DER NEUE MEYER MODE - Bagso
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Seniorenarbeit und Seniorenpolitik<br />
Solidarität über den Tag hinaus –<br />
das Rentenmodell der katholischen Verbände<br />
„Das Rentenmodell der katholischen<br />
Verbände, das insbesondere durch die<br />
Einführung einer Sockelrente gekennzeichnet<br />
ist, ist ein geeigneter Ansatz,<br />
die im Grundsatz bewährte gesetzliche<br />
Rentenversicherung mit solidarischen<br />
und leistungsbezogenen Komponenten<br />
zukunft sfähig zu gestalten.“ Das betonte<br />
Ulrich Vollmer, stellvertretender Bundesvorsitzender<br />
des Kolpingwerkes Deutschland<br />
anlässlich der Präsentation der Ergebnisse<br />
einer Studie des ifo Instituts für<br />
Wirtschaft sforschung zum Rentenmodell<br />
der katholischen Verbände.<br />
Das Kolpingwerk als generationenübergreifender<br />
Sozialverband mit 270.000<br />
Mitgliedern wertet das Modell als wichtigen<br />
Schritt zur Verwirklichung größerer<br />
Gerechtigkeit innerhalb eines aufrecht zu<br />
erhaltenden Generationenvertrages. Mit<br />
der Sockelrente werde ein Sicherungsnetz<br />
für die langfristige gesellschaft liche Akzeptanz<br />
und somit für die Loyalität der<br />
nachwachsenden Generationen zur gesetzlichen<br />
Rentenversicherung gezogen:<br />
„Während sich nach dem geltenden Recht<br />
die Durchschnittsrenten bedrohlich dem<br />
Niveau der bedarfsabhängigen Grundsicherung<br />
im Alter annähern, kann durch<br />
die Einführung der Sockelrente gewährleistet<br />
werden, dass durch eine Beitrags-<br />
zahlung auch künft ig ein Mehrwert für<br />
die Versicherten generiert wird.“<br />
Das Kolpingwerk befähigt in zahlreichen<br />
Einrichtungen der berufsbezogenen Bildung<br />
insbesondere junge Menschen, die<br />
sich auf dem Arbeitsmarkt schwertun,<br />
zur gesellschaft lichen Teilhabe. Sie sollen<br />
eine lebenslange Loyalität zu einem<br />
Gesellschaft ssystem ausprägen können,<br />
das sie in schwierigen Lebenssituationen<br />
trägt, da sie sich im Gegenzug aktiv in diese<br />
Gesellschaft einbringen. Ein zentraler Zugang<br />
zu gesellschaft licher Beteiligung ist<br />
die sozialversicherungspfl ichtige Beschäftigung.<br />
Die jeweilige Lebensleistung müsse<br />
in den Bezug einer beitrags- und mithin<br />
leistungsbezogenen gesetzlichen Rente als<br />
hinreichende Versorgung im Alter münden.<br />
Das Gutachten zum Rentenmodell<br />
der katholischen Verbände zeige auf, dass<br />
die Solidarität aller am Generationenvertrag<br />
Beteiligten mit Leistungsanreizen effektiv<br />
verbunden werden könne.<br />
„Das Kolpingwerk begrüßt weiterhin,<br />
dass in stärkerem Ausmaß als im geltenden<br />
Recht auch die Leistungen aus Familienarbeit<br />
Anerkennung fi nden“, ergänzte Ulrich<br />
Vollmer. Das Kolpingwerk sieht im erhöhten<br />
Stellenwert von Kindererziehungszeiten<br />
eine Reform im Sinne der von ihm propagierten<br />
grundsätzlichen Gleichwertigkeit<br />
Die „Leitlinien zur langfristigen Reform der<br />
Rentenversicherung“, die die BAGSO–Verbände<br />
nach einer Rententagung im September<br />
2005 verabschiedet haben, finden Sie<br />
auf der www.bagso.de unter Positionen. Wir<br />
senden sie Ihnen auf Anfrage auch gern zu.<br />
Friedrichsdorf im Taunus: Bedingt seniorengerecht<br />
Nach Abschluss seines Projekts<br />
„Der Seniorenmarkt Friedrichsdorf<br />
– Anspruch und Wirklichkeit“<br />
präsentierte der Seniorenbeirat im<br />
März die Ergebnisse auf der kommunalen<br />
Info-Messe für Senioren.<br />
Mit der Durchführung der Marktstudie,<br />
die kein Vorbild hat, hatte der<br />
Seniorenbeirat sein Mitglied Karl-Au-<br />
gust Hübner, einen gelernten Groß- und<br />
Außenhandelskaufmann, betraut. Die<br />
Untersuchung drängte sich geradezu auf,<br />
weil das Konsumpotenzial des Seniorenmarktes<br />
der Stadt die vergleichsweise<br />
stärkste Dynamik verspricht, wenn man<br />
sich ihre Bevölkerungsentwicklung vor<br />
Augen hält: Während Friedrichsdorf in<br />
den vergangenen zehn Jahren fast unverändert<br />
bei rund 26.000 Einwohnern<br />
von Erwerbs- und Familienarbeit und weiterer<br />
gesellschaft lich wertvoller Arbeit im<br />
bürgerschaft lichen Engagement.<br />
Das Rentenmodell habe in der Bilanz<br />
nicht nur Gewinner. Die im Gutachten<br />
ausgewiesenen negativen Salden im sogenannten<br />
Restlebenseinkommen einiger<br />
der untersuchten Musterbiografi en<br />
dürft en aber nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass nicht alle Eff ekte einer solch<br />
grundlegenden Reform der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung in Zahlen auszudrücken<br />
seien. „Die Tragfähigkeit einer<br />
Sozialversicherung zeigt sich nicht zuletzt<br />
daran, wie sie gesellschaft lich mitgetragen<br />
wird. Das Rentenmodell der katholischen<br />
Verbände wird die dazu nötige Loyalität<br />
und Solidarität über den Tag hinaus stift en<br />
können“, stellte Vollmer abschließend fest.<br />
Heinrich Wullhorst<br />
Kolpingwerk Deutschland<br />
Kolpingplatz 5-11, 50667 Köln �<br />
stehen blieb, stieg die Zahl ihrer Bürger<br />
ab 60 Jahre im selben Zeitraum um über<br />
13 % auf zirka 6.300. Die 60plus-Gruppe<br />
hat damit einen Anteil von über 24 % erreicht.<br />
Das zeigt klar: Der demografi sche<br />
Wandel hat auch vor Friedrichsdorf im<br />
Taunus nicht haltgemacht.<br />
Wie tragen Handel und Gewerbe dem<br />
Rechnung? Mit welchen Produkten und<br />
10 BAGSO Nachrichten • 3/2007