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Untersuchungen zur Klimavariabilität auf dem Tibetischen Plateau ...

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2 Der Untersuchungsraum<br />

___________________________________________________________________________<br />

Weitere orographisch bedingte Grenzen finden sich im Westen durch den Pamir-Karakorum-<br />

Gebirgsknoten und im Süden durch die sich in einem Bogen von West nach Ost erstreckende<br />

Hochgebirgskette des Himalayas. Im Übergang zum Chinesischen Tiefland ist das Hochland<br />

durch die tief eingeschnittenen Oberl<strong>auf</strong>-Talsysteme der großen südwest-asiatischen Ströme<br />

Mekong, Yangtze, Salween sowie des Yarlung Tsangpo stark zergliedert. Sie entwässern in<br />

steil eingeschnittenen NW-SO streichenden Durchbruchsschluchten das Tibetische <strong>Plateau</strong><br />

und prägen das Landschaftsbild des osttibetisch-chinesischen Berglandes durch ihre markante<br />

morphologische Sequenz.<br />

Geologisch lässt sich das Tibetische Hochplateau in drei sehr unterschiedliche Teile gliedern.<br />

Die das Hochland nach Süden begrenzenden Gebirgsbögen des Himalaya und des Karakorum<br />

sind junge Faltengebirge des alpidisch-zentralasiatischen Faltungsgürtels, die seit <strong>dem</strong> Tertiär<br />

anhaltend durch die Kollision von Indischer und Eurasischer Platte entstanden (DONGUS<br />

1980). Sie bestehen aus einer Reihe kulissenartig verschnittener Kettengebirgszüge mit den<br />

höchsten Gipfeln der Erde, die weiterhin einer rezenten Orogenese mit Hebungsraten von bis<br />

zu 1cm/Jahr unterliegen (MIEHE 2004). Dies manifestiert sich in extremen Vertikalgradienten<br />

der Höhe <strong>auf</strong> kurzer Horizontaldistanz, die eine hohe Reliefenergie mit starker<br />

geomorphologischer Aktivität in Form von Rutschungen und Bergstürzen <strong>zur</strong> Folge haben.<br />

Das eigentliche Tibetische Hochland sowie das nördliche Hochasien sind durch ein<br />

komplexes System aus Beckenzonen und Hochländern mit umgebenden Randgebirgen<br />

charakterisiert. Es besteht überwiegend aus gewellten, tertiären Rumpfflächensystemen,<br />

denen gefaltete Gebirgsmassive <strong>auf</strong>gesetzt sind (CUI et al. 1996). Für den Inneren und den<br />

<strong>Tibetischen</strong> Himalaya sind dabei die Vorkommen von glazialem und periglazialem<br />

Formenschatz charakteristisch. So finden sich neben breiten, oftmals mit mächtigen<br />

Moränenablagerungen verfüllten Trogtälern ausgedehnte Felsflanken, die in Schutthalden<br />

versinken. Für das nördliche <strong>Plateau</strong> sind ausgedehnte Frostschuttbereiche<br />

landschaftsprägend, da weite Teile geschlossenes Permafrostgebiet sind (MIEHE 2004, KUHLE<br />

1982). Nach Osten schließt sich schließlich, über eine getreppte Abdachung von Hochasien<br />

über die osttibetischen Randketten zum Roten Becken von Sichuan, das Ostchinesische<br />

Becken mit seinen fruchtbaren Schwemmländern an.<br />

Das Untersuchungsgebiet in Südost-Tibet umfasst in seiner Ost-West-Ausdehnung ca. 800km<br />

(99° 29`E bis 91°31`E), in seiner Nord-Süd-Erstreckung ca. 200km (31°07`N bis 30°18,5`N).<br />

Es reicht damit von den monsunal beeinflussten, tief eingeschnittenen Durchbruchstälern der<br />

meridionalen Stromfurchen bis weit in die Talschaften des zunehmend kontinental-trockenen<br />

<strong>Plateau</strong>bereichs nördlich von Lhasa. In den folgenden Kapiteln werden nun die wesentlichen<br />

Aspekte dieses Naturraums detailliert beschrieben.<br />

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