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Weiße Schönheiten 96 Westphal Architekten, Bremen Die Schweiz ...

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Das schwarze Schaf und andere<br />

Überraschungen<br />

Carsten Lorenzen, Kopenhagen/Berlin<br />

„familienwohnung“ ist ein stehender Begriff, auch wenn er heute<br />

neu interpretiert wird und die Kriterien dafür aufgeweitet werden müssen.<br />

man kann aber auch ein Bauensemble in seiner städtebaulichen Qualität<br />

als „familie“ begreifen. Der Architekt Carsten lorenzen versucht dies an<br />

seinem Baufeld im magellan-Quartier zu zeigen und vergisst dabei (symbolisch)<br />

nicht einmal das schwarze Schaf.<br />

Das Magellan-Quartier soll sich in seiner Identität deutlich von der übrigen<br />

Überseestadt unterscheiden – weniger weiß, weniger solitär. Carsten Lorenzen<br />

hatte im städtebaulichen Wettbewerb gewonnen und fünf Häuser vorgeschlagen:<br />

„Wir haben eine Hausfamilie mit fünf gebäuden gezeichnet. Sie sind<br />

sozusagen verwandt miteinander, aber sie entwickeln jeweils einen<br />

starken individuellen Charakter – je nach ihrer positionierung im Quartier.<br />

Das ‚große Haus’ an der promenade ist ein stolzer Vierspänner,<br />

liegt zwischen promenade und Weser. Ein Haus, das ‚Haus am platz‘,<br />

soll einen dunkleren Stein als die anderen erhalten, ich bezeichne es<br />

gern als ‚schwarzes Schaf’.“<br />

Im städtebaulichen Gutachten brillierte der Vorschlag von Carsten Lorenzen<br />

durch seine Sensibilität für das Thema privat-halböffentlich-öffentlich. So genannte<br />

Zwillingsplätze liegen vor den Häusern und sind quartiersöffentlich, die Höfe<br />

sind privat. Durch entsprechende Bodenbeläge soll dies unterstützt werden: Vorn<br />

sind wir städtisch, innen ländlich grün. Bei den Wohnungstypen wird ein breites<br />

Repertoire ausgenutzt. Im Erdgeschoss können Familien die Gärten im Innenhof<br />

nutzen. Darüber variieren die Wohnungsgrößen; in den Penthäusern ist der<br />

Weserblick luxuriös und endlos. Aber die gesamte Anlage ist nicht elitär geplant,<br />

sondern wegen der unterschiedlich großen Wohnungen auf einen relativ breit angelegten<br />

Bewohnermix ausgerichtet.<br />

Carsten Lorenzen verwendet natürlich Ziegel, so wie er es fast immer tut, in<br />

der Anmutung zwischen robust und feinfühlig. Besonders Steine in unterschiedlichen<br />

erdigen Tönen bilden den Grundstock, ergänzt durch Aluminium und Holz:<br />

„Wir haben eine Architektur gesucht, die verdeutlicht, dass das Quartier<br />

hart am Wasser liegt. Eine gewisse Körperhaftigkeit ist uns sehr<br />

wichtig gewesen: Das heißt eine zeichenhaftigkeit am Hafen!“<br />

Der städtebauliche Wettbewerb wurde überarbeitet, und Aufgaben aufgeteilt.<br />

Carsten Lorenzen wird sich nun um den Städtebau des Quartiers kümmern,<br />

unter anderem um die Tiefgarage, und wird zwei Häuser verwirklichen.<br />

82 83 AM WASSER, iN DER STADT

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