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Untersuchungen zur Klimavariabilität auf dem Tibetischen Plateau ...

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2 Der Untersuchungsraum<br />

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Vielmehr ist für die Niederschläge von einem Gradienten von der Talsohle zu den<br />

Höhenlagen auszugehen, der allerdings im Gegensatz zum Temperaturgradienten schwer zu<br />

quantifizieren ist, da er nicht linear zunimmt.<br />

Abbildung 4 zeigt für das Untersuchungsgebiet in Südosttibet eine Zusammenstellung<br />

verschiedener Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1967). Für alle dargestellten<br />

Klimastationen sind die eingipfligen Niederschlagsmaxima im Sommer sowie der Jahresgang<br />

der Temperaturamplituden mit ca. 15-20°C charakteristisch. Winterliche Niederschläge sind,<br />

wie bereits geschildert, selten und spärlich. Dafür tritt nach Norden und Westen hin eine<br />

winterliche Trockenperiode in den Vordergrund, die sich mit zunehmender Kontinentalität<br />

verlängert und sich zusätzlich durch abnehmende Wintertemperaturen auszeichnet<br />

(Klimadiagramm der Station Nagqu). Anhand der Klimastationen am Oberl<strong>auf</strong> des Yarlung<br />

Tsangpo wird deutlich, dass die Dauer der sommerlichen Regenzeit analog dazu immer kürzer<br />

wird, und die Jahressummen der Niederschläge stark <strong>zur</strong>ückgehen (DOMRÖS & PENG 1988).<br />

So wird z.B. die Lage des Yarlung Tsangpo-Tales im Regenschatten des Himalayas<br />

offensichtlich. Während die weiter östlich liegenden Stationen Nyingchi und Mainling noch<br />

eine ausgeprägte Regenzeit von April bis Oktober mit jährlichen Niederschlagssummen von<br />

über 650mm <strong>auf</strong>weisen, ergibt sich zu den weiter westlich liegenden Stationen Tsetang und<br />

Lhasa ein deutlicher Niederschlagsgradient und ein Zurücktreten humider Bedingungen <strong>auf</strong><br />

drei bis maximal vier Monate während des Hochsommers (BRÄUNING 1999b).<br />

WEISCHET & ENDLICHER (2000) postulieren für die Temperaturen Tibets einen typischen und<br />

prägnanten Tagesgang. So ist durch das wasserdampfarme Strahlungsklima mit geringem<br />

Bewölkungsgrad über <strong>dem</strong> zentralasiatischen Hochgebirgsblock eine große diurnale<br />

Amplitude charakteristisch. Für den Monat Juli geben DOMRÖS & PENG (1988) mittlere Werte<br />

um 13°C an, die im Winter <strong>auf</strong>grund der Bildung von Ausstrahlungsinversionen am Boden<br />

Werte um 16°C erreichen können. Für die Station Qamdo kann FLOHN (1958) eine<br />

Temperaturamplitude im Tagesgang von 18,5°C der mittleren Julitemperaturen und bis zu<br />

22°C im Dezembermittel nachweisen.<br />

Es wird deutlich, dass die großräumige Monsunzirkulation nur den groben Rahmen für die<br />

hygrothermischen Verhältnisse des Untersuchungsraumes liefert. Für die Waldvegetation<br />

bleibt festzuhalten, dass für die Feuchtigkeitsversorgung und die damit verbundenen<br />

standortsökologischen Voraussetzungen die Lage des Kondensationsniveaus im kombinierten<br />

System von Berg-Tal-Winden und Luv-Lee-Effekten von zentraler Bedeutung ist. Zusätzlich<br />

werden durch z.T. hohe Temperaturamplituden im Jahresgang thermische Bedingungen<br />

geschaffen, die kleinräumig modifizierend <strong>auf</strong> Artenzusammensetzung und Wuchsfaktoren<br />

innerhalb der Waldstandorte wirken können.<br />

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