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Kerzen aus der Domstadt Fulda - in Fulda

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Stadtbaurät<strong>in</strong> Cornelia Zuschke und Oberbürgermeister Gerhard Möller<br />

FRIEDHÖFE – ORTE DER TRAUER, ABER AUCH<br />

DES TROSTES UND DER HOFFNUNG<br />

Liebe Mitbürger<strong>in</strong>nen und Mitbürger,<br />

als wir das erste Mal über die Her<strong>aus</strong>gabe<br />

e<strong>in</strong>er Friedhofsbroschüre verwaltungs<strong>in</strong>tern<br />

diskutierten, tauchte schnell die Frage auf:<br />

Brauchen wir e<strong>in</strong> solches Heft? Nach kurzem<br />

Nachdenken kam e<strong>in</strong> deutliches Ja aller Beteiligten,<br />

angefangen bei den beiden zuständigen<br />

Dezernenten bis h<strong>in</strong> zur Fachebene.<br />

Unsere Wirklichkeit spiegelt sich gerade auch<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er solchen Broschüre wi<strong>der</strong>, denn die<br />

Begleitung des Menschen durch die kommunale<br />

Seite fängt bei <strong>der</strong> Geburt im Krankenh<strong>aus</strong><br />

und bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>tragung im Standesamt<br />

an, setzt sich über den Besuch des K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartens<br />

und <strong>der</strong> Schule fort und endet mit<br />

dem Punkt, an dem sich <strong>der</strong> Lebenskreis mit<br />

<strong>der</strong> Beisetzung auf e<strong>in</strong>em meist städtischen<br />

Friedhof schließt. Deshalb haben wir uns auch<br />

bewusst und sehr <strong>in</strong>tensiv dem thematischen<br />

Inhalt dieser Broschüre gestellt, die e<strong>in</strong>erseits<br />

e<strong>in</strong>e Handreichung bei Formalitäten, aber auch<br />

e<strong>in</strong> stiller, unaufdr<strong>in</strong>glicher Wegbegleiter für<br />

Betroffene, für Angehörige beim letzten Gang<br />

e<strong>in</strong>es lieben Menschen se<strong>in</strong> soll.<br />

Deshalb f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> diesem Heft nicht nur<br />

Handreichungen zum Notwendigen, was von<br />

Angehörigen nach E<strong>in</strong>tritt e<strong>in</strong>es Sterbefalls zu<br />

tun ist. Sie f<strong>in</strong>den auch Betrachtungen von<br />

Dechant W<strong>in</strong>fried Abel zur Frage, ob Trauer<br />

noch zeitgemäß ist. O<strong>der</strong> Gedanken von<br />

Dekan Bengt Seeberg, <strong>der</strong> se<strong>in</strong>en Beitrag mit<br />

dem Leitgedanken „Zeichen <strong>der</strong> Hoffnung im<br />

Angesicht des Todes“ überschrieben hat.<br />

Neben <strong>der</strong> Grabgestaltung und Grabpflege<br />

gehen die Autoren unserer Erst<strong>aus</strong>gabe auch<br />

auf die Friedhofskultur und die Denkmäler auf<br />

unseren vielen historischen städtischen Friedhöfen<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Bemerkenswert ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> dieses Heft,<br />

<strong>in</strong> dem die Maler<strong>in</strong> Ingeborg Bickert, <strong>in</strong>spiriert<br />

durch das Märchen „Die traurige Traurigkeit“<br />

von Inge Wuthe, den Betrachtern über die<br />

Trauer h<strong>in</strong><strong>aus</strong> sehr e<strong>in</strong>fühlsam Trost und<br />

Hoffnung vermitteln möchte.<br />

Unsere Friedhofsbroschüre ist deshalb mehr<br />

als nur e<strong>in</strong> Heft, das von <strong>der</strong> Stadt her<strong>aus</strong>gegeben<br />

wird. Sie soll Wegweiser, aber auch<br />

Trauerbegleiter und Trostspen<strong>der</strong> zugleich se<strong>in</strong>.<br />

Zu diesem Ansatz passen auch sehr schön die<br />

Worte des Englän<strong>der</strong>s Henry Scott Holland.<br />

Von ihm stammen folgende Zeilen:<br />

„Der Tod hat ke<strong>in</strong>e Bedeutung –<br />

ich b<strong>in</strong> nur nach nebenan gegangen.<br />

Ich bleibe, wer ich b<strong>in</strong>,<br />

und auch Ihr bleibt dieselben.<br />

Was wir e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> bedeuteten,<br />

bleibt bestehen.<br />

Nennt mich bei me<strong>in</strong>em vertrauten Namen.<br />

Sprecht <strong>in</strong> <strong>der</strong> gewohnten Weise mit mir<br />

und än<strong>der</strong>t Euren Tonfall nicht!<br />

Hüllt Euch nicht <strong>in</strong> Mäntel<br />

<strong>aus</strong> Schweigen und Kummer.<br />

Lacht wie immer über die<br />

kle<strong>in</strong>en Scherze, die wir teilten.<br />

Wenn Ihr von mir sprecht, so tut es ohne<br />

Reue und ohne jegliche Traurigkeit.<br />

Leben bedeutet immer nur Leben<br />

– es bleibt so bestehen, immer –<br />

ohne Unterbrechung.<br />

Ihr seht mich nicht,<br />

aber <strong>in</strong> Gedanken b<strong>in</strong> ich bei Euch.<br />

Ich warte e<strong>in</strong>e Zeit lang auf Euch<br />

– irgendwo, ganz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe –<br />

nur e<strong>in</strong> paar Straßen weiter.“<br />

Ihr Ihre<br />

Gerhard Möller Cornelia Zuschke<br />

Oberbürgermeister Stadtbaurät<strong>in</strong><br />

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