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Weiße Schönheiten 96 Westphal Architekten, Bremen Die Schweiz ...

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STADTWERDER I<br />

Eine große Chance für <strong>Bremen</strong>:<br />

Wohnen zwischen den Flüssen<br />

Der Stadtwerder in <strong>Bremen</strong> ist eine Halbinsel, die auf einer Länge<br />

von sechs Kilometern nördlich der Neustadt bis nach Habenhausen<br />

zwischen der Weser und der Kleinen Weser entstanden ist. Im<br />

mittleren Teil der Halbinsel wächst ein neues Quartier heran, das auf<br />

eindrucksvolle Weise städtische und ländliche Qualitäten kombiniert.<br />

Es sind zwar nicht, nach Kurt Tucholsky, vorn die Ostsee und hinten<br />

die Friedrichstraße, dafür aber der Blick auf Domkirche und Altstadtufer<br />

auf der einen und die grünen Weserbezüge auf der anderen<br />

Seite. Und das ist großartig genug. Nach der Konversion des alten<br />

90 91 STADTWERDER i<br />

„Innerstädtisch zentral wohnen – das ist das<br />

entscheidende Thema für die nahe zukunft in<br />

<strong>Bremen</strong> – also in einem angenehmen Quartier,<br />

das mit dem fahrrad aus der Innenstadt erreichbar<br />

ist und Eigenheimqualitäten besitzt.“<br />

Birgit <strong>Westphal</strong><br />

Wasserwerks und seiner kontaminierten Flächen könnte man schon<br />

von einem Geschenk an die Stadtentwicklung sprechen; sorgten<br />

nicht Altlasten und notwendige neue Infrastruktur dafür, dass es nicht<br />

umsonst oder auch nur billig zu haben ist.<br />

Als unverkennbare Landmarke zur Identifikation mit dem neuen<br />

Quartier wird der verbliebene, 1871–1873 im eklektischen Stil<br />

errichtete Wasserturm zum Gradmesser neuer Architekturqualität,<br />

im Volksmund wird er wegen seiner wuchtigen Form und seiner vier<br />

Ecktürme zu Recht als „Umgedrehte Kommode“ bezeichnet. Nach<br />

einem Gutachten mit entsprechenden Gestaltungsvorschlägen 1 soll<br />

die Identität des Stadtwerders untrennbar mit dem Gebäude des<br />

Wasserturmes, seiner einprägsamen Form und dem verwendeten<br />

roten Klinker verbunden werden. Als Leitmaterial für die Neubebauung<br />

ist ebenfalls Klinker vorgesehen, der allerdings in seinem<br />

Farbspektrum variieren kann. Untergeordnete Materialien können<br />

Putz, Holz, Metall und bedrucktes Glas sein. 2 <strong>Die</strong> konsequente und<br />

auch homogene Gestaltung dieses neuen Stadtquartiers nach einer<br />

fast 15-jährigen Entwicklungsphase gehört zu den Schlüsseln einer<br />

neuen städtischen Bremer Wohnkultur – erste fertiggestellte Projekte<br />

bestätigen, dass alle Beteiligten auf dem richtigen Weg sind. Und<br />

wie viele andere Kapitel dieses Buches dient dieses hier auch für den<br />

Beweis einer wichtigen These: Architektonische Detailqualität steigert<br />

die Wohnqualität und damit die Daseinsqualität!<br />

1 Spengler Wiescholek, Hamburg v.a.: Städtebaulicher Rahmenplan Stadtwerder unter<br />

Einbindung des Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa, <strong>Bremen</strong> 2009<br />

2 Ebd., S. 31

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