
Im Editorial
der Civitas 5/6 2005 S. 4
wurde festgehalten, dass nun ein «Erwachen
mit Bologna» des «Schw. StV im Bildungsbereich
im Dornröschenschlaf» erfolgen
müsse. 2007/8 wurden Fragen der Maturität
in acht Veranstaltungen diskutiert. 2007/08
erfolgten die Vernehmlassungen zur Revision
des Hochschulförderungsgesetzes und
zur Stipendienharmonisierung, an denen
sich der Schw. StV unter der Leitung des StV-
Rates erstmals aktiv an Vernehmlassungen
beteiligte und mit kritisch-ausgewogenen
Stellungnahmen eine erhebliche Aussenwirkung
im Bund und in der EDK erzielte (vgl.
Civitas 3/4 2008). Seither erhält der Schw.
StV erstmals alle bildungspolitischen Vernehmlassungen
zugestellt.
Die ersten drei Jahre waren geprägt
durch eine enge und von allen Zentralkomitees
gewünschte Zusammenarbeit mit dem
Vorstand des Altherrenbundes im StV-Rat.
Zentralkomitees und Vorstand des Altherrenbundes
waren überzeugt von der Notwendigkeit
einer Strukturreform des Schw.
StV (UNISONO-Modell), die von den Aktiven
an der Generalversammlung Engelberg
deutlich abgelehnt wurde. Die Bologna-
Reform mit dem Schwerpunktstudium und
den Prüfungen im Semester erfordert eine
vermehrte Unterstützung durch den Altherrenbund.
Es bestanden Befürchtungen
über den zu grossen Einfluss des Vorstandes
des Altherrenbundes. Dieser beschloss die
Rückkehr auf den Status quo ante, in dem er
nur tätig wurde auf ausdrücklichen Wunsch
der Aktivitas. Es war zu befürchten, dass
eine hochschulpolitische Leader lücke nach
aussen entsteht. Der Vorstand des Alt-
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herrenbundes hat daher mit den Einsiedlertagungen
die eingeschlagene Linie des
aktualitätsbezogenen öffentlichen Dialogs
weitergeführt.
An der ersten Einsiedlertagung 2009
wurde die Gymnasialreform vertieft. In
einer Erklärung des Vorstandes des Altherrenbundes
wurden sieben Forderungen aufgestellt:
vierjährige Maturitätsdauer, Rückkehr
zu den «klassischen» Maturitätstypen,
breites kognitives Wissen und umfassende
Persönlichkeitsbildung, mehr Transparenz
und Autonomie der Gymnasien, bessere
Ausschöpfung der tertiären Begabungspotenziale,
frühere Studien- und Berufsberatung
an den Gymnasien und (endlich) Angehen
fälliger Reformen. Die Civitas 5/6 2009
war trotz erhöhter Auflage innerhalb weniger
Tage ausverkauft. Sie galt als beste Auslageordnung
der komplexen Problematik.
2009 erfolgten in mehreren Ländern
Studentenunruhen. Der Vorstand des Altherrenbundes
beschloss, die Problematik
aktiv aufzunehmen (vgl. Civitas 1/2 2010)
und verabschiedete allein eine Erklärung
zur Universitätsdebatte, weil das Zentralkomitee
die Mitwirkung verweigerte. Er
unterstrich, dass es sich im Wesentlichen
um Umsetzungsprobleme wie übertriebene
Verschulung, ungeeignete Prüfungen, übertriebene
Präsenzpflichten, ungenügende
Rücksichtnahme auf die wachsende Zahl
von Werkstudenten und schlechtere Mobilitätsbedingungen
handelt. Nach wie vor im
Verzug ist die Stipendienharmonisierung.
Die Einsiedlertagung und die Erklärung zur
Bologna-Reform haben in Universitätskreisen
grosse Beachtung gefunden.
Für die laufende Zentraldiskussion
haben die Kommission für Bildungspolitik
und das Zentralkomitee um aktive Unterstützung
durch den Vorstand des Altherrenbundes
bei der Zentraldiskussion ersucht,
was wir auch geleistet haben. Das Thema
lautet «Bildung und Marktwirtschaft» (vgl.
Beiträge in dieser Nummer). Der Altherrenbund
hat das Thema Zukunft der Konkor-
danz aufgenommen (vgl. Beiträge in dieser
Nummer). Abschliessend ist festzustellen,
dass mit den Einsiedlertagungen eine drohende
Lücke der Stimme des Schw. StV nach
aussen vermieden wurde. Für die Kommunikation
nach aussen ist die Civitas entscheidend.
In den letzten zehn Jahren entstanden
im Bildungsbereich mehrere spezialisierte
Newsletter von hoher Qualität. Alle Universitäten
haben Alumni-Organisationen mit
teilweise deutlich grösseren Mitgliederzahlen
als der Schw. StV gegründet, die unter
dem Einfluss der Rektorate zunehmend
auch hochschulpolitisch aktiv werden. Der
Schw. StV umfasst heute rund ein Prozent
der Hochschulstudierenden beziehungsweise
der Akademikerinnen und Akademiker.
Mit kontinuierlicher, qualitativ hochstehender
Arbeit kann er ein bedeutender Partner
bleiben.
Im laufenden Vereinsjahr standen die
finanzielle Konsolidierung, die Zentraldiskussion
und die Einsiedlertagung zur
Zukunft der Konkordanz im Zentrum. Das
Ziel einer angemessenen Reserve kann so erreicht
werden. Allerdings hat der Schw. StV
nach wie vor mit einem tendenziellen Mitgliederrückgang
bei gleichzeitiger Zunahme
der Veteranen zu rechnen, sodass in einigen
Jahren weitere Massnahmen zu prüfen sein
werden. Viel hängt davon ab, dass die Veteranen
freiwillig Beiträge leisten. Wir teilen
diese Altersstruktur des Vereins mit dem
Deutschen Cartellverband, der in den letzten
Jahren allerdings durch stark steigende
Eintritte das Wachstum sichern konnte.
Die Zusammenarbeit mit dem Zentralkomitee
hat sich wiederum im statutarischen
Rahmen eingespielt. Der Vorstand des
Altherrenbundes stand auf Anfrage stets unterstützend
zur Verfügung und unterstützte
u.a. die Organisation der Zentraldiskussion.
Mit dem diesjährigen Zentralkomitee konnte
auch die hängige Neuformulierung des
Finanzreglements abgeschlossen werden.
Die Dreiländertagung des Cartellverbands
der katholischen deutschen Studen-