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Entwicklung multimedialer Systeme

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Medium im physischen Sinne bezeichnet eigentlich einen „Vermittler“ zwischen zwei oder<br />

mehr Kommunikationspartnern. 1 Der Sender einer Nachricht muss sich eines Mediums bedienen,<br />

um die Nachricht zu übermitteln. Ein Medium ist damit zunächst ein Nachrichtenträger.<br />

Ein Sender erzeugt eine Nachricht, indem er auf ein bestimmtes Medium einwirkt. Beispielsweise<br />

ist Schall ein Medium, das durch Einwirkung von einem Sprecher mittels Lauten geformt<br />

wird, um von einem Hörer empfangen zu werden. Weitere Medien sind etwa Licht,<br />

Flüssigkeiten, Oberflächen, Feststoffkörper usw. Eine ausführliche Aufstellung und Untersuchung<br />

von Medien findet sich bei Meyer-Wegener. Er unterscheidet zwischen konkreten Medien<br />

und abstrakten Medien. 2 Konkrete Medien sind Trägermedien, wie etwa Licht, abstrakte<br />

Medien benutzen diese Trägermedien zum Informationsaustausch, wie etwa eine reflektierende<br />

Oberfläche. Abstrakte Medien formen konkrete Medien so, dass diese eine Information<br />

enthalten. Abstrakte Medien (z.B. Grafiken) können wiederum ihrerseits Grundlage für noch<br />

abstraktere Medien (z.B. Schrift) sein, also ebenfalls zu einem konkreten Medium werden<br />

usw. Diese Zusammenhänge stellt er in einer Benutzungshierarchie der Medien dar. Nach<br />

seiner Strukturierung verschiedener Medien mit Sender, Empfänger und Ausdrucksmittel<br />

wird klar, dass es beliebig viele Medien geben kann, je nach Detaillierungsgrad und Verwendungszweck.<br />

Die Frage, wann von verschiedenen Medien gesprochen werden kann, um mit<br />

zwei oder mehreren von „Multi“-Medien zu reden, führt nach dieser Einteilung zu unendlich<br />

vielen Lösungen.<br />

Eine weitere Einteilung der Medien berücksichtigt die Zeit. Einige Medien stellen Nachrichten<br />

nur durch Veränderung in der Zeit dar, andere sind (relativ) invariant gegenüber der Zeit.<br />

Ton und Bewegtbildsequenzen (Filme, Animationen) beispielsweise sind zeitabhängig, während<br />

Bilder und Texte zeitinvariant sind, das heißt, hier kontrolliert der Empfänger Zeitpunkt<br />

und Dauer des Empfangs. Zeitabhängigkeit liegt immer dann vor, wenn einer der Sender in<br />

der Benutzungshierarchie unter Berücksichtigung der Zeit gesteuert werden muss. 3 Zeitabhängige<br />

Medien werden als kontinuierlich, zeitunabhängige Medien als diskret bezeichnet.<br />

Eine alternative Differenzierung wird in einem Papier der ISO (International Standardization<br />

Organization) vorgenommen. 4 Hier wird unterschieden zwischen<br />

a) Perzeptionsmedien<br />

sind jene Medien, die zur Reizaufnahme durch die menschlichen Sinnesorgane dienen<br />

(z.B. Licht, Schall, Geruch).<br />

b) Präsentationsmedien<br />

stehen an der Schnittstelle zwischen Information und Rechner. Der Begriff bezieht sich auf<br />

die Hilfsmittel für Ein- und Ausgabe von Informationen (Eingabemedien sind z.B. Papier,<br />

1 siehe Heinrich; Roithmayr, 1995, S. 341<br />

2 Meyer-Wegener, 1991, S. 20 f<br />

3 Meyer-Wegener, 1991, S. 27<br />

4 ISO/ IEC, 1993

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