09.01.2013 Aufrufe

Arbeit hinter den Kulissen Arbeit hinter den Kulissen - Misericordia ...

Arbeit hinter den Kulissen Arbeit hinter den Kulissen - Misericordia ...

Arbeit hinter den Kulissen Arbeit hinter den Kulissen - Misericordia ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Herzalarm im Clemenshospital Münster<br />

Am 1.12.2003 wurde am Clemenshospital<br />

Münster ein<br />

klinikinterner Herzalarm eingeführt,<br />

zunächst unter der Rufnummer<br />

„123“<br />

Innerhalb einer Klinik wird eine<br />

Zeit von drei Minuten vom Auffin<strong>den</strong><br />

eines Patienten mit vermutetem<br />

Kreislaufstillstand bis<br />

zur ersten Defibrillation bei vorliegendem<br />

Kammerflimmern<br />

gefordert. Um dies auch im<br />

Clemenshospital zu gewährleisten<br />

war die Einführung einer<br />

zentralen Notrufnummer notwendig<br />

gewor<strong>den</strong>.<br />

Zunächst musste ein tragbarer<br />

Notfallrucksack mit der entsprechen<strong>den</strong><br />

Ausrüstung und<br />

ein tragbarer, halbautomatischer<br />

Defibrillator angeschafft<br />

wer<strong>den</strong>. Zusätzlich wur<strong>den</strong> vier<br />

Herzalarm 119<br />

Clemenshospital Münster GmbH<br />

• Wählen Sie Telefonnummer 119 vom nächsten<br />

Telefon aus<br />

• Warten bis Besetztzeichen erklingt und auflegen<br />

• Rückkehr zum Patienten<br />

• Beginn mit Basisreanimation<br />

Merke: Es kann von allen Telefonen, auch von nicht angemeldeten<br />

Patiententelefonen ein Herzalarm ausgelöst wer<strong>den</strong>.<br />

Dieses Informationsblatt liegt<br />

seit kurzer Zeit in unserem<br />

ganzen Haus aus:<br />

Zweck und Zielsetzung mit<br />

Qualitätsindikator<br />

Die Verfahrensanweisung Herzalarm<br />

119 soll sicherstellen,<br />

neue Telefone benötigt, die<br />

ausschließlich für <strong>den</strong> Herzalarm<br />

zu nutzen sind. Vereinbart<br />

wurde, dass ein Notfalltelefon<br />

von einer Intensivpflegekraft<br />

und ein Telefon von<br />

dem Stationsarzt der internistischen<br />

bzw. anästhesiologischen<br />

Intensivstation im täglichen<br />

Wechsel getragen wer<strong>den</strong>.<br />

Nach einem Alarm, der<br />

von allen Telefonen des Krankenhauses<br />

getätigt wer<strong>den</strong><br />

kann, erscheint im Display des<br />

Notfalltelefons der entsprechende<br />

Anschluss und das Notfallteam<br />

trifft sich dann vor<br />

Ort, wobei Notfallrucksack und<br />

Defibrillator von der Pflegekraft<br />

getragen wer<strong>den</strong>.<br />

Im Rahmen des Qualitätsmanagements<br />

wurde das Vorgehen<br />

dass bewusstlosen Personen<br />

mit vermutetem Herz-Kreislauf-<br />

Stillstand innerhalb kürzester<br />

Zeit entsprechende medizinische<br />

Notfallbehandlung zukommt.<br />

Insbesondere ist anzustreben,<br />

dass Patienten mit Kammerflimmern<br />

innerklinisch in einem<br />

Zeitraum von drei Minuten<br />

defibrilliert sein sollten.<br />

Nach Auslösen des Alarms<br />

wer<strong>den</strong> sich eine Intensivpflegekraft<br />

mit dem entsprechendem<br />

Equipment und ein intensivmedizinisch<br />

erfahrener Arzt<br />

am Notfallort treffen.<br />

Es wird ein Erreichen nach drei<br />

Minuten angestrebt. Einmal<br />

jährlich wird die Zeitvorgabe<br />

überprüft, in 95 % aller Fälle<br />

sollte die Zielvorgabe erreicht<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Weiterhin sollten einmal jähr-<br />

durch eine entsprechende Verfahrensanweisungbeschrieben.<br />

Nach einer ersten Evaluierung<br />

der Einsätze nach<br />

einem halben Jahr wurde eine<br />

erhebliche Anzahl von Fehleinsätzen<br />

gesehen, die offensichtlich<br />

in der Tastenkombination<br />

„A123“ begründet waren,<br />

so dass zum 1.7.2004 auf die<br />

neue Nummer „A119“ umgestellt<br />

wurde. Gleichzeitig<br />

wurde zum 1.7.2004 das<br />

MedicalCenter in das Einsatzgebiet<br />

einbezogen.<br />

Für die alarmierende Pflegekraft<br />

wird das Vorgehen nach<br />

einer Alarmierung in einem<br />

entsprechendem Flowchart<br />

beschrieben. Sofortige Rückkehr<br />

zum Patienten und<br />

Beginn mit Basisreanimation,<br />

lich die Anzahl der Fehleinsätze<br />

und deren Gründe evaluiert<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Geltungsbereich<br />

Der Geltungsbereich dieser<br />

Verfahrensanweisung ist das<br />

Gelände des Clemenshospitals,<br />

einschließlich der Praxis für Dialyse,<br />

für Kardiologie und für<br />

ambulante Operationen im<br />

Medical Center.<br />

Zuständigkeiten<br />

Zuständig für die Erstellung<br />

und notwendige Änderungen<br />

dieser VA ist Dr. A. Beermann,<br />

aus der Klinik für Anästhesiologie.<br />

Die Auswertung der Reanimationsprotokolle<br />

erfolgt ebenfalls<br />

einmal jährlich durch Dr.<br />

A. Beermann.<br />

Es ist durch die einzelnen Stati-<br />

VOR ORT<br />

wie in <strong>den</strong> aktuellen Guidelines<br />

beschrieben, mit Herzdruckmassage<br />

und Beatmung im<br />

Verhältnis 15:2, sind dann<br />

durchzuführen. (Anlage gekürzte<br />

Fassung)<br />

Abschließend bleibt zu bemerken,<br />

dass der eingeführte Herzalarm<br />

zu einer deutlichen Verkürzung<br />

der Einsatzzeiten bei<br />

vermutetem Kreislaufstillstand<br />

geführt hat und der Ablauf<br />

erheblich geordneter ist als vorher.<br />

Insbesondere von <strong>den</strong> Pflegekräften<br />

auf der Station wird<br />

geschätzt, dass im Notfall nur<br />

noch eine Nummer zu wählen<br />

ist und dann innerhalb kürzester<br />

Zeit das Reanimationsteam<br />

zur Verfügung steht.<br />

ons- bzw. Abteilungsleitungen<br />

sicher zustellen, dass alle Mitarbeiter<br />

des Hauses über <strong>den</strong><br />

Herzalarm unterrichtet sind,<br />

<strong>den</strong>n nur ein schnell erfolgter<br />

Alarm kann schnell Hilfe herbei<br />

holen!<br />

Verfahren<br />

Das Reanimationsteam besteht<br />

aus zwei Personen. Eine Pflegekraft<br />

der Intensivstation und<br />

ein intensivmedizinisch erfahrener<br />

Arzt der Klinik für Anästhesiologie<br />

oder der Klinik für<br />

Innere Medizin.<br />

Die Pflegekräfte legen bei jeder<br />

Übergabe fest, wer in der folgen<strong>den</strong><br />

Schicht das Herzalarm-<br />

Telefon trägt.<br />

Bei <strong>den</strong> ärztlichen Mitarbeitern<br />

wechselt die Zuständigkeit täglich<br />

zwischen <strong>den</strong> o.g. Kliniken,<br />

beginnend mit der Klinik für<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!