nkw_2011_04 - amz
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MOTORSTEUERUNG FÜR EURO 6<br />
Mit der ECU S8 hat Zulieferer Continental vor<br />
geraumer Zeit eine Motorsteuerung für Dieselmotoren<br />
von schweren Nutzfahrzeugen<br />
vorgestellt. Die Technologie wurde erstmals<br />
bei der R-Serie von Scania mit Euro-5-Motoren<br />
eingesetzt. Nach Unternehmensangaben<br />
ist diese Steuerungsgeneration aber<br />
auch schon für die ab 2014 gültige, nochmals<br />
strengere Euro-6-Norm gerüstet.<br />
Mit dem in Regensburg entwickelten<br />
und produzierten Motorsteuergerät ECU<br />
S8 (ECU = Engine Control Unit, Motorsteuergerät)<br />
liefert Continental nach eigenem<br />
Bekunden einen wichtigen Beitrag, um<br />
die Motoren schwerer Lkw noch sauberer<br />
und umweltfreundlicher gestalten zu können<br />
– nicht zuletzt auch, um die nochmals<br />
verschärften Emissionsgrenzwerte der<br />
künftigen Euro-6-Abgasgesetzgebung zu<br />
erfüllen. Einer der ersten Abnehmer der neu<br />
Für Euro 6 gerüstet: Ursprünglich für die Euro<br />
5-Motoren von Scania entwickelt, ist die<br />
Motorsteuergeräte-Generation ECU S8 von<br />
Continental auch für die noch schärferen Euro<br />
6-Grenzwerte gerüstet.<br />
(Foto: Continental)<br />
entwickelten Motorsteuerung ist der schwedische<br />
Nutzfahrzeughersteller Scania, der die<br />
ECU S8 erstmals für die Fünf- und Sechszylindermotoren<br />
seiner R-Serie verwendet. „Mit<br />
Hilfe des ECU S8-Steuergeräts lassen sich<br />
die Euro-5-Grenzwerte mit rein innermotorischen<br />
Maßnahmen erfüllen. Überdies ist<br />
das System auf die 2014 kommende, speziell<br />
für Dieselmotoren noch einmal deutlich ver-<br />
schärfte Euro-6-Norm ausgelegt“, beschreibt<br />
ein Sprecher des Geschäftsbereichs Engine<br />
Systems der Division Powertrain die Vorteile<br />
des Systems. Mit dem Inkrafttreten der Euro 6<br />
müssen die Fahrzeughersteller die ausgestoßenen<br />
Partikel und die Stickoxide nochmals<br />
um bis zu 80 Prozent reduzieren, erklären die<br />
Fachleute von Continental.<br />
Die zusammen mit Scania entwickelte<br />
Motorsteuerung ist Unternehmensangaben<br />
zufolge bereits die dritte Generation, welche<br />
für den Einsatz in schweren Lkw-Dieseln,<br />
Schiffs- oder Industriemotoren entwickelt<br />
wurde. Die ECU S8 sei speziell für die XPI-Motoren<br />
von Scania konzipiert, die in verschiedenen<br />
Modellen der P-, G- und R-Serie zum<br />
Einsatz kommen. Bei der ECU S8 handelt es<br />
sich laut Continental um die Weiterentwicklung<br />
der ECU S7, die seit 2006 verfügbar ist.<br />
Mit Hilfe einer neuen Generation von<br />
Mikroprozessoren, die eine deutlich höherer<br />
Rechenleistung als bisher erlaube, soll die<br />
neue Motorsteuerung schon heute für die<br />
Herausforderungen der Euro-6-Norm gerüstet<br />
sein. Den Regensburger Entwicklern<br />
zufolge ist die ECU S8 in der Lage, die für<br />
eine möglichst optimale und emissionsarme<br />
Verbrennung erforderliche Mehrfacheinspritzung<br />
des Diesel-Luft-Gemischs in die Zylinder<br />
effizient zu steuern. In bis zu fünf einzelnen,<br />
exakt bemessenen Portionen dosiert<br />
das XPI-Hochdruck-Common-Rail-System<br />
der Scania-Motoren den Kraftstoff mit bis zu<br />
2500 bar in den jeweiligen Zylinder.<br />
Neben der technologischen Komplexität<br />
sind im rauen Nutzfahrzeugalltag vor allem<br />
auch Langzeitqualitäten gefragt. Spezielle<br />
konstruktive Maßnahmen sollen den Entwicklern<br />
zufolge gewährleisten, dass das<br />
kompakte Motorsteuergerät eine für Lkw-<br />
Anwendungen bislang unerreichte Robustheit<br />
bietet. Wie schon die beiden Vorläufergenerationen,<br />
so ist auch die ECU S8 direkt<br />
auf dem Motorblock angebracht, wo sie hohen<br />
Umgebungstemperaturen und starken<br />
Vibrationen ausgesetzt ist. Laut Continental<br />
erfüllt die Steuerung dennoch problemlos<br />
die von Scania im Lastenheft geforderten,<br />
extrem langen Laufleistungen.<br />
Neben dem Motorsteuergerät liefert<br />
Continental Division Powertrain noch weitere<br />
elektronische Bauteile und Systeme für<br />
R-Baureihe von Scania, etwa die Steuerung<br />
des automatisierten Schaltgetriebes. Das<br />
Getriebesteuergerät OPC4 soll vor allem<br />
schnelle und weiche Schaltvorgänge ermöglichen<br />
und zudem den Motor möglichst in<br />
verbrauchsarmen Drehzahlen halten. Bei der<br />
Motor- und Abgassensorik sind die Regensburger<br />
überdies mit Hochtemperatur- sowie<br />
NOx-Abgassensoren vertreten. kk◀<br />
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