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Verbreitung, Ökologie und Schutz der Mauereidechse

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Naturschutzgebiet Prallhang des Neckars bei Lauffen <strong>und</strong> dessen<br />

Umgebung werden die dort anstehenden Felsen des Oberen Muschelkalks<br />

sowie Muschelkalk-Trockenmauern als Lebensraum genutzt. Darüber<br />

hinaus kommt die <strong>Mauereidechse</strong> auch in den unmittelbar westlich des<br />

Neckars gelegenen Weinbergen vor. Die hier vorhandenen Trockenmauern<br />

wurden entwe<strong>der</strong> aus Schilfsandstein, Muschelkalk o<strong>der</strong> Nagelfluh errichtet<br />

o<strong>der</strong> weisen eine Mischung aus diesen Gesteinen auf. Im Naturdenkmal<br />

Felsendiluviale dient <strong>der</strong> anstehende Nagelfluhfels als Lebensraum. Die<br />

zum Kraichgau gehörenden westlichen Gebietsteile im Stadtkreis Heilbronn<br />

sind durch mächtige Lößauflagen geprägt <strong>und</strong> werden intensiv<br />

landwirtschaftlich genutzt. Wegen fehlen<strong>der</strong> geeigneter Biotopstrukturen<br />

gibt es hier keine <strong>Mauereidechse</strong>n-Vorkommen. Eine Ausnahme stellt<br />

allerdings ein heute als Park genutztes ehemaliges Ziegeleigelände<br />

(Ziegeleipark Böckingen) dar. Hier werden durch Abbau entstandene<br />

besonnte Lößsteilwände sowie aus Bauschutt gestaltete Trockenmauern<br />

besiedelt.<br />

Gerade im Zuge <strong>der</strong> großflächigen Rebflurbereinigung in den1960er <strong>und</strong><br />

1970er Jahren hat die <strong>Mauereidechse</strong> im Heilbronner Osten umfassende<br />

Lebensraumverluste, insbeson<strong>der</strong>e durch die Entfernung von zahlreichen<br />

Trockenmauern, hinnehmen müssen. Große Bereiche <strong>der</strong> Weinberglagen<br />

weisen deshalb heute für die Art keine o<strong>der</strong> fast keine geeigneten<br />

Biotopstrukturen mehr auf. Insgesamt gesehen ist die <strong>Mauereidechse</strong> im<br />

Stadtkreis Heilbronn dennoch nicht selten <strong>und</strong> punktuell noch in<br />

vergleichsweise individuenstarken Populationen vertreten. Die einzelnen<br />

Populationen sind allerdings oft mehr o<strong>der</strong> weniger stark voneinan<strong>der</strong><br />

isoliert.<br />

Aktuelle Haupt-Gefährdungsfaktoren sind Lebensraumverlust durch<br />

verbuschende Waldrän<strong>der</strong>, Gehölzsukzession an Fels- <strong>und</strong> Lößwänden<br />

sowie abgängige Trockenmauern. Mit regelmäßigen<br />

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