Diplomarbeit von Norina Hugelshofer und Pascal Suter - Paramed
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Impfung heute<br />
Wieso impfen<br />
Impfen ist gemäss Definition „eine vorbeugende Maßnahme gegen verschiedene<br />
Infektionskrankheiten“ 7 Dabei wird ein Impfstoff in den Körper eingebracht mit dem Ziel, das<br />
Immunsystem des Geimpften zur Bildung <strong>von</strong> Antikörpern anzuregen <strong>und</strong> eine Immunität<br />
gegen die geimpfte Infektionskrankheit zu bewirken, falls es mit den echten Erregern in<br />
Kontakt treten sollte. Verglichen mit der Erkrankung hat die Impfung zwei entscheidende<br />
Vorteile:<br />
� Wesentlich weniger Komplikationen nach der Impfung als nach der Erkrankung (siehe<br />
Kapitel „Nebenwirkung/Komplikationen“ <strong>und</strong> u.a. Quast/Ley 1999: 197f)<br />
� Der Kontakt zwischen Immunsystem <strong>und</strong> Krankheitserreger (respektive Antigen) findet<br />
unter kontrollierten Bedingungen statt sowie zu einem Zeitpunkt, an dem das Kind<br />
ges<strong>und</strong> ist.<br />
Neben dem Individualschutz gibt es aber noch weitere Gründe, die für eine Impfung sprechen:<br />
Ausrottung <strong>von</strong> Seuchen: Sofern der Mensch der einzige Wirt für einen Krankheitserreger<br />
ist, kann dieser durch eine konsequente Durchimpfungsrate komplett eliminiert werden. Als<br />
Beispiel gelten hier die Pocken.<br />
Herdenimmunität (Quast/Ley 1999: 63): Sofern eine Erkrankung direkt <strong>und</strong> nahezu<br />
ausschliesslich <strong>von</strong> Mensch zu Mensch übertragen wird, kann durch eine genügend hohe<br />
Durchimpfungsrate unter der Bevölkerung (oder Teilen da<strong>von</strong>) eine sogenannte<br />
Herdenimmunität aufgebaut werden, das heisst, dass auch Personen, welche selber nicht<br />
geimpft sind, durch die Impfung der anderen geschützt werden, da die Infektionskette<br />
unterbrochen wurde. Die Herdenimmunität tritt nur bei einer genug hohen Durchimpfungsrate<br />
in Erscheinung, meist muss diese zwischen 85% <strong>und</strong> 95% liegen 8 <strong>und</strong> ist abhängig <strong>von</strong> der<br />
Basisreproduktionsrate des Erregers. Die Herdenimmunität trägt auch zum konsequenten<br />
Schutz <strong>von</strong> nicht-impffähigen Personen sowie in Spezialfällen <strong>von</strong> Ungeborenen, zum Beispiel<br />
bei Röteln, bei.<br />
Kostensenkungen im Ges<strong>und</strong>heitswesen: Die Kosten einer Impfung sind wesentlich<br />
geringer als die Behandlungskosten der geimpften Krankheit. Der Kostenunterschied weitet<br />
sich ins Unermessliche aus, sollte es bei der Erkrankung zu Komplikationen kommen.<br />
7 http://de.wikipedia.org/wiki/Impfung; Aufruf 30.5.12; 09:20h<br />
8 http://de.wikipedia.org/wiki/Herdenimmunität; Aufruf 15.06.12; 11:20h<br />
<strong>Hugelshofer</strong> / <strong>Suter</strong> Seite 12 <strong>von</strong> 73