100 Jahre Sächsischer Bergsteigerbund
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Nachrufe<br />
An den Weihnachtstagen 2010 verstarb 71-jährig in einem Dresdner Pflegeheim<br />
Dieter Gommlich<br />
Unter dem Spitznamen Schnupprich/Schnuppi war er in den 1960er und 70er <strong>Jahre</strong>n<br />
in der sächsischen Bergsteigerszene ziemlich bekannt. Neben einigen kleineren Erstbegehungen<br />
im Bielatal und in den Affensteinen war er 1968 Teilnehmer der Erstbegehung<br />
der Trauerkante (VIIc/VIIIb) am Heringsteinkegel unter Führung von Horst<br />
Diewock. Im Buch „Felsenheimat Elbsandsteingebirge“ ist ein gelungenes Foto von<br />
ihm enthalten, das ihn zusammen mit dem legendären Hans Heilmaier am Einstieg<br />
zum Gühnekamin zeigt. Bis zu seiner schweren Erkrankung war er Mitglied des SBB.<br />
Dieter Klotzsch<br />
Hans-Jörg Stiller<br />
19. Juni 1935 in Dresden – 8. August 2010 in den italienischen Bergen<br />
Die „KV Lokomotive 1951“ trauert um Hans-Jörg Stiller. Er war Gründungsmitglied,<br />
also einer der Lehrlinge, die 1951 unter der Leitung von Herbert Winkler (Falkenspitzler)<br />
mit dem Klettern anfingen und bald einen „richtigen Klub“ gründeten. Hans schuf<br />
den Schriftzug des Klubs, mit dem wir uns noch heute in die Gipfelbücher eintragen.<br />
Nach ersten Erfolgen im sächsischen Fels zog es ihn und seine Kameraden auch in<br />
die Alpen. Ende der 50er <strong>Jahre</strong> siedelte er nach München über. Er begann als Flugzeugingenieur<br />
und baute zuletzt Sicherheitsanlagen in der ganzen Welt.<br />
Unterwegs war er sowieso am liebsten, ob mit Sigi Hupfauer oder Pit Schubert an<br />
den 8000ern (wo er auch schon mal einen 7000er bestieg) oder ob er sich in seinem<br />
letzten Lebensjahr mit den Südseeinseln einen alten Kindertraum erfüllte. Überall,<br />
wo es Berge gab, fühlte Hans sich zu Hause. Dennoch hatte er eine starke Bindung<br />
zu seiner sächsischen Heimat. Von München aus legte er eine umfangreiche, wertvolle<br />
Sammlung von Bildern und Grafiken insbesondere mit Motiven der Sächsischen<br />
Schweiz an. Von seinem großen kulturellen Interesse zeugen die über 3000 Bände<br />
seiner Bibliothek. Von seiner Akribie zeugen die zahllosen Ordner, in denen er Reiseund<br />
Lebenseindrücke tagebuchähnlich festhielt. Nach 1990 war er öfter wieder in den<br />
sächsischen Felsen und wir hatten Gelegenheit, ihn in Lenggries zu besuchen, wo er<br />
bei seiner zweiten Partnerin lebte. Im August letzten <strong>Jahre</strong>s reiste er mit seiner Goldi<br />
in den Rosengarten, wo er einen Tag nach einer elfstündigen Tour, von deren Bewältigung<br />
er glücklich erfüllt war, einfach von einer Bank kippte.<br />
Hans, wir haben dir gern zugehört, wenn du von deinen Reisen und Abenteuern in<br />
aller Welt und in der Sächsischen Schweiz erzählt hast. Wir waren gern mit dir<br />
unterwegs. In unseren Herzen lebst du fort.<br />
Im Namen der KVL 51, Uwe Mildner<br />
Berichtigung. Im Heft Nr. 4/2010, S. 11, ist mir im Nachruf „In memoriam Helmut<br />
Marx“ ein Fehler unterlaufen: Helmut Marx hat im Kletterführer 1965 alle Lagepläne<br />
gezeichnet, nicht jedoch die Anstiegsskizzen. Dietmar Heinicke<br />
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