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Diplomarbeit von Norina Hugelshofer und Pascal Suter - Paramed

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Nach der Geburt nimmt das Kind beim ersten Stillen das erste Mal aktiv etwas Fremdes auf<br />

(abgesehen <strong>von</strong> etwas Fruchtwasser im Mutterleib). Dabei werden bereits die ersten<br />

Abwehrfunktionen eingeleitet. Dazu zählen gemäss Graf (2007: 56f):<br />

� der M<strong>und</strong>raum mit seinem Milieu<br />

� die Speichelenzyme<br />

� der Lymphgewebering im Hals <strong>und</strong> auf der Zunge (hier wird bereits Fremdes erkannt<br />

<strong>und</strong> Informationen darüber über den Blutweg weitergesendet)<br />

� Schluck- <strong>und</strong> Darmbewegungen, mit denen das Verweilen des Fremden reguliert wird<br />

� die Magensäure <strong>und</strong> Enzyme, die das Fremde verändern<br />

� der Darminhalt mit seinem Milieu<br />

� verschiedener Bakterien, die direkte Abwehrfunktionen ausüben können<br />

� die Darmwand, die voll ist <strong>von</strong> Abwehreinrichtungen (Makrophagen, Phagozytose usw.),<br />

denn 80% aller Abwehrorgane befinden sich hinter der Darmwand<br />

� der Nestschutz der Mutter, der das Kind fortlaufend mit Immunglobulinen usw. versorgt<br />

Die Abwehr des Kindes ist somit <strong>von</strong> Geburt gut ausgerüstet <strong>und</strong> beginnt sich zu entwickeln.<br />

Wird das Kind gestillt, wird die Abwehr vom Nestschutz der Mutter unterstützt. Danach lernt<br />

das Immunsystem zunehmend, selber abzuwehren (mehr dazu im Kapitel Immunsystem aus<br />

ganzheitlicher Sicht). Überwinden allfällige Krankheitserreger die natürlichen Hürden, können<br />

sie noch in den Lymphknoten abgefangen werden. Schlägt dies fehl, hat der Mensch die<br />

Fähigkeit, Fieber zu erzeugen. Fast alle Krankheitserreger werden ab 38,5–39°C<br />

bewegungsträge <strong>und</strong> können <strong>von</strong> aktivierten Abwehrzellen im Blut erfasst <strong>und</strong> ausgeschaltet<br />

werden. Durch die Fieberhitze wird dieser Vorgang noch mehr unterstützt. Fieber wird deshalb<br />

aus ganzheitlicher Sicht nicht als Krankheit, sondern als wirksame Leistung des Körpers<br />

angesehen. (Graf 2007)<br />

Im Gegensatz zu den meisten Tieren ist der Mensch noch „nervenunreif“ wenn er auf die Welt<br />

kommt (Graf 2007: 50). Er kann noch nicht sitzen, gehen oder sprechen, <strong>und</strong> ist völlig<br />

abhängig <strong>von</strong> seinem Umfeld. Was das Kind braucht in dieser Zeit ist Schutz, Wärme <strong>und</strong><br />

Geborgenheit, was es <strong>von</strong> seinen Eltern bekommen sollte (Hess 2012 Skript 2).<br />

Das neugeborene Baby muss am Anfang viele wichtige Körperfunktionen zuerst erlernen. Nach<br />

dem Atmen kommt die Temperaturregulation, erst nach ein paar Wochen können Neugeborene<br />

die Abwehrreaktion Fieber entwickeln. Auch das Ausscheiden <strong>von</strong> Stoffen als Abwehrreaktion<br />

über die zuvor erwähnten Wege muss erlernt sei (z.B. Husten, Niesen, Durchfall). Erst wenn<br />

der Körper fähig ist, Fremdmaterial auszuscheiden, wird die spezifische Immunabwehr (die<br />

Produktion <strong>von</strong> Antikörpern) erlernt (Yui 2012).<br />

<strong>Hugelshofer</strong> / <strong>Suter</strong> Seite 33 <strong>von</strong> 73

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