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Untersuchungen zur Klimavariabilität auf dem Tibetischen Plateau ...

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3 Theoretische Grundlagen<br />

___________________________________________________________________________<br />

δ 13 C aus Jahrringmaterial ist die zeitliche Verzögerung, mit der Photosyntheseprodukte in den<br />

Jahrring eingebaut werden können (SCHLESER et al. 1999).<br />

Neuere <strong>Untersuchungen</strong> an mitteleuropäischen Eichen, sibirischen Koniferen und tropischen<br />

Mangroven zeigen für die intraanuellen δ 13 C-Isotopenverläufe charakteristische Jahresgänge<br />

mit ausgeprägten Minima und Maxima (HELLE & SCHLESER 2004a, KAGAWA et al. 2005,<br />

2006; VERHEYDEN et al. 2004). So weisen die Isotopenwerte mitteleuropäischer Eichen<br />

(Quercus petraea) ein deutliches Maximum im Frühholz <strong>auf</strong>, gefolgt von abnehmenden<br />

Werten im Frühsommer und Sommer, ehe ein Minimum im Spätholz erreicht wird<br />

(Abbildung 9) (HELLE & SCHLESER 2004a).<br />

Die typischen Amplituden<br />

zwischen Früh- und<br />

Spätholz sind daher nicht<br />

allein durch den Einfluss<br />

des Klimas zu erklären,<br />

sondern scheinen nicht<br />

unerheblich durch<br />

pflanzeninterne Prozesse<br />

modifiziert und überprägt<br />

zu sein. Hierbei kann es<br />

durch postphotosynthetische<br />

Prozesse<br />

beim Transport von<br />

Photoassimilaten, bei der<br />

Speicherung von<br />

Stoffwechselprodukten<br />

sowie bei der<br />

Remobilisierung von<br />

Assimilaten im Rahmen der Jahrringbildung zu weiteren Fraktionierungseffekten kommen,<br />

die berücksichtigt werden müssen (HELLE 1996, KAGAWA et al. 2006). So führt beim Aufbau<br />

der Frühholzzellen zu Beginn der Vegetationsperiode die Umsetzung von Reservestoffen aus<br />

<strong>dem</strong> Vorjahr zu einem Anstieg der δ 13 Abbildung 9: Intra-annueller δ<br />

C-Werte bei der aktuellen Jahrringbildung (KOZLOWSKI<br />

13 C-Isotopenverl<strong>auf</strong> von Quercus<br />

petraea. Quelle: HELLE & SCHLESER 2004.<br />

1992, SCHLESER et al. 1999). Dies kann zu den in zahlreichen dendroklimatologischen<br />

Studien beobachteten hohen Autokorrelationen von δ 13 C-Isotopenzeitreihen führen (HILL et<br />

al. 1995, ROBERTSON et al. 1997, MONSERUD & MARSHALL 2001). Der Effekt, dass die<br />

Speicherung und Nutzung von Photoassimilaten aus <strong>dem</strong> Vorjahr die Jahrringbildung im<br />

aktuellen Jahr beeinflusst, ist daher für die spätere Interpretation der erhobenen<br />

Dendroisotopen- Zeitreihen von herausragender Bedeutung.<br />

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