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Projekt „Polizei.Sachsen.2020“ Ergebnisse der Aufgabenkritik

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<strong>Projekt</strong> <strong>„Polizei</strong>.<strong>Sachsen.2020“</strong><br />

- <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> -<br />

_________________________________________________________________________________________________________________<br />

Volksfeste) im Einsatz. Dies entspricht rund <strong>der</strong> Hälfte aller Einsätze. Dabei wurden rund<br />

450.000 Mannstunden erbracht (2007: ca. 387.000).<br />

Ursächlich für die hohe Einsatzbelastung im Fußballbereich ist eine vergleichsweise gewaltgeneigte<br />

Fanszene sächsischer Vereine, unabhängig von <strong>der</strong>en Ligazugehörigkeit. Sachsen<br />

war mit 33 Gewalttätern Sport pro 100.000 Einwohner im Jahr 2009 fast doppelt so stark<br />

belastet wie <strong>der</strong> Durchschnitt aller Bundeslän<strong>der</strong>. Hinzu kommt eine teilweise überzogene<br />

Erwartungshaltung hinsichtlich <strong>der</strong> Präsenz <strong>der</strong> Polizei bei sonstigen Veranstaltungen.<br />

Die bei Sport- und Großveranstaltungen eingesetzten Beamten fehlen im Einzelfall zur Bewältigung<br />

an<strong>der</strong>er Einsatzlagen (z. B. Demonstrationslagen) im Freistaat Sachsen und zur<br />

Unterstützung des Bundes bzw. an<strong>der</strong>er Bundeslän<strong>der</strong> bei bedeutsamen Einsätzen. Dem<br />

steht ein steigen<strong>der</strong> Bedarf an Unterstützungskräften an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong> gegenüber (z. B. anlässlich<br />

des Polizeieinsatzes am 16. Oktober 2010 in Leipzig).<br />

In erster Linie sind die Ausrichter für die Gewährleistung eines störungsfreien Verlaufs von<br />

Sport- und Großveranstaltungen verantwortlich. Sie haben alle erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen<br />

zu ergreifen. Dazu gehören insbeson<strong>der</strong>e<br />

• <strong>der</strong> Einsatz von qualifizierten Ordnern bzw. Sicherheitspersonal,<br />

• das Erstellen von Sicherheitskonzepten,<br />

• das Absichern des Zu- und Abgangs sowie<br />

• die Durchführung <strong>der</strong> jeweiligen Veranstaltung.<br />

Der Polizeivollzugsdienst kommt grundsätzlich nur außerhalb des Veranstaltungsgeländes<br />

zum Einsatz, es sei denn, <strong>der</strong> Veranstalter kann die Sicherheit nicht mehr gewährleisten.<br />

� Festgelegtes Vorgehen:<br />

In enger Abstimmung mit den zuständigen Ortspolizeibehörden ist bei den Ausrichtern von<br />

Veranstaltungen darauf hinzuwirken, dass Kräfte des Polizeivollzugsdienstes nur dann in<br />

den Veranstaltungsablauf eingebunden werden, wenn eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit<br />

vorliegt bzw. zu erwarten ist. Bei privaten und Profisportveranstaltungen im öffentlichen<br />

Verkehrsraum, wie zum Beispiel Bikerausfahrten o<strong>der</strong> Radrennen, sind für die polizeilichen<br />

Absperr- und Sicherungsmaßnahmen Kosten gemäß dem Sächsischen Kostenverzeichnis<br />

zu erheben.<br />

Bei Fußballspielen ist <strong>der</strong> Veranstalter noch mehr als bisher in die Pflicht zu nehmen. Vom<br />

Sächsischen Fußballverband wird ein konsequentes Vorgehen gegen die Vereine erwartet,<br />

die durch nachweisbar eigenes Verschulden für Sicherheitsdefizite und damit für zusätzliche<br />

Polizeieinsätze verantwortlich sind. Die Polizei wird künftig nicht mehr die Sicherheitslücken<br />

innerhalb <strong>der</strong> Stadien ausgleichen können. Die Zusammenarbeit mit dem Fußballverband,<br />

den Vereinen und Fanclubs ist deshalb kontinuierlich fortzuführen. Dazu gehören insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Umsetzung baulicher Sicherheitsstandards in den Stadien, <strong>der</strong> qualifizierte Einsatz<br />

von Ordnungskräften, die Betreuung von Fanprojekten, die Durchsetzung von Stadionverboten<br />

sowie die Abstimmung von Ansetzungen sogenannter Risikospiele.<br />

4.6 Einsatz von Technik<br />

Die technische Ausstattung <strong>der</strong> Polizei hat sich in den zurückliegenden Jahren durch die<br />

Einführung neuer Technologien (z. B. Livescan beim Erkennungsdienst) und mo<strong>der</strong>ner Tech-<br />

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