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Verbreitung, Ökologie und Schutz der Mauereidechse

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Renovierung <strong>der</strong> Bahnstrecke <strong>und</strong> des Befahrens mit Güterzügen, eine<br />

gravierende Zerstörung des Lebensraums <strong>der</strong> <strong>Mauereidechse</strong> bedeutet.<br />

Die Umsetzung nach <strong>der</strong> FFH-Richtlinie schrieb vor, dass Maßnahmen<br />

ergriffen wurden, um das dauerhafte Überleben dieser Population zu<br />

sichern. Der Verlust an Lebensraum wurde kompensiert durch die<br />

Schaffung von neuem Lebensraum, eine reptilfre<strong>und</strong>liche Arbeitsweise<br />

während <strong>der</strong> Renovierung <strong>der</strong> Strecke <strong>und</strong> durch eine Pflege <strong>der</strong><br />

Vegetation, die an den Ansprüchen <strong>der</strong> Reptilien ausgerichtet wurde. Der<br />

neue Lebensraum für die <strong>Mauereidechse</strong> besteht aus Trockenmauern <strong>und</strong><br />

Holzstapeln, umgeben von Bereichen für die Nahrungssuche <strong>und</strong> Eiablage.<br />

Vor Beginn <strong>der</strong> Arbeiten ist ein Teil des neuen Lebensraums erstellt<br />

worden. <strong>Mauereidechse</strong>n, die auf <strong>der</strong> alten Bahnstrecke anwesend waren<br />

(109 Adulte), wurden gefangen <strong>und</strong> in den neuen Lebensraum verbracht.<br />

Eine Rückkehr wurde durch ein Absperrzaun (Amphibien-Guard)<br />

verhin<strong>der</strong>t. Nach Abschluss <strong>der</strong> Sanierung <strong>der</strong> Bahnstrecke im Jahr 2008<br />

wurde <strong>der</strong> Absperrzaun entfernt. Die Vegetation wurde entsprechend den<br />

Bedürfnissen <strong>der</strong> Reptilien gepflegt. Sowohl die Arbeiten während <strong>der</strong><br />

Sanierung <strong>der</strong> Bahnlinie als auch die Pflege <strong>der</strong> Vegetation wurden von<br />

Herpetologen begleitet. Die Entwicklung <strong>der</strong> Population wird seit 2008 in<br />

einem Monitoring überwacht. Jedes Jahr finden dazu sieben Begehungen<br />

statt. Die Daten verschaffen Einsicht in die Größe <strong>der</strong> Population, den<br />

reproduktiven Erfolg <strong>und</strong> die räumliche Verteilung im neuen Lebensraum.<br />

Wenn notwendig, können Anpassungen an <strong>der</strong> Ausstattung des neuen<br />

Lebensraumes <strong>und</strong> an den Pflegemaßnahmen vorgenommen werden. Die<br />

Ergebnisse des Monitorings zeigen, dass die <strong>Mauereidechse</strong>n den neuen<br />

Lebensraum annehmen. Die Populationsgröße hat jedoch gleich nach <strong>der</strong><br />

Sanierung einen großen Rückgang erlitten. Die Population wächst seitdem<br />

jedes Jahr <strong>und</strong> es gibt eine erfolgreiche Reproduktion.<br />

Frank Spikmans & Wilbert Bosman, Stichting RAVON, Postbus 1413, 6501<br />

BK Nijmegen, Ne<strong>der</strong>land ,f.spikmans@ravon.nl, w.bosman@ravon.nl<br />

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