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RESOhelp - Diakonisches Werk Hannover

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A‚A l l e s f l i e ß t‘<br />

von Wolfgang Rosengart<br />

Seit nunmehr knapp 20 Jahren bin ich im niedersächsischen<br />

Justizvollzug tätig und habe die Entwicklung von Vollzugs- und<br />

Wiedereingliederungskonzepten aus den unterschiedlichsten<br />

Blickwinkeln betrachten und mit gestalten dürfen. So war ich<br />

zunächst als Sicherheitsdienstleiter eingesetzt und viele Jahre als Vollzugsabteilungsleiter<br />

tätig, bevor ich im August 2006, unterstützt von der Anstaltsleitung der JVA<br />

<strong>Hannover</strong>, mit dem Projekt „Clearingstelle zur Verkürzung von Ersatzfreiheitsstrafen“<br />

an den Start gehen durfte. Im April 2009 übernahm ich schließlich die Aufgaben des<br />

Entlassungskoordinators.<br />

Bereits während meiner Zeit als Vollzugsabteilungsleiter habe ich in Einzelfällen mit der<br />

AG Resohelp zusammengearbeitet und auf die fachkompetente Unterstützung durch<br />

das Resohelp-Team bei der Entlassungsvorbereitung zurückgegriffen.<br />

Im Kontext mit meinem Projekt zur Verkürzung / Vermeidung von Ersatzfreiheitsstrafen<br />

wurde die Zusammenarbeit noch intensiviert.<br />

Der gemeinsame Auftrag bis 20 2 ein funktionierendes Übergangsmanagement aufzubauen,<br />

also Strukturen zu schaffen und Abläufe zu regeln, die bei der Entlassungsvorbereitung<br />

unter rechtzeitiger Einbeziehung und Beteiligung der Kooperationspartner<br />

eine durchgehende Betreuung gewährleisten, hat die Zusammenarbeit zwischenzeitlich<br />

auf ein recht stabiles Fundament gestellt.<br />

Gegenseitige Hospitationen und die Gründung des Arbeitskreises Übergangsmanagement<br />

haben zu einem Zusammenwachsen der Kooperationspartner bei der Entlassungsvorbereitung<br />

geführt. Trotz unterschiedlicher methodischer Ansätze ist auch<br />

das partnerschaftliche, wertschätzende und faire Miteinander bei dem Erreichen des<br />

gemeinsamen Zieles, nämlich der Wiedereingliederung unserer „gestrauchelten Mitbürger“<br />

gewachsen.<br />

Ich denke es lohnt sich, neue Wege zu gehen und das bislang Erreichte noch weiter<br />

auszubauen, bis das Tablett der Entlassungsvorbereitung und Wiedereingliederung fest<br />

auf den tragenden Säulen des Vollzuges, der Anlaufstelle Resohelp, des AJSD und weiteren<br />

Partnern steht.<br />

Ganz besonders begrüße ich das Projekt „Geldverwaltung statt Vollstreckung von<br />

Ersatzfreiheitsstrafe“, denn bei der Ersatzfreiheitsstrafe handelt es sich aus meiner<br />

Sicht um eine besonders problematische Haftart, zumal hier fast ausschließlich der<br />

Sanktionsgedanke zum Tragen kommt.<br />

Wie alle Kurzstrafen wirkt auch die Ersatzfreiheitsstrafe eher entsozialisierend als resozialisierend.<br />

Während der meist kurzen Haftdauer von durchschnittlich 2- Monaten<br />

können kaum pädagogische Behandlungsmaßnahmen eingeleitet werden. Am Ende<br />

2

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