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BRÜCKENBAUWERKE - zeitschrift-brueckenbau Construction und ...

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<strong>BRÜCKENBAUWERKE</strong><br />

Die Vollerneuerung des Korrosions-<br />

schutzes der Kabel wird gemäß<br />

DIN EN ISO 12 944 bzw. ZTV-KORStahlbauten,<br />

Ausgabe 2002, Tabelle A.2,<br />

Bauteilnummer 7 für unverzinkte Seile<br />

durchgeführt, <strong>und</strong> zwar mit nachstehendem<br />

Aufbau:<br />

– 2 x Gr<strong>und</strong>beschichtung: Sika Cable FE<br />

Primer mit je 50 μm,<br />

– 2 x Zwischenbeschichtung: Sika Cable<br />

TOP 1, 3 x ZB im Tausalzsprühbereich<br />

bis 15 m oberhalb des Brückendecks<br />

mit je 150 μm,<br />

– Deckbeschichtung: Sika Cable TOP 2 in<br />

Kölner Brückengrün mit 60 μm.<br />

Zur Verkittung nach der zweiten GB<br />

kommt Sika Cable Flex 1, ein speziell für<br />

das Seilbeschichtungssystem entwickelter<br />

2-K-PUR-Fugenkitt zur Anwendung,<br />

der im vorliegenden System geprüft<br />

wurde.<br />

Folgende Arbeitsreihenfolge war<br />

vorgesehen:<br />

– Entfernen der Kabelschellen,<br />

– Entfernen des Fugenkittes,<br />

– Entfernen der Altbeschichtung mittels<br />

Druckluftstrahlen (Normreinheitsgrad:<br />

SA 2 ½),<br />

– Aufbringen der Gr<strong>und</strong>beschichtungen,<br />

– Verkitten der Seilzwickel bzw. Kehlen,<br />

– Aufbringen der ersten Zwischen-<br />

beschichtung,<br />

– Einbau der neu beschichteten<br />

Kabelschellen (2 x GB, 1 x ZB),<br />

2 Errichtung des Schutzdachs<br />

© Hans Tiefenbach GmbH/Teupe & Söhne Gerüstbau GmbH<br />

22 BRÜCKENBAU | 4 . 2011<br />

– Aufbringen der zweiten <strong>und</strong> dritten<br />

Zwischenbeschichtung (Tausalz-<br />

sprühbereich),<br />

– Aufbringen der Deckbeschichtung.<br />

Neben diesen Hauptleistungen sollten<br />

die Kabel <strong>und</strong> die Auflagerkonstruktionen<br />

innerhalb des Pylonkopfs sowie die<br />

oberen <strong>und</strong> unteren Kabelabdeckhauben<br />

von innen <strong>und</strong> außen korrosionsschutztechnisch<br />

bearbeitet werden; zudem<br />

waren neue Radarlanzen zu installieren.<br />

2.2 Baubehelfe<br />

Der Pylon wird abschnittsweise eingerüstet<br />

<strong>und</strong> mit einer staubdichten<br />

Abplanung versehen. Zum Schutz gegen<br />

herabfallende Gegenstände erfolgt die<br />

Installation eines Schutzdaches, das mit<br />

einem Bohlenbelag, einer Schutzfolie<br />

<strong>und</strong> einer Blechlage gegen Durchschlag<br />

gesichert ist. Darüber hinaus wird für<br />

Materialtransporte ein feststehender,<br />

auch für die Personenbeförderung zuge-<br />

lassener Aufzug eingerichtet, der bis an<br />

den Pylonkopf heranreicht.<br />

Die Kabel werden mit Hilfe von drei an<br />

die jeweiligen Neigungen angepassten<br />

<strong>und</strong> mit Blechen fest umschlossenen<br />

Arbeitsbühnen bearbeitet, die mit einer<br />

Länge von je 6 m konzipiert sind. Die<br />

Bühnen erhalten eine Baumusterprüfung<br />

<strong>und</strong> werden nach der Installation <strong>und</strong><br />

jedem Umbau vom TÜV vor Ort abgenommen.<br />

Sie enden unten an Bahnhöfen<br />

<strong>und</strong> damit oberhalb des Brückendecks.<br />

3 Bearbeitung der Kabel<br />

3.1 Besonderheiten<br />

Es handelt sich um rechteckige bzw.<br />

quadratische Kabel, so dass sich relativ<br />

große Zwischenräume zwischen den<br />

vollverschlossenen Einzelseilen im<br />

Inneren der Kabel befinden. Sie verlaufen<br />

zudem schräg von der Verankerung im<br />

Hohlkasten bis zur Pylonkopfmitte,<br />

weshalb keine Volleinrüstung möglich ist.<br />

Zusätzlich besteht eine Neigung der<br />

Bündel gegen die Horizontalachse <strong>und</strong><br />

damit quer zur Längsachse der Kabel,<br />

was unter Umständen eine einseitige<br />

Belastung an den Fahrwerken zur Folge<br />

hat.<br />

3.2 Kabelbefahranlagen<br />

Die Kabelbefahranlagen sind so auszubilden,<br />

dass die Besonderheiten der Lage<br />

der Kabel im Raum ausgeglichen werden<br />

<strong>und</strong> ein sicheres Arbeiten innerhalb der<br />

Anlagen möglich ist. Außerdem ist ein<br />

sicherer Zugang zu gewährleisten.<br />

Die Fahrwerke müssen darüber hinaus<br />

so konzipiert werden, dass die Flächenpressung<br />

auf den Kabeln nicht mehr als<br />

2,50 N/mm² beträgt: Diese Forderung<br />

stellte ein Novum dar. Die Deckbeschichtung<br />

darf gar nicht überfahren werden<br />

<strong>und</strong> sollte laut Ausschreibung von<br />

Steigern aus appliziert werden. Für die<br />

gr<strong>und</strong>sätzliche Applikation der Deckbeschichtung<br />

wurde von der beauftragten<br />

Arbeitsgemeinschaft daher ein Balkon<br />

an jeder Bühne vorgesehen, um den<br />

Beschichtungsvorgang beim Abfahren<br />

der Anlage von außen durchführen zu<br />

können. Das heißt, Steiger sind lediglich<br />

für Ausbesserungsarbeiten <strong>und</strong> eventuelle<br />

Abnahmen erforderlich.<br />

Die Einhaltung der zulässigen Pressungen<br />

wurde einerseits durch die Anzahl der<br />

Einzelrollen je Fahrwerk gewährleistet,<br />

andererseits durch die Verwendung von<br />

extrem weichen Rollen aus Spezialkunststoff.<br />

Die Kombination dieser Eigenschaften,<br />

gepaart mit einer Anpassung der<br />

Rollen an die unterschiedlichen Einzelseildurchmesser<br />

durch entsprechende<br />

Ausbildung der Laufflächen mittels<br />

Ausfräsens, führte dann zur Einhaltung<br />

der durch die Ausschreibung vorgegebenen<br />

Bedingungen.

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