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Mitteilungen 80 - Geschichte in Schleswig-Holstein

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Die Verlegung und der Neubau des Mühlenbetriebes von Peter Kölln an<br />

das Hafen-Südufer nach der Vernichtung se<strong>in</strong>er Rossmühle 1898 gaben<br />

neue Impulse für den Getreideumschlag. Auch Baumaterialien, Brennstoffe,<br />

Muschelkalk, landwirtschaftliche Erzeugnisse und Dünger rangierten<br />

beim Ladegut an oberer Stelle. Trotz der schwierigen Fahrwasserverhältnisse<br />

stieg der Güterumschlag seit 1891 kont<strong>in</strong>uierlich an, so dass Elmshorn<br />

seit 1908 <strong>in</strong> der amtlichen Statistik als wichtiger Hafenplatz des Deutschen<br />

Reiches geführt wurde und ab 1910 nach e<strong>in</strong>em Erlass des M<strong>in</strong>isters für<br />

Handel und Verkehr zu den wichtigsten Hafenplätzen im Deutschen Reich<br />

zählte. 1911 betrug die Gesamte<strong>in</strong>fuhrmenge 118.556 t, die mit 942 Schiffen<br />

nach Elmshorn gebracht wurden. Hiervon waren nur 1362 m³ Kies,<br />

ansonsten handelte es sich um „diverses Getreide“. Die Bedeutung der e<strong>in</strong>geführten<br />

Gütermengen wird auch aus den Zolle<strong>in</strong>nahmen deutlich. Diese<br />

betrugen 1910 etwa 3,5 Mio. Mark. Hauptumschlagsgut war zu dieser Zeit<br />

das Getreide für die zwölf Elmshorner Mühlenbetriebe und drei Malzfabriken<br />

sowie für die Futtermittelproduzenten <strong>in</strong> der Umgebung Elmshorns.<br />

Elmshorn wurde zwischen 1900 und 1914 zum Hauptumschlagshafen für<br />

den schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Getreideumschlag. Zu dieser Zeit war die<br />

Bedeutung der Krückau und des Hafens für die Elmshorner Wirtschaft<br />

unübersehbar. In Doppelreihe lagen Schiffe verschiedener Typen, Ewer,<br />

Leichter, Schuten, Kuffs und Kutter an beiden Bollwerken und löschten<br />

ihre Ladung <strong>in</strong> die Waggons der Hafenbahn oder direkt <strong>in</strong> die neu erbauten<br />

Silospeicher der am Südufer angesiedelten Mühlenbetriebe. Trotz weiterer<br />

Investitionen <strong>in</strong> den Ausbau der Hafenanlagen – alle<strong>in</strong> im Haushaltsjahr<br />

1912 waren es rund 88.000 Mark – blieben die Unzulänglichkeiten der<br />

Schifffahrtsverhältnisse bestehen. Die Krückau war nicht nur Lebensader,<br />

sondern gleichzeitig auch „das Schmerzensk<strong>in</strong>d der Stadt Elmshorn“.<br />

Auch nach dem Ersten Weltkrieg wurde erheblich <strong>in</strong> den Ausbau des<br />

Elmshorner Hafens <strong>in</strong>vestiert. So wurde 1924 das Bollwerk <strong>in</strong> Eisenbeton<br />

erneuert und <strong>in</strong> den folgenden Jahren wesentlich verlängert. E<strong>in</strong> grundlegender<br />

Umbau des Südufers im Jahre 1927 vollendete dann den Hafenausbau<br />

und schuf den noch 1960 <strong>in</strong> großen Zügen bestehenden Zustand der<br />

Kaianlagen.<br />

Trotz dieser anhaltenden Unzulänglichkeiten nahm der Güterumschlag<br />

nach der Weltwirtschaftskrise von 1931/32 wieder deutlich zu und erreichte<br />

mit 146.044 t im Jahre 1934 den Höhepunkt der Zwischenkriegszeit.<br />

Nach der Kommunalisierung des Hafenbetriebes 1941 lagen F<strong>in</strong>anzierung,<br />

Verwaltung und Instandhaltung des Elmshorner Hafen <strong>in</strong> den Händen<br />

der Stadtwerke. Dieser städtische Eigenbetrieb sorgte nun für e<strong>in</strong>en möglichst<br />

reibungslosen und effektiven Betrieb. Dieser war natürlich während<br />

des Zweiten Weltkrieges und auch noch e<strong>in</strong>ige Jahre danach nicht möglich.<br />

1949 wurden die Umschlagszahlen mit ca. 60.000 t angegeben. Erst<br />

18.04.<strong>Mitteilungen</strong>_<strong>80</strong>_ Innenseiten.<strong>in</strong>dd 12 20.04.11 12:06

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