Diplomarbeit von Norina Hugelshofer und Pascal Suter - Paramed
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Das Immunsystem aus ganzheitlicher Sicht<br />
Die ganzheitliche Betrachtung des Immunsystems baut auf der schulmedizinischen<br />
Betrachtung desselben auf <strong>und</strong> soll eine Erweiterung dazu darstellen, keine völlige Umkehr des<br />
Blickwinkels. Zusätzlich zu den schulmedizinischen Fakten <strong>und</strong> Abläufen ist es wichtig, sich die<br />
Bedeutung des Immunsystems für den gesamten Menschen, also auf körperlicher, geistiger<br />
<strong>und</strong> seelischer Ebene, zu verdeutlichen. Rosina Sonnenschmidt (2009: 16) schreibt zu seiner<br />
Bedeutung:<br />
„[…] zwischen Ich <strong>und</strong> Du, Selbst <strong>und</strong> Fremd zu unterscheiden <strong>und</strong> Grenzen zu<br />
respektieren.“<br />
Wichtige Aspekte sind also die Grenzsicherung (erste Immunbarriere ist die Haut) <strong>und</strong> das<br />
Unterscheiden zwischen Eigenem <strong>und</strong> Fremden, unter anderem dadurch, dass<br />
immunkompetente Zellen sich genau dadurch definieren, dass sie körpereigenes Gewebe <strong>von</strong><br />
körperfremdem oder zum Teil auch entartetem Gewebe unterscheiden können. Losgelöst <strong>von</strong><br />
der körperlichen Ebene bedeutet das sinngemäss jedoch auch, dass es für ein ges<strong>und</strong>es <strong>und</strong><br />
funktionierendes Immunsystem äusserst wichtig ist, auch auf der geistigen <strong>und</strong><br />
zwischenmenschlichen Ebene Eigenes <strong>von</strong> Fremden zu unterscheiden <strong>und</strong> seine eigenen<br />
Grenzen zu respektieren, <strong>und</strong> diesen Respekt auch einzufordern.<br />
Gegenstand der modernen Forschung (sowohl schulmedizinisch wie auch naturheilk<strong>und</strong>lich<br />
oder ganzheitlich) ist momentan der Einfluss der Psyche respektive des Bewusstseins auf das<br />
Immunsystem. Dazu Trappitsch (2010: 87):<br />
„Die Wirksamkeit des Immunsystems hängt also auch stark vom Bewusstsein, d.h. <strong>von</strong><br />
den Kräften des wahren Selbst ab. […] Sie kennen bestimmt auch folgendes Phänomen:<br />
Endlich hat man Urlaub <strong>und</strong> dann liegt man krank im Bett. […] Während der Arbeitszeit<br />
sagt man sich ständig, dass man nicht krank werden darf <strong>und</strong> hält auch unter großen<br />
Belastungen bis zum ersten Ferientag durch. […] Dies zeigt deutlich, dass Gedanken<br />
<strong>und</strong> Emotionen Einfluss auf den Ges<strong>und</strong>heitszustand eines Menschen haben können<br />
[…]“<br />
Noch weiter geht Trappitsch (2010: 87f) in Bezug auf Kinder:<br />
„Dort wirkt die Angst der Eltern als wesentlicher Faktor auf das Kind ein. Ängstliche<br />
Eltern haben nach meinen Erfahrungen auch kränklichere Kinder <strong>und</strong> das nicht nur, weil<br />
sie aus Angst alle empfohlenen Impfungen durchführen lassen, sondern auch weil die<br />
Kinder die Angst der Eltern spüren.“<br />
Es steht für einen ganzheitlich denkenden Mensch eigentlich ausser Frage, dass dies der<br />
Tatsache entspricht, denn welches System im eigenen Körper lässt sich schon nicht durch<br />
Gedanken <strong>und</strong> Emotionen beeinflussen?<br />
<strong>Hugelshofer</strong> / <strong>Suter</strong> Seite 35 <strong>von</strong> 73