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Entwicklung multimedialer Systeme

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2<br />

Seit dem Auftauchen des Begriffs Multimedia in Zusammenhang mit rechnergestützten <strong>Systeme</strong>n<br />

Mitte der siebziger Jahre1 wurden unterschiedliche etymologische und essentialistische<br />

Charakteristika für diese Art der Informationsverarbeitung publiziert. Die Palette der Definitionen<br />

reicht von eher rechnerorientierten Gesichtspunkten2 über verarbeitungstechnische Ansätze3<br />

bis hin zu inhaltlichen Anforderungen. 4 Diese Menge unterschiedlicher Definienta stiftet<br />

eher Verwirrung5 und ist mit auch Ursache für die Kritik von Stahlknecht/ Schnieders an<br />

bestehenden Publikationen, dass aus der Sicht des Wirtschaftsinformatikers noch große Mängel<br />

im Bereich des Informationsmanagements bestehen. 6<br />

Zentrales Erkenntnisobjekt dieser Arbeit sind Anwendungen <strong>multimedialer</strong> Techniken in den<br />

Haupteinsatzbereichen bei Lernsystemen und Masseninformationssystemen.<br />

Vor diesem Hintergrund ergibt sich folgender Problemaufriss für diese Arbeit:<br />

a) Der Begriff Multimedia ist inhaltlich noch nicht ausreichend definiert.<br />

b) Die derzeit vorhandenen Ansätze zur betrieblichen Integration der multimedialen Technik<br />

sind zu sehr technisch orientiert. Aspekte, wie Benutzerschnittstelle und Navigation, Didaktik,<br />

Regie und Bildkomposition digitaler Bild- und Audiosequenzen, Dramaturgie der<br />

Anwendung, usw. bleiben in den Methoden des Softwareengineerings unberücksichtigt.<br />

Die Produktion von Software (-Modulen) ist darüber hinaus von Paradigmen der Programmierung<br />

(strukturierte Programmierung, Information hiding, usw.) geprägt. Diese<br />

sind für die Produktion der Bausteine einer multimedialen Anwendung, wie z.B. einer<br />

Filmsequenz, jedoch nicht ausreichend.<br />

Benutzerschnittstelle und Navigation sind Themen, die vor allem in der Literatur zur <strong>Entwicklung</strong><br />

von Hypertext und Hypermediasoftware behandelt werden7 . Das "look and feel"<br />

der Anwendung muss dem Informationsgehalt und den Erwartungen der Benutzer entsprechen<br />

um eine intuitive Bedienung des Systems zu ermöglichen.<br />

Digitale Bild- und Audiosequenzen machen zu einem Großteil das „Multimedia“ der Anwendungen<br />

aus. Die Produktion dieser Sequenzen verlangt neben technischen auch gestalterische<br />

Kenntisse. Diese sind vergleichbar mit den Anforderungen einer Film- oder Tonproduktion<br />

und beinhalten Kameraführung, Bildkomposition, Schnittechnik für Video und<br />

Audio.<br />

Dramaturgie geht über die Gestaltung einer einzelnen Sequenz hinaus und beinhaltet als<br />

zentrales Element die Spannung, die einen Benutzer veranlasst, sich weitere Informationen<br />

1 vgl. Mertens, 1995, S. 31<br />

2 z.B. Adkins, 1986, S. 211/ Akkerhuis et al., 1991, S. 3/ Heinrich; Roithmayr, 1995, S. 359<br />

3 z.B. Haak; Issing, 1992, S. 24/ Steinmetz, 1993, S. 19/ Förster; Zwerneman, 1993, S. 10<br />

4 z.B. Helmert, 1992, S. 58; Hoogeveen, 1995, S. 348; Wodaski, 1995, S. 29<br />

5 vgl. Börner; Schnellhardt, 1992, S. 15<br />

6 Stahlknecht, 1994, S. 626<br />

7 vgl. z.B.: Glowalla; Schoop, 1992

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