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Entwicklung multimedialer Systeme

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bolik zwischen Sender und Empfänger Voraussetzung, um die Information zu transportieren.<br />

Kommunikationsformen, in denen die Informationen vom Sender zum Empfänger nur durch<br />

die Sinnesorgane Tast-, Temperatur-, Geschmacks-, Geruchs- oder Gleichgewichtssinn gelangen,<br />

sind nur schwer konstruierbar, da der Sender keine natürlichen Möglichkeiten hat, ein<br />

Medium wie beispielsweise Luft gezielt so zu formen, dass der Empfänger durch den Geruchssinn<br />

eine Information erhält. Dieses Handicap wirkt sich insbesondere in der Naturerkenntnis<br />

aus, wenn das Kommunikationssystem um das Element Realität bzw. Natur erweitert<br />

wird, wie Abbildung 2 zeigt.<br />

Natur/<br />

Realität<br />

Sender<br />

Medium Perzeptor Mensch Effektor Medium Perzeptor<br />

Empfänger<br />

Sender<br />

Kommunikationseinheit<br />

Abbildung 2: Natur-Mensch-Mensch-Kommunikation<br />

Empfänger<br />

Mensch<br />

Der Mensch als Empfänger von Informationen aus der Natur übermittelt diese an einen weiteren<br />

Menschen. Die betrachtete Kommunikationseinheit besteht aus Empfänger, Sender und<br />

Empfänger.<br />

Informationen, die der Mensch aus der Natur über das Sinnesorgan Ohr aufnimmt, kann er an<br />

einen anderen Menschen über den Effektor Mund kommunizieren. Allerdings treten hier bereits<br />

Informationsverluste auf, da das Ohr wesentlich mehr Eindrücke in Intensität und Tonhöhe<br />

unterscheiden kann, als der Mund wiederzugeben vermag. Noch klarer wird die Situation<br />

bei den restlichen Sinnesorganen. Um etwa das Gesehene einem anderen Menschen zu<br />

vermitteln, ist Pantomime allein ein nur sehr unzureichendes Mittel mit sehr hohem Informationsverlust.<br />

Das Gerochene oder Geschmeckte einem anderen Menschen nur mit Effektoren<br />

so mitzuteilen, dass dieser die Information mit dem gleichen Perzeptionsmedium aufnimmt,<br />

wie sie der Sender ursprünglich empfangen hat, ist unmöglich.<br />

Um dieses Problem zu lösen wurden Hilfsmittel, Werkzeuge und Maschinen als „Prothesen“<br />

geschaffen, damit ein kleiner Ausschnitt der Wirklichkeit direkt konserviert wird. Um Gesehenes<br />

zu vermitteln gibt es Zeichnungen, Plastiken, Modelle, Pläne, Fotos usw. Für Gehörtes<br />

existieren beispielsweise Tonaufzeichnungen mit Akustikwiedergabe. Doch bei gerochenen,<br />

geschmeckten, ertasteten, gefühlten und gespürten Wahrnehmungen versagt auch diese<br />

Hilfsmittel- oder indirekte Kommunikation.<br />

Statt dessen bedient sich der Mensch einer Symbolik, um Sinneswahrnehmungen zu vermitteln.<br />

Sprache, Schrift, Grafiken und Gesten als Zeichen mit gebundenen Bedeutungsinhalten<br />

innerhalb einer Kultur beschreiben die ursprüngliche Wahrnehmung. Damit nimmt der<br />

Mensch eine Translation vor. Sinneswahrnehmungen werden nicht mehr in ihrer ursprüngli-

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