Mitteilungen 80 - Geschichte in Schleswig-Holstein
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e<strong>in</strong> ergänzendes Angebot anzubieten. Dabei ließ sich der Fördervere<strong>in</strong> von<br />
folgenden Überlegungen leiten:<br />
Wie sieht e<strong>in</strong> historischer Gutspark aus der Zeit des Barock heute aus?<br />
Welche Elemente aus dieser über 270 Jahre alten Anlage s<strong>in</strong>d noch erhalten<br />
und sollten entsprechend den Besuchern erläutert werden?<br />
Wie geht man fach- und denkmalgerecht <strong>in</strong>sbesondere mit den über 550<br />
alten L<strong>in</strong>den der historischen Alleen, mit dem möglichst jährlich zu schneidenden<br />
Heckengang und mit den weiteren charakteristischen Elementen<br />
der Parkanlage um?<br />
Wie sollte e<strong>in</strong> modernes Leit- und Informationssystem für die potentiellen<br />
Besucher aussehen?<br />
Zur <strong>Geschichte</strong> des Jersbeker Parks<br />
Der spätbarocke Gutspark <strong>in</strong> Jersbek wurde im zweiten Quartal des 18. Jahrhunderts<br />
von dem damaligen Gutsbesitzer Bendix von Ahlefeldt (1678-1757)<br />
angelegt und ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en barocken Grundzügen bis heute erhalten. Die<br />
leider bisher nicht bekannten Verfasser des Entwurfes übernahmen die von<br />
dem königlichen Hofgärtner André Le Nôtre (1613-1700) erstmals für den<br />
Park <strong>in</strong> Vaux-le Vicomte entwickelte und dann <strong>in</strong> Versailles im großen Stil<br />
ausgeführte Gliederung entlang e<strong>in</strong>er Haupt- und Sichtachse <strong>in</strong> Parterre,<br />
Boskett und Waldquartier („Parc“). Der Jersbeker Park ist mit der historischen<br />
Quartiere<strong>in</strong>teilung, dem Hauptwegenetz und den rahmenden vier-<br />
und zweireihigen L<strong>in</strong>denalleen die besterhaltene „Ru<strong>in</strong>e“ e<strong>in</strong>es barocken<br />
Gutsparks <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>. Aufgrund se<strong>in</strong>es „lebenden Baumaterials“<br />
überrascht und begeistert er immer wieder die meisten Besucher.<br />
Die e<strong>in</strong>stige fe<strong>in</strong>teilige B<strong>in</strong>nengliederung und Ausstattung von Parterre<br />
und Boskett ist zwar nicht erhalten, lässt sich jedoch u. a. dank e<strong>in</strong>es qualitätvollen<br />
Kupferstichs von Christian Fritzsch (nach e<strong>in</strong>er Vorzeichnung des<br />
Architekten Ernst Georg Sonn<strong>in</strong>) aus dem Jahre 1747 gut erläutern. Der<br />
Stich zeigt den Gutspark auf dem Höhepunkt se<strong>in</strong>er Entwicklung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
qualitätvollen Vogelschau-Ansicht. Viele Details im Garten, die heute noch<br />
erkennbar s<strong>in</strong>d, zeigen die Richtigkeit des Stichs. Daneben sollen aber auch<br />
die spezifischen Probleme bei der Parkunterhaltung nicht verschwiegen und<br />
die erforderlichen Pflegemaßnahmen zum<strong>in</strong>dest für die Alleen vorgestellt<br />
werden.<br />
Die Aufgabenstellung<br />
Die Mitglieder des Fördervere<strong>in</strong>s stammen überwiegend aus der Geme<strong>in</strong>de<br />
Jersbek oder s<strong>in</strong>d diesem Gutspark seit Jahrzehnten verbunden. Der<br />
Vorstand und der Beirat des „Fördervere<strong>in</strong>s Jersbeker Park e.V.“ wollen<br />
geme<strong>in</strong>sam auf drei e<strong>in</strong>ander ergänzenden Wegen versuchen, den potentiellen<br />
Besuchern die <strong>Geschichte</strong>, die Bedeutung und die Qualität des Gut-<br />
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