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Psychologische Ästhetik und kogni- tive Ergonomie

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2.2 Praxis<br />

Beispiele für Anwendungsfragestellungen<br />

1. Betrachtung von Bildern: Wahrnehmung <strong>und</strong> Gefallen<br />

In vielen Lebensbereichen werden Bilder eingesetzt, zur Werbung, in der<br />

Kunst in Ausstellungen <strong>und</strong> Galerien. Auch Konsumgüter werden oft als Bilder<br />

präsentiert, <strong>und</strong> stehen somit auch für das Objekt. Wir haben in unseren<br />

Labors die Möglichkeit, zu messen, wo ein Betrachter zuerst hinschaut, wie<br />

lange bestimmte Merkmale betrachtet werden, <strong>und</strong> in welcher Reihenfolge<br />

Dinge betrachtet werden. Dabei kann man auch messen, worin sich zwei<br />

Produkte unterscheiden, <strong>und</strong> die Betrachtung welcher Merkmale dazu führt,<br />

dass etwas besonders gut gefällt. Die Messung von Augenbewegungen kann<br />

dabei Erkenntnisse liefern, die den Betrachtern gar nicht bewusst sind, da sie<br />

selbst häufig nicht sagen können, wohin sie geschaut haben.<br />

� Wir können somit z.B. die Effizienz von Werbe- <strong>und</strong> Informationsbotschaften,<br />

aber auch die Wirkung eines Bildes oder eines Designentwurfes messen.<br />

� Mit Hilfe von Augenbewegungskameras können wir das genaue Blickverhalten<br />

(„Eyetracking“) der Zielpersonen erfassen <strong>und</strong> anschaulich machen:<br />

� Welche Bereiche fixieren Personen überhaupt? Welche Bereiche<br />

„springen“ als erstes ins Auge? Wie häufig <strong>und</strong> wie lange werden bestimmte<br />

Bereiche fixiert?<br />

� Die Pupillengröße ist ein entscheidender Hinweis darauf, wie stark die<br />

Aufmerksamkeit der Person auf ein bestimmtes Objekt ist. Da die Pupillengröße<br />

nicht willentlich beeinflusst werden kann, ist die Erfassung der<br />

Pupillengröße („Pupillometrie“) eine essentielle Variable, da sie nicht von<br />

sozialer Erwünschtheit oder anderen störenden Faktoren verzerrt wird.<br />

Typische Fragestellungen, die durch diese Technik beantwortet werden<br />

können:<br />

� Welche Bereiche erregen am meisten Aufmerksamkeit? Was gefällt<br />

dem Betrachter besonders gut?<br />

2. Gefallen von innova<strong>tive</strong>n Produktdesigns<br />

Ein wesentliches Merkmal einer wettbewerbsstarken Ökonomie ist das<br />

Vorhandensein von Innovationen. Gerade im Sektor Produktdesign ist die<br />

Rolle technischer aber auch gestalterischer Designinnovationen nicht zu<br />

überschätzen. In einigen Studien (Leder & Carbon, 2005) haben wir aber gef<strong>und</strong>en,<br />

dass spontane Beurteilungen innova<strong>tive</strong> Produkte keineswegs bevorteilen:<br />

Unsere Betrachter bevorzugten eher klassische Designs. Erst nach<br />

einer kurzen, aber intensiven Phase der Beschäftigung wurden die innovati-<br />

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