Diplomarbeit von Norina Hugelshofer und Pascal Suter - Paramed

In seinem Buch legt Zoebel (2005) seine These dar, dass der Erreger nicht als Gegenpol zum
Immunsystem zu verstehen ist, sondern als Teil des Immunsystems.
„Das Immunsystem dient nicht der Abwehr von Erregern, sondern der Wahrung unserer
individuellen Autonomie und Ganzheit, unserer Integrität.“
(Zoebel 2005: 15)
Auch gemäss anderen Autoren braucht das Immunsystem den Erreger, respektive ist der
Erreger fast schon Bestandteil des Immunsystems, denn dieses muss sich ja nicht nur mit
einem Erreger auseinandersetzen, wenn man krank wird, sondern wird jeden Tag mit
wahrscheinlich tausenden Erregern konfrontiert, ohne dass man dies bemerkt. Diese sind für
das ständige Training, sozusagen als Sparringpartner 31 , unerlässlich und sind Teil der
ständigen Grenzziehung und Unterscheidung zwischen Selbst und Fremd. Zu diesen
Sparringpartnern gehören natürlich auch die „guten“ Bakterien, die unsere Haut-,
Schleimhaut- und Darmflora bilden, ohne die der Mensch nicht existieren könnte. Dies wird
gerne vergessen, wenn gegen Bakterien „scharf geschossen“ wird.
Die Ganzheitliche Sichtweise auf das Immunsystem hat Zoebel (2005: 40) gut
zusammengefasst:
„Die zentrale Aufgabe des Immunsystems ist nun somit nicht mehr die Abwehr von
Erregern, sondern die Wahrung der individuellen Autonomie und Ganzheit.“
31 Begriff gefunden in einer Zusammenfassung zum Buch „Gesunde Krankheiten“ von Benno Werner, erschienen 2009
bei Herbig. Zusammenfassung gefunden auf http://www.heilpraktiker-mannheim.com/gesunde%20krankheiten.html,
Aufruf 3.8.2012; 15:40
Hugelshofer / Suter Seite 36 von 73