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DER NEUE MEYER MODE - Bagso

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ISSN 1430-6204<br />

Mehr Lebensqualität<br />

durch<br />

Reisen<br />

Projekt<br />

„TravelAgent“<br />

vor dem Start<br />

Ist das Internet<br />

reif für die Älteren?<br />

Kongress zum<br />

Online-Jahr<br />

Das Magazin der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Senioren-Organisationen<br />

3/2007<br />

Nachrichten<br />

Attraktiv<br />

bleiben!


„Richtig groß!“<br />

M. v. Holleben, Postbank Kunde<br />

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Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in meinem ersten Editorial steht – wie<br />

könnte es anders sein – der Dank an erster<br />

Stelle. Bedanken möchte ich mich bei unserer<br />

langjährigen Vorsitzenden Roswitha<br />

Verhülsdonk, die mir die zentrale Bedeutung<br />

der Seniorenpolitik für die Bewältigung<br />

der demografi schen Herausforderungen<br />

bewusst gemacht und mich – nicht<br />

zuletzt durch ihr Vorbild – im Glauben an<br />

die Kraft des guten Arguments bestärkt<br />

hat. Zum anderen gilt der Dank meiner<br />

Vorgängerin Dr. Erika Neubauer, die mich<br />

frühzeitig in wichtige verbandliche Prozesse<br />

eingebunden und mich damit bestens<br />

auf meine Aufgabe als Geschäft sführer der<br />

BAGSO vorbereitet hat.<br />

Mit der Wahl des Th emas „Attraktivität<br />

im Alter“ hat sie wieder einmal ihr Gespür<br />

für das richtige Th ema zur richtigen<br />

Zeit bewiesen. Denn seit Mai wissen wir:<br />

Der 6. Altenbericht wird sich mit „Gesellschaft<br />

lichen Altersbildern“ befassen.<br />

Ein Th ema, das auf den ersten Blick eher<br />

abstrakt erscheint. Unter den Potenzialen<br />

älterer Menschen in Wirtschaft und<br />

Gesellschaft , dem Th ema des 5. Altenberichts,<br />

konnte man sich auf Anhieb mehr<br />

vorstellen. Andererseits: Jeder Versuch,<br />

die Potenziale der Älteren noch stärker zu<br />

aktivieren, stößt an Grenzen, solange in<br />

unserer Gesellschaft Altersbilder vorherr-<br />

schen, die Altsein mit<br />

Kranksein gleichsetzen<br />

und die das Altwerden<br />

deshalb als etwas Negatives<br />

begreifen, das<br />

es nach Möglichkeit zu<br />

verhindern oder wenigstens<br />

zu verschieben<br />

gilt – entsprechend der<br />

Devise von Iris Berben:<br />

„Alt werde ich später“.<br />

Das Th ema „Attraktivität“<br />

spielt dabei<br />

eine große Rolle,<br />

wissen wir doch aus<br />

Untersuchungen, dass<br />

Menschen, die dem<br />

Schönheitsbild einer Gesellschaft entsprechen,<br />

erfolgreicher sind als Menschen, die<br />

diesem Bild nicht entsprechen. Attraktivität<br />

im Alter sollte dennoch nicht defi niert<br />

werden als die Kunst, möglichst jung<br />

auszusehen, sein Alter zu verbergen. Im<br />

Gegenteil: Die meisten Menschen wirken<br />

attraktiver, wenn sie sich auch äußerlich<br />

zu ihrem Alter bekennen. Der große Erfolg<br />

der pro•age Kampagne des Unternehmens<br />

Unilever (Seite 14) ist ein Beleg<br />

dafür, dass das von vielen Menschen so<br />

gesehen wird.<br />

Auch andere Unternehmen haben<br />

die „Attraktivität“ älterer Menschen erkannt,<br />

und zwar als Kundengruppe. „Silver<br />

Market“ oder „Best Ager“ sind die<br />

Schlagworte, die diese wirtschaft liche<br />

Attraktivität verdeutlichen sollen. In der<br />

Automobilindustrie steigen die Entwickler<br />

in Altersanzüge, um den Einstieg, die<br />

Sitzposition und die Schalter möglichst<br />

komfortabel und damit „generationengerecht“<br />

zu machen. Der Hausgeräte-Fachhandel<br />

kann gerade bei älteren Kunden<br />

mit guter Beratung und Serviceleistungen<br />

punkten. Und selbst Hersteller von Computerspielen<br />

entdecken die Seniorinnen<br />

und Senioren als Zielgruppe.<br />

Und noch eines fällt auf: In dem Wort<br />

„Attraktivität“ steckt das Wort „Aktivität“.<br />

Der Zusammenhang liegt auf der<br />

Hand: Wer sich bewegt, Sport treibt, sich<br />

Editorial<br />

weiterbildet oder reist, wer Th eater spielt,<br />

schreibt oder anderen vorliest, wer Enkelkinder<br />

betreut, in der Nachbarschaft<br />

aushilft oder sich in Vereinen oder in der<br />

Kirchengemeinde ehrenamtlich engagiert,<br />

nimmt am gesellschaft lichen Leben<br />

teil und wird mit seinen Aktivitäten von<br />

anderen wahrgenommen – positiv wahrgenommen.<br />

Auch die gesellschaft lichen Altersbilder<br />

sollten mehr von den Aktivitäten<br />

älterer Menschen bestimmt sein. Dazu<br />

müssen diese Aktivitäten verstärkt beachtet<br />

werden. Deshalb: Reden wir mehr über<br />

die Leistungen der Älteren. Bescheidenheit<br />

hinsichtlich der vielen unbezahlten<br />

Tätigkeiten ist fehl am Platz. Im Gegenteil:<br />

Gerade weil sie nicht bezahlt wird,<br />

verdient die Arbeit in der Familie und im<br />

Ehrenamt besondere Anerkennung.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007 3<br />

Ihr<br />

Dr. Guido Klumpp<br />

Geschäft sführer<br />

Jg. 1965, Rechtsanwalt, Studium in Heidelberg,<br />

Referendariat in Karlsruhe, Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der Humboldt-Universität<br />

zu Berlin, Tätigkeiten für<br />

verschiedene Handwerksverbände in Bonn<br />

und Düsseldorf. Seit 2003 Mitarbeiter der<br />

BAGSO-Geschäftsstelle in Bonn, zunächst als<br />

Leiter der Geschäftsstelle zur Umsetzung des<br />

2. Weltaltenplans, später als Rechtsreferent.<br />

Seit Mai 2007 Geschäftsführer der BAGSO.


Editorial<br />

Brennpunkt<br />

4<br />

Inhalt<br />

Mitgestalten und Mitentscheiden in<br />

der Kommune<br />

Seniorenarbeit und Seniorenpolitik<br />

Britta Haßelmann:<br />

Für ein neues Bild vom Alter<br />

Seniorenforum Straubing<br />

Der BAGSO-Vorstand stellt sich vor<br />

Walter Link – für die BAGSO auf Tour<br />

Das Rentenmodell der katholischen<br />

Verbände<br />

Fernsehen und Rundfunk müssen<br />

seniorengerecht werden<br />

Titel – Attraktiv bleiben<br />

Was ist Attraktivität im Alter ?<br />

„Schönheit kennt kein Alter“ –<br />

Dove pro.age Kampagne<br />

Bewegung – für einen attraktiven<br />

Körper und eine starke Ausstrahlung<br />

Wahre Schönheit kommt<br />

von innen – durch Vitamine?<br />

Fasten – ein Weg zur Erhaltung oder<br />

Wiedergewinnung von Attraktivität<br />

Warum sollen wir Älteren uns verstecken?<br />

– Umfrage von feierabend.com<br />

Alter schützt vor Mode nicht<br />

Charisma haben und<br />

Selbstbewusstsein zeigen<br />

Für die Schönheit unters Messer?<br />

Verbraucherinteressen<br />

Mehr Lebensqualität durch Reisen<br />

Internet und Technik<br />

„Ist das Internet reif für die Älteren?“<br />

WETTBEWERB 2007 „Selbsthilfe und<br />

Internet – starkmachen und verbinden“<br />

Internet für alle – uneingeschränkte<br />

Informationen durch barrierefreie<br />

Online-Angebote<br />

Wirtschaftsdialog<br />

Interview mit BKK24-Vorstand<br />

Friedrich Schütte<br />

3<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

10<br />

12<br />

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22<br />

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26<br />

28<br />

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32<br />

33<br />

34<br />

Seite 28<br />

Reisen im Alter – die wichtigsten Ergebnisse<br />

einer BAGSO Befragung<br />

Seite 29<br />

Auf dem Kongress zum Online-Jahr 50plus<br />

fragte Prof. Dr. Ursula Lehr: „Das Internet: reif<br />

für eine Gesellschaft des längeren Lebens?“<br />

Seite 42<br />

TravelAGEgent: Ein europäisches Projekt geht<br />

an den Start<br />

Porträt<br />

Pilgerreise als Lebensschau 36<br />

Gesundheit und Pflege<br />

Leben bis zuletzt<br />

Qualitätsberichte des<br />

MDK müssen veröff entlicht werden<br />

Pfl egeversicherung solidarisch und<br />

solide reformieren<br />

Finanzen und Anlagen<br />

Aktuelles aus der Betriebsprüfung:<br />

„Gefühlte Prüfungsdichte“ nimmt zu!<br />

Senioren weltweit<br />

TravelAgent: Ein europäisches Projekt<br />

geht an den Start<br />

„Die Solidarität zwischen den<br />

Generationen fördern“<br />

Informationen aus der BAGSO<br />

Neu in der BAGSO:<br />

dbb beamtenbund und tarifunion<br />

80. Geburtstag von<br />

Roswitha Verhülsdonk und Verabschiedung<br />

von Dr. Erika Neubauer<br />

Expertenrat der BAGSO<br />

Verbraucherempfehlung<br />

„Meine Sparkasse – BAGSO empfohlen“<br />

Impressum<br />

Unsere Geschäftsstelle ist wieder einmal „über sich hinausgewachsen“.<br />

Zum 1. Juli 2007 haben wir neue Büroräume in der Bonner Innenstadt<br />

– in unmittelbarer Nähe des Beethoven-Hauses – bezogen.<br />

Die Adresse finden Sie im Impressum auf Seite 50; Telefonnummern und<br />

E-Mail-Adressen haben sich nicht verändert.<br />

Wir hoffen auf Ihr Verständnis, wenn wir während des Umzugs nicht<br />

jederzeit erreichbar waren oder auf Anfragen erst nach einigen Tagen<br />

reagieren konnten.<br />

38<br />

39<br />

39<br />

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50<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007


Brennpunkt<br />

Mitgestalten und Mitentscheiden in der Kommune<br />

BAGSO koordiniert Memorandum zur Beteiligung älterer Menschen<br />

Der demografi sche Wandel entwickelt<br />

sich seit einigen Jahren zu<br />

einem Schwerpunkthema im wissenschaft<br />

lichen und politischen Diskurs.<br />

Nach Berechnungen des Statistischen<br />

Bundesamts wird im Jahr 2050 die Hälfte<br />

der Gesellschaft über 50 Jahre alt sein.<br />

Im gleichen Zeitraum soll der Anteil der<br />

über 75-Jährigen von 8 % auf 15 % der<br />

Gesamtbevölkerung steigen.<br />

Diese Veränderung der Altersstruktur<br />

stellt die Kommunen vor große soziale,<br />

ökonomische und politische Herausforderungen.<br />

In immer mehr Gemeinden<br />

wird sich die zahlenmäßige Nachfrage<br />

nach Infrastrukturleistungen und Dienstleistungen<br />

verändern, ohne dass damit<br />

eine entsprechende Verringerung der<br />

Kosten verbunden wäre. In vielen Bereichen<br />

muss sich die bisherige Kommunalpolitik<br />

von einem auf jüngere Menschen<br />

ausgerichteten Leitbild verabschieden.<br />

Mit solchen Zukunft sszenarien geht<br />

oft eine „Belastungsdiskussion“ einher,<br />

die Seniorinnen und Senioren überwiegend<br />

als Leistungsempfänger betrachtet.<br />

In jüngster Zeit wenden sich immer mehr<br />

ältere Menschen dagegen und formulieren<br />

mit Interesse, Selbstbewusstsein und<br />

Kreativität ihre Vorstellungen von einer<br />

nachhaltigen Kommune. Diese versteht<br />

sich nicht mehr nur als politisches Verwaltungsgebilde,<br />

sondern als Gemeinwesen,<br />

das es durch bürgerschaft liches Engagement<br />

zu realisieren gilt.<br />

Das Interesse vor allem älterer Menschen,<br />

ihr direktes Lebensumfeld durch<br />

freiwilliges Engagement zu gestalten, das<br />

eigene Wissen und die Lebenserfahrung<br />

in den Dialog der Generationen einzubringen,<br />

ist – das zeigen die Freiwilligensurveys<br />

– sehr hoch und nimmt deutlich<br />

zu. Aufgrund ihres Engagements wün-<br />

schen sich viele,<br />

aktiver in Planungs-<br />

und Entscheidungsprozesse<br />

einbezogen<br />

zu werden.<br />

An diese Aufbruchstimmung<br />

anzuknüpfen und<br />

die „Potenziale<br />

des Alters“ zu<br />

unterstützen, ist<br />

Zielstellung einer<br />

Initiative von<br />

Verbänden und<br />

Institutionen.<br />

Sie verabredeten Mitte Mai, ihre Vorstellungen<br />

einer zukunft sfähigen Kommune<br />

in einem Memorandum „Mitgestalten<br />

und Mitentscheiden älterer Menschen in<br />

Kommunen“ festzuhalten. Die BAGSO<br />

wurde mit der Federführung des Vorhabens<br />

betraut.<br />

Das Memorandum wird bis Frühjahr<br />

2008 von Vertreterinnen und Vertretern<br />

der kommunalen Spitzenverbände,<br />

Bundes- und Landespolitikern, den<br />

Kirchen, den Sozial- und Wohlfahrtsorganisationen<br />

und BAGSO-Verbänden<br />

gemeinsam gestaltet. Am 2. April 2008,<br />

dem Tag der älteren Generation, soll das<br />

Memorandum öff entlichkeitswirksam<br />

der Bundesseniorenministerin übergeben<br />

werden.<br />

Ausgehend von Leitlinien, die Partizipationsgrundlagen<br />

älterer Menschen<br />

in der Kommune beschreiben, wird das<br />

Memorandum Empfehlungen für die<br />

konkrete Umsetzung in den Bereichen<br />

Politische Partizipation, Wohnen und<br />

Wohnumfeld, Gesundheit und Prävention,<br />

Bildung und Kultur, Nachbarschaft shilfen,<br />

Dienstleistungen, Infrastruktur für<br />

Vertreterinnen und Vertreter der kommunalen Spitzenverbände,<br />

der Bundes- und Landespolitik, der Kirchen,<br />

der Sozial- und Wohlfahrtsorganisationen und der<br />

BAGSO-Verbände im Dialog.<br />

ein aktives Alter und Verbraucherschutz<br />

geben. Drei öff entliche Workshops im<br />

Oktober, Dezember und Januar werden<br />

den Prozess begleiten.<br />

Die Initiatoren regen an, dass Seniorinnen<br />

und Senioren, Verbände und<br />

Kommunen das Memorandum unterzeichnen<br />

und auf der Basis der Leitlinien<br />

Kooperationen vereinbaren. Bereits bestehende<br />

Aktivitäten sollen vernetzt und<br />

partizipative Projekte in den Kommunen<br />

verstärkt werden. Dort, wo das Th ema<br />

„Demografi scher Wandel“ bis heute wenig<br />

Beachtung fi ndet, sollen neue Impulse<br />

gegeben und Diskussionsprozesse ausgelöst<br />

werden. �<br />

Zur Person<br />

Vera Klier, Jg. 1963, Dipl. Sozialwissenschaftlerin,<br />

seit 1991 in verschiedenen Verbänden<br />

als Bildungsreferentin und Geschäftsführerin<br />

tätig. Seit 2007 Mitarbeiterin im Projekt<br />

„Memorandum Partizipation: Mitgestalten<br />

und Mitentscheiden in der Kommune“.<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007 5


Zur Person<br />

Seniorenarbeit und Seniorenpolitik<br />

Für ein neues Bild vom Alter<br />

Nachdem wir Ihnen in den letzten Ausgaben die seniorenpolitischen Sprecherinnen und Sprecher<br />

der Fraktionen von CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE LINKE. vorgestellt haben, kommt<br />

dieses Mal die Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Britta Haßelmann, zu Wort.<br />

Als demografi e- und altenpolitische<br />

Sprecherin der Fraktion von<br />

Bündnis 90/Die Grünen betrachte<br />

ich meine zwei Th emenschwerpunkte –<br />

die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur<br />

sowie die Situation älterer Menschen<br />

in unserer Gesellschaft – stets im Zusammenhang.<br />

Beide prägen schon heute die<br />

Gesellschaft auf entscheidende Weise.<br />

Leider wird der Tatsache, dass die Gruppe<br />

der Älteren Zuwachs erhält und ihr Anteil<br />

an der Gesamtbevölkerung steigt, zurzeit<br />

noch nicht im vollen Umfang Rechnung<br />

getragen. Deshalb engagiere ich mich zusammen<br />

mit meiner Fraktion dafür, dass<br />

sich das Bild vom Alter den Realitäten anpasst<br />

und der demografi sche Wandel mit<br />

einem Mentalitätswechsel einhergeht.<br />

Das vorherrschende Bild von älteren<br />

Menschen betont vor allem Defi zite wie<br />

Fähigkeitsverluste und Pfl egebedürft igkeit.<br />

Das steht im Widerspruch zum Le-<br />

Über ihre ehrenamtliche kommunalpolitische Arbeit<br />

ist die 45-jährige Britta Haßelmann zum Bündnis<br />

90/Die Grünen gekommen und zog 2005 als<br />

Landesvorsitzende Nordrhein-Westfalen in den Bundestag<br />

ein. Die Arbeitsschwerpunkte der diplomierten<br />

Sozialarbeiterin: Demografie, Altenpolitik und<br />

bürgerschaftliches Engagement.<br />

Deutscher Bundestag<br />

Britta Haßelmann, MdB<br />

Platz der Republik 1, 11011 Berlin<br />

E-Mail: britta.hasselmann@bundestag.de<br />

6<br />

Britta Haßelmann<br />

bensstil vieler Menschen, die sich auch<br />

im fortgeschrittenen Alter einer guten<br />

Gesundheit erfreuen und am gesellschaft -<br />

lichen und kulturellen Leben teilhaben<br />

wollen. Gebrechlichkeit und Abnahme<br />

des Leistungsvermögens sind nicht<br />

zwangsläufi g an ein bestimmtes Alter<br />

gebunden. Deshalb fördern Bündnis 90/<br />

Die Grünen ein neues Bild vom Alter, das<br />

Kompetenzen und Erfahrungen in den<br />

Mittelpunkt stellt und die unterschiedlichen<br />

Situationen älterer Menschen berücksichtigt,<br />

anstatt zu pauschalisieren.<br />

Erfahrungen Älterer nutzen<br />

Besonders auf dem Arbeitsmarkt verhindern<br />

Vorurteile und Stereotype, dass<br />

die Erfahrungen Älterer genutzt werden.<br />

Diese Einstellungspraxis vieler Arbeitgeberinnen<br />

und Arbeitgeber diskriminiert<br />

eine ganze Bevölkerungsgruppe<br />

und verschwendet wertvolle Ressourcen.<br />

Es gilt, die festgefahrene Sichtweise auf<br />

Menschen im Alter zu überwinden. Lebenslanges<br />

Lernen, Weiterbildung und eine<br />

fl exible Renten- und Zeitpolitik, die unterschiedlichen<br />

Lebensentwürfen Rechnung<br />

trägt, ermöglichen die Integration von<br />

Frauen und Männern, deren Fähigkeiten<br />

für unsere Gesellschaft unverzichtbar sind.<br />

Auch außerhalb der Erwerbsarbeit<br />

sind die Erfahrungen und Kenntnisse<br />

älterer Menschen wertvoll für die Gesellschaft<br />

. Wie der 5. Altenbericht zeigt, nutzen<br />

immer mehr Ältere die Möglichkeit,<br />

sich durch bürgerschaft liches Engagement<br />

auch nach der Phase der Erwerbstätigkeit<br />

aktiv in die Gesellschaft einzubringen und<br />

ihren Alltag zu gestalten. Weitere Verbesserungen<br />

der Rahmenbedingungen können<br />

helfen, dieser Arbeit die angemessene<br />

gesellschaft liche Anerkennung beizumessen<br />

und sie weiter zu fördern.<br />

Alte sind keine homogene Gruppe<br />

Ein zeitgemäßes Bild vom Alter sollte<br />

außerdem der Tatsache Rechnung tragen,<br />

dass ältere Menschen in ganz unterschiedlichen<br />

Situationen leben und deshalb<br />

vielfältige Potenziale, Erfahrungen und<br />

Bedürfnisse haben. So wurde der stetig<br />

anwachsenden Gruppe älter werdender<br />

Migranten und Migrantinnen und ihrer<br />

zentralen Rolle in sozialen Netzwerken<br />

bisher noch nicht genug Beachtung geschenkt.<br />

Auch das Th ema Geschlechtergerechtigkeit<br />

spielt eine wichtige Rolle:<br />

Unterschiedliche Lebensentwürfe und<br />

-situationen von Frauen und Männern<br />

bedürfen einer diff erenzierten Sichtweise<br />

und passgenauer Möglichkeiten, das Leben<br />

im Alter aktiv und selbst bestimmt zu<br />

gestalten.<br />

Und natürlich darf die Situation derer,<br />

die hilfs- und pfl egebedürft ig sind, nicht<br />

aus dem Blick geraten. In einem modernen<br />

Bild vom Alter soll keinesfalls die<br />

Verantwortung für diese Menschen ausgeblendet<br />

werden. Unsere Fraktion hat<br />

deshalb schon ein Eckpunktepapier zur<br />

Reform der Pfl egeversicherung erarbeitet<br />

und setzt sich besonders für den Ausbau<br />

ambulanter Pfl egemöglichkeiten ein.<br />

Demografischer Wandel als Chance<br />

Den demografi schen Wandel betrachte<br />

ich weniger als Bedrohung denn<br />

als Chance, den dritten Lebensabschnitt<br />

neu zu gestalten und den Dialog zwischen<br />

den Generationen zu fördern. Das<br />

kann nur gelingen, wenn wir vorhandene<br />

Fähigkeiten besser nutzen und das<br />

Bild vom Alter grundlegend erneuern,<br />

indem wir Potenziale und Partizipation<br />

der Älteren in den Mittelpunkt stellen.<br />

�<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007


Seit 2003 besteht in der Stadtbibliothek<br />

Straubing das Forum „Senioren<br />

für die Bibliothek – die Bibliothek<br />

für Senioren“. 35 Frauen und Männer im<br />

Alter von 50 bis 80 Jahren unterstützen<br />

die Stadtbibliothek in ihren Aktivitäten.<br />

Zunächst erstellte das Bibliotheksteam ein<br />

Konzept für den Einsatz der Älteren. Zum<br />

einen wurden die Einsatzmöglichkeiten<br />

festgelegt, zum anderen sollten mehr ältere<br />

Menschen als bisher die Bibliothek für sich<br />

und ihre Interessen entdecken und nutzen.<br />

Nachdem die Bibliothek großes Engagement<br />

in der Leseförderung zeigt, aber<br />

nicht über ausreichend Personal verfügt,<br />

um entsprechende Angebote zu machen,<br />

entstand die Vorlesepatenschaft für<br />

Kindergärten und Horte sowie für freie<br />

Gruppen in der Stadtbibliothek, die etwa<br />

20 Kinder in Anspruch nehmen. Ergänzt<br />

wird das Angebot durch das monatlich<br />

stattfi ndende Bilderbuchkino, zu dem bis<br />

zu 40 Kinder kommen.<br />

Seniorinnen und Senioren, die aufgrund<br />

anderweitiger Verpfl ichtungen<br />

weniger Zeit haben, übernehmen den<br />

zweimal im Jahr stattfi ndenden Bücherfl<br />

ohmarkt, der für die Bibliothek eine<br />

wichtige Einnahmequelle darstellt. Darüber<br />

hinaus werden Lesungen, Vorträge und<br />

Ausstellungen von den Älteren betreut,<br />

indem sie den Verkauf für das Catering<br />

übernehmen bzw. die Standbetreuung für<br />

eine Veranstaltung außer Haus. Sie tragen<br />

damit nicht unwesentlich zur positiven<br />

Außenwirkung der Bibliothek bei.<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

„Seniorenforum Straubing“<br />

Kommunales Bibliotheksprojekt mit älteren Menschen<br />

Im Gegenzug hat sich die Bibliothek<br />

entschlossen, die steigende Zahl der Älteren<br />

und ihre Belange zu berücksichtigen,<br />

indem Vorträge zu Wohnen im Alter, Testament<br />

und Patientenverfügung, Ernährung,<br />

Gesundheit etc. angeboten werden,<br />

darüber hinaus Computerschulungen, Einführungskurse<br />

in das Internet und Vorträge<br />

zum Kaufen und Verkaufen mit eBay. In<br />

den letzten vier Jahren konnten ca. 650 Personen<br />

mit einem Alter von 60 bis 65 Jahren<br />

geschult werden.<br />

Vervollständigt wird das Angebot durch<br />

eine Infobörse 55+, die mit dem Slogan<br />

„Aktiv älter werden“ wirbt. 400 Sachbücher<br />

aus den Bereichen Gesundheit/Fitness,<br />

Weiterbildung, Wohnen, Lebensgestaltung,<br />

rund um Altenbetreuung, -pfl ege und -vorsorge<br />

stehen ausleihfertig zur Verfügung.<br />

Das Informationsbedürfnis der Älteren<br />

wird berücksichtigt, indem zum<br />

einen auf der Homepage der Stadtbibliothek<br />

eine eigene Seite eingerichtet wurde,<br />

zum anderen zweimal im Jahr der „Veranstaltungsführer<br />

für Senioren“ herausgegeben<br />

wird. Dieser enthält mehr als 100 Termine<br />

pro Ausgabe und erscheint in einer<br />

Aufl age von 5.000 Stück.<br />

Angeregt durch die Aktivitäten der Bibliothek<br />

entwickelten die Ehrenamtlichen<br />

eigene Angebote. Seit Herbst 2004 wird<br />

in sieben Senioreneinrichtungen 14-tägig<br />

vorgelesen. Ein ebenfalls alle zwei Wochen<br />

stattfi ndender Computerclub dient dem<br />

Erfahrungsaustausch. Als weiteres Ange-<br />

bot ist der „Mobile Büchertisch“ in einer<br />

Seniorenresidenz entstanden. Seitens der<br />

Bibliothek werden sowohl Rundbriefe als<br />

auch regelmäßige Treff en organisiert. Außerdem<br />

ist die Nutzung der Bibliothek für<br />

Ehrenamtliche kostenlos.<br />

Was als Projekt begonnen hat, ist für die<br />

Leserschaft der Bibliothek, für das Bibliotheksteam<br />

und für die Mitglieder des Seniorenforums<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

Bibliotheken sollten nicht nur ein<br />

entsprechendes Medienangebot bieten,<br />

sondern auch die Lebenserfahrungen der<br />

Älteren nutzen. Ich habe festgestellt, dass<br />

das Arbeiten mit älteren Menschen und<br />

für sie spannend ist und in jedem Fall<br />

eine menschliche und fachliche Bereicherung<br />

darstellt. �<br />

Zur Person<br />

Gudrun Kulzer, Jahrgang 1956, Diplombibliothekarin,<br />

Leiterin der Stadtbibliothek<br />

Straubing. Als Stipendiatin der Bertelsmann<br />

Stiftung konnte sie 2003 in einem vierwöchigen<br />

USA-Aufenthalt wertvolle Erfahrungen<br />

in Bezug auf die Zusammenarbeit von<br />

Bibliotheken mit Älteren sammeln. Seitdem<br />

setzt sie sich nicht nur im Ort, sondern auch in<br />

zahlreichen Vorträgen im In- und Ausland für<br />

die Arbeit mit Älteren und für sie ein.<br />

Gudrun Kulzer<br />

Stadtbibliothek im Salzstadel,<br />

Rentamtsberg 1, 94315 Straubing<br />

Tel.: 0 94 21 / 99 19 - 10<br />

E-Mail: gudrun.kulzer@straubing.de<br />

www.stadtbibliothek-straubing.de


8<br />

Seniorenarbeit und Seniorenpolitik<br />

Der BAGSO Vorstand<br />

Wer sind diejenigen, die sich seit Dezember letzten Jahres im<br />

Vorstand der BAGSO engagieren, und was wollen sie erreichen?<br />

Walter Link, der neue BAGSO<br />

Vorsitzende, hat sich bereits in<br />

der 1. Ausgabe 2007 der BAGSO<br />

Nachrichten vorgestellt, auf Seite 9 erfahren<br />

Sie einiges über seine Aktivitäten in den<br />

ersten Monaten seiner Amtszeit.<br />

Frieder Th eysohn Karl Michael<br />

Griffi g<br />

Frieder Th eysohn, Stellvertretender<br />

Vorsitzender und Schatzmeister<br />

Jg. 1936, evangelischer Pfarrer, Vorsitzender<br />

des Evangelischen Seniorenwerkes,<br />

Mitglied der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft<br />

für Altenarbeit in der<br />

EKD und des Diakonischen Werkes der<br />

EKD. Er gründete das „Diakonische Jahr<br />

im Ausland“, das „Diakonische Jahr ab 60“<br />

und den Landesverband Pfalz des Evangelischen<br />

Seniorenwerks. Seit 2003 Mitglied<br />

des geschäft sführenden Vorstandes der<br />

BAGSO, seit 2006 Schatzmeister.<br />

Karl Michael Griffi g,<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Jg. 1953, Lehramtstudium, 1981 –<br />

1993 pädagogischer Mitarbeiter, ab 1985<br />

Leiter der Kath. Familienbildungsstätte<br />

Wipperfürth, seit 1993 Referent für Familien-<br />

und Seniorenarbeit beim Kolpingwerk<br />

Deutschland.<br />

„Was ich in der BAGSO bewirken<br />

möchte: Als altersmäßig jüngstes Mitglied<br />

des neuen Vorstandes möchte ich mich<br />

besonders für den Dialog und die Solidarität<br />

zwischen den Generationen einsetzen.<br />

Dies wird in Zukunft eine große<br />

Herausforderung werden, damit der gern<br />

von den Medien beschworene ‚Krieg der<br />

Generationen’ ausbleibt. In den Mitglieds-<br />

Ruth Brand Dr. med. Rudolf<br />

Gottlieb Fitzner<br />

verbänden der BAGSO gibt es zu dieser<br />

Th ematik viele gute Ansätze, die es auszubauen<br />

und zu vernetzen gilt. Ich habe das<br />

Th emenfeld ‚Ehrenamt und Partizipation’<br />

übernommen. Dazu gehört die Leitung<br />

der gleichnamigen Fachkommission sowie<br />

die Vertretung der BAGSO im Koordinierungsausschuss<br />

des Bundesnetzwerkes<br />

Bürgerschaft liches Engagement (BBE). Ein<br />

Schwerpunkt wird in den nächsten Jahren<br />

die Begleitung der Gemeinschaft sinitiative<br />

‚Aktiv im Alter’ sein.“<br />

Ruth Brand<br />

Jg. 1928, berufl iche Anfänge als Auslandskorrespondentin,<br />

mehrjährige Tätigkeit<br />

in Belgien und den USA, 1958<br />

Heirat, zwei Kinder, Studium in Köln mit<br />

Abschluss Diplom-Pädagogin, Tätigkeit<br />

beim Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt<br />

in Bonn, zuletzt als Leiterin der<br />

Abteilung Internationales und des AWO-<br />

Büros Brüssel. 25 Jahre Abgeordnete<br />

im Kreistag des Rheinisch-Bergischen<br />

Kreises, stv. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft<br />

SPD 60plus. Mitarbeit in der<br />

BAGSO-Fachkommission „Ehrenamt“<br />

und bei AGE in der Expertengruppe „Soziale<br />

Sicherheit“.<br />

„Mein besonderes Engagement gilt<br />

der Umsetzung und Weiterverfolgung des<br />

2002 in Madrid beschlossenen Weltaltenplans.<br />

Die Einbeziehung Älterer auf allen<br />

Ebenen der gesellschaft lichen Entwicklung<br />

ist eine wichtige Bedingung für den<br />

sozialen Zusammenhalt in Europa und<br />

für den Frieden in der Welt.“<br />

Dieter Seipp Helga Walter<br />

Dr. med. Rudolf Gottlieb Fitzner<br />

Jg. 1947, seit 1983 Arzt für Laboratoriumsmedizin<br />

und seit 1993 stellvertretender<br />

Direktor des Instituts für Klinische<br />

Chemie und Pathobiochemie (seit<br />

2006 Institut für Laboratoriumsmedizin<br />

und Pathobiochemie CBF der Charité -<br />

Universitätsmedizin Berlin). Forschungsschwerpunkt:Elektromagnetfeldverträglichkeit<br />

biologischer Systeme. Seit 1995<br />

Mitglied des Vorstandes der Ärztekammer<br />

Berlin, seit 1997 Vorsitzender des<br />

Hartmannbundes, Landesverband Berlin.<br />

Seit 2005 Mitglied des geschäft sführenden<br />

Vorstandes des Hartmannbundes und seit<br />

2006 Vorsitzender des Ausschusses für<br />

Altersfragen und Medizin des Hartmannbundes.<br />

Seit 2003 im BAGSO-Vorstand.<br />

„Bewirken möchte ich in der BAGSO:<br />

‚Altersfragen und Medizin’ müssen in<br />

Aus-, Weiter- und Fortbildung Allgemeingut<br />

ärztlichen Wissens und Handelns<br />

werden. Meine Aufgabe im Vorstand:<br />

Umsetzung der oben genannten Maxime<br />

u. a. in der Fachkommission Gesundheit<br />

und Pfl ege .“<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007


Dieter Seipp<br />

Jg. 1940, Dipl.-Verwaltungswirt,<br />

1965-1973 Tätigkeit bei der Wehrbereichsverwaltung<br />

Wiesbaden und bei<br />

NATO-Dienststellen in Holland / Belgien;<br />

1973 – 2002 Bundesministerium für<br />

Wirtschaft liche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung (Personalwesen, Regionalreferent<br />

für Lateinamerika).<br />

„Eine stärkere Anteilnahme älterer<br />

Menschen am politischen Geschehen<br />

entspricht einem an den Potenzialen der<br />

älteren Generationen orientierten, modernen<br />

Altersbild. Die Beteiligung aller<br />

gesellschaft lichen Gruppen ist auch eine<br />

wichtige Grundlage für unsere Demokratie.<br />

Ich werde mich dafür einsetzen, dass<br />

auf den für mich zu erreichenden politischen<br />

Ebenen die Mitwirkungs- und<br />

Mitbestimmungsmöglichkeiten Älterer<br />

Walter Link – für die BAGSO auf Tour<br />

In den ersten Monaten seiner Amtszeit<br />

als BAGSO-Vorsitzender verbrachte<br />

Walter Link viele Stunden im Zug – auf<br />

dem Weg zu zahlreichen Veranstaltungen,<br />

auf denen er die BAGSO vertrat, oder zu<br />

Besuchen, die er BAGSO-Mitgliedern<br />

wie der Volkssolidarität abstattete. Außerdem<br />

führten er und Dr. Erika Neubauer<br />

ein Gespräch mit dem Deutschen Verein<br />

für öff entliche und private Fürsorge. Dort<br />

wurden insbesondere Möglichkeiten einer<br />

verstärkten Zusammenarbeit besprochen.<br />

Weitere wichtige Termine waren das erste<br />

Treff en der Pressesprecher der BAGSO-<br />

Verbände, das von der Deutschen Bahn<br />

gefördert wurde, und das Gespräch von<br />

Bundesministerin Ursula von der Leyen<br />

mit den BAGSO-Verbänden. �<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

Foto: Jan Brenner, dbb<br />

ausgebaut werden. Damit sollen die Mitglieder<br />

unserer Verbände ermutigt und<br />

befähigt werden, die eigenen Interessen<br />

nachhaltig zu vertreten. Vor dem Hintergrund<br />

meiner über 30-jährigen Arbeit<br />

im Ministerium für wirtschaft liche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung und in<br />

der Geschäft sführung des Senior Experten<br />

Service und der damit verbundenen<br />

Erfahrung im politischen Bereich werde<br />

ich mich mit voller Kraft für die oben<br />

genannten Ziele einsetzen. Im BAGSO-<br />

Vorstand bin ich zuständig für die Bereiche<br />

‚Potenziale des Alters’, ‚Ältere als<br />

Wirtschaft sfaktor’ und die Vertretung der<br />

BAGSO in NRW.“<br />

Helga Walter<br />

Jg. 1942, Lehre als technische Zeichnerin,<br />

anschließend Studium Elektro-<br />

Maschinenbau, sechs Jahre Erziehungs-<br />

Europäischer Kongress „Demografischer Wandel als Chance: Wirtschaftliche<br />

Potenziale der Älteren“ am 17./18. April 2007 in Berlin<br />

Mit einem Statement eröffnete Walter Link<br />

die Podiumsdiskussion im Forum C „Ältere<br />

als Konsumierende – Innovative Dienstleistungen<br />

für eine alternde Gesellschaft“:<br />

„Die Vertretung der Interessen älterer<br />

Verbraucher ist eines der zentralen Themen<br />

der BAGSO. Dabei geht es nicht nur um<br />

Verbraucherschutz, sondern auch um den<br />

Dialog zwischen Senioren und Wirtschaft.<br />

Beide Seiten profitieren davon, wenn es<br />

Produkte gibt, die nutzergerecht sind, und<br />

Dienstleistungen, die den Bedürfnissen der<br />

Verbraucher entsprechen. Für die Senioren<br />

geht es um mehr Lebensqualität und auch<br />

um den Erhalt ihrer Selbstständigkeit, für<br />

die Unternehmen geht es um Märkte und<br />

natürlich um Gewinne. Diese ‚win-win-Situation’<br />

wollen wir nutzen.“<br />

v. l.: Dr. Erika Neubauer, Karl Michael Griffig, Roswitha<br />

Verhülsdonk, Dr. Ursula von der Leyen, Walter Link,<br />

Dr. Guido Klumpp<br />

zeit für zwei Kinder, bis zur Wende als<br />

Vorbereitungs- und Instandsetzungsingenieurin<br />

tätig. Von 1990 bis 2000 Bezirksstadträtin<br />

für Soziales und Gesundheit in<br />

Berlin-Köpenick. Pfl ege der Mutter, ab<br />

2002 ehrenamtliche Tätigkeit für die Seniorenvertretung<br />

im Bezirk, auf Bundes-<br />

und Landesebene, Vorsitzende der BAG<br />

der Landesseniorenvertretungen, seit<br />

2003 im BAGSO-Vorstand.<br />

„Ich möchte mit meiner Tätigkeit für<br />

die Menschen Veränderungen erreichen,<br />

die ein lebenswertes und selbst bestimmtes<br />

Leben auch im Alter ermöglichen.“ �<br />

Foto: Mike Auerbach<br />

9


Seniorenarbeit und Seniorenpolitik<br />

Solidarität über den Tag hinaus –<br />

das Rentenmodell der katholischen Verbände<br />

„Das Rentenmodell der katholischen<br />

Verbände, das insbesondere durch die<br />

Einführung einer Sockelrente gekennzeichnet<br />

ist, ist ein geeigneter Ansatz,<br />

die im Grundsatz bewährte gesetzliche<br />

Rentenversicherung mit solidarischen<br />

und leistungsbezogenen Komponenten<br />

zukunft sfähig zu gestalten.“ Das betonte<br />

Ulrich Vollmer, stellvertretender Bundesvorsitzender<br />

des Kolpingwerkes Deutschland<br />

anlässlich der Präsentation der Ergebnisse<br />

einer Studie des ifo Instituts für<br />

Wirtschaft sforschung zum Rentenmodell<br />

der katholischen Verbände.<br />

Das Kolpingwerk als generationenübergreifender<br />

Sozialverband mit 270.000<br />

Mitgliedern wertet das Modell als wichtigen<br />

Schritt zur Verwirklichung größerer<br />

Gerechtigkeit innerhalb eines aufrecht zu<br />

erhaltenden Generationenvertrages. Mit<br />

der Sockelrente werde ein Sicherungsnetz<br />

für die langfristige gesellschaft liche Akzeptanz<br />

und somit für die Loyalität der<br />

nachwachsenden Generationen zur gesetzlichen<br />

Rentenversicherung gezogen:<br />

„Während sich nach dem geltenden Recht<br />

die Durchschnittsrenten bedrohlich dem<br />

Niveau der bedarfsabhängigen Grundsicherung<br />

im Alter annähern, kann durch<br />

die Einführung der Sockelrente gewährleistet<br />

werden, dass durch eine Beitrags-<br />

zahlung auch künft ig ein Mehrwert für<br />

die Versicherten generiert wird.“<br />

Das Kolpingwerk befähigt in zahlreichen<br />

Einrichtungen der berufsbezogenen Bildung<br />

insbesondere junge Menschen, die<br />

sich auf dem Arbeitsmarkt schwertun,<br />

zur gesellschaft lichen Teilhabe. Sie sollen<br />

eine lebenslange Loyalität zu einem<br />

Gesellschaft ssystem ausprägen können,<br />

das sie in schwierigen Lebenssituationen<br />

trägt, da sie sich im Gegenzug aktiv in diese<br />

Gesellschaft einbringen. Ein zentraler Zugang<br />

zu gesellschaft licher Beteiligung ist<br />

die sozialversicherungspfl ichtige Beschäftigung.<br />

Die jeweilige Lebensleistung müsse<br />

in den Bezug einer beitrags- und mithin<br />

leistungsbezogenen gesetzlichen Rente als<br />

hinreichende Versorgung im Alter münden.<br />

Das Gutachten zum Rentenmodell<br />

der katholischen Verbände zeige auf, dass<br />

die Solidarität aller am Generationenvertrag<br />

Beteiligten mit Leistungsanreizen effektiv<br />

verbunden werden könne.<br />

„Das Kolpingwerk begrüßt weiterhin,<br />

dass in stärkerem Ausmaß als im geltenden<br />

Recht auch die Leistungen aus Familienarbeit<br />

Anerkennung fi nden“, ergänzte Ulrich<br />

Vollmer. Das Kolpingwerk sieht im erhöhten<br />

Stellenwert von Kindererziehungszeiten<br />

eine Reform im Sinne der von ihm propagierten<br />

grundsätzlichen Gleichwertigkeit<br />

Die „Leitlinien zur langfristigen Reform der<br />

Rentenversicherung“, die die BAGSO–Verbände<br />

nach einer Rententagung im September<br />

2005 verabschiedet haben, finden Sie<br />

auf der www.bagso.de unter Positionen. Wir<br />

senden sie Ihnen auf Anfrage auch gern zu.<br />

Friedrichsdorf im Taunus: Bedingt seniorengerecht<br />

Nach Abschluss seines Projekts<br />

„Der Seniorenmarkt Friedrichsdorf<br />

– Anspruch und Wirklichkeit“<br />

präsentierte der Seniorenbeirat im<br />

März die Ergebnisse auf der kommunalen<br />

Info-Messe für Senioren.<br />

Mit der Durchführung der Marktstudie,<br />

die kein Vorbild hat, hatte der<br />

Seniorenbeirat sein Mitglied Karl-Au-<br />

gust Hübner, einen gelernten Groß- und<br />

Außenhandelskaufmann, betraut. Die<br />

Untersuchung drängte sich geradezu auf,<br />

weil das Konsumpotenzial des Seniorenmarktes<br />

der Stadt die vergleichsweise<br />

stärkste Dynamik verspricht, wenn man<br />

sich ihre Bevölkerungsentwicklung vor<br />

Augen hält: Während Friedrichsdorf in<br />

den vergangenen zehn Jahren fast unverändert<br />

bei rund 26.000 Einwohnern<br />

von Erwerbs- und Familienarbeit und weiterer<br />

gesellschaft lich wertvoller Arbeit im<br />

bürgerschaft lichen Engagement.<br />

Das Rentenmodell habe in der Bilanz<br />

nicht nur Gewinner. Die im Gutachten<br />

ausgewiesenen negativen Salden im sogenannten<br />

Restlebenseinkommen einiger<br />

der untersuchten Musterbiografi en<br />

dürft en aber nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass nicht alle Eff ekte einer solch<br />

grundlegenden Reform der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung in Zahlen auszudrücken<br />

seien. „Die Tragfähigkeit einer<br />

Sozialversicherung zeigt sich nicht zuletzt<br />

daran, wie sie gesellschaft lich mitgetragen<br />

wird. Das Rentenmodell der katholischen<br />

Verbände wird die dazu nötige Loyalität<br />

und Solidarität über den Tag hinaus stift en<br />

können“, stellte Vollmer abschließend fest.<br />

Heinrich Wullhorst<br />

Kolpingwerk Deutschland<br />

Kolpingplatz 5-11, 50667 Köln �<br />

stehen blieb, stieg die Zahl ihrer Bürger<br />

ab 60 Jahre im selben Zeitraum um über<br />

13 % auf zirka 6.300. Die 60plus-Gruppe<br />

hat damit einen Anteil von über 24 % erreicht.<br />

Das zeigt klar: Der demografi sche<br />

Wandel hat auch vor Friedrichsdorf im<br />

Taunus nicht haltgemacht.<br />

Wie tragen Handel und Gewerbe dem<br />

Rechnung? Mit welchen Produkten und<br />

10 BAGSO Nachrichten • 3/2007


Dienstleistungen setzen<br />

sie sich für mehr Lebensqualität<br />

der älteren<br />

Mitbürger ein?<br />

In die Untersuchung<br />

einbezogen wurden<br />

Apotheken, Fachgeschäft<br />

e für Optik und<br />

Hörakustik, Elektroartikel,<br />

Uhren, Textilien<br />

sowie Supermärkte,<br />

Sparkassen und das<br />

Handwerk. Zur Vorbereitung<br />

der Studie wurden<br />

branchenbezogene<br />

Testbögen eingesetzt,<br />

die Mitglieder des Se-<br />

Eine Geschäftsinhaberin händigt<br />

Karl-August Hübner den von ihr<br />

ausgefüllten Testbogen aus.<br />

Die BAGSO und der Deutsche Schwerhörigenbund fordern:<br />

Rundfunk und Fernsehen müssen seniorengerecht werden!<br />

So lautete der Titel einer Pressemitteilung<br />

und eines Statements, die beide<br />

Organisationen zum Jahresbeginn herausgegeben<br />

hatten. Die Resonanz war erstaunlich<br />

groß, nicht nur, dass es mehrere<br />

Anfragen von Seiten der Presse gab, die<br />

das Th ema in ihren Medien aufgriff , die<br />

BAGSO erhielt auch zahlreiche Briefe, in<br />

denen Rundfunkhörerinnen und -hörer,<br />

aber auch die Fernsehzuschauer ihrer<br />

Verärgerung Ausdruck verliehen. Als besonders<br />

störend erleben die meisten die<br />

Hintergrundmusik – manche sprechen<br />

von „Akustikmüll“ – sowohl bei Informationssendungen<br />

als auch bei Spielfi lmen.<br />

Diese ist oft schrill, unpassend und so<br />

laut, dass sie ein Verstehen des Kommentars<br />

oder eines Dialogs unmöglich macht.<br />

Des Weiteren wird bemängelt, dass viele<br />

Sprecherinnen und Sprecher „nuscheln“<br />

und bei übersetzten Redebeiträgen das<br />

Original und die Übersetzung gleich laut<br />

gesprochen werden, was das Verständnis<br />

sehr erschwert. Die manchmal eingeblen-<br />

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niorenbeirates den einzelnen Betrieben<br />

zur Beantwortung vorlegten. Pluspunkte<br />

gab es vor allem für seniorenfreundliche<br />

technische Erzeugnisse, barrierefreie Betriebseingänge,<br />

Sitzgelegenheiten im Laden,<br />

reservierte Kundenparkplätze und<br />

sonstige Serviceleistungen. Dagegen erfolgten<br />

Abzüge beim Fehlen solcher und<br />

anderer Angebote. Summa summarum<br />

gab der Seniorenbeirat Friedrichsdorf<br />

dem örtlichen Handel und Gewerbe die<br />

Note „bedingt seniorengerecht“.<br />

Weitere Informationen:<br />

Karl-August Hübner<br />

Talmühle 1, 61381 Friedrichsdorf<br />

Tel.: 0 60 07 / 75 65 �<br />

deten Untertexte erscheinen, so schreiben<br />

viele, zu kurz oder vor einem Hintergrund,<br />

der das Lesen unmöglich macht.<br />

Entsprechen diese Äußerungen Ihrem<br />

eigenen Erleben? Ihre Meinung<br />

interessiert uns, schreiben Sie uns!<br />

Die BAGSO und der Deutsche Schwerhörigenbund<br />

werden „am Ball bleiben“<br />

und sich auch an die Verantwortlichen<br />

bei Hörfunk und Fernsehen wenden.<br />

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12<br />

Titel – Attraktiv bleiben<br />

Was ist Attraktivität im Alter ?<br />

„Unter Attraktivität versteht man die von<br />

einem Objekt ausgehende Anziehungskraft .<br />

Sie kann sowohl auf äußerlichen Eigenschaft<br />

en (Schönheit) als auch auf Wesenseigenschaft<br />

en (Charakter, Geist, Charisma,<br />

soziale Stellung, materieller Wert) beruhen.<br />

Je angenehmer oder vorteilhaft er etwas<br />

eingeschätzt wird, desto attraktiver wirkt<br />

es.“ (Wikipedia, 2007)<br />

Danach kann die von einer Person ausgehende<br />

Anziehungskraft sowohl durch<br />

die äußerliche Erscheinung als auch durch<br />

Wesenseigenschaft en begründet sein. Von<br />

daher gesehen kann ein alter Mensch, auch<br />

wenn Aussehen und Körpermaße nicht<br />

gerade einem derzeit gängigen Schönheitsideal<br />

entsprechen, durchaus attraktiv sein,<br />

kann Anziehungskraft – und vor allem<br />

Ausstrahlung haben.<br />

Vor einigen Jahren wurden an der<br />

Universität Regensburg Untersuchungen<br />

durchgeführt und veröff entlicht unter<br />

dem Titel „Beauty: Ursachen und Folgen<br />

von Attraktivität“ (Braun, C., Gründl, M.,<br />

Marberger, C. & Scherber, C.). Hier hat<br />

man attraktive Gesichter am Computer<br />

erstellt. Sie alle haben glatte, makellose,<br />

braune Haut, ein schmales Gesicht, wenig<br />

Fettansatz, volle gepfl egte Lippen,<br />

einen weiten Augenabstand, dunkle,<br />

schmale Augenbrauen, volle, lange und<br />

dunkle Wimpern, hohe Wangenknochen,<br />

eine schmale Nase, keine Augenringe<br />

und dünne Augenlider. Bei attraktiven<br />

Männern wird zudem der symmetrische<br />

Mund betont, der markante Unterkiefer<br />

und das markante Kinn und die obere<br />

Gesichtshälft e sollte im Verhältnis zur<br />

unteren breiter sein; es sollten keine Ge-<br />

heimratsecken und<br />

keine Falten zwischen<br />

Nase und Mundwinkel<br />

festzustellen sein.<br />

– Wir sehen, manche<br />

der gefundenen Kriterien<br />

sind altersunabhängig,<br />

viele jedoch<br />

unterliegen Alternsveränderungen.<br />

Sicher<br />

ist das herausgearbeitete<br />

„Schönheitsideal“<br />

von kulturellen und<br />

zeitlichen Strömungen<br />

mit beeinfl usst.<br />

Dennoch: Wenn<br />

es nur nach dem Äußeren<br />

ginge, hätte<br />

der ältere Mensch<br />

schlechtere Karten,<br />

zumindest was die<br />

glatte, makellose Haut<br />

und den vollen Haarwuchs<br />

betrifft . Doch<br />

Attraktivität ist mehr<br />

als makellose Schönheit.<br />

Attraktivität ist Ausstrahlung, ist Anziehungskraft<br />

. So gesehen, kann auch der<br />

alte Mensch durchaus „gepfl egt“ und attraktiv<br />

sein – ja vielleicht sogar noch interessanter<br />

und anziehender als in jungen<br />

Jahren. Oft hat ein faltiges Gesicht, sofern<br />

es Zufriedenheit, Gelassenheit und vielleicht<br />

sogar Weisheit erkennen lässt, weit<br />

mehr Ausstrahlung als ein makelloses, faltenfreies,<br />

junges Gesicht. Es ist zumindest<br />

interessanter, es spricht mehr aus ihm.<br />

Sagen wir doch JA zum Älterwerden,<br />

sagen auch JA zu den mit den Jahren gegebenen<br />

Veränderungen unseres Aussehens.<br />

Freilich, eine entsprechende Körperpfl ege,<br />

gesunde Ernährung, körperliche Aktivität,<br />

Bewegung und Sport – aber auch<br />

geistige Interessiertheit und Aufgeschlossenheit<br />

tragen mit dazu bei, dass wir auch<br />

mit unserer äußeren Erscheinung einigermaßen<br />

zufrieden sein können, selbst<br />

wenn wir vor 20, 30 Jahren einmal „besser<br />

aussahen“. Unzufriedenheit und Verhaf-<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007


tetsein im (heute vielleicht sogar verklärt<br />

erscheinenden) Vergangenen macht hässlich!<br />

Grämen wir uns doch nicht wegen<br />

Entwicklungen, die sich nun einmal nicht<br />

rückgängig machen lassen.<br />

Wir werden eben älter. Was ist die<br />

Alternative? Also: Verdrängen wir nicht<br />

das Alter, sondern setzen wir uns für ein<br />

PRO-AGING ein, für ein Älterwerden bei<br />

möglichst großem körperlichem und seelisch-geistigem<br />

Wohlbefi nden. Wir wollen<br />

ja gar nicht „ewig jung“ bleiben, wie<br />

es der Slogan „forever young“ verspricht.<br />

Wir wollen gesund und kompetent alt<br />

werden! Wir Senioren wenden uns auch<br />

gegen eine heutzutage übliche „Anti-<br />

Aging-Kampagne“, denn Anti-Aging setzt<br />

voraus, dass Altern etwas Schlimmes ist,<br />

gegen das man angehen muss, das man<br />

fürchten muss. Wir sind nicht gegen das<br />

Altern, das wir ohnehin nicht verhindern<br />

können und wollen, wir sind aber für ein<br />

möglichst gesundes und kompetentes Älterwerden!<br />

Und wir wollen auch im Alter<br />

nicht gerade unansehnlich wirken; wir<br />

legen durchaus Wert auf eine gepfl egte<br />

Erscheinung.<br />

„Ich möchte noch mal 20 sein...“ – so<br />

ein alter Schlager, ein Wunsch, den sicher<br />

die meisten der heutigen Seniorinnen<br />

und Senioren nicht teilen. Denken Sie<br />

einmal zurück, als Sie 20 waren: …Kriegszeit,<br />

Nachkriegszeit, Hunger und Kälte,<br />

schlechte Wohnverhältnisse, danach: Familiengründung,<br />

Kinder, die sicher viel<br />

Freude gemacht haben, aber auch manche<br />

Sorgen! Wie hat man gebangt, als sie<br />

krank waren, wie hat man mit ihnen bei<br />

Prüfungen gezittert. Was gab es in Ihrem<br />

ganz persönlichen Leben für Höhen und<br />

Tiefen, für Freuden und Sorgen, für angenehme<br />

Erlebnisse und Erfahrungen – und<br />

für Enttäuschungen. Das alles hat Sie geprägt<br />

und zu dem gemacht, was Sie heute<br />

sind. „Leben ist Lernen“, ist Verhaltensänderung<br />

aufgrund von Erfahrungen! Und<br />

ein langes Leben bringt viele Erfahrungen<br />

mit sich, trägt bei zur Reife, zur Gelassenheit,<br />

vielleicht auch zu einer gewissen<br />

Abgeklärtheit und Weisheit – bei manch<br />

einem allerdings auch zur Verbitterung.<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

Und diese kann zum Verlust der Attraktivität<br />

führen.<br />

Im Alter können wir heute toleranter<br />

sein – uns selbst gegenüber, aber auch<br />

anderen gegenüber. Wir sollten uns mit<br />

unserer Vergangenheit, mit unserem<br />

bisherigen Leben und Älterwerden aussöhnen,<br />

nicht nur nach möglicherweise<br />

Misslungenem fragen, sondern uns am<br />

Gelungenen freuen! Wenn wir rückblickend<br />

unser eigenes Leben betrachten,<br />

sehen wir heute manches anders als damals,<br />

als es geschah. Unsere biografi schen<br />

Studien an den Universitäten Bonn und<br />

Heidelberg zeigen: Manche Begebenheit,<br />

über die man vor Jahren fast verzweifelt<br />

wäre, die damals als großes Unglück erschien,<br />

einen vielleicht sogar beinahe<br />

aus der Bahn geworfen hätte, die einen<br />

damals sehr, sehr traurig stimmte – sieht<br />

man heute vielleicht in einem anderen<br />

Licht und sagt sich: „Wer weiß, wozu das<br />

gut war!“ Güte, Abgeklärtheit und Gefasstheit<br />

sind Anzeichen für das Maß des<br />

Off enbleibens für neue Entwicklungen,<br />

auch noch im höheren Alter.<br />

Doch dieses Erinnern, dieses Zehren<br />

von der Vergangenheit, sollte nicht auf<br />

Kosten des Erlebens der Gegenwart gehen<br />

und erst recht nicht den Blick in die<br />

Zukunft versperren. Seien wir dankbar<br />

für schöne Erlebnisse, integrieren wir sie<br />

in unser Sein – und seien wir nicht verbittert<br />

über manche unangenehmen Erfahrungen<br />

und Schicksalsschläge,<br />

die<br />

uns auch zu dem<br />

gemacht haben,<br />

was wir sind, doch bleiben wir off en für<br />

neue Erfahrungen!<br />

Aufgaben, Herausforderungen, Probleme,<br />

Konfl ikte, manchmal auch Krisen<br />

gehören nun einmal zum menschlichen<br />

Leben, zum Älterwerden dazu. Freuen<br />

wir uns, dass wir sie gemeistert und überstanden<br />

haben!<br />

Kürzlich fi el mir hierzu ein Spruch<br />

von Ingeborg Albrecht in die Hand, der<br />

das treff end beschreibt:<br />

Schönes habe ich erlebt –<br />

goldfarben der Teppich<br />

des Lebens durchwebt.<br />

Auch dunkle Fäden<br />

sind manchmal dabei.<br />

Doch, wollt ich sie entfernen,<br />

der Teppich riss’ entzwei.<br />

(Ingeborg ALBRECHT: Weit spannt sich der<br />

Lebensbogen; Puchheim; Idea Verlag, 2001)<br />

Sagen wir JA zu unserer Vergangenheit,<br />

zu unserem Älterwerden – und zu unserer<br />

Zukunft ! Sehen wir im Älterwerden<br />

eine Chance! �<br />

Zur Person<br />

Die renommierte Alternsforscherin Prof. Dr. Dr. h.c.<br />

Ursula Lehr gründete 1986 in Heidelberg im<br />

Auftrag der Landesregierung das Institut für<br />

Gerontologie und 1995 das Deutsche Zentrum<br />

für Alternsforschung (DZFA), eine Stiftung des<br />

Bundes und Baden-Württembergs. Von 1988<br />

bis Anfang 1991 war sie im Kabinett Helmut<br />

Kohl Bundesministerin für Jugend, Familie,<br />

Frauen und Gesundheit. Heute engagiert sich die<br />

77-Jährige u.a. als Ehrenvorsitzende des<br />

BAGSO-Fördervereins.<br />

Prof. Dr. Ursula Lehr<br />

Am Büchel 53 b<br />

53173 Bonn<br />

13


14<br />

Titel – Attraktiv bleiben<br />

„Schönheit kennt kein Alter“ –<br />

Dove pro.age Kampagne<br />

Im Rahmen der Einführung einer<br />

neuen Pfl egeserie „pro •age“ hat der Unilever<br />

Konzern in neun Ländern – Brasilien,<br />

Deutschland, Frankreich, Großbritannien,<br />

Italien, Japan, Kanada, Mexiko,<br />

USA – eine Studie durchgeführt, an der<br />

1.450 Frauen zwischen 50 und 64 Jahren<br />

teilnahmen.<br />

Ziel war es herauszufi nden, mit welchen<br />

Schönheitsidealen und Vorurteilen<br />

sich Frauen über 50 konfrontiert sehen.<br />

Dabei ging es um Th emen wie Schönheit,<br />

äußeres Erscheinungsbild, Rolle und Bedeutung<br />

von Frauen dieser Generation in<br />

der Gesellschaft und ihre allgemeine Zufriedenheit.<br />

„Diese Studie kommt genau zum richtigen<br />

Zeitpunkt“, so der Geriater Dr. Robert<br />

Butler vom International Longevity<br />

Center: „Wir werden zwar immer älter,<br />

dennoch werden wir immer wieder mit<br />

Klischees hinsichtlich des Älterwerdens<br />

konfrontiert. Die Umfrage hat gezeigt,<br />

dass die Selbstwahrnehmung der befragten<br />

Frauen nicht dem Bild entspricht,<br />

das die Gesellschaft von ihnen hat.“<br />

91 % der befragten Frauen forderten<br />

daher folgerichtig: „Es ist an der Zeit,<br />

dass die Gesellschaft ihre Ansichten über<br />

‚Frauen und Älterwerden’ ändert.“<br />

86 % sind stolz darauf, ihr Alter zu<br />

nennen. Sie defi nieren Jugend und Alter<br />

neu: als etwas, das mehr ist als nur die<br />

Summe der gelebten Jahre. Diese Frauen<br />

sind es leid, aus ihrem Alter ein Geheimnis<br />

machen zu müssen. Sie wünschen sich, so<br />

gesehen zu werden, wie sie sind – in der<br />

ganzen Vielfalt ihrer Schönheit. Eine 63jährige<br />

Befragte formulierte ihre Einstellung<br />

zum Älterwerden so: „Das Alter ist<br />

eine Herausforderung – ich nehme sie an<br />

und bin neugierig auf das, was passiert.“<br />

Schönheit ist keine Frage des Alters, das zeigen diese Fotos, endlich Frauen der Generation 50plus, selbstbewusst,<br />

schön, attraktiv, Frauen mit Ausstrahlung, die sich in ihrer Haut wohlfühlen und stolz auf ihr Aussehen sind.<br />

Aussagen der befragten Frauen global Deutschland<br />

Ich finde, dass es an der Zeit ist, dass die Gesellschaft ihre Ansichten<br />

über „Frauen und Älterwerden“ ändert.<br />

Ich glaube, dass in der Gesellschaft falsche Vorstellungen von Frauen<br />

über 50 herrschen.<br />

Wenn Frauenzeitschriften eine Gesellschaft widerspiegeln würden, müsste<br />

man denken, Frauen über 50 existierten nicht.<br />

Ich finde, dass Anti-Aging-Werbespots meist unrealistische Bilder von<br />

Frauen über 50 zeigen, die diese Produkte benutzen.<br />

Ich finde es wichtiger, sich zu pflegen als erste Anzeichen des Alterns zu<br />

verstecken.<br />

Ich finde es wichtig, dass Kosmetikhersteller Produkte speziell für Frauen<br />

meiner Generation entwickeln.<br />

Ich kaufe lieber Produkte, die auch halten, was sie versprechen, als<br />

solche, die falsche oder übertriebene Produktversprechungen machen.<br />

Quelle: Dove-Studie „Schönheit – keine Frage des Alters“.<br />

91 % 93 %<br />

93 % 97 %<br />

60 % 67 %<br />

75 % 81 %<br />

89 % 85 %<br />

86 % 79 %<br />

84 % 87 %<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007


Die Werbekampagne<br />

Darüber hinaus wollte der Konzern<br />

durch seine außergewöhnliche Werbung<br />

eine Diskussion über bestehende Schönheitsideale<br />

anregen und eine Alternative<br />

zum stereotypen Schönheitsbild aufzeigen.<br />

Schon der Name „pro•age“ der Pfl egeserie<br />

verrät einen neuartigen Ansatz:<br />

„Es geht nicht darum, die Uhr zurückzudrehen,<br />

um auch mit sechzig noch auszusehen<br />

wie mit dreißig, sondern darum, in<br />

jedem Alter das Beste aus sich zu machen.<br />

Alter ist kein Makel, der korrigiert werden<br />

muss, sondern ein Teil unseres Lebens“,<br />

so die für die Kampagne zuständige<br />

Managerin Nicole Ehlen.<br />

Die „Aktion für mehr<br />

Selbstbewusstsein“<br />

Parallel zu der pro•age Kampagne hat<br />

Unilever eine „Aktion für mehr Selbstwertgefühl“<br />

gestartet, die sich an Kinder<br />

und Jugendliche richtet. Besonders Mädchen<br />

orientieren sich an zumeist unerreichbaren<br />

Schönheitsidealen und verpassen<br />

es dadurch, eine eigene Persönlichkeit<br />

zu entwickeln und ihre eigenen Potenzi-<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

ale auszuschöpfen. Immer häufi ger entwickeln<br />

sie sogar schwere Ess-Störungen wie<br />

Magersucht oder Bulimie. „Wir möchten,<br />

dass Kinder glücklich aufwachsen, ohne<br />

den Druck, den stereotypen und unrealistischen<br />

Schönheitsidealen entsprechen<br />

zu müssen.“<br />

Im Rahmen dieser und einer weiteren<br />

Aktion – ein Präventionsprogramm für<br />

Schönheit<br />

kennt kein<br />

Alter<br />

Schulen – hat Unilever Arbeitsheft e herausgegeben,<br />

die unter<br />

www.InitiativeFuerWahreSchoenheit.de<br />

kostenlos heruntergeladen oder beim<br />

DOVE Verbraucherservice unter 0180 /<br />

22 58 278 (0,06 € pro Anruf) bestellt werden<br />

können. �<br />

15


Bewegung – für einen attraktiven<br />

Körper und eine starke Ausstrahlung<br />

Wer sich regelmäßig bewegt, kann<br />

– völlig unabhängig vom Alter –<br />

seine Attraktivität bis ins höchste<br />

Lebensalter erhalten. Ausdauer- und Muskeltraining<br />

sorgen für eine gute Figur, eine<br />

straff e Haut und eine starke Ausstrahlung.<br />

Eigentlich ist die Natur unerbittlich:<br />

Bereits ab dem 30. Lebensjahr nimmt die<br />

Leistungsfähigkeit von Muskeln, Knochen<br />

und Gelenken langsam, aber unaufh örlich<br />

ab. Die Hormonproduktion lässt nach, die<br />

Haut verliert an Elastizität und die Muskeln<br />

an Stärke. Dadurch verändern sich<br />

auch die Körperkonturen, die Haltung sowie<br />

die Spannkraft des Bindegewebes. Nun<br />

kommt die gute Nachricht: Diese Prozesse<br />

laufen nicht automatisch und ohne jegliche<br />

Möglichkeit der Beeinfl ussung ab: Wer<br />

sich viel bewegt, aktiv bleibt und gesund<br />

lebt, kann die natürlichen Umbauprozesse<br />

verlangsamen und sich dadurch viel länger<br />

vital und attraktiv fühlen.<br />

Muskeln und Ausdauer – diese Kombination<br />

macht schön und verleiht<br />

eine attraktive Ausstrahlung<br />

Um auf Dauer fi t zu bleiben, empfi ehlt<br />

sich eine Kombination von Muskel- und<br />

Ausdauertraining. Muskeltraining sorgt<br />

16<br />

Training in<br />

Gemeinschaft<br />

macht Freude<br />

auch im höheren Alter für relativ feste<br />

Körperkonturen. Wer etwa zwei Mal pro<br />

Woche ein sanft es Muskeltraining für<br />

Beine, Bauch, Rücken und Gesäß sowie<br />

für Schulter- und Armmuskeln absolviert,<br />

festigt damit Bindegewebe und Haut. Die<br />

Figur verändert sich: Der gesamte Körper<br />

wirkt straff er und aufrechter. Und ganz<br />

nebenbei tun Sie damit viel für Ihre Gesundheit.<br />

Muskeltraining stabilisiert die<br />

Knochen, schützt die Gelenke vor Abnutzung<br />

und verhindert Rückenschmerzen.<br />

Hinzu kommt, dass eine aufrechte, entspannte<br />

Haltung und ein fester Gang die<br />

Ausstrahlung eines Menschen beeinfl ussen.<br />

Wer im Alter aufrecht durchs Leben<br />

geht, sendet andere Signale aus als Menschen,<br />

die wegen der Schlaffh eit ihrer<br />

Muskeln gebeugt und müde erscheinen.<br />

Und das gibt auch dem Selbstbewusstsein<br />

einen Schub. Wissenschaft ler haben herausgefunden,<br />

dass Menschen, die regelmäßig<br />

Sport treiben, auch psychisch stärker<br />

sind. Das Gefühl, Kontrolle über den<br />

eigenen Körper zu haben, scheint sich auf<br />

die Seele auszuwirken. Aktive Menschen<br />

fühlen sich wohl in ihrer Haut, sind ausgeglichener<br />

und nicht so stressanfällig.<br />

Genauso wichtig wie Muskelübungen ist<br />

ein regelmäßiges Ausdauertraining. Aus-<br />

dauersport wie Walking, Nordic Walking,<br />

Radfahren oder Schwimmen, verbrennt<br />

viele Kalorien und ist deshalb ein wichtiger<br />

„Fettkiller“. Es hilft dabei, Übergewicht zu<br />

verhindern und schlank zu bleiben.<br />

Kraft der Hormone<br />

Hormone beeinfl ussen unser Leben,<br />

sie wirken auf körperliche Prozesse, aber<br />

auch auf Stimmungen und Gefühle. Hormone<br />

erhalten Fitness, Leistungsfähigkeit<br />

und Attraktivität, sie regulieren den<br />

Muskelaufb au, die Festigkeit des Bindegewebes<br />

sowie die Funktionsfähigkeit des<br />

Immunsystems und die seelische Balance.<br />

Mit zunehmendem Alter nimmt die<br />

körpereigene Hormonproduktion in der<br />

Regel ab. Doch Bewegung wirkt dem entgegen,<br />

sie regt auf natürlichem Weg die<br />

Ausschüttung von Hormonen an, z. B.<br />

die Wachstumshormone: Sie haben bei<br />

Erwachsenen die Aufgabe, Fett ab- und<br />

Muskeln aufzubauen. Die Produktion des<br />

Hormons geht im Laufe des Älterwerdens<br />

deutlich zurück, es sei denn, man bewegt<br />

sich. Bei jedem Muskeltraining produziert<br />

der Körper verstärkt Wachstumshormone.<br />

Regelmäßiges Muskeltraining<br />

kann bewirken, dass man auch im Alter<br />

einen vergleichsweise hohen Wachstumshormonspiegel<br />

behält – mit positiven<br />

Auswirkungen auf Muskeln, Figur und<br />

Bindegewebe.<br />

Mit guter Laune für mehr Fitness:<br />

Das Training im Turnverein<br />

Turn- und Sportvereine bieten bundesweit<br />

und fl ächendeckend eine große<br />

Auswahl an Bewegungskursen und festen<br />

Sportgruppen mit einem für älter werdende<br />

Menschen speziellen Muskel- und<br />

Ausdauertraining. Erkundigen Sie sich<br />

bei Ihrem Turnverein „um die Ecke“ nach<br />

einem geeigneten Angebot und probieren<br />

Sie ruhig auch einmal etwas Neues aus.<br />

Auf gehts!<br />

Petra Regelin<br />

Deutscher Turner-Bund<br />

Otto-Fleck-Schneise 8<br />

60528 Frankfurt<br />

E-Mail: petra.regelin@dtb-online.de �<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007


Wahre Schönheit kommt<br />

von innen – durch Vitamine?<br />

Wir alle wollen Attraktivität und körperliche<br />

Fitness so lange wie möglich erhalten,<br />

den biologischen Alterungsprozess<br />

hinauszögern. Und zögern vielfach nicht,<br />

uns bei Anti-Aging und Wellness auch<br />

schnell auf Nahrungsergänzungsmittel<br />

einzulassen und unser Geld fi ndigen Geschäft<br />

sleuten zukommen zu lassen. Auf<br />

den Hinweis „Wahre Schönheit kommt<br />

von innen“ entgegnen wir dann nicht ganz<br />

zu Unrecht,<br />

dass die teuer<br />

erstandenen<br />

Pillchen und<br />

Pülverchen<br />

doch auch<br />

von innen<br />

wirken. Die<br />

Frage, ob<br />

die Wirkung<br />

dem entspricht,<br />

was<br />

eine gesunde<br />

Ernährung<br />

und Lebensweise<br />

leisten,<br />

schiebt unsereBequemlichkeitbeiseite.<br />

Wir werfen eine Tablette ins Wasser<br />

und alles ist gut. Aber ist das wirklich so?<br />

Schauen wir uns doch einmal exemplarisch<br />

einige Vitamine und Mineralstoff e an.<br />

Mit Meister Lampes sprichwörtlich<br />

gutem Augenlicht beleuchten wir zunächst<br />

das in Möhren enthaltene Betacarotin.<br />

Besonders das intensiv gefärbte<br />

Obst und Gemüse wie Aprikosen, Brokkoli,<br />

Grünkohl und Paprika usw. ist reich<br />

an Betacarotin, das der Haut einen gewissen<br />

Schutz vor Sonnenlicht bietet.<br />

Im tierischen und menschlichen Körper<br />

wird es zu Vitamin A umgewandelt, das<br />

zu den stärksten Antioxidantien zählt.<br />

In Lebensmitteln verhindern diese z.B.<br />

das Ranzigwerden von Ölen. Im Körper<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

fangen sie sogenannte freie Radikale ab,<br />

die Zellbestandteile schädigen können.<br />

Das Vitamin A fördert darüber hinaus<br />

das Wachstum und die Erneuerung der<br />

Oberhautzellen und stimuliert das Immunsystem.<br />

Bei niedrigem Vitamin-A-<br />

Spiegel im Blut steigt das Herzinfarktrisiko.<br />

Eigelb und Fettfi sche wie Makrele und<br />

Lachs gelten als gute Vitamin-A-Quellen.<br />

Demgegenüber besteht bei Rauchern und<br />

Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

das Risiko schwerer Gesundheitsschäden<br />

bei übermäßiger Aufnahme von<br />

isoliertem Betacarotin, d. h. in Form von<br />

Tabletten.<br />

Auch das Vitamin E ist ein Radikalfänger<br />

und als solcher schützt es die Körperzellen,<br />

denn die Radikale beschleunigen<br />

deren Alterungsprozess. Körner und<br />

Nüsse und damit auch Vollkornprodukte<br />

und kalt gepresste Öle sind reich an Vitamin<br />

E. Die Zufuhr von isoliertem Vitamin<br />

E jedoch kann bei Atemwegsinfekten zu<br />

Komplikationen führen und geht bei Gerinnungsstörungen<br />

und bei Wechselwirkungen<br />

mit anderen Medikamenten mit<br />

einem erhöhten Blutungsrisiko einher.<br />

Ein Magnesiummangel kann brüchige<br />

Fingernägel zur Folge haben, zu<br />

vermehrtem Haarausfall führen und die<br />

Kariesanfälligkeit erhöhen. Gute Magnesium-Quellen<br />

sind Vollkornprodukte,<br />

Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. Die<br />

Einnahme als Nahrungsergänzungsmittel<br />

jedoch kann mit Durchfällen, Übelkeit<br />

und Bauchkrämpfen einhergehen.<br />

Zink spielt eine wichtige Rolle bei der<br />

Bildung von Kollagen, einem wichtigen<br />

Bindegewebsbestandteil. Ein Mangel äußert<br />

sich durch Haarausfall, trockene und<br />

schuppige Haut sowie quergestreift e Fingernägel.<br />

Der<br />

beste Lieferant<br />

für Zink<br />

ist Fleisch.<br />

Da es aber<br />

auch in Vollkorngetreide<br />

sowie Obst<br />

und Gemüse<br />

vorhanden<br />

ist, tritt ein<br />

Zinkmangel<br />

selbst bei<br />

rein pfl anzlicherErnährungselten<br />

auf. Eine<br />

nur in isolierter<br />

Form<br />

mögliche<br />

Überdosierung führt zu Vergift ungserscheinungen.<br />

Aber was sollen wir mit solchen Informationen<br />

anfangen? Laufen wir los und<br />

kaufen uns Vitamin- und Mineralstoff -<br />

präparate als Mix oder Einzelsubstanzen?<br />

Besser nicht. Die Verabreichung von<br />

Medizin überlassen wir lieber den Fachleuten.<br />

Wir können unseren Körper mit<br />

all diesen Stoff en durch eine ausgewogene<br />

Ernährung versorgen, ohne uns Gedanken<br />

über die Einzelbestandteile machen<br />

zu müssen. Nur eine ausgewogene Ernährung<br />

gewährleistet, dass der Körper<br />

bekommt, was er täglich braucht. Dabei<br />

können wir uns im Wesentlichen an die<br />

17


18<br />

Titel – Attraktiv bleiben<br />

Ernährungspyramide halten. Grundlage<br />

ist Trinken, Trinken, Trinken. Etwa zwei<br />

Liter Flüssigkeit sollte ein Erwachsener<br />

täglich zu sich nehmen, bei Hitze oder<br />

sportlicher Aktivität sogar noch mehr.<br />

Und wenn uns Wasser allein zu langweilig<br />

wird, können wir zu ungesüßtem<br />

Kräuter- oder Früchtetee greifen oder<br />

einen Liter Wasser mit zwei Esslöff eln<br />

Zitronensaft verfeinern. Dann brauchen<br />

wir reichlich Obst und Gemüse. Five a<br />

day, fünf Portionen täglich sollten wir<br />

schon verzehren, gern mehr: roh oder<br />

gekocht, als Salat oder Gemüsesuppe. Auf<br />

der dritten Stufe stehen das Getreide und<br />

die Kartoff eln. Hier sollten überwiegend<br />

Vollkornprodukte auf unserem Speiseplan<br />

stehen. Übrigens muss Vollkornbrot<br />

keine schwer kaubaren Körner enthalten.<br />

Die gibt es auch fein gemahlen! Bei Milch<br />

und Milchprodukten genügen durchschnittlich<br />

300 g täglich. Und was Fleisch,<br />

Fisch und Eier angeht, halten wir uns für<br />

den Speiseplan an folgende Faustformel:<br />

pro Woche zwei Eier (und nicht die Eier<br />

im Kuchenteig vergessen), einmal Fisch,<br />

zwei Portionen Fleisch. Bei Fetten und<br />

Ölen greifen wir zu pfl anzlichen Produkten.<br />

Zum Braten verwenden wir Oliven-,<br />

Raps- oder Sonnenblumenöl. Und<br />

Extras wie Alkohol, Süßigkeiten und<br />

Knabbereien gönnen wir uns nur von Zeit<br />

zu Zeit (und dann mit Genuss).<br />

Allein mit der Ernährung ist es natürlich<br />

nicht getan. Wenn wir ganzheit-<br />

Medizin für Jung und Alt – Strategien zur Vermeidung<br />

von Benachteiligungen Älterer im Gesundheitswesen<br />

Ein Projekt der BAGSO in Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut für Soziale<br />

Infrastruktur (ISIS) im Rahmen des Europäischen<br />

Jahres der Chancengleichheit<br />

für alle 2007<br />

Ungleichbehandlungen im Gesundheitssystem<br />

werden auf verbandlicher<br />

Ebene diskutiert, gewinnen aber auch in<br />

wissenschaft lichen Studien zunehmend<br />

an Aufmerksamkeit. Der Gefahr mehrfacher<br />

Benachteiligung sind vielfach ältere<br />

Frauen, ältere Menschen mit Migrationshintergrund,<br />

mit Behinderungen oder mit<br />

chronischen Erkrankungen ausgesetzt.<br />

Sinkende Alterseinkünft e und steigende<br />

Eigenleistungen im Gesundheitssystem<br />

verstärken zukünft ig die Probleme, ebenso<br />

wie die Infrastrukturbedingungen im<br />

ländlichen Raum.<br />

Ziele des Projektes:<br />

� Kenntnisse zur gesundheitlichen Versorgung<br />

älterer Menschen zu erweitern<br />

� Strategien zur Lösung der Probleme<br />

mit Akteuren auf verbandlicher und<br />

politischer Ebene zu entwickeln<br />

� Erkenntnisse zur Ungleichbehandlung<br />

und Lösungsansätze bekannt zu machen.<br />

lich leben, in Ruhe essen und gründlich<br />

kauen, uns häufi g und lustvoll bewegen,<br />

glücklich sind, wenn wir unseren Körper<br />

und unser Gehirn trainieren, mit Stress<br />

umzugehen lernen, wird sich das mit Sicherheit<br />

sehr positiv auf unser Aussehen,<br />

unsere Ausstrahlung und unsere Lachfalten<br />

auswirken.<br />

Sabine Lacour<br />

Diplom Oecotrophologin, BAGSO Projektmitarbeiterin<br />

im Rahmen der Kampagne<br />

„Fit im Alter – Gesund essen, besser leben“<br />

E-Mail: FitimAlter@bagso.de �<br />

Quellen:<br />

aid: Vitamine und Mineralstoff e, 1995<br />

Schmiedel, Leitzmann: Ernährungsmedizin in<br />

der Naturheilkunde, 2001<br />

Verbraucherzentrale: Antiaging- und Wellness-Präparate,<br />

2006<br />

Sie können das Projekt unterstützen,<br />

indem Sie sich an einer Befragung beteiligen.<br />

Den Fragebogen fi nden Sie auf der<br />

BAGSO-Homepage unter „Verbraucherforum“.<br />

Gern senden wir Ihnen Fragebögen<br />

zu, die Sie in Ihrem Umfeld verteilen<br />

können.<br />

Die Abschlusstagung, die vom BMFSFJ<br />

gefördert wird, fi ndet am 27. November<br />

2007 in Bonn statt. Die Ergebnisse der<br />

durchgeführten Untersuchungen werden<br />

mit Fachleuten der politischen und verbandlichen<br />

Ebene sowie Vertreterinnen<br />

und Vertretern aus dem Gesundheitsbereich<br />

im Hinblick auf Problemlösungen<br />

diskutiert.<br />

Kontakt:<br />

Karin Siebertz, BAGSO<br />

E-Mail: siebertz@bagso.de �<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007


Fasten – ein Weg zur Erhaltung oder<br />

Wiedergewinnung von Attraktivität<br />

Maria Buchinger an ihrem 90. Geburtstag<br />

„Freiwilliger Verzicht gibt mehr, als er<br />

nimmt“, diese Maxime wird immer wahrer,<br />

je länger das Leben währt. Beweglichkeit,<br />

Leichtigkeit und Gesundheit gehen<br />

oft einher mit der Erhaltung eines normalen<br />

Gewichtes: Das Fasten kann dazu verhelfen,<br />

besonders wenn ein Mensch früh<br />

anfängt, regelmäßig zu fasten.<br />

Attraktiv ist ein Mensch, der seine<br />

Autonomie bewahrt, seine Gesundheit<br />

soweit wie möglich in die eigene Hand<br />

nimmt und verantwortlich seine Lebenskraft<br />

pfl egt, regeneriert und sinnvoll einsetzt.<br />

Tierexperimentell ist seit längerem<br />

bekannt, dass eine Kalorienreduktion von<br />

etwa 30 % zu einer Lebensverlängerung<br />

verschiedener Spezies führt. Die Bilder<br />

von unterkalorisch – aber ohne Fehlernährung<br />

– gefütterten Aff en, die mit zehn<br />

Jahren wie dreijährige Tiere aussahen,<br />

haben in der Presse viele Menschen beeindruckt.<br />

Eine vollwertige Ernährung, reich an<br />

natürlichen Vitaminen und Mineralien,<br />

zu sich zu nehmen und immer leicht unter<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

dem Sättigungspunkt zu bleiben,<br />

stellt die bislang einzige bekannte<br />

Methode dar, die tatsächlich<br />

„Anti-aging“-Eff ekte aufweist und<br />

mit einer Lebensverlängerung verbunden<br />

ist. Schon das Auslassen<br />

des Abendessens („dinner cancelling“)<br />

oder ein Fastentag erhöhen<br />

sofort das Wohlbefi nden. Dabei<br />

kann es zur Senkung des Blutdruckes,<br />

zur Verbesserung des Zuckerstoff<br />

wechsels, der Nieren- und<br />

Immunfunktion und zur Verminderung<br />

der Anfälligkeit für neurodegenerative<br />

Gehirnerkrankungen<br />

wie Morbus Parkinson oder Alzheimer<br />

Demenz kommen.<br />

Weniger essen, aber gesund:<br />

Obst, Gemüse (so viel, wie gut vertragen<br />

wird), wenig Fleisch und nur hervorragende<br />

Fette wie kaltgepresste Öle,<br />

das sind einige wichtige Prinzipien. Ab<br />

dem 60. Lebensjahr das Abendessen auf<br />

eine Gemüsesuppe oder ein Stück Obst<br />

zu reduzieren, ist ebenfalls gut. Dadurch<br />

wird der Schlaf erholsamer, für alle Körperfunktionen<br />

und auch für die Psyche.<br />

Ein Obst- oder Reistag pro Woche (mit 1,5<br />

kg Obst oder 500 g gekochtem Vollkornreis,<br />

auf drei Mahlzeiten verteilt) gibt dem<br />

Verdauungstrakt eine Pause zum Regenerieren<br />

und normalisiert die Darmfl ora.<br />

Auch Fasten ist möglich, allerdings nur<br />

unter ärztlicher Supervision. Zu unserer<br />

Freude stellen wir immer wieder fest, dass<br />

selbst bei Patientinnen und Patienten, die<br />

mit 60 oder 70 Jahren zum ersten Mal<br />

zum Fasten kommen, die Umschaltung<br />

auf die „innere Ernährung“ noch so wirksam<br />

wird, dass es zu einer – für den Arzt<br />

oft erstaunlichen – Besserung der gesamten<br />

Symptomatik und dadurch auch zum<br />

Einsparen von Medikamenten kommt.<br />

Bei der Beurteilung der Fastenfähigkeit<br />

spielt eine normale Funktion der<br />

Leber, der Nieren und des Herzens sowie<br />

eine ausreichende Durchblutung des<br />

Gehirns eine entscheidende Rolle. Das<br />

„Einfasten“, die Dauer und Intensität des<br />

Fastens sowie die Gabe von Vitaminen<br />

und Mineralien erfolgen in einer sehr individuellen,<br />

auf den einzelnen Menschen<br />

abgestimmten Weise.<br />

Basis des Fastens nach Buchinger sind<br />

das Trinken von zwei Litern Wasser sowie<br />

kleiner Mengen Obstsäft e und Gemüsebrühen<br />

sowie geringe Gaben von Honig.<br />

So kann Maria Buchinger, die Tochter<br />

des berühmten Fastenarztes Dr. Otto Buchinger,<br />

Fastenperioden von fünf Tagen<br />

sehr gut vertragen. Sie helfen ihr, gelegentlich<br />

auft retende arthritische Beschwerden<br />

und einen leichten Bluthochdruck auf natürliche<br />

Weise zu reduzieren. Dabei wirkt<br />

sie sichtlich erfrischt und vitalisiert.<br />

Freiwilliges Fasten, medizinisch-therapeutisch<br />

begleitet, hebt die Stimmung<br />

und trainiert das Loslassen. Innere Ruhe<br />

und die Bereitschaft , loszulassen: zwei<br />

Qualitäten, die mit zunehmendem Alter<br />

immer bedeutsamer werden. Wer sie entwickelt,<br />

bleibt attraktiv für alle: seine Mitmenschen,<br />

Angehörigen, Freunde oder<br />

das Pfl egepersonal.<br />

Dr. med. Françoise Wilhelmi de Toledo<br />

�<br />

Dr. Wilhelmi de Toledo ist wissenschaftliche<br />

Leiterin der Kliniken Buchinger Überlingen<br />

und Buchinger Marbella. Ihr Buch „Buchinger<br />

Heilfasten – Ein Erlebnis für Körper und Geist“<br />

ist 2003 im Trias-Verlag erschienen.<br />

19


20<br />

Titel – Attraktiv bleiben<br />

Warum sollen wir Älteren uns<br />

verstecken?<br />

Feierabend.com-Umfrage zur Attraktivität im Alter<br />

An der Online-Befragung, die die<br />

„Feierabend Online Dienste für<br />

Senioren“ für die BAGSO durchgeführt<br />

haben, beteiligten sich 975 Seniorinnen<br />

und Senioren. Viele haben ausführlich<br />

Stellung bezogen, eine kleine Auswahl<br />

fi nden Sie hier.<br />

„In unserer Umfrage möchten wir von<br />

Dir wissen: Findest Du, dass die Attraktivität<br />

der Jugend vorbehalten ist, oder<br />

denkst Du, dass auch ältere Menschen<br />

auf ihr Erscheinungsbild achten sollten?<br />

Worauf kommt es Dir persönlich besonders<br />

an? Was tust Du, um möglichst lange<br />

attraktiv zu bleiben?“<br />

„Bist Du auch im Alter<br />

bestrebt, Dir – wie in<br />

jüngeren Jahren –<br />

Deine Attraktivität zu<br />

erhalten?“<br />

Ja: 84,8%<br />

Nein: 1,0%<br />

kein Thema: 14,2%<br />

„Was tust Du, um möglichst lange attraktiv zu bleiben?“<br />

gesunde<br />

79,0%<br />

Ernährung<br />

viel Sport 45,4%<br />

Kosmetik 15,5%<br />

Schönheits-<br />

1,1%<br />

operation<br />

abstinent<br />

62,3%<br />

leben<br />

Alter<br />

25,2%<br />

akzeptieren<br />

Uschi V.<br />

Von irgendeinem Vorfahren habe ich<br />

eine Hakennase geerbt. Schrecklich! Von<br />

meiner Mutter ein Doppelkinn. Schrecklich!<br />

Ich habe Jahrzehnte gebraucht, mich<br />

damit zu arrangieren. Hätte ich das Geld<br />

für eine Operation, das Doppelkinn würde<br />

sofort verschwinden. Da ich das Geld<br />

Auch im Alter ist<br />

es wichtig, sich zu<br />

pflegen, worauf viele<br />

Seniorinnen und Senioren<br />

Wert legen<br />

nicht habe, sage ich meinem Spiegelbild<br />

fast täglich: „Uschi, freue dich, du bist<br />

eine einmalige Ausgabe!“<br />

Jutta F.<br />

Selbstverständlich tue ich etwas für mein<br />

Äußeres. Ich gehe jeden zweiten Tag ins<br />

Sportstudio und ackere mich da so richtig<br />

ab. Leider lässt sich mit Sport nicht alles<br />

so richtig raff en und straff en. Also pfl ege<br />

ich mich sorgsam. Eine Schönheits-OP<br />

kommt für mich nicht in Frage.<br />

Renate M.<br />

Warum sollen wir Älteren uns verstecken?<br />

Kein Mensch muss heute im Alter<br />

ungepfl egt und unmodisch herumlaufen.<br />

Da ich selbst schon 68 Jahre bin, freut es<br />

mich immer wieder, wenn mir Komplimente<br />

über mein Aussehen gemacht werden.<br />

Gepfl egt sein heißt für mich: auch<br />

jetzt die gleiche Sorgfalt walten zu lassen,<br />

wie ich es als junge Frau getan habe. Eine<br />

positive Lebenseinstellung, nach vorn<br />

schauen und vor allen Dingen immer ein<br />

Ziel vor Augen haben. Denn wie heißt<br />

es doch: „Der Weg ist das Ziel.“ Ein gepfl<br />

egter Mensch gewinnt immer, da spielt<br />

das Alter keine Rolle.<br />

Uschi B.<br />

Für mich ist es selbstverständlich, dass<br />

ich auf mein Äußeres achte. Ich habe vor<br />

15 Jahren meine Schlupfl ider operieren<br />

lassen. Selbst heute mit 63 Jahren sind sie<br />

nicht so ausgeprägt wie damals vor der OP.<br />

Seit über vier Jahren fahre ich auf meinem<br />

Home-Rad jeden Morgen zehn Kilometer<br />

und seit meinem Renteneintritt habe ich<br />

mein Sportprogramm ausgedehnt, auch<br />

das Zubehör, also Hanteln und Fußgewichte.<br />

Trotzdem muss ich jeden Morgen<br />

meinen inneren Schweinehund überwin-<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007


den. Es gibt keinen Grund, sich gehen zu<br />

lassen, weil man alt ist!<br />

Martin F.<br />

Grundsätzlich sollte man das Altern und<br />

das eigene Alter als normale Phase des Lebens<br />

akzeptieren. Das bedeutet allerdings<br />

keinesfalls, dass man sich gehen lassen<br />

sollte nach dem Motto: Darauf kommt es ja<br />

in meinem Alter nicht mehr an. Man sollte<br />

sich also sehr wohl im Rahmen seiner<br />

körperlichen Möglichkeiten weiter um die<br />

bestmögliche Fitness bemühen, Sport treiben,<br />

sein Körpergewicht im Zaum halten,<br />

nicht rauchen, Alkohol allenfalls in Maßen<br />

trinken. Man sollte sich pfl egen und nicht<br />

den ganzen Tag in einem ausgeleierten<br />

Trainingsanzug herumlaufen. Man muss<br />

auch neue Interessen entwickeln, sich auf<br />

dem Laufenden halten über das, was in der<br />

Welt geschieht. Man sollte sich auf junge<br />

Menschen einlassen, ihnen zuhören, sich<br />

mit ihren Sorgen und Nöten auseinandersetzen,<br />

aber auch an ihren Erfolgen und<br />

Freuden teilnehmen.<br />

Friedrich S.<br />

Was für eine Frage? Sie zeigt mir den<br />

Wahn dieser Zeit, wenn sich Menschen,<br />

beeinfl usst durch die Werbung und durch<br />

Ärzte, in Schulden stürzen, um jedem<br />

Trend der sogenannten „Schönheit“ und<br />

dem, was man dafür hält, nachzueifern.<br />

Ich glaube, es wird schon deutlich, was<br />

ich von der Schönheitschirurgie halte:<br />

nichts. Es sei denn, sie ist wegen eines Unfalls<br />

notwendig, um wirkliche Verunstaltungen<br />

zu verändern, die das Aussehen<br />

und das persönliche Wohlbefi nden dieses<br />

Menschen beeinträchtigen. Eine gute<br />

Pfl ege (nicht alles, was angeboten wird<br />

und teuer ist, ist auch gut) sowie gesunde<br />

Ernährung und auch sportliche, aber<br />

vor allem geistige Betätigung sind meiner<br />

Meinung nach Voraussetzungen, um ein<br />

gutes, gesundes Aussehen bis ins hohe Alter<br />

zu erhalten.<br />

Jupp S.<br />

Schönheitsoperationen können auch vorteilhaft<br />

sein, z. B. habe ich mir braune<br />

Flecken aus dem Gesicht weglasern lassen<br />

und mir im hinteren Haarschnittbereich<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

eine Warze entfernen lassen. Beim Hautarzt<br />

habe ich dafür 98,- € bezahlt. Ich bin<br />

76 Jahre alt.<br />

Helga N.<br />

Eine Schönheitsoperation kommt für<br />

mich nicht in Frage. Gesunde Ernährung,<br />

viel trinken, Feuchtigkeitscremes<br />

und gymnastische Übungen tragen dazu<br />

bei, dass man sich eine äußere und innere<br />

Vitalität erhält. Älter zu werden ist keine<br />

Schande. Bewusst mit dem Körper Raubbau<br />

zu treiben durch Zigaretten und zu<br />

viel Alkohol – schon.<br />

Eve H.<br />

Meine Achtung gilt Senta Berger. Sie<br />

braucht keine Schönheitsoperationen,<br />

weil sie eine Ausstrahlung hat, die sie<br />

schön macht. Eine alte Frau mit vielen<br />

Falten kann für mich etwas Faszinierendes<br />

haben, wenn sie gepfl egt ist und<br />

Zufriedenheit ausstrahlt. Ich würde keine<br />

Schönheitsoperationen bei mir vornehmen<br />

lassen und eventuell damit auch<br />

noch meine Gesundheit gefährden.<br />

Franz-Josef W.<br />

Die EINZIGE Gerechtigkeit auf dieser<br />

Welt ist: Wir werden ALLE älter. Da kann<br />

sich NIEMAND freikaufen. Eben: Die<br />

einzige Gerechtigkeit.<br />

Renate L.<br />

Manche Frauen haben nach einem Face-<br />

Lift ing überhaupt keine Ausstrahlung<br />

mehr, das Gesicht ist starr und wirkt<br />

maskenhaft . Ich habe im Laufe der Jahre<br />

festgestellt, dass ein gutes Aussehen auch<br />

mit Zufriedenheit zu tun hat. Wenn ich<br />

über eine längere Zeit seelischen Kummer<br />

habe, sieht man dies im Gesicht. Die<br />

Augen strahlen nicht mehr, es graben<br />

sich Kummerfalten ein, die Ausstrahlung<br />

fehlt. Geht es mir wieder besser, strahlt<br />

die ganze Person. Alles ist eine Frage des<br />

Sich-selbst-Mögens, denn nur wer mit<br />

sich selbst im Reinen ist, wirkt auch auf<br />

andere Menschen so.<br />

Sybille R.<br />

„Ab einem gewissen Alter ist jeder für<br />

sein Gesicht verantwortlich.“ Ob damit<br />

gemeint ist, sich unters Messer zu legen,<br />

ist fraglich. Warum wollen ältere Menschen<br />

ihr Alter mit gerafft er Haut verbergen?<br />

Ist Altern eine Schande und drückt<br />

ein faltenfreies Oberlid die Persönlichkeit<br />

aus? Wenn die fünfzig überschritten sind,<br />

ist es höchste Zeit, sich auf anderes zu<br />

besinnen als auf die Wirkung auf andere,<br />

besonders auf das andere Geschlecht. Ein<br />

gestrafft es Gesicht auf einem übergewichtigen<br />

Körper, über das dann eine faltige<br />

Hand streicht, ist lächerlich und off enbart<br />

das echte Alter noch mehr. Schöne Bewegungen,<br />

ein strahlendes Lächeln und<br />

ein Selbstbewusstsein, das von geistiger<br />

Aktivität und Neugier auf das Leben mit<br />

seinen tausendfachen Facetten genährt<br />

wird, machen einen Menschen attraktiv,<br />

also anziehend.<br />

Helga und Hans B.<br />

Man sollte sich nie zum Sklaven von Umfragen,<br />

Th emenschwerpunkten in den<br />

Medien machen lassen, noch viel weniger<br />

sich bestimmten Normen, die in der<br />

Öff entlichkeit angepriesen werden, unterwerfen.<br />

Entscheidend sind nicht unbedingt<br />

die äußeren Werte, sie zählen gar<br />

nichts, wenn nicht dazu innere Werte in<br />

Beziehung stehen. Von älteren Zeitgenossen,<br />

die sich am Bild der Jugend orientieren<br />

und meinen, sie müssten sich mit<br />

ihnen messen, halten wir nicht viel. �<br />

21


22<br />

Titel – Attraktiv bleiben<br />

Alter schützt vor Mode nicht<br />

Die Abwandlung des bekannten<br />

Sprichworts „Alter schützt vor<br />

Torheit nicht“ fordert dazu auf,<br />

Mode als Ausdruck des Lebensgefühls zu<br />

verstehen und sich von aktuellen Farben,<br />

Mustern und Schnittformen begeistern<br />

zu lassen. Doch modewillige Seniorinnen<br />

und Senioren fi nden oft nur ein schmales<br />

Angebot vor, denn viele Modeanbieter<br />

konfektionieren für junge, meist schlanke<br />

Menschen.<br />

Die gute Nachricht: Eine Reihenmessung<br />

soll Aufschluss über die Konfektionsgrößen<br />

von Frauen und Männern<br />

geben. In ihrem Verlauf werden deutschlandweit<br />

bis Ende 2008 Frauen und Männer<br />

in neun unterschiedlichen Altersklassen<br />

vermessen. Noch eine gute Nachricht:<br />

Seit etlichen Jahren gibt es Anbieter, die<br />

sich konfektionstechnisch und teilweise<br />

auch ausdrücklich im Marketing auf<br />

die Zielgruppe 40plus eingestellt haben,<br />

z. B. Cavita, Bianca, Lucia oder Verse,<br />

Frank Walder (ehemals Frankenwälder)<br />

und Finn Karelia sowie Modeketten wie<br />

Buddelei und Bonita, Versender wie Peter<br />

Hahn oder Lands’ End. Hosenkonfektionäre<br />

wie Rosner, Brax oder Kenny S. bie-<br />

ten unterschiedliche Passformen an. Für<br />

Konfektionsgrößen ab 46 bieten die meisten<br />

Versender und viele Marken eigens<br />

gestaltete Kollektionen an.<br />

Insider-Tipps<br />

Cosima Graf, Modedesignerin und<br />

Dozentin für Schnitttechnik an der Volkshochschule<br />

Karlsruhe, nennt typische Figurprobleme<br />

Älterer: den Rundrücken,<br />

krankheitsbedingte Veränderungen, z. B.<br />

durch Hüft operationen, und den größeren<br />

Taillenumfang. Zwei Tipps von ihr:<br />

Änderungsschneiderinnen können die<br />

Passform der „Konfektion von der Stange“<br />

weitgehend optimieren. Eine Alternative<br />

ist die Maßanfertigung im Schneideratelier.<br />

„Wählen Sie einen hochwertigen<br />

Stoff aus, dann werden Sie viel Freude an<br />

Ihrem Modell haben“, rät Cosima Graf.<br />

Gabriela Kaiser, Weißdorf, hat viele<br />

Jahre Pullover für ältere Frauen entworfen.<br />

Ihr Tipp: Auch Mollige sollten zu<br />

leicht taillierten, kürzeren Modellen greifen:<br />

„Das sieht schicker aus als die po-langen<br />

geraden Formen.“ Sie empfi ehlt die<br />

neutralen Farben für Jacken und Hosen,<br />

kombiniert mit modischen Pullovern in<br />

kräft igen Farben oder Pastellen. „Wählen<br />

Sie die Farben, in denen Sie sich wohlfühlen<br />

– den meisten Mitteleuropäerinnen<br />

stehen kühle Farben am besten“, sagt Gabriela<br />

Kaiser.<br />

High-Tech-Stoffe nutzen auch Seniorinnen<br />

und Senioren<br />

Sportmode und Arbeitskleidung gelten<br />

zu Recht als ein Motor für die Entwicklung<br />

neuer, funktioneller Stoff e: Die<br />

Klimamembranen Gore Tex und Sympatex<br />

sind die Vorreiter gewesen. Zu den<br />

neueren Stoff en zählen Soft shells, das<br />

sind miteinander verklebte, meist leicht<br />

fl auschige Stoff e, die Wind und Regen abweisen,<br />

aber Wasserdampf durchlassen.<br />

Wärmespeicher sind die Phase Change<br />

Materials (PCM): Sie nehmen bei körperlicher<br />

Anstrengung die entstehende zusätzliche<br />

Körperwärme auf und geben sie<br />

in der Ruhephase wieder an den abkühlenden<br />

Körper zurück. Die PCM-Stoff e<br />

werden meist zwischen Oberstoff und<br />

Futter in Jacken eingenäht. Der Charakter<br />

der Modelle ist sportiv, Fundstellen sind<br />

Sportfachgeschäft e oder Online-Shops.<br />

Natur pur oder doch Synthetik?<br />

Beides hat Vor- und Nachteile. Hautsensible<br />

Menschen bevorzugen oft Seide,<br />

„ökologische“ Baumwolle und Leinen<br />

bzw. Hanf, sollten aber auch glatte Polyester-<br />

oder Viskosefi lamente in Erwägung<br />

ziehen. Diese Materialien haben ebenfalls<br />

fast keine abstehenden Faserenden, die<br />

die Haut irritieren. Heute gibt es eine<br />

breite Palette an Mode, die nach Richtlinien<br />

(z. B. Öko Tex Standard 100 oder<br />

Naturtextil) umweltschonend, recyclebar<br />

und weitgehend frei von chemischen<br />

Hilfsstoff en produziert wurde. Meist sind<br />

die Anbieter Versandhändler bzw. Online-Shops.<br />

Moderne synthetische Fasern haben<br />

den Vorteil, dass sie angenehm zu tra-<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007


gen und einfach zu pfl egen sind. Polyester,<br />

Acryl oder Polyamid werden oft mit<br />

Naturfasern gemischt, um deren Eigenschaft<br />

en zu verbessern.<br />

Einkaufen<br />

Es macht keinen Spaß, sich durch<br />

dicht bestückte Verkaufsräume zu quälen<br />

und vor Mini-Anprobekabinen stehend<br />

zu warten. Das erkennen mehr und mehr<br />

Einzelhändler und gestalten ihre Verkaufsräume<br />

entsprechend um. Auf Anfrage<br />

bieten sie auch eine Auswahl an, die in<br />

Ruhe in den eigenen vier Wänden anprobiert<br />

wird. Einkaufen aus dem Katalog,<br />

per Fernsehen und Telefon oder via Internet<br />

ist ebenfalls möglich. Die zugesandten<br />

Modelle können innerhalb bestimmter<br />

Fristen zurückgeschickt werden.<br />

Fazit<br />

Wagen Sie mehr Mode, fragen Sie<br />

nach Funktionsbekleidung, probieren Sie<br />

neue Läden und das Internet aus. Sie können<br />

nur gewinnen. �<br />

Claudia Ollenhauer-Ries, Bühl/Baden,<br />

ist Diplom-Ingenieurin für Bekleidungstechnik<br />

und arbeitet als freiberufliche<br />

Fachredakteurin im Bereich Mode,<br />

Textil und Leder. 1994 bis 1995 führte<br />

sie Branchenseminare „Mode für Senioren“<br />

durch – doch die Resonanz aus<br />

Industrie und Handel war zu gering,<br />

um diese Arbeit fortzusetzen.<br />

Internet: www.cor-communication.de<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

Attraktivität ist mehr als<br />

gutes Aussehen<br />

Attraktiv sein bedeutet vor allem<br />

anziehend zu sein. Das betrifft zunächst<br />

die angenehme äußere Erscheinung, das<br />

gute aparte Aussehen, die viel gepriesene<br />

Schönheit. Die Attraktivität kann<br />

aber auch auf Wesens- oder Verhaltenseigenschaft<br />

en beruhen, wie Charakter,<br />

Intelligenz und Wissen. Daneben haben<br />

geistige und körperliche Aktivität,<br />

die Flexibilität und Mobilität Einfl uss<br />

auf die Attraktivität eines Menschen<br />

und nicht zuletzt seine soziale und materielle<br />

Position.<br />

Aber Schönheit ist vergänglich. Mit<br />

steigenden Lebensjahren sinken erfahrungsgemäß<br />

die Erfolgschancen für die<br />

Aufrechterhaltung der eigenen Attraktivität.<br />

Das Spiegelbild macht es deutlich.<br />

Wer aufgrund seines guten Aussehens<br />

attraktiv bleiben will, muss in der<br />

Regel viel investieren und das bezieht<br />

sich nicht nur auf den eigenen Geldbeutel.<br />

Oft sind damit auch viel Geduld,<br />

Schmerzen und Risiken verbunden.<br />

Mein persönliches<br />

„Attraktivitätskonzept“<br />

„Schönheit“ wurde mir nicht in die<br />

Wiege gelegt, und sie im Laufe meines<br />

Lebens zu erwerben, wäre Zeit-, Kraft -<br />

und wohl auch Geldverschwendung gewesen.<br />

Ich habe mich deshalb auch nie<br />

darum bemüht.<br />

Als ich die Lebensmitte überschritten<br />

hatte, stellte ich wiederholt fest,<br />

dass ich bei gesellschaft lichen und berufl<br />

ichen Veranstaltungen – außerhalb<br />

meines Freundes- und Bekannten-<br />

kreises – weniger als zuvor beachtet<br />

wurde. Das verstärkte sich beim Eintritt<br />

in den Ruhestand. Dieser brachte aber<br />

zugleich eine Wende, mein drittes Leben<br />

begann.<br />

Ich wollte wissen, wie es ist, alt zu<br />

werden, und vor allem, wie man sein<br />

Alter positiv erleben und gestalten<br />

kann. Ich wollte weiterhin aktiv am gesellschaft<br />

lichen Leben teilnehmen, aber<br />

auch mitwirken und nützlich sein. Dazu<br />

bedarf es, wie ich wusste, nicht nur des<br />

ständigen Sich-Informierens und Lernens,<br />

sondern auch des Tuns, beispielsweise<br />

sich engagieren, sich neuen Herausforderungen<br />

stellen. Eine meiner<br />

größten Herausforderungen waren die<br />

neuen Technologien. Anfängliche Versagensängste<br />

musste ich überwinden,<br />

PC und Internet in das tägliche Leben<br />

– mit neuen Aufgaben – integrieren.<br />

Dass ich meine Erfahrungen „öffentlich“<br />

machen konnte und es auch<br />

tat, verschafft e mir Aufmerksamkeit<br />

und Resonanz. Ganz wichtig aber war<br />

mir die Vermittlung des Bewusstseins,<br />

dass man auch im höheren Alter eine<br />

neue Lebensqualität erreichen und damit<br />

zugleich attraktiv werden bzw. attraktiv<br />

bleiben kann.<br />

Hildegard Neufeld<br />

Virtuelles und reales Lern- und Kompetenz-Netzwerk<br />

für ältere Erwachsene e.V.<br />

Kaiser-Friedrich-Promenade 57a /<br />

App. 212<br />

61348 Bad Homburg<br />

E-Mail: hneu61348@aol.com<br />

23


Titel – Attraktiv bleiben<br />

Charisma haben und Selbstbewusstsein zeigen<br />

Als Model für Werbefilme legt die 68-jährige Sigrid Korzonek viel Wert auf ihre Ausstrahlung<br />

BAGSO Nachrichten: Liebe Frau<br />

Korzonek, Sie arbeiten als Model für<br />

Werbefi lme und als Komparsin für<br />

Filmproduktionen. Was ist das Besondere<br />

dabei?<br />

Sigrid Korzonek: Das Schöne ist, dass<br />

ich unter Menschen, vor allem unter jüngeren<br />

Menschen, bin. Und: Ich bin unterwegs.<br />

So war ich fünf Tage in Riga und<br />

habe für einen Reisekatalog, der für Bildungs-<br />

und Urlaubsreisen wirbt, Modell<br />

gestanden. Zum Lebensunterhalt reicht<br />

das Modeln und Schauspielern aber nicht<br />

aus. Dann müsste ich etwas anderes machen.<br />

Aber so bessere ich meine Rente auf.<br />

Halten Sie sich für attraktiv?<br />

Eigentlich schon. Da muss ich ehrlich<br />

sein, sonst hätte ich all das bisher nicht<br />

gemacht. Ich habe zwar ein paar Falten,<br />

aber die trage ich mit Würde. Bei Probeaufnahmen<br />

für eine Creme wurden meine<br />

Falten weggeschminkt. Das hatte den<br />

großen Nachteil, dass das Produkt nicht<br />

mehr richtig beworben werden konnte.<br />

Seitdem sagt meine Modelagentur: Zeig<br />

deine Falten, sonst können wir dich nicht<br />

mehr buchen!<br />

Was bedeutet für Sie Attraktivität?<br />

Sicheres Auft reten, Charisma haben<br />

und Selbstbewusstsein zeigen. Eine gute<br />

Erziehung spielt dabei eine große Rolle.<br />

Dafür haben meine Eltern gesorgt, die uns<br />

streng erzogen haben. Wir Kinder, ich hatte<br />

vier Geschwister, zollten unseren Eltern<br />

übrigens noch Respekt.<br />

Zur Person<br />

Seit über 20 Jahren arbeitet Sigrid Korzonek,<br />

ehemals Sekretärin, freiberuflich als Model.<br />

Mal als Mannequin auf Modeschauen, mal<br />

als Darstellerin in Werbespots oder Komparsin<br />

in großen Filmproduktionen.<br />

Agentur „Casting plus“<br />

Tel.: 089-23 23 619 90<br />

BAGSO 24 Nachrichten • 3/2007<br />

Sie sind auch Mitglied bei „DIE<br />

GRAUEN – Graue Panther“. Für welche<br />

Th emen setzen Sie sich besonders ein?<br />

Jung und Alt, Umweltfragen und die<br />

Versorgung alter Menschen sind wichtige<br />

Th emen. Von enormer Bedeutung ist allerdings<br />

die Forderung der Grauen Panther<br />

nach einer Mindestrente von 1.250<br />

€ für diejenigen, die ihr Leben lang gearbeitet<br />

und in die Rentenkassen eingezahlt<br />

haben.<br />

Warum ist Ihnen das so wichtig?<br />

Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen.<br />

Ich bekomme nicht viel Rente und<br />

die reicht für ein Leben in München jetzt<br />

nicht mehr aus. Um meinen Lebensstandard<br />

zu halten, habe ich als Erstes mein<br />

Auto verkauft ; somit entfi elen bereits damit<br />

verbundene Nebenkosten.<br />

Wie alt fühlen Sie sich eigentlich?<br />

Mein gefühltes Alter würde ich auf Mitte<br />

50 schätzen. Ich werde auch zehn Jahre<br />

jünger geschätzt und auf den Karteikarten<br />

der Agenturen ist auch ein Vermerk: Mindestens<br />

zehn Jahre jünger.<br />

Was tragen Sie privat?<br />

Generell bevorzuge ich klassische<br />

Schnitte. Häufi g trage ich Blazer, die ich mit<br />

Röcken oder Hosen gut kombinieren kann.<br />

Ich bin eher der elegant-klassische Typ.<br />

Was ist das Besondere am Modeln<br />

als beinahe 70-Jährige?<br />

Eine richtige Ernährung ist wichtig,<br />

z.B. vier bis fünf kleine Mahlzeiten am<br />

Tag, aber auch viel Schlaf. Ich rauche nicht,<br />

aber ich genieße gerne ein Glas Wein oder<br />

Bier – alles in Maßen. Jetzt, wo ich auf die<br />

70 zugehe, sind auch meine Altersfl ecken<br />

nicht mehr zu übersehen. Daher achte<br />

ich auf ein gepfl egtes Aussehen. Dermatologen<br />

raten angesichts der schmutzigen<br />

Stadtluft dazu, auf die normale Gesichtscreme<br />

ein Make-up aufzutragen.<br />

Welche Ihrer Rollen hat Ihnen bisher<br />

am besten gefallen?<br />

Mit einigen Hollywoodstars habe ich<br />

bereits gedreht. Bei den Dreharbeiten zu<br />

den neuen Folgen von „Hart aber herzlich“<br />

spielte ich mit Stefanie<br />

Powers, Robert Wagner<br />

und Katja Riemann.<br />

An der Seite<br />

von Senta Berger,<br />

Helmut Lohner<br />

und Uschi Glas<br />

habe ich auch<br />

schon „hautnah“mitspielen<br />

dürfen.<br />

Mittlerweile<br />

bin ich<br />

in über 70<br />

Filmen dabei<br />

gewesen.<br />

Das Interview<br />

führte<br />

Dr.<br />

Stefan Raab<br />

�<br />

„Zeig’ deine Falten, sonst<br />

können wir dich nicht mehr<br />

buchen.“ Das raten Modelagenturen<br />

dem Seniormodel<br />

Sigrid Korzonek alias „Sissi“.<br />

25<br />

Foto: privat


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26<br />

Senioren Titel – Kritische Kunden<br />

Für die Schönheit unters Messer?<br />

Möglichkeiten und Risiken der plastischen Chirurgie<br />

„Attraktivität ist Ausstrahlung, ist Anziehungskraft<br />

“, defi niert die Alternswissenschaft<br />

lerin Prof. Ursula Lehr. „Oft hat ein<br />

faltiges Gesicht, sofern es Zufriedenheit, Gelassenheit<br />

und vielleicht sogar Weisheit erkennen<br />

lässt, weit mehr Ausstrahlung als ein<br />

makelloses, faltenfreies junges Gesicht...“<br />

Dennoch erwägen auch manche ältere<br />

Menschen eine Korrektur des natürlichen<br />

Alterungsprozesses. Dieser spiegelt sich<br />

im Gesicht am deutlichsten wider, an<br />

Hängebäckchen, faltigen Augenlidern,<br />

Tränensäcken, Plisseefalten auf der Oberlippe.<br />

Gibt es Möglichkeiten, diese Entwicklung<br />

aufzuhalten?<br />

Eine ganze Industrie, die „Schönheitsindustrie“,<br />

bemüht sich, das zu bestätigen.<br />

Sie boomt, es wird geschätzt,<br />

dass in Deutschland jährlich eine Million<br />

Menschen eine Fachpraxis aufsuchen, in<br />

den letzten zehn Jahren hat sich ihre Zahl<br />

verdreifacht. 60 % sind unter 50 und jeder<br />

Fünft e ist ein Mann.<br />

Ein sogenanntes Facelift ing kann<br />

durch die Straff ung der Gesichts- und<br />

Halshaut ungewünschte Altersmerkmale<br />

deutlich reduzieren. Dabei wird die gesamte<br />

Haut abgelöst, der Schnitt wird seitlich<br />

vollzogen und die Wundränder werden<br />

mit feinen Stichen wieder genäht. Ein<br />

Druckverband sorgt dafür, dass die neu<br />

gespannte Haut gleichmäßig anwächst.<br />

Drei bis vier Stunden unter Narkose dauert<br />

die Operation mit anschließendem<br />

Klinikaufenthalt. Manche Frauen wollen<br />

nur ein paar Falten loswerden, für sie gibt<br />

es die Faltenunterspritzung. Dafür kommt<br />

neben anderen Wirkstoff en häufi g Botox<br />

zum Einsatz, ein Nervengift , das seit 30<br />

Jahren bekannt ist.<br />

Häufi ger als Gesichtsbehandlungen<br />

sind Fettabsaugungen an Bauch, Po, Doppelkinn,<br />

Rücken, Waden und Oberschenkeln.<br />

Frauen stören sich häufi g an ihren<br />

„Reiterhosen“, bei Männern sind „Rettungsringe“<br />

um Bauch und Hüft en das<br />

Problem. Fettabsaugen ist ein großer chirurgischer<br />

Eingriff . Bei einem weniger qualifi<br />

zierten Arzt können Dellen und Löcher<br />

im Gewebe entstehen, schlimmstenfalls<br />

wird sogar ein inneres Organ verletzt. Wie<br />

fi ndet man also den richtigen Arzt?<br />

Die Bezeichnung „Schönheitschirurg“<br />

ist nicht geschützt. Wenn man sich für einen<br />

Eingriff entscheidet, sollte man unbedingt<br />

einen Facharzt oder eine Fachärztin<br />

wählen. Fachärzte für plastische Chirurgie<br />

haben eine achtjährige Spezialausbildung<br />

absolviert. Plastische Operationen führen<br />

aber auch Hals-Nasen-Ohren-Ärzte und<br />

Mund-Kiefer-Chirurgen (für das Gesicht)<br />

nach einer Zusatzausbildung aus. 1<br />

Ein Aufk lärungsgespräch des Arztes<br />

mit dem Patienten über Aussichten, Ri-<br />

siken und eventuelle Komplikationen ist<br />

gesetzlich vorgeschrieben. Der Patient<br />

muss sein Einverständnis schrift lich bestätigen.<br />

Die Risiken sind erheblich. Mit<br />

der Zahl der Operationen ist auch die<br />

Zahl der Kunstfehler gestiegen. Allein<br />

70.000 Eingriff e pro Jahr dienen nur der<br />

Korrektur von schlecht operierten Busen,<br />

Gesichtern und Oberschenkeln durch<br />

unqualifi zierte Ärzte. Mit Streitfällen zwischen<br />

unzufriedenen Patienten und ihren<br />

selbst ernannten Schönheitschirurgen<br />

haben auch zunehmend die Schlichtungs-<br />

und Gutachterstellen der Landesärztekammern<br />

zu tun.<br />

Und die Kosten für eine Behandlung?<br />

Sie sind beträchtlich. Die Angaben variieren.<br />

Vonseiten der plastischen Chirurgie<br />

werden für das Facelift ing 4.850 € plus<br />

Kosten für Beratung und Klinikaufenthalt<br />

genannt, für eine Fettabsaugung 3.050 €,<br />

für eine Faltenunterspritzung 400 €.<br />

Eng gesteckt ist der Rahmen für Kassenleistungen,<br />

bei Gesichtsbehandlungen<br />

wird ein Teil nur bei Entstellungen durch<br />

einen Unfall oder einen Tumor übernommen.<br />

Eine Gesichtsfeld-Einschränkung<br />

durch Oberlid-Erschlaff ung kann Kassenleistung<br />

sein. Der Wiederaufb au einer<br />

Brust nach Krebsoperation steht im Leistungskatalog<br />

der Krankenkassen.<br />

Übrigens möchten laut einer Umfrage<br />

zum Th ema Schönheitschirurgie der<br />

Apotheken Umschau in Zusammenarbeit<br />

mit der Gesellschaft für Konsumforschung<br />

(GfK) zwei Drittel aller Befragten<br />

„natürlich altern“ und meinen, man solle<br />

der Natur nicht ins Handwerk pfuschen.<br />

22 % haben schon viel über misslungene<br />

Operationen gehört und lehnen entsprechende<br />

Eingriff e ab.<br />

Weitere Informationen fi ndet man im Internet,<br />

beispielsweise unter www.mybody.de<br />

Rosmarie Hennigs<br />

Freie Medizinjournalistin<br />

Pfaff endriesch 20, 53797 Lohmar �<br />

1) In Berlin hat sich eine Expertenkommission zum „Qualitätsmanagement in der Ästhetischen Medizin“ gegründet, deren Leiter der Greifswalder Mund-, Kiefer- und<br />

Gesichtschirurg Hans-Robert Metelmann ist. Es sollen Standards für die Ausbildung von Ärzten in der Ästhetischen Medizin entwickelt werden.<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007


Entdecken Sie die Autostadt in ihrer ganzen Vielfalt<br />

Die Autostadt ist vor allem für Gruppen<br />

ein beliebter Ausfl ugsort.<br />

Jede Jahreszeit bietet für Erwachsene,<br />

Kinder und Jugendliche aufregende<br />

Erlebnisse, faszinierende Veranstaltungen<br />

und entspannende Erholung. Wer einmal<br />

den Reiz der Autostadt erlebt hat, kommt<br />

immer wieder. Denn neue Attraktionen<br />

und saisonale Inszenierungen sorgen für<br />

ein abwechslungsreiches Angebot. Ob die<br />

Familienwelt „MobiVersum“, Lesungen,<br />

Kinovorstellungen oder wechselnde Ausstellungen,<br />

die Autostadt bietet das ganze<br />

Jahr ein breit gefächertes Programm.<br />

Führungen durch die Autostadt geben<br />

Einblick in ihre Vielfalt. Um die Orientierung<br />

zu erleichtern, können individuelle<br />

Führungen zu verschiedenen Th emenschwerpunkten<br />

vorab gebucht werden.<br />

Für gastronomische Vielfalt sorgen<br />

insgesamt zehn Restaurants, die innerhalb<br />

der Autostadt ein breites kulinarisches<br />

Angebot darbieten.<br />

Übernachtungsmöglichkeiten bieten<br />

das exklusive Th e Ritz-Carlton, Wolfsburg<br />

sowie Hotels und Landgasthöfe in der<br />

Wolfsburger City und der näheren Umgebung.<br />

Erleben Sie die Attraktionen der Autostadt in Wolfsburg<br />

(Die Pauschalangebote sind ab 20 Personen buchbar.)<br />

Folgende Leistungen sind in der Reiseempfehlung enthalten:<br />

� Tageseintritt in die Autostadt<br />

� Ganzjährige Attraktionen:<br />

der Park, das KonzernForum, die sieben MarkenPavillons, das ZeitHaus, das<br />

KundenCenter und Gastronomieerlebnisse in neun Autostadt-Restaurants<br />

operated by Mövenpick<br />

� Maritime PanoramaTour mit einem Fahrgastschiff auf dem Mittellandkanal<br />

(Dauer 60 Minuten, wetterbedingt, max. 50 Plätze pro Abfahrt)<br />

� WerkTour – exklusive Abfahrtszeiten für Gruppen. Mit der gläsernen Panoramabahn<br />

durchs Volkswagen Werk, hinein ins Herz einer der modernsten<br />

Automobil-Produktionsstätten (werktags / produktionsabhängig).<br />

Preis pro Person<br />

Senioren € 11,00<br />

BAGSO-Bonus: Fordern Sie Ihren Gruppen-Gutschein über eine kostenlose<br />

Übersichtsführung im Wert von € 75,00 an:<br />

Autostadt GmbH • Vertrieb - Touristik • Stichwort „BAGSO“ • StadtBrücke<br />

38440 Wolfsburg • Tel.: 05361 - 40 14 23 • Fax: 05361 - 40 14 29<br />

tanja.krasnowa@autostadt.de<br />

Gruppenempfehlung Nachmittag in der Autostadt<br />

(Gültig bis 30.12.2007)<br />

Leistungen:<br />

� Tageseintritt in die Autostadt<br />

� Kaffee und Kuchen in einem der Autostadt-Restaurants operated by Mövenpick<br />

� Gegen Aufpreis: Teilnahme an einer Übersichtsführung durch die Autostadt<br />

(45 Min.)<br />

Preis pro Person € 9,00<br />

Inkl. Übersichtsführung € 13,00<br />

Anzeige


28<br />

Verbraucherinteressen<br />

Mehr Lebensqualität durch Reisen<br />

Seniorinnen und Senioren kurbeln<br />

mit ihrer Nachfrage die Tourismusindustrie<br />

an und geben – insbesondere<br />

für Pauschalreisen – mehr Geld aus<br />

als die Durchschnittsbevölkerung. Nach<br />

den Ergebnissen der Einkommens- und<br />

Verbraucherstichprobe (EVS) wenden<br />

Seniorenhaushalte bis zu 4,1 % ihres Konsumbudgets<br />

für Pauschalreisen auf, verglichen<br />

mit 2,7 % im Durchschnitt aller<br />

Haushalte 1 . Mittlerweile sind knapp 30 %<br />

aller Urlaubsreisen sogenannte Seniorenreisen.<br />

Obwohl Seniorinnen und Senioren in<br />

einer starken Nachfrageposition sind, ist<br />

bislang kaum bekannt, welche konkreten<br />

Reisewünsche sie formulieren und in<br />

welcher Weise die Anbieter darauf reagieren.<br />

Aus dem Stegreif sind diese Fragen<br />

auch schwer zu beantworten, sind doch<br />

Senioren eine sehr heterogene Nachfragegruppe.<br />

Der Markt des „Seniorentourismus“<br />

unterteilt sich – abhängig von<br />

Altersgruppen, Milieus und Lebensstilen<br />

– in verschiedene Teilmärkte, in denen<br />

unterschiedliche Anforderungen an Art<br />

und Umfang der Reisen gestellt werden.<br />

In letzter Zeit wurde das Th ema „Seniorenreisen“<br />

in einigen Forschungsarbeiten<br />

aufgegriff en2. Auch die BAGSO führte in<br />

ihren Mitgliederorganisationen eine eigene<br />

Umfrage durch, an der sich knapp 400 Personen<br />

beteiligten. Die wichtigsten Ergebnisse<br />

werden hier vorgestellt. Generell lassen<br />

sich folgende Haupttrends ausmachen:<br />

� Die Gesundheit, vor allem bezogen<br />

auf Prävention, spielt eine immer<br />

größere Rolle und wird zum Reiseinhalt.<br />

Die Reisenden haben auch ein<br />

großes Interesse an Gesundheitsreisen,<br />

die in die traditionsreichen Kurbäder<br />

des Ostens führen.<br />

� Die Betreuung während der Reise ist<br />

ein Bestandteil des Urlaubs, der vermehrt<br />

von Seniorinnen und Senioren<br />

ab 65 Jahren nachgefragt wird.<br />

Insgesamt ist zu beobachten, dass sich<br />

einerseits die Wünsche der Nachfrager<br />

weiter diff erenzieren, sich andererseits<br />

aber auch neue Anbieter auf dem Markt<br />

profi lieren. Neben Hotels bieten mittlerweile<br />

auch Kliniken Gesundheitsurlaube<br />

für bestimmte Krankheitsbilder an und<br />

richten sich damit an Selbstzahler. Für den<br />

Bereich der betreuten Reisen haben die<br />

Reisebüros zum Teil Konkurrenz durch<br />

Organisationen wie die Wohlfahrtsverbände<br />

bekommen oder sie kooperieren<br />

mit Seniorenorganisationen, um den Ansprüchen<br />

der Seniorinnen und Senioren<br />

nach mehr Service und Betreuung auf<br />

Reisen entgegenzukommen. Für das Jahr<br />

2007 planten die Befragten im Durchschnitt<br />

weniger große Urlaubsreisen, dafür<br />

mehr Kurzurlaube und Tagesreisen.<br />

Reisen als Gesundheitsprävention<br />

Unter Gesundheitsreisen verstehen<br />

die Befragten weniger krankheitsbedingte<br />

Reisen in Kliniken und Kurorte, sondern<br />

vor allem Reisen, die durch ein wachsendes<br />

Gesundheitsbedürfnis motiviert<br />

sind und sich neben einem evtl. vorhandenen<br />

Krankheitsbild auf Wohlfühlen,<br />

gesunde Ernährung und Fitness konzentrieren.<br />

Die BAGSO-Befragung ergibt, dass<br />

75 % der Befragten den wesentlichen<br />

Zweck einer Gesundheits- oder Wellnessreise<br />

in der Vorsorge und Gesunderhaltung<br />

von Körper und Geist sehen, für die<br />

Minderheit von 25 % steht die Behandlung<br />

von Krankheiten im Mittelpunkt.<br />

Dabei werden sowohl Hotels als auch<br />

Rehakliniken, die Plätze für Selbstzahler<br />

reservieren, als Unterkünft e gewünscht.<br />

Knapp die Hälft e der Befragten (48 %) bevorzugt<br />

als Unterkunft für einen Gesundheitsurlaub<br />

ein Hotel. Demgegenüber<br />

stehen 30 %, die sich in einer Kur- oder<br />

Rehaklinik besser aufgehoben fühlen,<br />

und 17 %, die während der Gesundheitsreise<br />

eine Unterbringung in einer Pension<br />

wünschen. Knapp ein Drittel (32 %) hat<br />

1 Haushalte mit 65- bis unter 70-jährigen Haupteinkommensbeziehern geben mit 83 € monatlich deutlich die höchsten Beträge für Pauschalreisen aus; der<br />

Durchschnitt liegt bei 58 € im Monat. Auch Haushalte mit Haupteinkommensbeziehern im Alter von 70 bis unter 80 Jahren lagen mit 69 € im Monat für<br />

Pauschalreisen über dem Durchschnittswert (vgl. Statistisches Bundesamt v. 15.2.2005).<br />

² Siehe Literaturliste am Ende des Artikels.<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007


ereits einen Gesundheits- bzw. Wellnessurlaub<br />

durchgeführt, weitere 9 %<br />

planen dies aktuell und bei 37 % besteht<br />

zumindest grundsätzliches Interesse an<br />

dieser Urlaubsform. Auch wenn dieses<br />

nicht zwingend in eine Reise umgesetzt<br />

wird, lässt sich hier ein hohes Reisepotenzial<br />

für die Zukunft erwarten.<br />

Die gewünschten Dienstleistungen,<br />

die mit dem Gesundheitsurlaub in Verbindung<br />

gebracht werden, sind Massagen<br />

(59 %), gesunde Ernährung (55 %), die<br />

Betreuung und Behandlung durch einen<br />

Arzt (45 %) sowie klassische Kuranwendungen<br />

und Angebote zur körperlichen<br />

Fitness (jeweils 42 %).<br />

Das Ziel der Reise muss dabei durchaus<br />

nicht in Deutschland liegen. 66 % würden<br />

auch gern in den östlichen Nachbarländern<br />

Deutschlands wie Polen, Tschechien oder<br />

Ungarn ihren Gesundheits- oder Wellnessurlaub<br />

verbringen. Die traditionellen Kurorte<br />

des Ostens bieten personenbezogene<br />

Dienstleistungen wie Anwendungen und<br />

Th erapien aufgrund des niedrigeren Lohnniveaus<br />

durchschnittlich günstiger an als<br />

deutsche Kurorte. Deutsche Reiseanbieter,<br />

z. B. Busreiseunternehmen, haben diese<br />

Reiseziele mittlerweile in ihre Programme<br />

aufgenommen, sodass das Reisen dorthin<br />

für Ältere erleichtert wird. Das Th ema des<br />

betreuten Reisens, das mit diesen Bäderreisen<br />

verbunden ist, ist ein weiterer Reisetrend,<br />

der sich für reisende Senioren in<br />

den letzten Jahren abzeichnet.<br />

„Bitte nicht allein“ – betreute Reisen<br />

Unter betreuten Reisen wird hier<br />

verstanden, dass die Gruppen von einer<br />

Person begleitet werden, die als Ansprechpartner<br />

zur Verfügung steht und<br />

Dienstleistungen vermittelt, aber keine<br />

pfl egerischen Aufgaben übernimmt. Der<br />

Markt für diese Art Seniorenreisen entwickelt<br />

sich eher für die Altersgruppe der<br />

über 65-Jährigen. Grundsätzliches Interesse<br />

an einer zukünft igen betreuten Reise<br />

signalisieren 39 % der Befragten, nur 11 %<br />

haben bislang an einer solchen Reise teilgenommen<br />

oder planen dies aktuell (4 %).<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

Das bedeutet, dass – ähnlich wie für die<br />

Gesundheitsreisen – für diese Art des Reisens<br />

ein hohes Potenzial vorhanden ist.<br />

Zwar planen Seniorinnen und Senioren<br />

ihren Urlaub am liebsten selbst, unabhängig<br />

davon, ob es sich um Urlaubsreisen,<br />

Kurzurlaube oder Tagesreisen<br />

handelt. Mit zunehmendem Alter jedoch<br />

werden Planung und Durchführung der<br />

Reise gern an Dienstleister delegiert.<br />

Für die Betreuung und den zusätzlichen<br />

Service auf Reisen besteht eine relativ<br />

hohe Zahlungsbereitschaft . Für eine<br />

einwöchige Reise liegt der durchschnittliche<br />

Betrag bei 83 € pro Person, der für<br />

die o. g. Betreuungsleistungen investiert<br />

werden würde. Allerdings ergibt die Befragung<br />

auch, dass Senioren in den jüngeren<br />

Altersgruppen eher bereit sind, noch<br />

höhere Kosten für Betreuungsleistungen<br />

zu tragen. Mit zunehmendem Alter sinkt<br />

die Zahlungsbereitschaft wieder, obwohl<br />

Gewünschte Handreichungen bei betreuten Reisen<br />

hier im Schnitt eine höhere Hilfsbedürftigkeit<br />

unterstellt werden kann.<br />

Bei der Durchführung von betreuten<br />

Reisen erhalten die traditionellen<br />

Reiseunternehmen Konkurrenz durch<br />

andere Organisationen. Immer häufi ger<br />

kooperieren auch Wohlfahrtsverbände<br />

mit kommerziellen Reiseanbietern, um<br />

eine optimale Betreuung der Senioren<br />

gewährleisten zu können. Die bislang<br />

durchgeführten betreuten Seniorenreisen<br />

splitten sich in drei ähnlich große Anbietergruppen:<br />

42 % der Reisen wurden<br />

von privaten Reiseveranstaltern angeboten,<br />

33 % wurden bei Wohlfahrtsverbänden<br />

angetreten und immerhin 25 % bei<br />

Organisationen wie Gewerkschaft en, Parteien,<br />

Volkshochschulen. Insbesondere<br />

für Organisationen, die neben den Reisen<br />

weiterführende Dienstleistungen wie Betreuung<br />

und Pfl ege anbieten, ergeben sich<br />

hierdurch Möglichkeiten, Seniorinnen<br />

und Senioren enger und langfristiger an<br />

ihre Organisation zu binden.<br />

Die offenen Wünsche der Reisenden<br />

Mit zunehmendem Alter erhält die<br />

Infrastruktur am Urlaubsort eine größere<br />

Bedeutung, kleinere körperliche<br />

Einschränkungen können z. B. mit der<br />

entsprechenden Ausstattung von Hotelzimmern<br />

kompensiert werden. Zu dieser<br />

gewünschten Infrastruktur gehören<br />

Aufzüge (von 54 % gewünscht), gute Beleuchtung<br />

(43 %), bodengleiche Duschen<br />

(27 %) und erhöhte Betten (18 %). Was die<br />

Verpfl egung am Urlaubsort anbelangt, so<br />

bevorzugen ältere Menschen ein breites<br />

Angebot und freie Wählbarkeit der Portionsgrößen.<br />

Lediglich 14 % der Befragten<br />

halten das Angebot von Schon- und Diätkost<br />

für sehr wichtig.<br />

Generell ist die Bereitschaft von Seniorinnen<br />

und Senioren mit 55 % hoch, für<br />

29


30<br />

Verbraucherinteressen<br />

Komfortansprüche wie geräumige Zimmer,<br />

neuwertige Ausstattung, Internetanschluss<br />

oder Verpfl egung (vegetarische Gerichte,<br />

wählbare Portionsgrößen) mehr Geld auszugeben.<br />

Auch Einzelzimmerzuschläge<br />

werden von der Mehrzahl akzeptiert 3 .<br />

Welche Ansprüche stellen Sie an eine Unterkunft?<br />

Reiseanbieter schnüren neue Pakete<br />

Seit einigen Jahren stellen sich die<br />

Tourismusunternehmen stärker auf die<br />

demografi sche Veränderung ein. Analog<br />

zu der Entwicklung in anderen Dienstleistungsbranchen<br />

expandieren insbesondere<br />

die Angebote, die Paketlösungen<br />

anbieten. Deren Verkauf hat in der Reisebranche<br />

eine lange Tradition. Eine Pauschalreise,<br />

die Flug, Transfer, Unterkunft<br />

und Verpfl egung enthält, ist sozusagen<br />

der „Klassiker“ eines Paketangebotes.<br />

Bezogen auf die Seniorenreisen werden<br />

die Angebote stärker die neueren Trends<br />

der Gesundheitsreisen und der betreuten<br />

Reisen aufnehmen müssen, da hier ein<br />

großes Potenzial zu erwarten ist. Dieses<br />

wird sich jedoch – je nach Altersgruppe<br />

– unterschiedlich entwickeln. Während<br />

z. B. Gesundheitsreisen eher von jüngeren<br />

Senioren zur Erhaltung der Gesundheit<br />

nachgefragt werden, werden die betreuten<br />

Reisen eher von älteren Senioren<br />

in Anspruch genommen, die gern auf<br />

zusätzliche Dienstleistungen zurückgreifen.<br />

Überraschenderweise sinkt jedoch<br />

mit zunehmendem Alter die Bereitschaft ,<br />

in die Betreuungskosten zu investieren.<br />

Während die unter 60-Jährigen bereit<br />

sind, für die Wochenbetreuung auf der<br />

Reise ca. 110 € zu bezahlen, sinkt die Bereitschaft<br />

bei den 75- bis 80-Jährigen auf<br />

einen Betrag von ca. 67 € pro Woche und<br />

Person ab. Das bedeutet: Gerade die Personen,<br />

die potenziell stärker auf die Betreuung<br />

während einer Reise angewiesen<br />

sind, zeigen weniger Bereitschaft , in diese<br />

Dienstleistung zu investieren.<br />

Dies gibt auch einen Hinweis darauf,<br />

dass die marktliche Erschließung dieser<br />

Dienstleistungen durch Reiseanbieter<br />

durch die Zahlungsbereitschaft der Nachfrager<br />

erschwert wird und den Rückgriff<br />

auf ehrenamtlich Tätige nahe legt.<br />

Literatur<br />

Die Ergebnisse der BAGSO-Befragung<br />

(2007) „Reisen im Alter“ fi nden Sie<br />

auf der www.bagso.de/bagso_vf.html in<br />

einem ausführlichen Bericht.<br />

Heinze, Rolf G. / Helmer-Denzel,<br />

Andrea (2005): Freizeitverhalten älterer<br />

Menschen und potenzielle Impulse für<br />

die Seniorenwirtschaft . WIS-Bericht 33,<br />

zu beziehen beim Institut für Wohnungswesen,<br />

Immobilienwirtschaft , Stadt-<br />

3 Knapp die Hälfte der Befragten (42 %) ist bereit, bis zu 10 % Zuschlag für ein Einzelzimmer zu bezahlen. Weitere 25 % der<br />

Befragten nennen eine Aufschlaggrenze von 20 % des regulären Zimmerpreises noch als tragbar.<br />

und Regionalentwicklung in Bochum:<br />

www.inwis.de<br />

Helmer-Denzel, Andrea (2006): Tourismus<br />

und Wellness im Alter. Trendreport<br />

im Auft rag des Bundesministeriums<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.<br />

Hrsg. Forschungsgesellschaft für Gerontologie<br />

e. V. / Institut Arbeit und Technik/<br />

Ruhr-Universität Bochum. Projektleitung<br />

Gerhard Naegele, Rolf G. Heinze, Josef<br />

Hilbert. Kostenloser Download unter<br />

www.ff g.uni-dortmund.de<br />

Sonntag, Ulf / Sierck, Astrid (2005):<br />

Urlaubsreisen der Senioren. Forschungsgemeinschaft<br />

Urlaub und Reisen e. V. /<br />

Institut für Tourismus- und Bäderforschung,<br />

Kiel<br />

Statistisches Bundesamt (2005): Ausgaben<br />

für Reisen bei Seniorenhaushalten<br />

am höchsten. Pressemitteilung vom<br />

15.2.2005.<br />

Andrea Helmer-Denzel<br />

Kitteneshalde 15<br />

73230 Kirchheim u. T.<br />

E-Mail: andrea.helmer-denzel@rub.de �<br />

Zur Person<br />

Dr. Andrea Helmer-Denzel, Sozialwissenschaftlerin,<br />

2005/2006 Vertretungsprofessur an<br />

der Universität Duisburg-Essen, 2006/2007<br />

Lehrbeauftragte für den Weiterbildungsstudiengang<br />

„Soziale Gerontologie“ an der Universität<br />

Dortmund, seit 1998 wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

am Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft,<br />

Stadt- und Regionalentwicklung<br />

(InWIS) in Bochum und freie Autorin für die<br />

Themenfelder Senioren, Gesundheit, ehrenamtliches<br />

Engagement, soziale und konsumbezogene<br />

Dienstleistungen.


„Ist das Internet reif für die Älteren?“<br />

Die Frage „Ist das Internet reif für die Älteren?“ hatte viele nach Berlin gelockt.<br />

Rund 20 Millionen der über 50-Jährigen<br />

nutzen das Internet nicht.<br />

Unsere bisherigen Bemühungen<br />

zielten deshalb vor allem darauf, die<br />

50plus-Generationen für das Internet zu<br />

interessieren und fi t zu machen, u. a. wie<br />

die Nutzen- und Bildungsinitiative im<br />

Online-Jahr.<br />

Bereits zehn Millionen ältere Menschen<br />

bewegen sich im Netz. Ist aber das<br />

Internet auf die älteren Generationen vorbereitet?<br />

Der Kongress zum Online-Jahr<br />

am 4. April 2007 in Berlin stand daher<br />

unter dem Titel „Ist das Internet reif für<br />

die Älteren?“ Über 160 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer, u. a. Vertreter aus verschiedenen<br />

Ministerien und Kommunen,<br />

der Wirtschaft , Verbänden und der Presse,<br />

informierten sich zunächst über die<br />

Ergebnisse des Online-Jahres (Kasten 1).<br />

Nach dieser Bilanz zur Nutzen- und Bildungsinitiative<br />

richtete sich der Blick auf<br />

die neue Initiative: die Qualitätsverbesserung<br />

des Internets. Auch die Prämierung<br />

des Wettbewerbs „Selbsthilfe und Internet<br />

– stark machen und verbinden (Näheres<br />

auf Seite 30) kann als erster Schritt in diese<br />

Richtung verstanden werden. Die Ausrichtung<br />

auf das Th ema „Qualität im Internet“<br />

fand in den anschließenden Workshops<br />

u. a. zu „Nutzerfreundliches Internet“ und<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

„Kundenansprache<br />

50plus“ großen<br />

Anklang. Die<br />

BAGSO möchte<br />

die Älteren nicht<br />

nur an das neue<br />

Medium heranführen,<br />

sondern<br />

auch auf neue<br />

Entwicklungen<br />

aufmerksam machen<br />

und diese<br />

mitgestalten. Aus<br />

diesem Grund<br />

griff en die BAG-<br />

SO und ihre Partner<br />

das aktuelle Th ema „Web 2.0“ auf, mit<br />

dem eine veränderte Wahrnehmung und<br />

Benutzung des Internets einhergeht.<br />

In der Podiumsdiskussion entstand<br />

eine ausführliche Debatte um die Bezeichnung<br />

Web 2.0, da sie erklärungsbedürft<br />

ig ist. Deswegen wurde stattdessen<br />

der Begriff „soziales Internet“ empfohlen.<br />

Über die Begriffl ichkeit hinaus müssen<br />

aber auch die neuen Möglichkeiten der<br />

Mitgestaltung bekannt gemacht werden<br />

(Kasten 2).<br />

Das Aktionsbündnis „50plus – Internet<br />

verbindet“ wird weitergeführt und<br />

auch zukünft ig gemeinsam von Verbänden,<br />

von der Politik und der Wirtschaft<br />

getragen. Das Projekt „Wegweiser durch<br />

die Digitale Welt“, gefördert durch das<br />

Bundesministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV), ist ein erster gemeinsamer<br />

Schritt.<br />

Stefanie Chowaniec<br />

BAGSO Service Gesellschaft<br />

Wahlfelder Mühle 2/5<br />

53639 Königswinter<br />

Tel.: 0 22 44 / 92 56 92<br />

Fax: 0 22 44 / 92 56 99<br />

E-Mail: info@bagso-service.de �<br />

Die Schlussfolgerungen aus dem Online-<br />

Jahr lassen sich wie folgt darstellen:<br />

1. Nutzeninitiative verstärkt fortführen<br />

Sie wird weiterhin positive Beispiele aus<br />

den 50plus-Generationen aufzeigen, die<br />

das Internet sinnvoll nutzen und damit ihr<br />

Leben bereichern.<br />

2. Bildungsangebote sind nach wie vor<br />

wichtig<br />

Der neue Ansatz, die allgemeine Einführung<br />

durch themenspezifische Angebote<br />

zu ergänzen, hat sich bewährt und soll<br />

weiter ausgebaut werden.<br />

3. Paradigmenwechsel: Blick auf die zehn<br />

Millionen 50plus Internetnutzerinnen<br />

und -nutzer<br />

Ältere können zukünftig eine Vorreiterrolle<br />

beim Einfordern eines guten Services und<br />

nutzerfreundlicher Internetseiten übernehmen.<br />

Es darf in Zukunft nicht allein darum<br />

gehen, Ältere für das Internet fit zu machen,<br />

sondern auch das Internet muss sich verstärkt<br />

auf die Älteren einstellen.<br />

Web 2.0<br />

Unter Web 2.0 versteht man eine Reihe technischer<br />

und sozialer Neuerungen im Internet.<br />

Dazu gehören Anwendungen, die Kommunikation<br />

und Zusammenarbeit zwischen den<br />

Menschen unterstützen. Die Vielfalt von Web<br />

2.0-Angeboten nimmt ständig zu: Zahlreiche<br />

Foren, Portale und Kontaktbörsen stehen<br />

für die verschiedensten Interessensgruppen<br />

bereit; Bilder und Videos werden ins Internet<br />

gestellt und vieles mehr. Bekannteste Web<br />

2.0-Beispiele sind die Online-Enzyklopädie Wikipedia<br />

und das Online-Verkaufsportal eBay.<br />

Eröffnungsrede von Dieter Hackler, Abteilungsleiter<br />

„Ältere Menschen“ im Bundesministerium für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend<br />

29<br />

Fotos: Uli Deck, Artis


Foto: Uli Deck, Artis<br />

32<br />

Internet und Technik<br />

WETTBEWERB 2007 „Selbsthilfe und Internet –<br />

starkmachen und verbinden“<br />

Die BAGSO und die BAG Selbsthilfe<br />

haben fünf Patienten- und Behindertenorganisationen<br />

für ihre<br />

gelungenen Internetseiten ausgezeichnet.<br />

Während des Kongresses „Ist das Internet<br />

reif für die Älteren?“ wurden die<br />

Gewinner im Beisein von Dieter Hackler,<br />

Leiter der Abteilung „Ältere Menschen“<br />

im Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend, und Jutta Croll,<br />

Stift ung „Digitale Chancen“, prämiert.<br />

Der Arzneimittelhersteller Pfi zer hatte<br />

die Preisgelder in Höhe von insgesamt<br />

10.000 € gestift et.<br />

Ausgangspunkt des Wettbewerbs ist<br />

der Wunsch älterer Menschen nach zielgerichteten<br />

Gesundheitsinformationen.<br />

Dabei werden die Internetseiten von Patienten-<br />

und Selbsthilfeorganisationen<br />

auf der Suche nach vertrauenswürdigen<br />

Auskünft en immer häufi ger herangezogen.<br />

Diese bieten Betroff enen und Angehörigen<br />

verständliche und fundierte<br />

Informationen, persönlichen Austausch<br />

und Unterstützung bei der individuellen<br />

Problemverarbeitung.<br />

Im Vordergrund des Wettbewerbs<br />

standen inhaltliche Aspekte, z. B. die<br />

Frage, inwieweit die Internetseiten von<br />

Patienten- und Selbsthilfeorganisationen<br />

Die Preisträgerinnen und Preisträger mit Christina Claußen,<br />

Christoph Nachtigäller, Walter Link, Dr. Barbara Keck, Jutta Croll,<br />

Dieter Hackler, Volker Langguth-Wasem<br />

zu Beteiligung und Mitarbeit anregen.<br />

(Infokasten).<br />

Es gab zwei Kategorien, um den unterschiedlichen<br />

Möglichkeiten der Organisationen<br />

Rechnung zu tragen:<br />

� Kategorie I: Häufi ge Behinderungen<br />

und chronische Erkrankungen<br />

� Kategorie II: Seltene Behinderungen<br />

und chronische Erkrankungen<br />

Nach der Entscheidung der Jury sind<br />

folgende Organisationen Preisträger:<br />

Kategorie I:<br />

1. Platz (Preisgeld 3.000 €)<br />

Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V.<br />

2. Platz (Preisgeld 1.500 €)<br />

Bundesverband für Osteoporose e. V.<br />

Kategorie II:<br />

1. Platz (Preisgeld 3.000 €)<br />

Sklerodermie Selbsthilfe e. V.<br />

2. Platz, zweimal vergeben<br />

(Preisgeld je 1.250 €)<br />

BDO - Bundesverband der Organtransplantierten<br />

e. V.<br />

Interessengemeinschaft Arthrogryposis<br />

(IGA) e. V.<br />

Geplant war auch ein Sonderpreis für<br />

Originalität. Nach einhelliger Meinung<br />

der Jury wies kein Internetauft ritt der<br />

Bewerber-Seiten „Originalität“<br />

im Sinne von Besonderheit<br />

und Einfallsreichtum<br />

auf. So kam die<br />

Jury überein, dass dieses<br />

Preisgeld an die beiden<br />

2. Sieger der Kategorie II<br />

weitergegeben werden<br />

sollte, da beide Verbände<br />

in den Abstimmungen<br />

gleich lagen.<br />

Bettina Kloppig<br />

BAGSO Service<br />

Gesellschaft<br />

Wir danken Pfizer Deutschland<br />

GmbH für die Unterstützung des<br />

Wettbewerbs im „Online-Jahr<br />

50plus – Internet verbindet“.<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

auf www.bagso.de unter „50plus<br />

– Internet verbindet“.<br />

Weitere Informationen:<br />

BAGSO Service Gesellschaft<br />

Wahlfelder Mühle 2/5<br />

53639 Königswinter<br />

E-Mail: kontakt@bagso-service.de �<br />

Info<br />

Die Kriterien zur Beurteilung der Internetseiten<br />

orientierten sich an folgenden Leitvorstellungen:<br />

� Ansprache<br />

Willkommenstext; Berücksichtigung<br />

verschiedener Zielgruppen<br />

� Emotionale Wirkung<br />

Mut machen durch Perspektiven;<br />

Verwendung von Bildmaterial zu Erläuterung<br />

und Darstellung der Selbstständigkeit<br />

� Verständlichkeit der Informationen<br />

aus der Perspektive der Betroffenen<br />

und ihrer Angehörigen; Angebot an<br />

weiterführenden neutralen Informationsquellen;<br />

Aktualität<br />

� Vielfalt der Angebote<br />

regionale Gruppen vor Ort; Ärzte- und<br />

Krankenhäuserliste; Unterstützung und<br />

praktische Hilfe im Alltag, im Dialog mit<br />

Ärzten und Kranken- und Rentenkassen<br />

� Eigendarstellung des Verbandes<br />

Was tut er für den Einzelnen? Was<br />

geschieht in den Gruppen vor Ort? Wie<br />

definiert er seine gesellschaftspolitische<br />

Arbeit? Wer ist der regionale Ansprechpartner?<br />

Ermutigt er zur Kontaktaufnahme?<br />

Es wurden alle Seiten des Internetauftrittes<br />

beurteilt, wobei der Startseite als „Eingangstor“<br />

besondere Bedeutung beigemessen<br />

wurde.


Der Start der ersten barrierefreien Internetseiten<br />

von Pfizer. V. l. n .r: Hannelore Loskill, BAG<br />

Der Start der ersten barrierefreien<br />

SELBSTHILFE e.V.; Walter Köbele, Pfizer, und<br />

Internetseiten von Pfizer.<br />

Karin Evers-Meyer, Beauftragte der Bundesre-<br />

V. l. n .r: Hannelore Loskill, BAG<br />

gierung für die Belange behinderter Menschen<br />

SELBSTHILFE e.V.; Walter Köbele, Pfizer,<br />

und Karin Evers-Meyer, Beauftragte<br />

der Bundesregierung für die Belange<br />

behinderter Menschen<br />

Internet für alle – uneingeschränkte Informationen<br />

durch barrierefreie Online-Angebote<br />

Ganz klar: Wer etwas über ein Th ema<br />

wissen will, geht zuerst an den<br />

Computer und von dort mit ein<br />

paar Klicks ins Internet: Neues aus Politik<br />

und Wirtschaft , Interessantes zu fernen<br />

Ländern, raffi nierte Kochrezepte oder Gesundheitsthemen<br />

– das Internet bietet ein<br />

schier grenzenloses Informationsangebot.<br />

Vor allem für Menschen mit Behinderungen<br />

erhöht das World Wide Web die<br />

Chancen, sich zu bestimmten Th emen zu<br />

informieren, zumindest theoretisch. Praktische<br />

Voraussetzung ist nämlich, dass<br />

sie nicht durch technische oder andere<br />

Barrieren von der Nutzung des Internets<br />

ausgeschlossen werden. Denn für sehbehinderte<br />

oder motorisch eingeschränkte<br />

Menschen stellen zu kleine Schrift en,<br />

eine schlecht strukturierte Navigation<br />

oder fehlende Beschreibungen bei Grafi -<br />

ken oft eine unüberwindliche Hürde dar.<br />

Und dies, obwohl die rund acht Millionen<br />

in Deutschland lebenden Menschen mit<br />

Behinderungen das Internet überdurchschnittlich<br />

oft als Informations- und<br />

Kommunikationsmedium nutzen.<br />

Gefragt sind deshalb nutzerfreundliche<br />

Internetseiten, die im Idealfall nach<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

den Standards der „Barrierefreien Informationstechnik-Verordnung“<br />

(BITV) gestaltet<br />

sind. Auf diese speziellen Bedürfnisse<br />

und Wünsche behinderter Menschen<br />

hat der forschende Arzneimittelhersteller<br />

Pfi zer, Partner des Online-Jahres „50plus<br />

– Internet verbindet“, bereits vor längerem<br />

reagiert.<br />

Anerkennung für sein Engagement<br />

erhielt das Unternehmen Ende 2006 in<br />

Form einer goldenen BIENE. Mit diesem<br />

Preis prämiert die „Aktion Mensch“<br />

gemeinsam mit der Stift ung „Digitale<br />

Chancen“ seit 2003 alljährlich die besten<br />

barrierefreien Internetangebote.<br />

Überzeugt davon, dass Verstehen mit<br />

Zuhören beginnt, hat sich das Unternehmen<br />

schon im Oktober 2005 mit führenden<br />

Verbänden der Behindertenselbsthilfe<br />

zusammengesetzt und als erstes<br />

Unternehmen in Deutschland eine freiwillige<br />

Zielvereinbarung zur barrierefreien<br />

Gestaltung seines Internetangebotes<br />

unterzeichnet. Ein zentrales Ergebnis dieser<br />

Verpfl ichtung: Das Online-Angebot<br />

wurde von Pfi zer so umgestaltet, dass es<br />

auch von Menschen mit Behinderungen<br />

uneingeschränkt genutzt werden kann.<br />

„Alle, die auf unseren Internetseiten Rat<br />

und Hilfestellung in Sachen Gesundheit<br />

suchen, können dies jetzt tun“, sagt Christina<br />

Claußen von Pfi zer, die das Projekt<br />

initiiert hat.<br />

Über die größere Nutzerfreundlichkeit<br />

hinaus hat die Umgestaltung von<br />

www.pfi zer.de einen weiteren Eff ekt: Sie<br />

ist ein wichtiger Schritt, der andere dazu<br />

motivieren könnte nachzuziehen. Diese<br />

Hoff nung äußerte auch Karin Evers-<br />

Meyer, Beauft ragte der Bundesregierung<br />

für die Belange behinderter Menschen,<br />

anlässlich der Freischaltung des barrierefreien<br />

Internet-Angebotes von Pfi zer<br />

im Mai 2006: „Ich setze darauf, dass vom<br />

heutigen Tag ein Signal ausgeht und sich<br />

mehr private Unternehmen als bisher von<br />

den handfesten Vorteilen barrierefreier<br />

Internet-Angebote überzeugen lassen.“<br />

Weitere Informationen:<br />

BAGSO Service Gesellschaft<br />

Wahlfelder Mühle 2/5<br />

53639 Königswinter<br />

Tel.: 0 22 44 / 92 56 92<br />

E-Mail: kontakt@bagso-service.de �<br />

33


Wirtschaftsdialog<br />

„Service, Leistung und Beitrag sorgfältig<br />

miteinander vergleichen“<br />

Dr. Barbara Keck im Gespräch mit dem BKK24-Vorstand Friedrich Schütte<br />

BKK24-Vorstand Friedrich Schütte im Gespräch mit<br />

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt bei einer<br />

BKK24-Aktion<br />

Herr Schütte, lohnt sich auch im Alter<br />

ein Vergleich bzw. ein Wechsel<br />

der Krankenkasse?<br />

Ein Vergleich lohnt sich grundsätzlich<br />

immer. Zurzeit gibt es 241 gesetzliche<br />

Krankenversicherungen in Deutschland,<br />

deren Angebote sich zum Teil erheblich<br />

unterscheiden. Die drei wesentlichen<br />

Wettbewerbsmerkmale Service, Leistung<br />

und Beitragssatz sollten sorgfältig miteinander<br />

verglichen werden, sodass am Ende<br />

die Krankenkasse ausgewählt wird, die<br />

die individuellen Bedürfnisse am besten<br />

erfüllt. Übrigens: Ein Wechsel ist unter<br />

Beachtung der gesetzlichen Vorschrift en<br />

jederzeit möglich – unabhängig von Alter,<br />

Einkommen und Berufsstand.<br />

die BKK24 punkten: Erst kürzlich sind<br />

wir von einem renommierten Beratungsunternehmen<br />

zum wiederholten Mal für<br />

„besonders herausragende Leistungen“<br />

ausgezeichnet worden.<br />

Service ist sicherlich ein elementarer<br />

Bestandteil im Gesundheitswesen, aber<br />

wie unterscheidet sich die BKK24 konkret<br />

von anderen Krankenkassen? Oder anders<br />

gefragt: Was bieten Sie älteren Kundinnen<br />

und Kunden?<br />

Außer den eben erwähnten Aspekten<br />

unterscheiden wir uns durch zahlreiche<br />

Zusatzleistungen sowie einen günstigen<br />

Beitragssatz. Zwar gibt es im Markt Kassen<br />

mit einem niedrigeren Beitrag, doch<br />

liegt die BKK24 seit über 20 Jahren unter<br />

dem Durchschnittssatz. Zu verdanken ist<br />

dies einer seriösen Finanzierungspolitik<br />

ohne Kredite zur künstlichen Senkung<br />

des Beitragssatzes. Zusatzleistungen, also<br />

Angebote außerhalb des gesetzlichen Regelkatalogs,<br />

gibt es für unsere älteren Versicherten<br />

in vielen Bereichen, zum Beispiel<br />

Kostenübernahmen für anerkannte<br />

Präventionskurse und homöopathische<br />

Behandlungen. Des Weiteren arbeiten wir<br />

eng mit dem Kneipp-Bund Deutschland<br />

und der BAGSO zusammen.<br />

Ausbau des Gesundheitsportals versuchen<br />

wir stets, weitere „Silversurfer“ von<br />

unserem Online-Angebot zu überzeugen.<br />

Das „virtuelle Kundencenter“ wird aber<br />

auch in Zukunft ein ergänzender Service<br />

bleiben und nicht etwa persönliche Ansprechpartner<br />

ersetzen.<br />

Eine Frage zum Schluss, Herr Schütte.<br />

Welche Erwartungen haben Sie an die<br />

BAGSO als „Lobby der Älteren“?<br />

In Deutschland gibt es zahlreiche Vereine<br />

und Verbände, die sich im 50plus-Bereich<br />

engagieren. Die BAGSO ist für mich<br />

eine Organisation, die ein strukturiertes<br />

Abbild dieser Vielfalt bietet sowie verschiedenste<br />

Interessen bündelt und kommuniziert.<br />

Vorteile sollten so nicht nur für<br />

BAGSO-Mitglieder, sondern auch für die<br />

Partner aus der Wirtschaft entstehen. �<br />

Zur Person<br />

Friedrich Schütte, Jahrgang 1953, verheiratet,<br />

zwei Kinder. Krankenkassen-Betriebswirt, seit<br />

1975 bei der BKK24, seit Mai 2005 ehrenamtlicher<br />

Richter beim Sozialgericht.<br />

Gesundheitstipp: viel Bewegung, Sauna<br />

Urlaubstipp: Mallorcas Berge<br />

Ein wichtiger Hinweis, da älteren Men-<br />

Die Kooperation mit der BAGSO erstreckte<br />

sich bisher vor allem auf eine Partschen<br />

diese Möglichkeit teilweise gar nicht nerschaft im Rahmen des „Online-Jahres Das Unternehmen<br />

bewusst ist. Würden Sie die BKK24 als eine 50plus“. Lassen Sie uns in diesem Zusam-<br />

Krankenkasse für die sogenannte „Generation<br />

50plus“ bezeichnen?<br />

menhang einmal über die Internetseiten<br />

der BKK24 sprechen. Wie nehmen Seni-<br />

� Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)<br />

� Betriebskrankenkasse<br />

Für die von Ihnen zitierte Kundengruppe<br />

spielen vor allem „weiche Faktoren“<br />

eine wichtige Rolle. Damit sind unter<br />

anderem freundliche Mitarbeiter und<br />

eine kompetente Beratung sowie Hilfsbereitschaft<br />

und eine gute Erreichbarkeit gemeint.<br />

Gerade in diesen Bereichen kann<br />

oren dieses Angebot an?<br />

Generell können wir feststellen: Die<br />

Zugriff szahlen auf www.bkk24.de steigen<br />

stetig an und die Benutzerfreundlichkeit<br />

wird durchgehend mit sehr gut bis gut beurteilt.<br />

Durch das Engagement im Online-<br />

Jahr sowie einen zielgruppengerechten<br />

� gegründet im Jahr 1883<br />

� 219 Mitarbeiter<br />

� über 114.000 Versicherte<br />

� Hauptverwaltung in Obernkirchen<br />

(Niedersachsen)<br />

� zehn bundesweite Kunden- und<br />

Servicecenter<br />

� bundesweit geöffnet<br />

� Beitragssatz seit 20 Jahren günstiger<br />

34 als BAGSO der Durchschnitt Nachrichten aller • 3/2007 GKV


Mit dem Bus gratis zum Konzert<br />

Da Capo Konzertreisen<br />

Die Firma Da Capo veranstaltet seit 14 Jahren europaweit<br />

populäre Klassik-Konzert Tourneen und gastiert in den<br />

besten Konzerthäusern.<br />

Für die Saison 2007/2008 steht wieder eine Palette<br />

bewährter und auch neuer Da Capo-Konzerte auf dem<br />

Programm:<br />

• Wiener Johann Strauß Konzert-Gala<br />

• Die schönsten Opernchöre<br />

• Best of Tschaikowsky<br />

• Wiener Abend<br />

• Italienische Nacht<br />

Vorteile für BAGSO Gruppen: Ab 40 Karten werden<br />

folgende Ermäßigungen gewährt:<br />

• Erlaß der Vorverkaufsgebühr (ca. 10 % Ermäßigung)<br />

• 2 Freikarten für den Organisator<br />

• 1 Programmheft pro Besucherpaar gratis<br />

• Gratis Bustransfer im Umkreis von ca. 100 km.<br />

Jetzt buchen! � 00 43/53 72/66 660-33<br />

Ihre Ansprechpartnerin: Eva Ostertag<br />

Fax: 00 43/5372/66 660-15 • E-Mail: e.ostertag@dacapo.at<br />

Produktionen der DA CAPO MUSIKMARKETING GmbH<br />

A-6333 Kufstein / Österreich • Kaiserbergstraße 33b • Postfach 63<br />

Tel. 00 43/53 72/66 660-0 • Fax-DW 16 • e-mail: info@dacapo.at<br />

Aachen Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 29.12.07 20:00 Uhr<br />

Aschaffenburg Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 28.12.07 20:00 Uhr<br />

Augsburg Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 27.12.07 20:00 Uhr<br />

Bamberg Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 26.01.08 20:00 Uhr<br />

Basel Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 02.02.08 20:00 Uhr<br />

Berlin Best of Tschaikowsky 19.11.07 20:00 Uhr<br />

Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 13.01.08 11:00 Uhr<br />

Wr. J. Strauß Konzert-Gala (geschl. Ges.) 13.01.08 15:00 Uhr<br />

Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 27.01.08 16:00 Uhr<br />

Die schönsten Opernchöre 08.04.08 20:00 Uhr<br />

Bern Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 30.01.08 20:00 Uhr<br />

Bielefeld Best of Tschaikowsky 20.11.07 20:00 Uhr<br />

Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 31.12.07 18:00 Uhr<br />

Die schönsten Opernchöre 13.04.08 20:00 Uhr<br />

Braunschweig Best of Tschaikowsky 22.11.07 20:00 Uhr<br />

Die schönsten Opernchöre 16.04.08 20:00 Uhr<br />

Chemnitz Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 30.12.07 18:00 Uhr<br />

Dortmund Wiener Abend 11.12.07 20:00 Uhr<br />

Die schönsten Opernchöre 10.04.08 20:00 Uhr<br />

Düsseldorf Best of Tschaikowsky 17.11.07 20:00 Uhr<br />

Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 21.01.08 20:00 Uhr<br />

Die schönsten Opernchöre 09.04.08 20:00 Uhr<br />

Duisburg Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 18.01.08 20:00 Uhr<br />

Essen Best of Tschaikowsky 18.11.07 20:00 Uhr<br />

Die schönsten Opernchöre 14.04.08 20:00 Uhr<br />

Frankfurt/M Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 08.01.08 20:00 Uhr<br />

Die schönsten Opernchöre 12.04.08 20:00 Uhr<br />

Freiburg Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 24.01.08 20:00 Uhr<br />

Halle (Saale) Italienische Nacht 06.01.08 20:00 Uhr<br />

Hamburg Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 02.01.08 20:00 Uhr<br />

Kassel Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 20.01.08 20:00 Uhr<br />

Leipzig Best of Tschaikowsky 21.11.07 20:00 Uhr<br />

Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 07.01.08 16:30 Uhr<br />

Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 07.01.08 20:00 Uhr<br />

Die schönsten Opernchöre 15.04.08 20:00 Uhr<br />

Lübeck Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 03.01.08 20:00 Uhr<br />

Mannheim Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 14.01.08 20:00 Uhr<br />

München Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 15.01.08 20:00 Uhr<br />

Nürnberg Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 28.01.08 20:00 Uhr<br />

Oldenburg Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 01.01.08 18:00 Uhr<br />

Osnabrück Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 19.01.08 20:00 Uhr<br />

Rostock Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 17.01.08 20:00 Uhr<br />

St. Gallen Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 29.01.08 20:00 Uhr<br />

Stuttgart Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 25.01.08 20:00 Uhr<br />

Ulm Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 23.01.08 20:00 Uhr<br />

Zürich Wiener Johann Strauß Konzert-Gala 04.02.08 20:00 Uhr


Foto: Raab<br />

36<br />

Porträt<br />

Pilgerreise als Lebensschau<br />

Der Fellbacher Arno Krauß wandert auf dem Jakobsweg<br />

nach Santiago de Compostela und kehrt als<br />

gläubiger Mensch zurück<br />

Ich bin viel barmherziger als früher“,<br />

sagt Arno Krauß stolz. Der 71-jährige<br />

Ingenieur aus Fellbach-Schmiden sitzt<br />

an seinem Wohnzimmertisch, ringsherum<br />

Vitrinen, Sekretäre und Kommoden,<br />

alle im Jugendstil. Von den Pyrenäen<br />

aus, erzählt Krauß, sei er über 750 Kilometer<br />

auf dem Jakobsweg nach Santiago<br />

de Compostela im Nordwesten Spaniens<br />

gewandert. Selbstverständlich habe er<br />

sich vor sieben Jahren auf dem Pilgerweg<br />

gefragt: „Warum tue ich mir das an?“ Der<br />

mittelalterliche Weg, Camino Francés<br />

genannt, ist ja beschwerlich und in den<br />

Herbergen gibt es keinen Komfort. Stattdessen<br />

warten Mehr-Bett-Zimmer, karge<br />

Mahlzeiten und schlechte hygienische<br />

Zustände auf den Pilger.<br />

Arno Krauß kennt jetzt die Antwort.<br />

Er habe die Wanderung gebraucht, um<br />

auf sein Berufsleben zurückzublicken.<br />

Um Abstand davon zu gewinnen, so<br />

kurz vor seiner Pensionierung. Über<br />

sechs Wochen ist er unterwegs. Jeden Tag<br />

schreibt er seiner daheim gebliebenen<br />

Ehefrau eine Postkarte, so dass er nun auf<br />

einen Stapel von 45 Postkarten blicken<br />

kann. Quasi sein eigenes Tagebuch, wie<br />

er meint. Ähnlich „Homo Faber“, Max<br />

Frischs bekannter Romanfi gur, wendet<br />

sich Krauß, 64-jährig, den mitreisenden<br />

Pilgern zu. Persönliche Gespräche auf der<br />

Wanderschaft begleiten seinen Weg zum<br />

Jakobsgrab nach Santiago de Compostela,<br />

umgeben von einer Landschaft , die ihn in<br />

seinen Bann zieht: „Riesige Felder, dichte<br />

Wälder, Weinberge und Blumenwiesen,<br />

Vögel fl ogen in großen Bögen und oft<br />

hörte ich den Kuckucksruf in der Ferne.“<br />

Gelassenheit und ein Gefühl von Freiheit<br />

machen sich breit, zum ersten Mal in seinem<br />

Leben.<br />

Der Vater von zwei Kindern kannte<br />

zuvor nur die Arbeit. Beim TÜV, dem<br />

Technischen Überwachungsverein, reiste<br />

er als Ingenieur zuletzt über 40.000 Kilometer<br />

jährlich. Die Ausbildung der Mitarbeiter<br />

und Fachvorträge waren seine<br />

vornehmlichen Aufgaben. Dabei hat sich<br />

Arno Krauß von ganz unten nach oben<br />

empor gearbeitet. Vermutlich hat er sich<br />

auf der berufl ichen Karriereleiter eine dicke<br />

Haut und Ellenbogen zugelegt. Das<br />

hinterlässt Spuren, sowohl im Job als auch<br />

in der Familie. „In der Vergangenheit war<br />

ich sehr streng. Gegenüber meinen Kollegen<br />

und meiner Ehefrau“, bedauert er<br />

heute aufrichtig. Auf dem Jakobsweg stößt<br />

Arno Krauß jedoch an seine Grenzen:<br />

„Ich war fertig. Da habe ich mir gesagt,<br />

ich mache jetzt Schluss.“ Plötzlich kommt<br />

ein Pilger auf ihn zu, nimmt ihn in den<br />

Arm, streichelt seine Schulter – eine neue<br />

Erfahrung von Mitmenschlichkeit. „Auf<br />

dem Weg hat sich mein Leben gewendet“,<br />

sagt er jetzt mit Tränen in den Augen, und<br />

er sieht dabei ganz glückselig aus.<br />

Zunächst ging es ihm darum, sich<br />

selbst zu beweisen, dass er einer solchen<br />

kräft ezehrenden Wanderung gewachsen<br />

ist. „Die Pilger aus dem Mittelalter waren<br />

meine Vorbilder.“ Wie sie marschierte er<br />

von St. Jean-Pied-Port in den Pyrenäen<br />

bis zum Jakobsgrab. Über 750 Kilometer:<br />

„Mir war es wichtig, das zu schaff en.“ Dafür<br />

trainierte er vorab in seiner häuslichen<br />

Umgebung, indem er jeden Tag zwölf bis<br />

15 Kilometer wanderte. Weil sich der ambitionierte<br />

Wanderer jeden Streckenabschnitt<br />

auf dem Camino bei den Herbergen<br />

bestätigen lassen will, besorgte er sich<br />

noch schnell ein Empfehlungsschreiben<br />

eines katholischen Priesters. Hierin zeigt<br />

sich wohl jener Ehrgeiz, der ihn berufl ich<br />

so erfolgreich hat werden lassen. Arno<br />

Krauß legt großen Wert auf die Feststellung,<br />

dass kein Herbergsstempel in seinen<br />

beiden Wanderpässen fehlt. Stolz zeigt er<br />

seine „Compostella“, eine Urkunde, die<br />

jeder Pilger – vorausgesetzt, er absolviert<br />

zumindest die letzten 100 Kilometer des<br />

Camino per Fuß, Rad oder Pferd –, im<br />

Büro des Erzbischofs in Santiago de Compostela<br />

erhalten kann.<br />

Was ist noch auf dieser Wanderung<br />

geschehen? Viele, die zum Grab des heiligen<br />

Jakob pilgern, kommen mit Gott in<br />

Berührung. So auch der Fellbacher. Auf<br />

seiner Wanderung durchlebt er Gefühle,<br />

die ihm bisher fremd waren: „Sie merken,<br />

dass etwas mit Ihnen geschieht“, umschreibt<br />

Arno Krauß sein damaliges Erleben.<br />

Als er vor Schmerzen keinen Schritt<br />

mehr vor den anderen setzen kann, trifft<br />

er einen Arzt aus Brasilien, der ihn durch<br />

Hand aufl egen heilt. Heute schwärmt er<br />

von seiner Ankunft in Santiago de Compostela,<br />

die mit einer Umarmung der Jakobsstatue<br />

und einem Gottesdienst in der<br />

Kathedrale mit vielen anderen Pilgern<br />

zusammen endet. „Nach der Messe haben<br />

uns die Gläubigen von Santiago de Compostela<br />

begrüßt und umarmt. Es entstand<br />

eine sehr herzliche Atmosphäre.“<br />

Aber, so betont Arno Krauß, erst das<br />

Ende der Wanderschaft habe seinen Weg<br />

nach Innen so richtig beginnen lassen.<br />

„Der Weg beginnt nach Santiago.“ Seitdem<br />

schöpft er Kraft durch seinen Glauben.<br />

Barmherzigkeit und Gelassenheit<br />

sind in sein Leben eingekehrt. �<br />

Dr. Stefan Raab<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007


Lobby der Älteren<br />

Die<br />

BAGSO<br />

ISSN 1430-6204<br />

PORTRAIT<br />

Ausländerfeindliche Einstellungen gerade<br />

auch bei Älteren verbreitet<br />

Einstellungen zu Ausländern und<br />

rechtsextremistische Auff assungen<br />

in den neuen Bundesländern. Das<br />

ist der Titel einer interessanten Studie, die<br />

Prof. Dr. Gunnar Winkler, langjähriger<br />

Geschäft sführer am Sozialwissenschaft -<br />

lichen Forschungszentrum Berlin-Brandenburg<br />

(1992 bis 2002), im Auft rag der<br />

Hans-Böckler-Stift ung verfasst hat.<br />

Rückblickend weist Professor Winkler<br />

(vielen in der BAGSO bekannt als<br />

Präsident des Volkssolidarität Bundesverbandes)<br />

darauf hin, dass „eigene Erfahrungen<br />

im Umgang mit Ausländern in<br />

den neuen Ländern weitgehend“ fehlten.<br />

Die Meinungsbildung gegenüber in der<br />

DDR lebenden und arbeitenden Ausländern<br />

wurde geprägt und überlagert von<br />

staatlicher Propaganda (S. 23).<br />

Schwester Leas<br />

Kampf gegen<br />

Menschenhandel<br />

GESUNDHEIT<br />

PFLEGE<br />

Ratgeber Demenz<br />

Das Magazin der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Senioren-Organisationen<br />

2/2007<br />

Nachrichten<br />

Stiefkind<br />

Ländlicher Raum<br />

Bitte e wen wenden Sie sich an die BAGSO,<br />

Bonngasse nnga 10, 53111 Bonn oder<br />

per r Telefon: Tele 02 28 / 24 99 93 15<br />

oder er per Mail an: kratz@bagso.de<br />

www.bagso.de w.bagso.d<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

Die Erfahrungen sind nicht größer geworden,<br />

wenn man bedenkt, dass gerade<br />

einmal 3,6 % der in Deutschland lebenden<br />

Ausländer in den neuen Ländern leben,<br />

womit lediglich 2,4 % der in Ostdeutschland<br />

Lebenden einen ausländischen Pass<br />

haben. Gewachsen ist allerdings die negative<br />

Haltung gegenüber Ausländern. So<br />

stimmen 44 % der Aussage „In Deutschland<br />

leben zu viele Ausländer“ voll zu,<br />

weitere 30 % stimmen ihr zumindest<br />

teilweise zu. Bei der Aussage „Ausländer<br />

verschärfen viele soziale Probleme“ sind<br />

es 36 %, die voll, und 35 %, die teilweise<br />

zustimmen.<br />

Die Studie zeigt, dass diese „im Kern<br />

ausländerfeindliche Haltung“ nicht nur<br />

bei den Wählern rechtsextremer Parteien<br />

anzutreff en ist (S. 84 f.), und sie zeigt<br />

Sie können die Arbeit der BAGSO<br />

unterstützen, indem Sie die<br />

BAGSO Nachrichten abonnieren.<br />

Vier Ausgaben incl. Versand<br />

kosten 16 €, für Mitglieder eines<br />

BAGSO Verbandes<br />

sogar nur 12 €.<br />

18. Internationale<br />

Fachmesse und Kongress<br />

auch, dass sie von Älteren stärker vertreten<br />

wird als von Jüngeren. So stimmen<br />

bei den über 60-Jährigen 49 % bzw. 44 %<br />

den genannten Aussagen voll zu (S. 69).<br />

Die Seniorenorganisationen in Ost- und<br />

Westdeutschland sollten die Untersuchungsergebnisse<br />

zum Anlass nehmen,<br />

sich stärker mit den Th emen „Migration<br />

und Integration“ zu befassen, Kontakte<br />

zu Migrantenorganisationen suchen und<br />

den interkulturellen Dialog voranbringen.<br />

Das gegenseitige Kennen lernen scheint<br />

der beste Weg, um Vorurteile abzubauen.<br />

(GK)<br />

Rehabilitation<br />

Prävention<br />

Integration<br />

Pflege<br />

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Messe Düsseldorf GmbH<br />

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40001 Düsseldorf<br />

Germany<br />

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Mit Kongress am<br />

4. und 5. Oktober 2007<br />

Kontakt für anmeldepflichtigen Kongress:<br />

Silke Kirstein, Tel.: +49(0)211/45 60-984<br />

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Düsseldorf,<br />

3. – 6. Oktober 2007<br />

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Gesundheit und Pflege<br />

Leben bis zuletzt<br />

Die Aufrechterhaltung der bestmöglichen<br />

Lebensqualität ist<br />

das höchste Ziel palliativmedizinischer<br />

und hospizlicher Versorgung und<br />

Sterbebegleitung. Palliativmedizin (lat.<br />

pallium, der Mantel) ist „ummantelnde,<br />

umsorgende“ Medizin. Die Weltgesundheitsorganisation<br />

defi niert sie als einen<br />

„Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität<br />

von Patienten und ihren Familien,<br />

die mit den Problemen konfrontiert sind,<br />

die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung<br />

einhergehen, und zwar durch Vorbeugen<br />

und Lindern von Leiden, durch<br />

frühzeitiges Erkennen, Einschätzen und<br />

Behandeln von Schmerzen sowie anderen<br />

belastenden Beschwerden körperlicher,<br />

psychosozialer und spiritueller Art“. Die<br />

Mehrzahl der palliativmedizinisch begleiteten<br />

Patienten sind Tumorpatienten, aber<br />

auch Patienten mit nicht tumorbedingten,<br />

unheilbaren Erkrankungen und mit einer<br />

begrenzten Lebenserwartung können von<br />

palliativmedizinischer Expertise und einer<br />

umfassenden Begleitung profi tieren.<br />

Dies betrifft Patienten mit Aids oder Erkrankungen<br />

des Herz-Kreislauf-Systems,<br />

des Nervensystems oder der Nieren sowie<br />

multimorbide ältere Menschen.<br />

Die praktische Umsetzung von Palliativmedizin<br />

und Palliativpfl ege ist in<br />

unterschiedlichen Organisationsformen<br />

möglich. Ein Ziel ist es, den Patienten,<br />

solange es geht, eine Betreuung in der<br />

häuslichen Umgebung zu ermöglichen,<br />

wenn gewünscht und umsetzbar auch<br />

bis zum Tod. Ambulante Palliativdienste<br />

(APD) bieten Patienten und Familien<br />

zu Hause die notwendige Unterstützung.<br />

Sie kooperieren mit Hausärzten, ambulanten<br />

Pfl egediensten, Palliativstationen,<br />

schmerztherapeutischen Einrichtungen<br />

und ehrenamtlichen Hospizdiensten, damit<br />

eine bedarfsorientierte Vernetzung<br />

der Versorgung von Patienten und deren<br />

Angehörigen erreicht werden kann.<br />

Ist eine adäquate Versorgung bei behandlungsbedürft<br />

igen Problemen zu<br />

Hause nicht sicherzustellen, kann die<br />

Übernahme auf eine Palliativstation notwendig<br />

werden. Die meisten Patienten,<br />

die zur Aufnahme dorthin kommen,<br />

klagen über Schmerzen. Aber auch andere<br />

körperliche Symptome wie Schwäche,<br />

Luft not, Übelkeit, Erbrechen oder<br />

Verstopfung können Gründe für eine<br />

Einweisung sein. Palliativversorgung ist<br />

jedoch nicht nur auf körperliche Beeinträchtigungen<br />

durch die Erkrankung,<br />

sondern auch auf andere Belastungen von<br />

Patienten und Angehörigen ausgerichtet.<br />

Viele Patienten leiden unter psychischen<br />

Problemen wie Angst, Depressionen oder<br />

Verwirrtheit. Soziale Aspekte, wie Unterstützung<br />

bei Überforderung der Angehörigen<br />

und anderen familiären Problemen<br />

oder Hilfe bei der Organisation der<br />

weiteren Versorgung, gehören ebenfalls<br />

in den Gesamtkontext einer palliativmedizinischen<br />

Betreuung. Ein Problem, das<br />

eine fachkompetente palliativpfl egerische<br />

Versorgung der Patienten und Anleitung<br />

der Angehörigen notwendig macht, ist<br />

z. B. die Wundversorgung bei Tumoren<br />

und Dekubitus.<br />

Das Ziel der Aufnahme auf eine Palliativstation<br />

ist es, die Patienten nach<br />

adäquater medizinischer Behandlung<br />

bzw. entsprechender psychosozialer Begleitung<br />

wieder nach Hause zu entlassen.<br />

Zum Team gehören neben palliativmedizinisch<br />

weitergebildeten Ärzten und<br />

Palliativpfl egekräft en auch Seelsorger,<br />

Sozialarbeiter, Psychologen, Physiotherapeuten,<br />

Trauerbegleiter u. a. Nur in einem<br />

multiprofessionellen Team kann auch den<br />

psychischen, sozialen und spirituellen<br />

Bedürfnissen von Patienten und deren<br />

Angehörigen Rechnung getragen werden<br />

– sowohl während der Krankheit als auch<br />

beim Sterben des Patienten sowie in der<br />

Zeit danach.<br />

An die Teams werden hohe fachliche,<br />

soziale, kommunikative, emotionale und<br />

ethische Anforderungen gestellt. Der<br />

Umgang mit Patienten und Angehörigen<br />

muss stets aufrichtig, empathisch und<br />

von einer Haltung des Respekts vor der<br />

Selbstbestimmung und der Würde des<br />

Patienten geprägt sein. Palliativmedizin<br />

ist aktive Lebenshilfe, zielt auf die Verbesserung<br />

bzw. Aufrechterhaltung der bestmöglichen<br />

Lebensqualität und respektiert<br />

das Sterben als einen natürlichen Prozess,<br />

den es weder zu beschleunigen noch zum<br />

Nachteil des Patienten zu verzögern gilt.<br />

Dr. med. Katri Elina Clemens & Birgit<br />

Jaspers<br />

Lehr- und Forschungsstelle Zentrum für<br />

Palliativmedizin und Schmerztherapie<br />

Malteser Krankenhaus Bonn/Rhein-Sieg<br />

Von-Hompesch-Str. 1, 53123 Bonn<br />

Tel.: 02 28 / 64 81 361<br />

Mail: katri-elina.clemens@malteser.de �<br />

Nach früheren Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation<br />

wäre eine ausreichende Versorgung<br />

von Palliativpatienten bei einem Angebot von 50<br />

Betten auf eine Million Einwohner (30 Palliativ-<br />

und 20 Hospizbetten) zu erwarten. Vor dem<br />

Hintergrund der demografischen Entwicklung,<br />

die für die nächsten 30 Jahre für Deutschland<br />

berechnet wurde, kann davon ausgegangen werden,<br />

dass der Bedarf an palliativmedizinischen<br />

und hospizlichen Einrichtungen weitaus größer<br />

sein wird.<br />

Zum Jahresbeginn 2007 gab es in Deutschland<br />

141 Hospize (1.334 Betten; 16 pro 1 Mio.<br />

Einwohner)<br />

7 Hospize für Kinder und Jugendliche und<br />

134 Palliativstationen (1.035 Betten; 12,5 pro<br />

1 Mio. Einwohner).<br />

38 BAGSO Nachrichten • 3/2007


BIVA: Qualitätsberichte des Medizinischen Dienstes der<br />

Krankenkassen müssen veröffentlicht werden<br />

Die Reformdiskussion um die<br />

Pfl egeversicherung und die Föderalisierung<br />

des Heimrechts<br />

wird erfreulicherweise auch beherrscht<br />

von der Notwendigkeit der Stärkung der<br />

Verbraucherrechte und der Verbesserung<br />

der Qualität der Betreuungsleistungen.<br />

Verantwortlich für Qualität und Qualitätssicherung<br />

sind die Leistungsanbieter.<br />

Hierzu stehen ihnen interne wie externe<br />

Instrumente zur Verfügung. Neben der<br />

Heimaufsicht gilt der Medizinische Dienst<br />

der Krankenkassen (MDK) als Institution<br />

zur externen Qualitätssicherung.<br />

Im stationären Bereich sieht die HeimmitwirkungsverordnungBeteiligungsrechte<br />

der Mitwirkungsorgane in allen<br />

Bereichen, die das Leben im Heim betreffen,<br />

vor. Wer diese Rechte ernst nimmt,<br />

wer mündige Verbraucher wünscht und<br />

ihnen Gewährleistungsrechte einräumt,<br />

wer sie als Vertragspartner begreift , der<br />

Volksolidarität: Pflegeversicherung solidarisch und solide reformieren<br />

Eine Reform der Pfl egeversicherung,<br />

die den Bedürfnissen von Menschen<br />

mit demenziellen und psychischen<br />

Erkrankungen sowie dem demografi<br />

schen Wandel und den Änderungen<br />

in den Familienstrukturen gerecht wird,<br />

fordert die Volkssolidarität (VS) in einem<br />

aktuellen Positionspapier. Darin wird eine<br />

solidarische Finanzierung der Pfl egeleistungen,<br />

die sowohl eine hohe Qualität der<br />

Pfl ege als auch die Bewältigung künft iger<br />

Anforderungen ermöglicht, gefordert.<br />

Der heutige Pfl egebedürft igkeits-Begriff<br />

sei vorwiegend verrichtungsbezogen<br />

und grenze z. B. Anleitung, Beaufsichtigung,<br />

Kommunikation und soziokulturelle<br />

Bedürfnisse von Menschen aus. Die<br />

VS fordert, Pfl egetätigkeit besser anzuerkennen,<br />

zu unterstützen und zu honorieren.<br />

Das sei notwendig, da Pfl ege künft ig<br />

nicht mehr im heutigen Umfang in der<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

muss auch die Bedingungen hierfür schaffen.<br />

Die Prüfb erichte des MDK werden<br />

derzeit als „Geheimpapier“ behandelt.<br />

Weder die Mitwirkungsorgane (Heimbeirat,<br />

Heimfürsprecher, Ersatzgremium)<br />

noch Verbraucher bekommen sie zu Gesicht.<br />

Sie stehen ihnen weder als Messlatte<br />

für ihre Mitwirkungsrechte bei der Qualitätsbeurteilung<br />

und -sicherung noch als<br />

Beurteilungskriterium bei der Prüfung<br />

der Berechtigung individueller Gewährleistungsansprüche<br />

zur Verfügung.<br />

Als Negativkatalog sind die Berichte<br />

in der derzeit abgefassten Form auch nur<br />

bedingt geeignet, das Qualitätsniveau<br />

eines Leistungsanbieters darzustellen. Um<br />

den Standort eines Leistungsanbieters in<br />

Bezug auf Qualität umfassend und übersichtlich<br />

erkennen zu können, müssen<br />

auch dessen Stärken erfasst sein. Hierfür<br />

sind im Rahmen der anstehenden Reform<br />

die erforderlichen rechtlichen Vorausset-<br />

Familie geleistet werden kann. Der Verband<br />

macht eine Reihe von Vorschlägen:<br />

bessere Verankerung von Prävention und<br />

Rehabilitation in der Pfl ege, Maßnahmen<br />

zur Förderung und Vernetzung niedrigschwelliger<br />

und pfl egeergänzender Leistungen,<br />

Entbürokratisierung der Pfl ege,<br />

Aufwertung der pfl egerischen Berufe und<br />

verbesserte Rahmenbedingungen für ehrenamtliches<br />

Engagement in der Pfl ege.<br />

Die VS schlägt vor, die Pfl egesätze<br />

künft ig jährlich zu dynamisieren und im<br />

Bereich der ambulanten Pfl ege in einem<br />

fest zu vereinbarenden Zeitraum schrittweise<br />

um 25 % zu erhöhen. Die Finanzierungsbasis<br />

der Pfl ege soll u. a. durch<br />

folgende Maßnahmen gesichert werden:<br />

Einführung einer Bürgerversicherung in<br />

der Pfl egeversicherung, Sicherung eines<br />

steuerfi nanzierten Ausgleichs für die<br />

Pfl ege, Einführung eines Risikoausgleichs<br />

zungen zu schaff en. Neben der Qualität<br />

ist die Transparenz ein wichtiger Gradmesser<br />

für Verbraucherfreundlichkeit. Es<br />

reicht nicht aus, Qualität verständlich zu<br />

defi nieren. Qualitätsinformationen müssen<br />

für die Verbraucher auch zugänglich<br />

sein. Daher darf die Veröff entlichung der<br />

Prüfb erichte des MDK nicht dem Goodwill<br />

eines Leistungsanbieters überlassen<br />

bleiben, sondern muss verpfl ichtend<br />

vorgeschrieben werden. Die Veröff entlichungspfl<br />

icht muss auch – darf aber nicht<br />

nur – das Internet umfassen. Wir sind<br />

sicher, dass die Träger schnell erkennen<br />

werden, welchen Wettbewerbsvorteil eine<br />

off ensive Informationspolitik bietet.<br />

Katrin Markus<br />

Geschäft sführerin der BIVA<br />

Vorgebirgsstr. 1, 53913 Swisttal<br />

www.biva.de �<br />

zwischen der sozialen und der privaten<br />

Pfl egeversicherung. „Angesichts stagnierender<br />

Alterseinkünft e wird die Volkssolidarität<br />

besonders darauf achten, dass<br />

höheren Belastungen bei den Aufwendungen<br />

für die Pfl ege bessere Leistungen<br />

gegenüberstehen“, so der Verbandsvorstand.<br />

„Unter diesem Vorzeichen halten<br />

wir Beitragserhöhungen für vertretbar,<br />

wenn dieser Weg ergänzend zu den von<br />

uns vorgeschlagenen Maßnahmen dabei<br />

hilft , eine bessere Pfl ege zu gewährleisten.“<br />

Das Papier kann als pdf-Dokument<br />

von der www.volkssolidaritaet.de/cms/Sozialpolitik.html<br />

heruntergeladen werden.<br />

Volkssolidarität<br />

Alte Schönhauser Str. 16<br />

10119 Berlin �<br />

37


Finanzen und Anlagen<br />

Aktuelles aus der Betriebsprüfung:<br />

„Gefühlte Prüfungsdichte“ nimmt zu!<br />

In unserem Beitrag in den BAGSO<br />

Nachrichten 3/2005 zeigten wir die<br />

neuen digitalen Prüfungsmöglichkeiten<br />

der Finanzverwaltung auf. Die<br />

damals getroff ene Aussage stimmt heute<br />

mehr denn je: Die „gefühlte Prüfungsdichte“<br />

bei gemeinnützigen Organisationen<br />

nimmt zu! Dabei stehen vor allem<br />

folgende Prüff elder im Fokus der Finanzverwaltung:<br />

� Sind tatsächlich die in der Satzung<br />

festgelegten Zwecke unmittelbar umgesetzt?<br />

� Folgte die tatsächliche Geschäft sführung<br />

den gesetzlich normierten Rahmenbedingungen:<br />

u. a. Selbstlosig-<br />

Zur Person<br />

Volkmar Heun<br />

Wirtschaftsprüfer und Steuerberater<br />

Persönlich haftender Gesellschafter der<br />

DHPG Dr. R. HARZEM &PARTNER KG<br />

Tel.: 02251/70090<br />

Fax: 02251/700989<br />

Mail: Volkmar.Heun@DHPG.de<br />

www.dhpg.de<br />

Partner der NEXIA Deutschland GmbH<br />

Member of NEXIA International<br />

keit, Angemessenheit der Ausgaben,<br />

zeitnahe Mittelverwendung?<br />

� Wird ein vorhandener wirtschaft -<br />

licher Geschäft sbetrieb erklärt und<br />

auf der Einnahmen- und Ausgabenseite<br />

richtig abgegrenzt?<br />

In diesem Beitrag wollen wir exemplarisch<br />

zwei Praxisbeispiele darstellen.<br />

Darf es ein bisschen mehr sein?<br />

Wenn der Betriebsprüfer bei der Ermittlung<br />

der Betriebsausgaben für einen<br />

wirtschaft lichen Geschäft sbetrieb (wGB),<br />

z. B. eine Cafeteria, das Angebot macht,<br />

die Betriebsausgaben zu erhöhen, klingt<br />

das zunächst einmal verlockend, da weitere<br />

Betriebsausgaben die Steuerlast reduzieren.<br />

Anhand des Rechnungswesens (welches<br />

auch den vom e. V. betriebenen<br />

Zweckbetrieb umfasst) konnte der Verein<br />

über eine Kostenrechnung die anteiligen<br />

Betriebsausgaben (für Personal etc.) ermitteln.<br />

Der dann verbleibende Gewinn<br />

wurde vom Verein in den letzten Jahren<br />

(zulässigerweise) in den wGB investiert.<br />

Der Betriebsprüfer kommt aufgrund eigener<br />

Berechnungen zu einer Kürzung<br />

der bisher in der Gewinnermittlung des<br />

wGB angesetzten Ausgaben; die Steuerbelastung<br />

steigt. Im „Aff ekt“ könnte der<br />

Verein nun mit einer „Gegenrechnung“<br />

versuchen nachzuweisen, dass die bisher<br />

angesetzten Kosten zu niedrig und<br />

die Ausgaben sogar zu erhöhen sind. Bei<br />

dieser Argumentation ist große Vorsicht<br />

geboten! Nimmt der Prüfer die neue<br />

Berechnung des Vereins zustimmend<br />

an, dann wird sich an das „ein bisschen<br />

mehr“ an Betriebsausgaben ggf. folgende<br />

Würdigung anschließen:<br />

� Soweit durch den erhöhten Betriebsausgabenabzug<br />

ein (Dauer)Verlust in<br />

dem wGB entsteht, stellt sich die Frage,<br />

ob dieser nicht schädlich für die<br />

Gemeinnützigkeit ist.<br />

� Soweit durch die zusätzlichen Betriebsausgaben<br />

noch kein wGB mit<br />

einem (Dauer)Verlust entstanden ist,<br />

werden sich weitere Überlegungen<br />

anschließen: Der Gewinn der letzten<br />

Jahre wurde im wGB (s. o.) investiert.<br />

Die nun zusätzlich angesetzten Ausgaben<br />

wurden somit aus „anderen<br />

Quellen“ (z. B. über den Zweckbetrieb<br />

oder den ideellen Bereich) fi nanziert.<br />

Der Betriebsprüfer wird eine<br />

Mittelfehlverwendung unterstellen.<br />

Es muss nunmehr durch den Verein<br />

der Nachweis geführt werden, dass<br />

die Ausgaben aus nicht zeitnah zu<br />

verwendenden Mitteln geleistet wurden.<br />

Die Rückzahlung des (bisher)<br />

„verdeckt“ gegebenen Darlehens (die<br />

Finanzierung der Betriebsausgaben)<br />

durch den wGB muss sichergestellt<br />

sein. Dabei wird es aber schwierig<br />

sein, die zutreff ende Umsetzung (ggf.<br />

schon die Darlehensgewährung) im<br />

Rechnungswesen nachzuweisen.<br />

Die Finanzbehörde und ihr Verhältnis<br />

mit dem Ausland<br />

Damit eine Körperschaft gemeinnützig<br />

ist, muss sie unmittelbar, also selbst<br />

tätig sein. Eine Ausnahme davon bildet<br />

der § 58 Nr. 1 AO, der Förderverein. Eine<br />

zweite Ausnahme ist § 58 Nr. 2 AO. Danach<br />

ist die Mittelweitergabe an eine andere<br />

gemeinnützige inländische Körperschaft<br />

möglich.<br />

Nun zum Praxisfall aus der Betriebsprüfung:<br />

Viele gemeinnützige Projekte werden<br />

im Ausland realisiert. Dabei werden<br />

die Körperschaft en oft mals nicht selbst<br />

40 BAGSO Nachrichten • 3/2007


(unmittelbar) vor Ort auft reten können.<br />

Sie bedienen sich dann einer (ggf.<br />

einheimischen) Privatperson bzw. einer<br />

dort tätigen Organisation oder führen<br />

gemeinschaft lich Projekte durch. Die<br />

Mittelhingabe an den regionalen Vertreter<br />

im Ausland kann aber unter gemeinnützigkeitsrechtlichen<br />

Gesichtspunkten<br />

schädlich sein. Die „einfache“ Mittelweitergabe<br />

nach § 58 Nr. 2 AO in das Ausland<br />

ist nicht möglich; Zuschüssen für Projekte,<br />

die durch Dritte initiiert werden,<br />

sind somit enge Grenzen gesetzt. Das im<br />

Ausland durchgeführte Projekt muss der<br />

inländischen Körperschaft zuzurechnen<br />

sein. Das „Sich-Bedienen“ der anderen<br />

Personen vor Ort bedeutet, dass diese den<br />

Charakter von Hilfspersonen annehmen<br />

müssen und das Projekt aus dem Inland<br />

kontrolliert wird. Die Arbeit der Hilfsperson<br />

wirkt dann als „unmittelbare“<br />

Tätigkeit. Dies wird der Betriebsprüfer<br />

(auch) anhand von Vertragsunterlagen<br />

nachvollziehen wollen. Die erhöhte Mitwirkungspfl<br />

icht (Nachweispfl icht) bei einer<br />

Mittelverwendung im Ausland (die<br />

gemeinnützige Körperschaft ist natürlich<br />

näher an den Beweismöglichkeiten als<br />

das deutsche Finanzamt) ist zu beachten.<br />

Ein mit dem Dritten abgeschlossener<br />

schrift licher „Hilfspersonenvertrag“ ist in<br />

diesem Fall ein gutes Argument. �<br />

Das „Zeitfenster“ für die Umsetzung<br />

des Gesetzes zur weiteren Stärkung des<br />

bürgerschaftlichen Engagements wird<br />

bis jetzt (fast) eingehalten. Am 6.7.2007<br />

findet im Bundestag die abschießende<br />

Beratung des Gesetzesentwurfs der<br />

Bundesregierung statt. Ob nach der öffentlichen<br />

Anhörung vom 11.6.2007 vor<br />

dem Finanzausschuss des Bundestages<br />

noch Änderungen am Gesetzesentwurf<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

Stiftungswesen – Investition in Verantwortung und Zukunft<br />

NEXIA – ein Netzwerk von Fachleuten mit regionaler Verankerung und<br />

internationaler Orientierung – Ihre persönlichen Berater<br />

NEXIA ist ein weltweit tätiger Zusammenschluss von unabhängigen, selbstständigen<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften. Unter diesem Dach bieten<br />

auch Rechtsanwälte ihre Dienstleistungen an. NEXIA gehört zu den Top ten der<br />

Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deutschlands. Heute sind wir an 25 Standorten<br />

in Deutschland vertreten.<br />

Zur Ergänzung des Leistungsspektrums im NPO-Kompetenzzentrum wurde die<br />

NEXIA STIFTUNGSTREUHAND GMBH errichtet. Gegenstand der Gesellschaft ist die<br />

Verwaltung von rechtlich selbstständigen und unselbstständigen Stiftungen sowie<br />

die Durchführung von Informations- und Fortbildungsveranstaltungen auf dem<br />

Gebiet des Stiftungswesens. Die Gesellschaft operiert bundesweit im Verbund mit<br />

den NEXIA-Partnern, im Rheinland (NRW) mit der DHPG.<br />

Dies bedeutet für Sie – als (inter)national tätige Organisation, gleich in welcher<br />

Rechtsform – Kundennähe und Kompetenz.<br />

Ihr Vorteil:<br />

Transparente, effiziente und praxisbezogene Beratung für heute und (über)morgen.<br />

Fazit:<br />

Wir begleiten Sie sicher auf Ihrem Weg – bei der Realisierung Ihrer Ziele und<br />

Visionen – und übernehmen Verantwortung.<br />

Wir sind nur einen Anruf entfernt, es lohnt sich.<br />

vorgenommen wurden, war bei Redaktionsschluss<br />

nicht bekannt. Mit einer<br />

Zustimmung durch den Bundesrat ist<br />

dann (etwas verspätet) im September zu<br />

rechnen.<br />

Für den Spätsommer 2007 laden wir Sie<br />

herzlich zu dem 3. BAGSO-Steuer-Workshop<br />

nach Bonn ein. Dabei werden wir<br />

ausführlich über die Änderungen im Ge-<br />

NEXIA STIFTUNGSTREUHAND GMBH<br />

Carmanstr. 48, 53879 Euskirchen<br />

Tel.: 0 22 51 / 70 09 80, www.nexia.de<br />

E-Mail: katharina.krumpen@NEXIA.de<br />

meinnützigkeitsrecht berichten. Weitere<br />

Schwerpunkte sind die Auswirkungen<br />

der Unternehmenssteuerreform auf die<br />

Besteuerung des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebes<br />

und (weitere) „typische<br />

Fallen“ aus der Betriebsprüfungspraxis<br />

gemeinnütziger Körperschaften. Nähere<br />

Informationen erhalten Sie über die<br />

Geschäftsstelle der BAGSO.<br />

Anzeige<br />

41


Senioren weltweit<br />

TravelAgent:<br />

Ein europäisches Projekt geht an den Start<br />

Das TravelAgent-Team<br />

Im Regionalen Bildungszentrum Merseburg<br />

wurden im Mai die ersten<br />

„Trainer“ auf ihre Schulungsaufgabe<br />

im Rahmen des europäischen Projektes<br />

vorbereitet. Ziel des 3-tägigen Workshops<br />

war es, erfahrene Akteure aus der Reisebranche<br />

mit ihren Aufgaben als Trainer äl-<br />

terer „TravelGuides“ vertraut zu machen.<br />

Auf dem Programm standen Grundlagen<br />

zum Th ema Bildung im Alter, aber auch<br />

eine Einführung zum Umgang mit dem<br />

Schulungsmaterial, das in Griechenland<br />

entwickelt wurde.<br />

Bereits im Februar<br />

hatten sich zahlreiche<br />

Interessenten für die Tätigkeit<br />

als „Trainer“ und<br />

„TravelGuide“ zusammengefunden.<br />

Ein junges<br />

Filmteam von „Europa<br />

der Bürger“ konnte<br />

miterleben, wie für die<br />

testreisenden Senioren<br />

aus Zypern und Estland<br />

ein auf die Region „Südliches<br />

Sachsen-Anhalt“<br />

bezogenes spannendes<br />

Reiseprogramm entwickelt<br />

wurde. Jetzt etablierte<br />

sich in Merseburg<br />

ein regionales Netzwerk<br />

– gestützt auf ein starkes<br />

Team von Seniorexper-<br />

ten, die ihre Erfahrung in der Planung<br />

und Durchführung von Reise-, Bildungs-<br />

und anderen Aktivitäten erweitern wollen.<br />

Während der Ausbildungsphase der<br />

TravelGuides wird bereits an der Erstellung<br />

eines Reiseführers gearbeitet. Seniorenfreundliche<br />

Angebote stehen im Vordergrund<br />

des Reiseführers, der über alle<br />

beteiligten Regionen in den zehn Partnerländern<br />

in den jeweiligen Landessprachen<br />

informieren wird.<br />

„Es ist ein modellhaft es Experiment,<br />

unterstützt durch Profi s aus der Reisebranche,<br />

das die Entwicklung neuer Verantwortungsrollen<br />

der Generation 55plus<br />

vorantreiben wird“, so Peter Wetzel, Leiter<br />

des Bildungszentrums Merseburg, in<br />

seiner Eröff nungsrede.<br />

Bereits im Mai wurde auch die vielsprachige<br />

Internetseite<br />

http://www.travelagentsproject.org<br />

eröff net und der erste Newsletter versendet.<br />

Wer keinen Internetzugang hat, kann<br />

die Papierfassung in der BAGSO bestellen.<br />

42 BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />


„Die Solidarität der Generationen fördern“<br />

Am 10.5.2007 publizierte die Europäische<br />

Kommission die Mitteilung<br />

„Die Solidarität zwischen<br />

den Generationen fördern“ (“Promoting<br />

Solidarity between the Generations”). Sie<br />

schließt an die Mitteilung “Th e demographic<br />

future of Europe – from challenge to<br />

opportunity“ an, die am 12.10.2006 veröffentlicht<br />

wurde.<br />

Hauptzielsetzung ist die bessere Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie. Die<br />

Kommission hebt die Unterschiede zwischen<br />

der nationalen Politik der einzelnen<br />

EU-Staaten und den Bereichen hervor, in<br />

denen diese voneinander lernen können.<br />

Drei Bereiche, in denen sowohl die Mitgliedstaaten<br />

als auch die sozialen Partner,<br />

die Zivilgesellschaft und die EU eine Rolle<br />

spielen können, werden hervorgehoben:<br />

� Erstattung der direkten und indirekten<br />

familienbezogenen Kosten<br />

(Leistungen oder Steuervergünstigungen<br />

im Zusammenhang mit der<br />

Betreuung von Kindern und abhängigen<br />

Personen)<br />

Neuer Präsident von AGE überraschend verstorben<br />

Auf der Generalversammlung von<br />

AGE im April wurde der Niederländer<br />

Bart de Steur zum Vorsitzenden gewählt,<br />

er löste den Dänen Steen Langebaek ab,<br />

der nach zwei Amtsperioden nicht mehr<br />

kandidieren konnte. Als langjähriges Mit-<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

� Hilfeleistungen für Eltern bei der Erziehung<br />

und Betreuung von Kleinkindern<br />

und Kindern jenseits des<br />

Babyalters sowie Dienstleistungen<br />

für abhängige Personen in einer alternden<br />

Gesellschaft<br />

� Gestaltung der Arbeits- und Beschäft<br />

igungsbedingungen (mit Hilfe<br />

von Arbeits- und Urlaubszeiten, die<br />

die Vereinbarkeit von Berufs- und<br />

Familienleben fördern) und des<br />

Zugangs zu Dienstleistungen auf lokaler<br />

Ebene.<br />

Als Plattform für den Erwerb und Austausch<br />

familienfreundlicher Maßnahmen<br />

und bewährter Verfahren der Mitgliedstaaten<br />

soll die Europäische Allianz für<br />

Familien dienen, die vom Europäischen<br />

Rat auf seiner Frühjahrstagung in die<br />

Wege geleitet wurde.<br />

Zur Einrichtung der Plattform wird die<br />

Kommission von 2007 an entsprechende<br />

Instrumente für den systematischen Austausch<br />

und für Forschungsarbeiten ent-<br />

glied im AGE-Vorstand übernahm Bart<br />

de Steur die Leitung der immer größer<br />

werdenden Organisation, die inzwischen<br />

mehr als 140 Mitgliedsverbände in ganz<br />

Europa hat. Am 24. Mai starb er an seinem<br />

Urlaubsort in Korfu.<br />

Anne Sophie Parent, Direktorin von<br />

AGE, Bart de Steur, EU-Kommissar<br />

Vladimir Špidla, zuständig für<br />

Beschäftigung, Soziales und<br />

Chancengleichheit, sowie Steen<br />

Langebaek, der langjährige<br />

AGE-Präsident.<br />

wickeln. Die Mitgliedstaaten werden aufgerufen,<br />

Partnerschaft en aufzubauen, mit<br />

denen die Vereinbarkeit von Berufs- und<br />

Familienleben gefördert werden soll, und<br />

dazu auch Mittel der europäischen Strukturfonds<br />

zu nutzen.<br />

Anlässlich des für 2010 vorgesehenen<br />

3. Demografi eforums wird die Kommission<br />

einen Bericht über das im Rahmen<br />

der Europäischen Allianz für Familien<br />

Erreichte erstatten. AGE bereitet mit seinen<br />

Arbeitsgruppen eine Stellungnahme<br />

zu diesem Papier vor.<br />

Die Mitteilung der Europäischen Kommission<br />

fi nden Sie auf der www.bagso.de<br />

bei der Kontaktstelle Brüssel.<br />

Elke Tippelmann<br />

BAGSO Kontaktstelle<br />

Rue de la Pacifi cation 65 / 67<br />

1000 Bruxelles<br />

Tel.: 00 32 / 22 86 90 21<br />

E-Mail: bagso@easynet.be<br />

Alle Mitgliedsverbände von AGE, besonders<br />

die Mitglieder des AGE-Councils,<br />

die Bart de Steur in den letzten fünf<br />

Jahren als einen der Vizepräsidenten von<br />

AGE kennen gelernt haben und seine<br />

Kompetenz in der Führung einer so großen<br />

Nichtregierungsorganisation und seinen<br />

freundlichen Stil im Umgang mit den<br />

Mitgliedern geschätzt haben, sind betroffen<br />

über seinen Tod; sie werden sein Engagement<br />

und seine Talente vermissen.<br />

Gotlind Braun �<br />

43


44<br />

Informationen aus der BAGSO<br />

Neu in der BAGSO:<br />

dbb beamtenbund und tarifunion<br />

Peter Heesen,<br />

Bundesvorsitzender des dbb<br />

Der dbb<br />

versteht<br />

sich als<br />

konstruktiver<br />

Reformpartner<br />

von Politik,<br />

Verwaltung und<br />

Gesellschaft<br />

und als tatkräftigerInteressenvertreter<br />

seiner<br />

Mitglieder. Zu<br />

ihnen zählen<br />

rund 920.000<br />

Beamtinnen<br />

und Beamte sowie rund 360.000 Angestellte<br />

in insgesamt 40 Fachgewerkschaft en.<br />

Rund 80.000 Pensionäre und Rentner organisiert<br />

der dbb im Seniorenverband BRH<br />

- Bund der Ruhestandsbeamten, Rentner<br />

und Hinterbliebenen.<br />

Die dbb tarifunion ist ein Zusammenschluss<br />

von 44 tariff ähigen Mitgliedsgewerkschaft<br />

en und Verbänden, der als<br />

Tarifarm des dbb die tarif- und sozialpolitischen<br />

Interessen der Angestellten im<br />

öff entlichen Dienst und in den privatisierten<br />

Bereichen vertritt.<br />

Der dbb will:<br />

� eine moderne, leistungsstarke und<br />

menschliche Verwaltung<br />

� engagierte Beschäft igte mit leistungsorientiertem<br />

Dienst- und Tarifrecht<br />

� den Erhalt von Tarifautonomie und<br />

Flächentarifvertrag<br />

� modernen Föderalismus statt egoistischer<br />

Kleinstaaterei<br />

� eine leistungsbezogene Bezahlung<br />

� die Sicherung der Arbeitsplätze<br />

� die Einkommensangleichung an die<br />

wirtschaft liche Entwicklung.<br />

Als gewerkschaft licher Dachverband<br />

setzt sich der dbb grundsätzlich für die<br />

sozialpolitischen Rechte der älteren Ge-<br />

neration ein und kämpft insbesondere für<br />

gerechte Alterseinkommen der ehemals<br />

im öff entlichen Dienst Beschäft igten sowie<br />

gegen Verschlechterungen im Renten-,<br />

Sozialversicherungs- und Versorgungsrecht<br />

sowie im Gesundheitsbereich.<br />

Auf der regelmäßigen Seniorenseite<br />

der dbb Mitgliederzeitschrift „dbb magazin“<br />

bezieht der dbb Stellung zu aktuellen<br />

Seniorenthemen.<br />

Neben dem Seniorenverband BRH organisieren<br />

zahlreiche Fachgewerkschaft en<br />

des dbb ihre eigene Seniorenarbeit bis in<br />

die Kreis- und Ortsebene, wo sie konkrete<br />

politische Sacharbeit leisten und dazu<br />

beitragen, Seniorinnen und Senioren an<br />

einem aktiven Verbandsleben teilhaben<br />

zu lassen – von der persönlichen Rechtsberatung<br />

bis hin zu gemeinsamen Aktivitäten<br />

wie Vorträgen, Diskussionsrunden<br />

und Bildungsfahrten.<br />

Geschichte in Ausschnitten<br />

Am 4.12.1918, unmittelbar nach dem<br />

Aufruf des Rates der Volksbeauft ragten an<br />

das deutsche Volk vom 12.11.1918, wird<br />

der Deutsche Beamtenbund (DBB) in Berlin<br />

gegründet. 1933 wird er von der NS-<br />

DAP „gleichgeschaltet“, die gewerkschaft -<br />

liche Interessenvertretung wird verboten.<br />

Beim 1. Bundestag der Gewerkschaft<br />

Deutscher Beamtenbund beschließen die<br />

Delegierten am 29.1.1949 einstimmig den<br />

endgültigen Zusammenschluss von vier<br />

Landesverbänden.<br />

Am 24. 6. 1990 konstituiert sich in<br />

Ost-Berlin der Gewerkschaft sverband<br />

Beamtenbund (GBB) der DDR, der sich<br />

am 25. 9. mit dem DBB vereinigt.<br />

Organisation<br />

Die Interessen der Mitglieder werden<br />

heute insgesamt durch den dbb und für<br />

die speziellen Aufgabenbereiche durch<br />

die Mitgliedsgewerkschaft en des dbb<br />

wahrgenommen.<br />

Der Gewerkschaft stag tritt alle vier<br />

Jahre zusammen. Er legt vor allem die<br />

Grundsätze für die berufspolitische Arbeit<br />

fest, entscheidet über Satzungsänderungen<br />

und wählt die Bundesleitung.<br />

Der Bundeshauptvorstand tritt mindestens<br />

zweimal im Jahr zusammen. Er ist<br />

zuständig für berufspolitische, rechtliche<br />

und soziale Grundsatzfragen. Er befasst<br />

sich mit den Belangen der Organisation<br />

und der Öff entlichkeitsarbeit und bewilligt<br />

den Haushalt.<br />

Der Bundesvorstand hat über allgemeine<br />

berufspolitische Angelegenheiten<br />

zu bestimmen, soweit sie nicht vom Bundeshauptvorstand<br />

behandelt werden. Er<br />

verwaltet das Bundesvermögen und setzt<br />

zu Sachfragen Expertenkommissionen<br />

und Beiräte ein. Er tagt mindestens dreimal<br />

jährlich.<br />

Die Bundesleitung besteht aus dem<br />

Bundesvorsitzenden und fünf gleichberechtigten<br />

Stellvertretern. Sie führt die<br />

von den anderen Organen gefassten Beschlüsse<br />

aus und ist für die sachgerechte<br />

Umsetzung verantwortlich. In ihrer<br />

Tagesarbeit wird sie von der Bundesgeschäft<br />

sstelle unterstützt. �<br />

Die Bundesleitung des dbb<br />

Peter Heesen: dbb Bundesvorsitzender<br />

Frank Stöhr: 1. Vorsitzender der dbb tarifunion<br />

und stellvertretender dbb Bundesvorsitzender<br />

Ilse Schedl, Heinz Ossenkamp, Dieter Ondracek<br />

und Klaus Dauderstädt:, Stellvertretende<br />

Bundesvorsitzende, Willi Russ: Kooptiertes<br />

Mitglied der Bundesleitung<br />

Weitere Informationen:<br />

dbb beamtenbund und tarifunion<br />

Bundesgeschäftsstelle, Berlin<br />

Friedrichstr. 169 / 170<br />

10117 Berlin<br />

www.dbb.de BAGSO Nachrichten • 3/2007


80. Geburtstag von Roswitha Verhülsdonk und<br />

Verabschiedung von Dr. Erika Neubauer als<br />

Geschäftsführerin<br />

Danke! Mein 80. Geburtstag, den<br />

die BAGSO gemeinsam mit der<br />

Verabschiedung von Frau Dr.<br />

Neubauer im schön gelegenen VdK-Haus<br />

in Remagen durchgeführt hat, war ein<br />

schönes und lockeres Fest der Begegnung.<br />

Gratulanten aus den Mitgliedsverbänden<br />

brachten Dokumente aus ihrer Arbeit mit,<br />

der „Clou“ war eine große bunte Schachtel<br />

mit Briefen, in denen besonders lustige<br />

oder kuriose Ereignisse aus unserer zehnjährigen<br />

Zusammenarbeit in Erinnerung<br />

gerufen wurden. Eine schöne Mitgift für<br />

die Zukunft !<br />

Herzlichen Dank allen Briefeschreibern<br />

und Gratulanten, vor allem auch für<br />

die 1.600-Euro-Spende an den Caritas-<br />

Verband für ein Projekt zugunsten armer<br />

Kinder und Jugendlicher.<br />

Ich gehe ermutigt ins neue Lebensjahr.<br />

Herzlich<br />

Ihre<br />

Roswitha Verhülsdonk<br />

Ehrenvorsitzende der BAGSO<br />

Dieter Hackler, Leiter der Abteilung „Ältere Menschen“<br />

im BMFSFJ, würdigte die Arbeit von Roswitha Verhülsdonk<br />

und Dr. Erika Neubauer.<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

Marieluise Kluge-Steudel, Ehrenvorsitzende der BAGSO und<br />

Dr. Gertrud Zimmermann, die ebenfalls Geburtstag hatte.<br />

„Endlich Zeit zum Lesen“, freut sich Dr. Erika Neubauer und hält das Buchgeschenk von Klaus Großjohann, Geschäftsführer<br />

des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), fest in Händen.<br />

Viele ließen in ihren Briefen an Frau<br />

Verhülsdonk und Frau Dr. Neubauer den<br />

gemeinsamen Weg Revue passieren. So<br />

schrieb Dr. Gertrud Zimmermann, Leiterin<br />

der Referats „Demografi scher Wandel,<br />

generationsübergreifende Freiwilligendienste,<br />

gesellschaft liche Beteiligung<br />

und Aktivität im Alter“:<br />

„Wir sind eine lange Wegstrecke gemeinsam<br />

gegangen: beim Aufb au und der<br />

Konsolidierung der BAGSO und beim<br />

Aufb au eines Politikfeldes „Aktives Alter“.<br />

Nun schauen wir zurück und sehen:<br />

es war gut getan. Die BAGSO hat eine<br />

Größenordnung und ein inhaltliches<br />

Profi l gewonnen, das wir uns beim Start<br />

45


Informationen aus der BAGSO<br />

der Geschäft sstelle nicht haben träumen<br />

lassen! Sie ist ein beliebter und gefragter<br />

Partner für Ministerien, Verbände und<br />

Wirtschaft sunternehmen geworden.“<br />

Dr. Gabriele Müller-List, Leiterin des<br />

Referates „Grundsatz – und internationale<br />

Angelegenheiten“ im BMFSFJ:<br />

„Oft und beharrlich wurde seitens der<br />

BAGSO eingefordert, dass in der Politik<br />

nicht nur über ältere Menschen, sondern<br />

auch mit ihnen gesprochen wird. Folgerichtig<br />

wurde in den Äußerungen zu<br />

den Altenberichten der Bundesregierung<br />

vielfach beklagt, dass wieder einmal keine<br />

Einbeziehung der Älteren erfolgt war.<br />

Umso erfreulicher ist es – wie ich meine<br />

für alle Beteiligten –, dass die BAGSO in<br />

ihrer Stellungnahme zum 5. Altenbericht<br />

im November 2006 feststellen konnte,<br />

dass bei der Erarbeitung dieses Berichts<br />

erstmals die ältere Generation selbst mit<br />

einbezogen wurde.“<br />

Gerlinde Zimmer, Leiterin des Referates<br />

für Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend im Bundeskanzleramt:<br />

Experten machen sich stark für die Älteren<br />

Die BAGSO erhält tatkräftige Unterstützung<br />

von ausgewiesenen Fachleuten.<br />

Am 26.4.2007 trafen die Mitglieder des<br />

neuen Expertenrates, der künftig Vorstand<br />

und Geschäftsführung beratend zur Seite<br />

stehen wird, zum ersten Mal unter dem<br />

Vorsitz von Roswitha Verhülsdonk zusammen.<br />

Dem Expertenrat gehören an:<br />

Dr. h.c. Jürgen Gohde<br />

Pfarrer, 1994 – 2006 Präsident des Diakonischen<br />

Werkes der Evangelischen Kirche<br />

in Deutschland, Vorsitzender des Kuratoriums<br />

Deutsche Altershilfe<br />

Prof. Dr. Herbert Hartmann<br />

Sportwissenschaftler, bis 1993 Professor<br />

für Sportwissenschaft an der Technischen<br />

Universität Darmstadt. Vizepräsident DTB:<br />

1980 – 2004, Vizepräsident DSB: 2004<br />

– 2006<br />

Rudolf Herweck<br />

Bis 2006 Leiter der Abteilung „Ältere Men-<br />

Aus dem Brief der Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel an Roswitha Verhülsdonk<br />

„… Nach Ihrem Ausscheiden aus der aktiven Politik haben Sie sich keineswegs zur Ruhe<br />

gesetzt. Sie haben vielmehr vorgelebt, was wir heute intensiv diskutieren: Das Älterwerden<br />

als Chance zu begreifen und diese Chance produktiv zu nutzen. In den letzten zehn<br />

Jahren waren Sie mit Herz und Verstand für die Sache der älteren Menschen in Deutschland<br />

engagiert.<br />

Mit Ihrer beruflichen und politischen Erfahrung haben Sie der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Senioren-Organisationen als Vorsitzende ein fachliches und persönliches Profil<br />

gegeben. Nicht zuletzt Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass die BAGSO bei allen, die<br />

sich mit Fragen des Alterns und des Alters befassen, eine angesehene und gern gesehene<br />

Partnerin ist. Als Ehrenvorsitzende werden Sie die BAGSO auch weiterhin begleiten.<br />

Für den Dienst, den Sie über viele Jahre hinweg unserem Gemeinwesen und seinen<br />

Menschen an herausragender Stelle geleistet haben, möchte ich Ihnen sehr herzlich<br />

Dank sagen.“<br />

„… Man kann also sagen, dass die<br />

BAGSO neben ihrer rasanten Entwicklung<br />

in Deutschland in den wenigen Jahren<br />

ihres Bestehens sich auch auf dem internationalen<br />

Parkett etabliert hat. Wenn<br />

schen“ im BMFSFJ, Vorstandsvorsitzender<br />

des Deutschen Zentrums für Altersfragen<br />

e.V. (DZA) in Berlin<br />

Carin E. Hinsinger<br />

Psycho- und Rehabilitationstherapeutin,<br />

Vizepräsidentin des Sozialverbandes VdK<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Lehr<br />

Psychologin und Gerontologin, Bundesministerin<br />

a. D., Ehrenvorsitzende des Vereins<br />

zur Förderung der BAGSO<br />

Dr. Heidrun Mollenkopf<br />

Soziologin und Gerontologin mit dem<br />

Schwerpunkt „Alter, Technik und Mobilität“,<br />

bis 2004 beim Deutschen Zentrum<br />

für Alternsforschung (DZFA) an der<br />

Universität Heidelberg tätig<br />

Dr. Karl-Heinz Schaffartzik<br />

Bis 2006 hauptamtlicher Vorstand der Verbraucherzentrale<br />

NRW und Vorsitzender<br />

des Kuratoriums der Stiftung Warentest<br />

das kein toller Beweis für die hohe Leistungsfähigkeit<br />

der Seniorinnen und Senioren<br />

ist.“<br />

Prof. Dr. Winfried Schmähl<br />

Professor für Wirtschaftswissenschaften<br />

an der Universität Bremen, Mitglied der<br />

Sachverständigenkommission der Bundesregierung<br />

für den Fünften Altenbericht<br />

Prof. Dr. Elisabeth Steinhagen-Thiessen<br />

Ärztliche Leiterin des Evang. Geriatriezentrums<br />

Berlin, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Klinisch-Geriatrischer<br />

Einrichtungen, Mitglied der Sachverständigenkommission<br />

der Bundesregierung<br />

für den Fünften Altenbericht<br />

Roswitha Verhülsdonk<br />

Jg. 1927, Parl. Staatssekretärin a. D.,<br />

22 Jahre Mitglied des Deutschen<br />

Bundestags, 1996 bis 2006 Vorsitzende<br />

der BAGSO, Ehrenvorsitzende der BAGSO<br />

46 BAGSO Nachrichten • 3/2007


Bundesforum Katholische Seniorenarbeit (BfKS)<br />

Katholikentag 2008 in Osnabrück<br />

Der Vorstand des Bundesforums<br />

Katholische Seniorenarbeit lädt<br />

schon heute herzlich zum nächsten<br />

Katholikentag ein, der unter dem Leitwort<br />

„Du führst uns hinaus ins Weite“ vom 25.<br />

bis 29. Mai 2008 in Osnabrück stattfi ndet.<br />

Das BfKS plant eine Veranstaltung: „Keine<br />

Angst vorm Alter – Einmischen – Gestalten<br />

– Loslassen.“<br />

Näheres erfahren Sie in einer der<br />

nächsten Ausgaben der BAGSO Nachrichten<br />

oder bei der Vorsitzenden des<br />

BfKS:<br />

Beatrix Schlausch<br />

Lohrbachstr. 32, 35683 Dillenburg<br />

E-Mail: Schlausch@t-online.de<br />

Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)<br />

Blinde Menschen in Th üringen werden<br />

ab dem 1.1.2008 wieder einen einkommens-<br />

und vermögensunabhängigen<br />

Nachteilsausgleich bekommen. 220 € monatlich<br />

werden an Anspruchsberechtigte<br />

gezahlt, die das 27. Lebensjahr vollendet<br />

haben. 300 € gibt es – wie bisher – für<br />

blinde Menschen bis zur Vollendung des<br />

27. Lebensjahres. Blinde Menschen mit<br />

Pfl egestufe I erhalten 100 €; bei Stufe II<br />

werden 70 € gezahlt, blinde Heimbewohner<br />

erhalten 50 €. Das Land stellt zusätzlich<br />

1,5 Mio. € pro Jahr zur Verfügung;<br />

diese Summe wird in eine Stift ung eingebracht,<br />

die in Härtefällen helfen kann.<br />

Der DBSV dankt allen Organisationen<br />

und Freunden für ihre Unterstützung.<br />

Dr. Alfred Preuße während der Kommissionssitzung,<br />

ihm zur Linken die Vorsitzende der „Elderly Working<br />

Group“, Dr. Rose-Marie Lüthi aus der Schweiz<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007<br />

Seniorenforum der Europäischen<br />

Blindenunion (EBU)<br />

Vom 16. bis 18.3.2007 tagte in Berlin<br />

die Gleichstellungskommission der Europäischen<br />

Blindenunion. Diese umfasst neben<br />

Gremien für die Frauen- und Jugendarbeit<br />

auch eine Gruppe, die sich mit den<br />

Belangen blinder, älterer Menschen beschäft<br />

igt. Zweck der Tagung war die Vorbereitung<br />

einer zweitägigen Gleichstellungskonferenz,<br />

die unter dem Titel „Der<br />

Wert der Vielfalt: Herausforderungen<br />

in einem sich wandelnden Europa“ vom<br />

22. bis 23.10.2007 in Antalya stattfi ndet<br />

und für die die Seniorenarbeitsgruppe<br />

ein spezielles Forum beisteuert, dessen<br />

Bedeutung sich aus dem demografi schen<br />

Wandel Europas ergibt. In vier Workshops<br />

will sich das Forum mit den Folgen<br />

befassen, die sich in Bezug auf blinde und<br />

sehbehinderte ältere Menschen ergeben,<br />

und versuchen, Antworten auf die Herausforderungen<br />

zu formulieren.<br />

Hans Kaltwasser<br />

Referent für internationale<br />

Zusammenarbeit<br />

Deutscher Blinden- und<br />

Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)<br />

Rungestr. 19, 10179 Berlin<br />

Tel.: 030 / 28 53 87-12<br />

E-Mail: h.kaltwasser@dbsv.org<br />

www.dbsv.org<br />

Deutscher Verein der Blinden und<br />

Sehbehinderten in Studium und<br />

Beruf (DVBS)<br />

Vom 29. 9. bis 6. 10. 2007 veranstaltet<br />

die Gruppe Ruhestand im Deutschen Verein<br />

der Blinden und Sehbehinderten in<br />

Studium und Beruf ein Seminar für ältere<br />

blinde und sehbehinderte Menschen im<br />

Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub<br />

in Oberbayern. Besonders Menschen,<br />

die erst im Alter von einem Sehverlust<br />

betroff en wurden oder an einer altersbedingten<br />

Makuladegeneration (AMD) leiden,<br />

sind herzlich willkommen. Auf dem<br />

Programm stehen Th emen wie:<br />

� Altersbedingte Makuladegeneration<br />

(AMD)<br />

� Sterben in Würde – ethische, medizinische<br />

und rechtliche Herausforderungen<br />

� Alternative Wohnkonzepte im Alter<br />

� Betreutes Wohnen für Ältere und<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

� Ganzheitliches Konzentrations- und<br />

Gedächtnistraining für Ältere<br />

Die Seminargebühr inkl. Vollpension<br />

beträgt 300 €.<br />

Nähere Informationen bei Dr. Johannes<br />

Jürgen Meister, Tel.: 0 81 61 / 66 569<br />

Evangelische Arbeitsgemeinschaft<br />

für Altenarbeit in der EKD (EAfA)<br />

Gedenken an Gudrun Althausen<br />

Am 13. März 2007 starb Kirchenrätin<br />

a. D. Gudrun Althausen im Alter von 76<br />

Jahren in Berlin. Sie hat maßgeblich dazu<br />

beigetragen, dass Fragen der alternden<br />

Gesellschaft und des Lebens im Alter in<br />

der Evangelischen Kirche als Zukunft sthemen<br />

wahrgenommen werden.<br />

1950 war sie eine der ersten Th eologiestudentinnen<br />

in Leipzig. Als berufstätige<br />

Mutter mit vier Kindern war sie später<br />

verantwortlich für die Frauenarbeit in der<br />

ehemaligen DDR und hat in dieser Funktion<br />

nach 1989 das Zusammenwachsen<br />

47


48<br />

Projekte und Positionen<br />

der evangelischen Frauenverbände in Ost<br />

und West vorangebracht. In einer Zeit, als<br />

Altersthemen auch in der Kirche noch<br />

eher als unwichtig und rückwärtsgewandt<br />

galten, hat sie sich für die Gründung der<br />

Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für<br />

Altenarbeit eingesetzt und dieses Ziel<br />

1992 erreicht. „Sie war wohl moderner,<br />

als wir es damals verstanden haben“, sagen<br />

heute manche jener Weggefährten, die<br />

seinerzeit mit Altersthemen nur wenig anfangen<br />

konnten. Gudrun Althausen wurde<br />

zur ersten „ersten Vorsitzenden“ der EAfA<br />

gewählt und hat sie über viele Jahre mit<br />

großer Sicherheit und Ruhe, bescheiden<br />

und selbstbewusst, geführt. Die EAfA wird<br />

das Andenken an diese vorausschauende<br />

und starke, selbstbewusste und zugleich<br />

bescheidene Frau gern bewahren und sich<br />

dankbar an ihr Wirken erinnern.<br />

komba gewerkschaft<br />

Senioren in der komba gewerkschaft<br />

Vor mehr als zehn Jahren rief der<br />

geschäft sführende Vorstand der komba<br />

gewerkschaft nrw den „Senioren-Gesprächskreis“<br />

ins Leben. Dieser hatte es<br />

sich unter dem Vorsitz von Hans Rohlfi ng<br />

zur Aufgabe gemacht, kritisch, sach- und<br />

fachgerecht die Interessen der älteren<br />

Mitglieder zu vertreten.<br />

Fragen zur Alterssicherung, Benachteiligung<br />

von älteren kommunalen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei<br />

betrieblichen Entscheidungen, Altersdiskriminierung<br />

im Alltag und der Umgang<br />

mit den Medien stehen im Mittelpunkt<br />

des inzwischen umbenannten Arbeitskreises<br />

50plus.<br />

Um die Kontaktpfl ege und den Meinungsaustausch<br />

der älteren komba-Mitglieder<br />

zu fördern, werden im Laufe<br />

des Jahres zahlreiche Veranstaltungen<br />

durchgeführt: Tagungen mit politischen<br />

Inhalten, Seminare, die auf persönliche<br />

Bedürfnisse ausgerichtet sind, und Kommunikationsveranstaltungen,<br />

die sich immer<br />

größerer Beliebtheit erfreuen. Gerade<br />

bei den Kommunikationstagen ist besonders<br />

erfreulich, dass zwar der Arbeitskreis<br />

50plus der Anbieter ist, aber inzwischen<br />

zahlreiche junge komba-Mitglieder teilnehmen.<br />

Damit ist ein Ziel erreicht: die<br />

Schaff ung neuer Verbindungen zwischen<br />

alten und jungen Kolleginnen und Kollegen,<br />

ungeachtet der Berufs- oder Statusgruppe<br />

eines kommunalen Dienstes, und<br />

dadurch der Austausch von Informationen<br />

zwischen den einzelnen Stadt- oder<br />

Kommunalverwaltungen.<br />

Am 8. 10. 2007 fi ndet der Kommunikationstag<br />

in Münster statt. Unter anderem<br />

sind ein Zoobesuch und ein Spaziergang<br />

durch die Stadt des Westfälischen<br />

Friedens vorgesehen. Alle Interessierten<br />

sind herzlich eingeladen. Weitere Veranstaltungen<br />

sind in Vorbereitung.<br />

Damit die Zeit<br />

zwischen den Veranstaltungen<br />

für<br />

die Mitglieder<br />

nicht zu lang wird,<br />

werden im Rahmen<br />

eines Netzwerks<br />

zahlreiche<br />

Informationen an<br />

über 100 Adressaten<br />

versendet.<br />

Keine Frage, dass<br />

die BAGSO Nachrichten<br />

uns dabei<br />

unterstützten, immer<br />

aktuell und<br />

zeitnah wichtige<br />

Informationen an komba Mitglieder<br />

50plus weiterzugeben.<br />

komba gewerkschaft<br />

Elke Frede-Flender<br />

Norbertstr. 3, 50670 Köln<br />

E-Mail: elke.frede-fl ender@komba.de<br />

Landesarbeitsgemeinschaft<br />

„Aktiv im (Vor)-Ruhestand“<br />

Sachsen-Anhalt e. V.<br />

Zukunftschancen in einer alternden<br />

Gesellschaft?<br />

Diskussion nach dem Vortrag der Gesundheits- und<br />

Sozialministerin Dr. Gerlinde Kuppe<br />

Das „Europäische Jahr der Chancengleichheit<br />

für alle“ 2007 eröff net Perspektiven<br />

auch für eine Diskussion über die<br />

Chancen Älterer, wenngleich das Th ema<br />

altbekannt ist. Bereits im April 2002 fand<br />

in Madrid unter dem Motto „Eine Gesellschaft<br />

für alle Lebensalter“ die 2. Weltversammlung<br />

zu Fragen des Alterns statt.<br />

Danach entstanden nationale Aktionspläne,<br />

die eine Strategie zur Umsetzung beinhalteten<br />

und auch Sachsen-Anhalt mit<br />

einbeziehen sollten.<br />

Schwerpunkte sind:<br />

� Einbeziehung der Dimension des<br />

Alterns in alle politischen Bereiche,<br />

um eine Gesellschaft für alle Lebensalter<br />

zu verwirklichen<br />

� Berücksichtigung sozialer und<br />

wirtschaft licher Folgen des Umbaus<br />

sozialer Sicherungssysteme als<br />

Antwort auf den demografi schen<br />

Wandel<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007


� Versuch der Sicherung von Lebensqualität<br />

in jedem Lebensalter und<br />

die Beibehaltung eines unabhängigen<br />

Lebens, einschließlich Gesundheit<br />

und Wohlbefi nden.<br />

Was ist seither passiert? Wie gelingt<br />

es unserer Gesellschaft , das Alter zu gestalten<br />

und wer gestaltet „Alter“? Wie<br />

verhindern wir Altersdiskriminierung?<br />

Diese und weitere Fragen haben ca. 80<br />

Vertreter von Vereinen und Verbänden<br />

am 7. und 8.5. 2007 mit verantwortlichen<br />

Politikern, Experten und Seniorenvertretern<br />

diskutiert.<br />

Die Veranstaltung wurde in Kooperation<br />

mit der Friedrich-Ebert-Stift ung,<br />

vertreten durch Astrid Becker, dem PA-<br />

RITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt e.V., vertreten<br />

durch Dr. Oliver Zobel und durch<br />

die Landesarbeitsgemeinschaft „Aktiv im<br />

(Vor)-Ruhestand“ Sachsen-Anhalt e.V.,<br />

Wolfgang Kunitz, organisiert und durchgeführt.<br />

Als Referenten und Diskussionspartner<br />

konnten wir begrüßen:<br />

Dr. Gerlinde Kuppe, Ministerin für Gesundheit<br />

und Soziales von Sachsen-Anhalt<br />

Th omas Pleye, Staatssekretär des Ministeriums<br />

für Wirtschaft und Arbeit von<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Prof. Dr. Jürgen Wolf, Hochschule Magdeburg/Stendal<br />

Dr. Johanna Haupt, Sozialwissenschaft -<br />

liches Forschungszentrum Berlin/Brandenburg<br />

Prof. Dr. Ernst Luther, Emeritus der Martin<br />

Luther Universität Halle/Wittenberg.<br />

Weitere Informationen:<br />

LAG Aktiv im Vorruhestand S-A e.V.<br />

Wolfgang Kunitz<br />

Lönsstr. 2, 29410 Salzwedel<br />

E-Mail: tvee-lagsa@freenet.de<br />

Senior Experten Service (SES)<br />

Die Experten des SES, die in Deutschland<br />

und im Ausland ehrenamtlich tätig<br />

sind, haben im Jahr 2006 eine höchst<br />

beachtliche Anzahl von Einsätzen geleistet:<br />

1.318 Einsätze in 87 Ländern der<br />

Welt und 166 im Inland, das entspricht für<br />

Deutschland einer Steigerung von fast 30 %.<br />

Off ensichtlich entdeckt auch Deutschland<br />

„Erfahrung“ neu. Mehr als 7.000<br />

Senior Expertinnen und Experten stellen<br />

sich mit ihrem Wissen und Können zur<br />

Verfügung.<br />

Unternehmen, Institutionen und<br />

Kommunen aus aller Welt und aus<br />

Deutschland wenden sich an den SES und<br />

bitten um Unterstützung: So reiste ein Experte<br />

aus Sandhausen in Baden-Württemberg<br />

zu einer Firma nach Usbekistan und<br />

schlug Verbesserungen bei der Trocknung<br />

von Gemüse vor. In Sachsen rettete ein<br />

Experte aus St. Augustin ein Traditionsunternehmen<br />

vor dem Untergang. Nach<br />

wie vor sucht der SES „Nachwuchs“. Zu<br />

den „Top Ten“ der gesuchten Fachleute im<br />

Ruhestand gehören Brauer, Holzfachleute,<br />

Spezialisten im Maschinenbau, Mediziner<br />

und Krankenpfl egepersonal, Müller<br />

und Molkereiexperten. Dringend gesucht<br />

wird derzeit ein Fachmann für Teeanbau<br />

und -verarbeitung.<br />

Der SES ist die Stift ung der deutschen<br />

Wirtschaft für internationale Zusammenarbeit,<br />

eine gemeinnützige GmbH. Senior<br />

Experten sind durch ihre berufl ichen<br />

Erfahrungen und Fähigkeiten gute Botschaft<br />

er der deutschen Wirtschaft : Ihre<br />

Einsätze können zu Exportauft rägen führen<br />

und sichern langfristig Arbeitsplätze<br />

– überall auf der Welt.<br />

Senior Experten Service (SES)<br />

Buschstr. 2, 53113 Bonn<br />

Tel.: 02 28 / 260 900<br />

E-Mail: ses@ses-bonn.de<br />

Die Dipl.-Ing. Helga<br />

Warschnauer aus Hennigsdorf<br />

hat in Kenia<br />

beim Ausbau eines<br />

Schulzentrums für Aids-<br />

Waisen geholfen.<br />

49


50<br />

Informationen aus der BAGSO<br />

Verbraucherempfehlung<br />

„Meine Sparkasse – BAGSO empfohlen“<br />

Übergabe der BAGSO Verbraucherempfehlung an<br />

die Kreissparkasse Steinfurt: v. l. Vorstandsvorsitzender<br />

der KSK Steinfurt Karl Derikartz, Arbeits- und<br />

Sozialminister Karl-Josef Laumann, Dr. Barbara Keck<br />

(Geschäftsführerin der BAGSO Service Gesellschaft),<br />

Jörg Münning, (Vorstandsmitglied der KSK Steinfurt),<br />

Klaus Uwe Meier (stellv. Geschäftsführer der BAGSO<br />

Service Gesellschaft).<br />

Wir werden immer älter und es<br />

werden immer mehr ältere<br />

Menschen in Deutschland leben.<br />

Damit sind die 50plus-Generationen<br />

Impressum<br />

BAGSO Nachrichten<br />

16. Jg.<br />

Nr. 3/2007<br />

Zeitschrift für Aktive in der<br />

Seniorenarbeit und Seniorenpolitik<br />

(ISSN 1430-6204)<br />

Erscheinungsweise:<br />

vierteljährlich<br />

Redaktionsschluss für die nächste<br />

Ausgabe: 15.8.2007<br />

Redaktion:<br />

Dr. Guido Klumpp (V.i.S.d.P.)<br />

Ursula Lenz (BAGSO)<br />

Dr. Stefan Raab<br />

(Ltg., Baumeister Verlag)<br />

Helga Vieth<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel<br />

geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder. Die Autoren<br />

sind im Sinne des Presserechtes für<br />

den Inhalt selbst verantwortlich.<br />

Die Redaktion behält sich vor, eingereichte<br />

Beiträge zu kürzen und zu<br />

überarbeiten.<br />

Herausgeber:<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Senioren-Organisationen<br />

(BAGSO) e.V.<br />

Bonngasse 10<br />

53111 Bonn<br />

Tel.: 02 28 / 2 49 99 30<br />

Fax: 02 28 / 24 99 93 20<br />

E-Mail: kontakt@bagso.de<br />

www.bagso.de<br />

Geschäftsführer: Dr. Guido Klumpp<br />

Pressereferentin: Ursula Lenz<br />

Tel.: 02 28 / 24 99 93 18<br />

Der Vorstand der BAGSO e.V.<br />

Vorsitzender:<br />

Walter Link<br />

1. Stellvertreter, Schatzmeister:<br />

Frieder Theysohn<br />

2. Stellvertreter:<br />

Karl Michael Griffig<br />

Beisitzer/innen:<br />

Ruth Brand<br />

Dr. Rudolf Fitzner<br />

Dieter Seipp<br />

Helga Walter<br />

Ehrenvorsitzende:<br />

Marieluise Kluge-Steudel<br />

Roswitha Verhülsdonk<br />

ein immer wichtigerer Kundenkreis<br />

auch für die Banken und<br />

Sparkassen. Die Älteren erwarten<br />

Konzepte und Angebote,<br />

die auf ihre Lebenssituation zugeschnitten<br />

sind. Daher vergibt<br />

die BAGSO ihre Verbraucherempfehlung<br />

jetzt auch an Banken<br />

und Sparkassen. Mit dieser<br />

Auszeichnung möchte sie auch<br />

hier eine Qualitätsverbesserung<br />

bewirken.<br />

Als erstes Kreditinstitut in Deutschland<br />

zeichnete die BAGSO die Kreissparkasse<br />

Steinfurt mit der Verbraucherempfehlung<br />

„Meine Sparkasse – BAGSO<br />

empfohlen“ aus. Die Sparkasse Wittgenstein<br />

stellte sich als zweites Kreditinstitut<br />

der BAGSO-Prüfung. Zunächst wurden<br />

Strategie und Organisation, Beratung,<br />

Produktpalette und Information sowie die<br />

Verlag/Anzeigen:<br />

Baumeister Verlag<br />

Werner Stoll<br />

Uhlandstr. 104<br />

73614 Schorndorf<br />

Tel.: 0 71 81 / 25 32 31<br />

Fax: 0 71 81 / 25 88 78<br />

E-Mail: info@baumeister-verlag.de<br />

www.baumeister-verlag.de<br />

Anzeigen:<br />

BAGSO Service Gesellschaft<br />

Dr. Barbara Keck<br />

Wahlfelder Mühle 5<br />

53639 Königswinter<br />

Tel.: 0 22 44 / 92 56 92<br />

Fax: 0 22 44 / 92 56 99<br />

E-Mail: kontakt@bagso-service.de<br />

www.bagso-service.de<br />

Layout:<br />

Nadine Haser,<br />

Schutternstr. 13a, 77974 Kürzell<br />

Produktion:<br />

Systemedia GmbH, Pforzheim<br />

Hanauer Str. 4<br />

75181 Pforzheim<br />

Titelbild: Dove<br />

Barrierefreiheit und auch das gesellschaft -<br />

liche Engagement der Kreissparkassen<br />

anhand einer detaillierten Kriterienliste<br />

unter die Lupe genommen. Anschließend<br />

prüft en BAGSO-Testpersonen in<br />

50 Prozent der Filialen der Kreditinstitute<br />

die Beratungsqualität vor Ort. Beide<br />

Sparkassen haben mit einem hervorragenden<br />

Ergebnis abgeschlossen. Um eine<br />

kontinuierliche Sicherung der Qualität zu<br />

garantieren, erhalten die Sparkassen die<br />

Auszeichnung für zwölf Monate, danach<br />

werden sie erneut überprüft .<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

Dr. Barbara Keck und Klaus Uwe Meier<br />

BAGSO Service Gesellschaft<br />

Tel.: 0 22 44 / 92 56 92<br />

E-Mail: kontakt@bagso-service.de<br />

Abonnement:<br />

16,– Euro inkl. MwSt. jährlich<br />

12,– Euro inkl. MwSt. für Mitglieder<br />

eines BAGSO Verbandes,<br />

zu beziehen über die BAGSO.<br />

Schwerpunktthema der nächsten<br />

Ausgabe:<br />

Sicher und bequem<br />

wohnen und leben<br />

BAGSO Nachrichten • 3/2007


Unser aktuelles Geldanlage-Angebot für BAGSO-Mitglieder.<br />

Ihr Geld ist uns gute<br />

4% im Jahr wert!<br />

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Mit den Zinsen ist das so eine Sache. Die üppigen Jahre sind vorbei, hinter vermeintlich attraktiven Angeboten<br />

verstecken sich manche Haken und Ösen.<br />

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Keine Besteuerung nach Spitzensteuersatz, sondern<br />

nach geplanter Abgeltungssteuer von nur 25% 1) .<br />

1) Gutgeschriebene Erträge müssen erst bei Auszahlung versteuert werden. Bei Auszahlungen ab 2009 ist eine Abgeltungssteuer von lediglich 25% vorgesehen.<br />

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geklebt oder in Briefumschlag einsenden an:<br />

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Kundenservice BAGSO<br />

Oeder Weg 151<br />

60318 Frankfurt am Main<br />

Sie können den Coupon auch faxen<br />

unter (0 69) 15 02 26 60.<br />

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(0 18 01) 23 46 36 (3,9 Cent/Min.)<br />

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4,04% 4,06% 4,08% 4,10% 4,12%<br />

2) garantiert 3) voraussichtlich<br />

Dies ist nur ein Beispiel. Die Renditen hängen ab von der Laufzeit und<br />

dem Anlagebetrag. Monatliche Kündigungsmöglichkeit.<br />

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zum 1. 2007


Während sich die Beratungsqualität in unserem Land zunehmend verschlechtert und die Discountmentalität den Ser-<br />

vicegedanken mehr und mehr verdrängt, bietet »LINDA. Die Apothekengruppe« Ihnen den umfassenden Service, den<br />

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