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32 duisport Magazin 3/2011 KULTOUR Schifferbörse Die Schifferbörse im Jahr 1902 dem Handel zuverlässige Auskunft über die jeweiligen Verhältnisse. 1908 erschienen erstmals die „Handelsbräuche in der Rheinschifffahrt“. Diese allgemein geltenden Regeln gingen in die tägliche Arbeit der Schifffahrtsunternehmen ein und sind zu großen Teilen noch heute gültig. Sie haben auch noch Bestand, als Mitte der 30er Jahre die Entwicklung weg vom freien Markt zu behördlich festgesetzten Frachten beginnt. Was die Bomben im Oktober 1944 stehen lassen, als der größte Gebäudeteils der Schifferbörse zerstört wird, vollendet ein Jahr später ein Großbrand, der durch zündelnde Kinder ausgelöst wird. Auch die amtlichen Notierungen der Schifferbörse werden nach Kriegsende nicht wieder aufgenommen. Allerdings wollen die Ruhrorter ohne ihre Börse nicht sein – 1951 beschließt der Aufsichtsrat der Duisburg-Ruhrorter Häfen AG am alten Standort ein neues Gebäude errichten zu lassen. Der Backsteinbau wird 1952 inklusive Sitzungssaal und Sekre-tariatsräumen der Schifferbörse eröffnet. 1979 erfolgt der Verkauf an die Stadt, kurz darauf an ein privates Konsortium. Keine langfristige Lösung: Den Erwerb kurz vor The strength of the group of companies Unsere Binnenschiffe und Seeschiffe sind die Grund lage unseres Unternehmens; dahinter steht eine perfekte Organisation mit absoluten Fachleuten. Mit unserer fl exiblen Flotte mit einer Ge samt kapazität von über 125.000 Tonnen befördern wir Ihre Güter über alle europäischen Wasserstraßen. Ob Umschlag, Lagerung, Con tainertransporte, Seeschifffahrt oder LKW. Wir bieten Ihnen eine maßgeschneiderte Lo gistik aus einer Hand. INTERNATIONAL FORWARDING AND INLAND SHIPPING INTERRIJN: Tel.: ++31-78-625 93 99, Fax: ++31-78-619 07 75 REBES: Tel.: ++31-78-625 93 55, Fax: ++31-78-625 99 47 EWT: Dammstr. 15 – 17, 47119 Duisburg, Tel.: 0203-808 56 10, Fax: 0203-808 56 11
dem runden Geburtstag verbindet die „Sparkasse Ruhrort Schifferbörse GmbH Projektmanagement“ 1998 mit einer aufwändigen Restaurierung. Und so lobte der Ministerpräsident Wolfgang Clement am 2. November 2001 anlässlich der 100 Jahr-Feier der Schifferbörse: „Generationen von Reedern, Partikulieren, Verladeunternehmen und Spediteuren haben in den vergangenen hundert Jahren in der Schifferbörse zusammengewirkt, um eine freie und leistungsfähige Binnenschifffahrt zu erhalten. Ich gratuliere aus tiefstem Herzen und uneingeschränkt der Institution zu ihrem stolzen Jubiläum und wünsche ihren Mitgliedern allzeit eine Handbreit Wasser unterm Kiel.“ Und wie fast immer schloss er seine Rede mit einem herzlichen „Glück Auf“. Am 20. November 2001 verewigte sich Johannes Rau in das Goldene Buch der Schifferbörse. Mit dem Eintrag des Bundespräsidenten und seiner Gattin Christina fand das Jubiläumsjahr der Schifferbörse seinen feierlichen Ausklang. Hauptaufgabe des Vereins Schifferbörse ist heute die Förderung der Zusammenarbeit der am Binnenschiffsverkehr beteiligten Gruppen und die gemeinsame Interessenvertretung gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Dies gilt in besonderer Weise für die Notwendigkeit, mit einer Verbesserung der jeweiligen Infrastruktur dem technischen Fortschritt in der Binnenschifffahrt zum Durchbruch zu verhelfen. Dazu sitzen im Vorstand paritätisch Vertreter der Gruppen der Reedereien, Partikuliere, Verlader und Spediteure zusammen. Die Schifferbörse ist in Personal- und Realunion mit der Niederrheinischen IHK verbunden. Im Zusammenwirken mit ihr ist die Börse eine ideale Diskussionsplattform für die Belange der Binnenschifffahrt. Eine besondere Aufgabe der Schifferbörse liegt in der Erstattung von Gutachten in Streitfragen des Schifffahrts- und Hafenverkehrs. Dazu bedient sich der Vorstand der Schifferbörse einer Gutachterkommission. In ihr wirken neben Vorstandsmitgliedern auch besonders sachkundige, in leitender Funktion tätige Praktiker aus Unternehmen dieser Gruppen mit. Rechtsauskünfte erteilt die Schifferbörse aber nicht. Auch die Dokumentation der Handelsbräuche in der Binnenschifffahrt wird nach wie vor fortgesetzt. Jetzt allerdings nicht mehr in Buchform, sondern zeitgemäß im Internet. So können aktuelle Entwicklungen ohne großen Zeitverzug aufgenommen werden. Mitglieder der Schifferbörse können Reedereien, Partikuliere, Verlader, Spediteure sowie sonstige Firmen und Einzelpersonen des In- und Auslands werden, die am Schifffahrtsgeschäft beteiligt oder interessiert sind. Zum Erwerb der Mitgliedschaft bedarf es eines schriftlichen Antrags. Über die Aufnahme entscheidet der Vorstand. Seit rund einem halben Jahrhundert bietet die Schifferbörse aber nicht nur geistige Nahrung, sondern auch beste Möglichkeiten, sich an guter Küche zu erfreuen. Neueröffnung nach Renovierung im November Derzeit wird die alt-ehrwürdige Schifferbörse komplett renoviert. Aber, so versichert Oliver Urlichs, es bleibt alles beim Alten. Ab November wird er mit Ehefrau Andrea die Gäste in der Schifferbörse begrüßen. Zu mediterraner Küche mit einem hohen Fischanteil. Zu natürlich Schifferbörse KULTOUR duisport Magazin 3/2011 33 gehobener Gastronomie, „aber das heißt nicht gehobener Preise“, meint der erfahrene Gastgeber. Denn Ruhrort, so hat er beobachtet, hat ein kleines Manko an Ausgehrestaurants – noch, zumindest. Vor allem aber wird das Ehepaar immer persönlich nicht nur vor Ort, sondern jederzeit auch ansprechbar sein, verspricht er. Sei es, um bei der Auswahl des passenden Mittagesessens zu beraten, eine Anfrage für eine Tagung oder ein Geschäftsessen zu beantworten oder auch die Reservierung für die Weihnachtsfeier oder ein festliches Mahl anzunehmen. Gerade für die Vorweihnachtszeit hat er schon – obwohl noch nicht geöffnet – bereits die ersten festen Buchungen. Denn nicht nur für die Ruhrorter gehört die Schifferbörse eben einfach dazu. Und das nicht nur aus guter Gewohnheit: „Wir werden die guten, traditionellen Dinge fortführen, aber mit einem eigenen, liebevollen und persönlichen Touch.“
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