DER NEUE MEYER MODE - Bagso
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30<br />
Verbraucherinteressen<br />
Komfortansprüche wie geräumige Zimmer,<br />
neuwertige Ausstattung, Internetanschluss<br />
oder Verpfl egung (vegetarische Gerichte,<br />
wählbare Portionsgrößen) mehr Geld auszugeben.<br />
Auch Einzelzimmerzuschläge<br />
werden von der Mehrzahl akzeptiert 3 .<br />
Welche Ansprüche stellen Sie an eine Unterkunft?<br />
Reiseanbieter schnüren neue Pakete<br />
Seit einigen Jahren stellen sich die<br />
Tourismusunternehmen stärker auf die<br />
demografi sche Veränderung ein. Analog<br />
zu der Entwicklung in anderen Dienstleistungsbranchen<br />
expandieren insbesondere<br />
die Angebote, die Paketlösungen<br />
anbieten. Deren Verkauf hat in der Reisebranche<br />
eine lange Tradition. Eine Pauschalreise,<br />
die Flug, Transfer, Unterkunft<br />
und Verpfl egung enthält, ist sozusagen<br />
der „Klassiker“ eines Paketangebotes.<br />
Bezogen auf die Seniorenreisen werden<br />
die Angebote stärker die neueren Trends<br />
der Gesundheitsreisen und der betreuten<br />
Reisen aufnehmen müssen, da hier ein<br />
großes Potenzial zu erwarten ist. Dieses<br />
wird sich jedoch – je nach Altersgruppe<br />
– unterschiedlich entwickeln. Während<br />
z. B. Gesundheitsreisen eher von jüngeren<br />
Senioren zur Erhaltung der Gesundheit<br />
nachgefragt werden, werden die betreuten<br />
Reisen eher von älteren Senioren<br />
in Anspruch genommen, die gern auf<br />
zusätzliche Dienstleistungen zurückgreifen.<br />
Überraschenderweise sinkt jedoch<br />
mit zunehmendem Alter die Bereitschaft ,<br />
in die Betreuungskosten zu investieren.<br />
Während die unter 60-Jährigen bereit<br />
sind, für die Wochenbetreuung auf der<br />
Reise ca. 110 € zu bezahlen, sinkt die Bereitschaft<br />
bei den 75- bis 80-Jährigen auf<br />
einen Betrag von ca. 67 € pro Woche und<br />
Person ab. Das bedeutet: Gerade die Personen,<br />
die potenziell stärker auf die Betreuung<br />
während einer Reise angewiesen<br />
sind, zeigen weniger Bereitschaft , in diese<br />
Dienstleistung zu investieren.<br />
Dies gibt auch einen Hinweis darauf,<br />
dass die marktliche Erschließung dieser<br />
Dienstleistungen durch Reiseanbieter<br />
durch die Zahlungsbereitschaft der Nachfrager<br />
erschwert wird und den Rückgriff<br />
auf ehrenamtlich Tätige nahe legt.<br />
Literatur<br />
Die Ergebnisse der BAGSO-Befragung<br />
(2007) „Reisen im Alter“ fi nden Sie<br />
auf der www.bagso.de/bagso_vf.html in<br />
einem ausführlichen Bericht.<br />
Heinze, Rolf G. / Helmer-Denzel,<br />
Andrea (2005): Freizeitverhalten älterer<br />
Menschen und potenzielle Impulse für<br />
die Seniorenwirtschaft . WIS-Bericht 33,<br />
zu beziehen beim Institut für Wohnungswesen,<br />
Immobilienwirtschaft , Stadt-<br />
3 Knapp die Hälfte der Befragten (42 %) ist bereit, bis zu 10 % Zuschlag für ein Einzelzimmer zu bezahlen. Weitere 25 % der<br />
Befragten nennen eine Aufschlaggrenze von 20 % des regulären Zimmerpreises noch als tragbar.<br />
und Regionalentwicklung in Bochum:<br />
www.inwis.de<br />
Helmer-Denzel, Andrea (2006): Tourismus<br />
und Wellness im Alter. Trendreport<br />
im Auft rag des Bundesministeriums<br />
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.<br />
Hrsg. Forschungsgesellschaft für Gerontologie<br />
e. V. / Institut Arbeit und Technik/<br />
Ruhr-Universität Bochum. Projektleitung<br />
Gerhard Naegele, Rolf G. Heinze, Josef<br />
Hilbert. Kostenloser Download unter<br />
www.ff g.uni-dortmund.de<br />
Sonntag, Ulf / Sierck, Astrid (2005):<br />
Urlaubsreisen der Senioren. Forschungsgemeinschaft<br />
Urlaub und Reisen e. V. /<br />
Institut für Tourismus- und Bäderforschung,<br />
Kiel<br />
Statistisches Bundesamt (2005): Ausgaben<br />
für Reisen bei Seniorenhaushalten<br />
am höchsten. Pressemitteilung vom<br />
15.2.2005.<br />
Andrea Helmer-Denzel<br />
Kitteneshalde 15<br />
73230 Kirchheim u. T.<br />
E-Mail: andrea.helmer-denzel@rub.de �<br />
Zur Person<br />
Dr. Andrea Helmer-Denzel, Sozialwissenschaftlerin,<br />
2005/2006 Vertretungsprofessur an<br />
der Universität Duisburg-Essen, 2006/2007<br />
Lehrbeauftragte für den Weiterbildungsstudiengang<br />
„Soziale Gerontologie“ an der Universität<br />
Dortmund, seit 1998 wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
am Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft,<br />
Stadt- und Regionalentwicklung<br />
(InWIS) in Bochum und freie Autorin für die<br />
Themenfelder Senioren, Gesundheit, ehrenamtliches<br />
Engagement, soziale und konsumbezogene<br />
Dienstleistungen.