KW51 - Neue Binger Zeitung
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Seite 56 Kultur 22.12.2010 - KW 51 NBZ<br />
WeIler. In die von<br />
Kerzenlicht durchflutete<br />
Pfarrkirche St.<br />
Maria Magdalena<br />
hatte der Männergesangverein„Liederkranz“<br />
1886 e.V. zum<br />
„Weihnachtskonzert<br />
im Kerzenschein“<br />
eingeladen.<br />
Trotz der widrigen<br />
Wetterumstände war<br />
der Besuch überaus<br />
stark. Da war zum<br />
einen die Tradition,<br />
die im jetzt 13. Jahr<br />
dieser Veranstaltung<br />
immer wieder viele<br />
Zuhörer nach Weiler<br />
führt und die die ganz<br />
besondere Stimmung<br />
u n d A t m o s p h ä r e<br />
dieses Singens nicht<br />
versäumen wollen.<br />
Andere sind neugierig<br />
die Leistungsstärke<br />
des Männerchores<br />
wieder einmal „abzufragen“<br />
und zwar in diesem Jahr ganz<br />
besonders, denn der Chor<br />
startete mit dem Konzert ins<br />
Jubiläumsjahr zu seinem<br />
125 jährigen Bestehen; allein<br />
das machte neugierig. Ganz<br />
besonders war man aber auf<br />
den ersten offiziellen Auftritt<br />
des Chores mit seinem neuen<br />
Dirigenten Chordirektor FDB<br />
Sergej Schmidt gespannt. In<br />
den gut drei Monaten seines<br />
BINGeN. Im Mittelpunkt des<br />
diesjährigen Weihnachtskonzertes<br />
stand die Ehrung des<br />
Gitarrenpädagogen Hans-<br />
Roland Schneider durch<br />
Bürgermeister Thomas Feser.<br />
Hans-Roland Schneider<br />
feierte diese Jahr sein 25jähriges<br />
Mitarbeiterjubiläum<br />
in der Musikschule. Feser<br />
würdigte seine engagierte<br />
Arbeit als Pädagoge und<br />
konzertierender Gitarrist im<br />
Mainzer Gitarrentrio und dem<br />
Trio „Harmonija“.<br />
Der Jubilar stellte seine<br />
Arbeit mit den Gitarrenensembles<br />
vor. Das Gitarrenquartett<br />
mit Ginta Seuthe,<br />
Melissa Mölich, Roja Aslanifard<br />
musizierte einfühlsam<br />
barocke Suitensätze von Paul<br />
Peuerl. Ebenso das sechsköpfige<br />
Gitarrenorchester<br />
mit einer Air von J. S. Bach,<br />
Heinz Strobels „Fiesta“ und<br />
dem selbstkomponierten<br />
„Rondo“ des Musikschülers<br />
Kevin Wann. Beide Ensembles<br />
traten unter der Leitung<br />
Schneiders auf.<br />
Des weiteren ist als talentierte<br />
junge Sängerin Mona<br />
MGV Weiler: Weihnachtskonzert auf hohem Niveau<br />
Wirkens in Weiler hat Schmidt<br />
den Chor bereits deutlich neu<br />
geformt und ihm nicht nur<br />
neues Klangbild gegeben<br />
sondern auch eine andere<br />
Musikalität.<br />
Die Sänger waren sichtlich<br />
mit großer Begeisterung bei<br />
der Sache und ließen sich<br />
aufmerksam und konzentriert<br />
zu einem hohen Leistungsniveau<br />
führen. Der lang<br />
anhaltende Beifall am Konzertende<br />
und ganz besonders<br />
die vielen positiven Kommentare<br />
aus berufenem Munde,<br />
bestätigten dies in bislang<br />
nie gekannter Deutlichkeit.<br />
Weihnachtlichen Singen und<br />
Musizieren haben vielerorts<br />
Konjunktur; in Weiler aber<br />
hat man mit besinnlichen und<br />
einfühlsamen Texten, die in<br />
diesem Jahr Gerhard Lautz<br />
professionell ausgewählt hatte<br />
und verbindlich vortrug, dem<br />
Musizieren eine ganz besondere<br />
Note gegeben, genau<br />
den Rahmen<br />
um von Hast<br />
und Hektik<br />
der Tage vor<br />
Weihnachten<br />
zur Ruhe<br />
zu kommen.<br />
Hundertfacher<br />
Glanz<br />
der Kerzen<br />
u n d d e r<br />
beleuchteten<br />
Christbäume<br />
verloren sich<br />
in dem hohen<br />
g o t i s c h e n<br />
Gewölbe der<br />
Kirche; es<br />
war die ideale<br />
Atmosphäre<br />
für die instrum<br />
e n t a l e n<br />
a b e r a u c h<br />
chorischen<br />
D a r b i e -<br />
tungen. Der<br />
Chor zeigte<br />
sich bei allen Werken alter<br />
und neuer Meister, bekannter<br />
und auch weniger gesungener<br />
Lieder, von seiner besten<br />
Seite, unterstrich sein besonderes<br />
Gefühl für Dynamik und<br />
zeigte sich gerade bei feinstem<br />
piano und pianissimo in<br />
meisterlicher Verfassung.<br />
M u s i k d i r e k t o r S e r g e j<br />
Schmidt hatte die Probearbeit<br />
erfolgsgerichtet angelegt. Ein<br />
Glanzpunkt war die Mitwir-<br />
Musikschule Bingen: Weihnachtskonzert mit Ehrung<br />
Pauline Strieder hervorzuheben,<br />
die mit dem Song „All I<br />
want for Christmas is you“ das<br />
Konzert stimmungsvoll eröffnete.<br />
Romantische Klänge<br />
am Klavier hörte man von Linn<br />
Fausten, Gwendolyn Döring,<br />
Julia Mach, Nina Keller und<br />
Dominique Brager.<br />
Die Querflötistin Kirstin<br />
Buchholz musizierte mit<br />
perlenden Läufen das Konzert<br />
D-Dur von Carl Stamitz,<br />
ebenso an der Querflöte<br />
überzeugte Lukas Reinhardt,<br />
durch seine elegante Interpretation<br />
mit der Elegie op.47<br />
von Theobald Böhm.<br />
Die Flötistin Rieke Bockelmann<br />
wagte sich im Duo mit<br />
der Gitarristin Roja Aslanifard<br />
an das moderne, rhythmisch<br />
komplizierte Werk<br />
„Entr’acte von Jaques Ibert<br />
und musizierte wunderbar im<br />
Einklang.<br />
Das Programm wurde abgerundet<br />
durch das Trompetenquartett<br />
mit Weihnachtsmusik,<br />
durch die Saxophonistin Sarah<br />
Berres mit der Jägerchormelodie<br />
aus Webers Freischütz<br />
und den Klarinettisten Tobias<br />
Pätkau mit Klezmerklängen.<br />
Der Gitarrist<br />
Marco di Cianno<br />
beeindruckte mit<br />
einer Bourree<br />
von J. S. Bach,<br />
David Botler mit<br />
Claptons Song<br />
„Old love“ und<br />
Julian Becker<br />
mit „Spanischen<br />
Impressionen“.<br />
D i e S e n i o -<br />
rin Katharina<br />
Veljaca musizierte<br />
auf der<br />
Violine barocke<br />
Klänge von F.<br />
Duval.<br />
Die Cellistin<br />
Helen Vierke<br />
spielte elegant<br />
i t a l i e n i s c h e<br />
Barockmusik von B.Marccello,<br />
und Julia Kunz (Cello) weihnachtliche<br />
Melodien.<br />
Das Musikschulorchester<br />
unter der Leitung von<br />
Jutta Westrich ließ das Gloria<br />
und Finale aus dem Weihnachtsoratorium<br />
von Camille<br />
Saint-Saens in hellen Tönen<br />
erklingen.<br />
Das Lied „Maria durch ein<br />
Dornwald ging“ gesungen von<br />
Monika und Lutz Hutny durfte<br />
im Weihnachtsprogramm nicht<br />
fehlen. Die Sängerin Claudia<br />
Schilz beeindruckte mit der<br />
Händelarie „Er weidet seine<br />
Herde“ aus dem Messias.<br />
Einen fulminanten Abschluss<br />
kung des Streichquartetts<br />
Brantzen, das einige Chorsätze<br />
musikalisch bereicherte<br />
und mit dem Streichquartett<br />
Nr. 33 in D- Dur von Joseph<br />
Haydn brillieren konnte. Mit<br />
dem gemeinsam gesungenen<br />
„O du fröhliche“ endete ein<br />
über eine Stunde dauerndes<br />
Programm, zu dem auch die<br />
Vorsitzende des Pfarrgemeinderates<br />
Monika Lenhart<br />
ein Grußwort entboten hatte,<br />
denn ein Teil des Erlöses ist<br />
für die renovierte Walker-<br />
Orgel bestimmt.<br />
Ein weiterer Teil des Erlöses<br />
– auf einen Eintritt hatte<br />
man verzichtet – ist für die<br />
Anschaffung neuen Chorgutes<br />
bestimmt.<br />
Und dies wird der Chor mit<br />
seinem neuen Chorleiter nicht<br />
nur anschaffen sondern auch<br />
aufführen.<br />
Der rundum gelungene<br />
Konzertstart ins Jubiläumsjahr<br />
lässt für 2011 neben Spannung<br />
auch hohe Erwartungen<br />
aufkommen. Dem werden<br />
die Sänger, mit dem nötigen<br />
Rückenwind – nicht enden<br />
wollendem dankbarenBeifall<br />
am Konzertende - auch nachkommen.<br />
Man darf jetzt schon<br />
gespannt sein, auf das, mit<br />
dem der mehr als 40 Männer<br />
zählende Chor im kommenden<br />
Jahr aufwarten wird.<br />
red/Foto: privat<br />
Bürgermeister Thomas Feser (li.) ehrte Gitarrenpädagoge<br />
Hans-roland Schneider (2. v. li.). Musikschulleiterin Christine<br />
eberlein-Mollov und der stellvertretende leiter der Musikschule,<br />
Dietmar Göring, gartulierten ebenfalls.<br />
Foto: I. Fürstenau<br />
des Konzertes bildete das Duo<br />
Thassilo und Garibald Papp<br />
mit dem jazzigen Saxophonkonzert<br />
von Ronald Binge.<br />
Die Musikschule Bingen<br />
unterstützte, wie seit vielen<br />
Jahren, unicef durch einen<br />
Spendenaufruf. Das Publikum<br />
dankte mit herzlichem Beifall.<br />
red