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Weiße Schönheiten 96 Westphal Architekten, Bremen Die Schweiz ...

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Seit der gründung der<br />

gEWoBA ist es immer<br />

um grundversorgung im<br />

Wohnungsbau gegangen.<br />

Ist das nun auch wieder<br />

die zukunft oder sieht<br />

die Vision der gEWoBA<br />

andere optionen vor?<br />

Wohnungsbau als Spiegel<br />

der gesellschaft in<br />

nachhaltigen zeiten, mit<br />

Barrierefreiheit etc. –<br />

wo ist der Standort der<br />

gEWoBA jetzt im zweiten<br />

Jahrzehnt des 21.<br />

Jahrhunderts zu suchen?<br />

Peter Stubbe ist sei 2011<br />

der Vorstandsvorsitzende der<br />

GEWOBA, Aktiengesellschaft<br />

für Wohnen und Bauen in<br />

<strong>Bremen</strong><br />

Martin Paßlack ist Leiter der<br />

Abteilung „Technik – Planung –<br />

Bau“ bei der GEWOBA<br />

<strong>Die</strong> zukunft des Wohnens<br />

peter Stubbe: Der Wohnungsbau ist ein klassisch mehrdimensionales Thema,<br />

wir müssen deswegen an die Nutzer herantreten und herausfinden, was sie<br />

wollen, was sie denken. Kurioserweise sind wir heute wieder gar nicht so weit weg<br />

von den 1920er Jahren, also den Gründungszeiten der GEWOBA. Der gewerkschaftliche<br />

Solidargedanke, aus dem die GEWOBA letztlich entstanden ist, unterscheidet<br />

sich im Kern wenig von dem, was Bewegungen wie Occupy heute fordern.<br />

Wir sollten durchaus auf Erfahrungen von damals zurückgreifen und Modelle<br />

wiederentdecken. Ich denke an städtebauliche Großformen der 1920er Jahre wie<br />

beispielsweise in Berlin, die jetzt zum Weltkulturerbe zählen. <strong>Die</strong> Aufgabenstellung<br />

wird freilich komplexer, je mehr Aspekte wir berücksichtigen – beispielsweise die<br />

Rolle der Mobilität, Generationengerechtigkeit oder Fragen des Klimaschutzes.<br />

Wenn wir heute nach Identifikation gebenden Impulsen suchen, sollten wir auch<br />

wieder zu städtebaulichen Formen zurückfinden, die Identifikation stiften. Zweitens<br />

müssen wir bei den Finanzierungen fantasievoller werden: Ganz zu Anfang<br />

des sozial verpflichteten Wohnungsbaus haben zum Beispiel die Rentenversicherungen<br />

ihr Geld bei uns festgelegt. Warum nicht wieder heute?<br />

Wo sind Sie heute morgen<br />

aufgewacht, Herr<br />

Höing?<br />

Sie spielen auf die<br />

städti sche Quali tät<br />

von fesenfeld an. Soll<br />

dieses Quartier so bleiben,<br />

wie es ist, weil es<br />

schon heute zu den<br />

beliebtesten Bremer<br />

Wohngegenden gehört?<br />

Wie entwickelt es sich<br />

weiter?<br />

Ihre persönliche lebenssituation<br />

bringt es im<br />

Augenblick mit sich,<br />

ein Selten-Wohner zu<br />

sein. Starke berufliche<br />

Belastung, kaum zeit zu<br />

Hause, aber natürlich<br />

nach Reisen auch wirklich<br />

wieder daheim sein<br />

wollen. Typisch für den<br />

heutigen metropolitanen<br />

Bürger. Was hat dieser<br />

für Erwartungen an seine<br />

Wohnung?<br />

34 35 iNTERViEW<br />

nicht mehr weiter wohnen<br />

wie gewohnt?<br />

Franz-Josef Höing im Gespräch mit<br />

Dirk Meyhöfer im Frühjahr 2012<br />

Wohnen ist ein persönliches Thema. Auch einer,<br />

der von Amts wegen zum Vordenker wird, muss<br />

seine persönlichen Ansichten nicht verleug nen. Der<br />

Bremer Senatsbaudirektor franz-Josef Höing (2009–<br />

2012) erläutert im gespräch seine Ansichten, wohin<br />

sich das Wohnen und die damit verbundene Bremer<br />

Stadtentwicklung künftig bewegen werden.<br />

franz-Josef Höing: Ich bin heute in meiner Wohnung in Fesenfeld aufgewacht. Wer<br />

<strong>Bremen</strong> kennt, weiß, dass dieses Stadtquartier nicht weit von meinem Arbeitsort<br />

im ehemaligen Siemenshochhaus an der Contrescarpe entfernt liegt. Arbeiten<br />

und wohnen – zwar nicht in einem Haus, aber nahe beieinander. Der Komfort der<br />

kurzen Wege erlaubt es mir, alles zu Fuß erledigen zu können. Für meine Situation<br />

ist das eine kommode, eine ideale Wohnsituation.<br />

franz-Josef Höing: Das ist eines dieser wertvollen, ja wunderbaren Stadterweiterungsgebiete<br />

aus der Gründerzeit, nah an der historischen Altstadt am Wallring<br />

gelegen; mit Alt-Bremer Häusern in einem durchaus städtischem Gepräge, ein<br />

begehrter Stadtteil und perfekte Ergänzung zum benachbarten, viel bekannteren<br />

Ostertorviertel. Dort wohnt man nicht nur, man lebt ziemlich komplett und in der<br />

Mitte dieser schönen Stadt. Da kann sich einiges verändern, aber es ist und bleibt<br />

ein bestes Stück „Europäischer Stadt“, man kann auch sagen: Hansestadt <strong>Bremen</strong>.<br />

franz-Josef Höing: Ganz normale. Kurze Wege zu allem oder zumindest die gute<br />

Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr! <strong>Die</strong>nstleistung, Kultur in Sichtweite –<br />

selbst wenn ich sie gar nicht immer wahrnehmen kann, wie ich das gern möchte<br />

oder sollte. Aber könnte – darauf kommt es doch an! Da unterscheidet man sich<br />

nicht vom Oft-Wohner!

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