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3. Preis Philipp Blumhardt - Christentum und Kultur

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II Urknalltheorie<br />

einem Reporter nach der Zusammenfassung der Relativitätstheorie in einem Satz<br />

gefragt wurde.<br />

36<br />

„Früher hat man geglaubt, wenn alle Dinge aus der Welt verschwinden, so<br />

bleiben noch Raum <strong>und</strong> Zeit übrig; nach der Relativitätstheorie verschwinden<br />

aber Zeit <strong>und</strong> Raum mit den Dingen.“ (ALBERT EINSTEIN) 31<br />

Aus dieser Aussage wird deutlich, dass die Relativitätstheorie uns zumindest<br />

annäherungsweise eine Antwort auf die oben genannte Fragestellung bietet. Sie<br />

begründet die Vermutung, dass mit dem Urknall auch Raum <strong>und</strong> Zeit entstanden<br />

sind <strong>und</strong> zeigt so, dass es sich bei dieser Frage um eine Unmöglichkeitsfrage<br />

handelt.<br />

Es ist also folglich mehr eine philosophische Aufgabe über ein davor nachzuden-<br />

ken, das aus dem menschlichen Unverständnis dafür resultiert, dass es über-<br />

haupt kein zeitliches davor gibt. Schließlich sagt uns unsere tägliche Erfahrungs-<br />

welt, dass es immer ein davor <strong>und</strong> einen Anfang von etwas gibt.<br />

4.6 Warum ist die Welt so wie sie ist?<br />

Die Frage nach dem Big Bang ist auch die Frage, warum die Welt so ist, wie sie<br />

ist. Sämtliche Gesetzmäßigkeiten der Natur, derer sich die Physik bedient, treffen<br />

zwar auf unser Universum zu - aber ist das zwingend so? Quantentheoretiker<br />

gehen heute davon aus, es könne ähnliche Paralleluniversen geben, in denen<br />

einige wichtige, elementare Konstanten so verändert sind, dass am Ende ein<br />

vollkommen anderes Universum entsteht. Ein Universum mit zu hoher Gravitati-<br />

on würde beispielsweise sofort nach der Entstehung in sich selbst zusammen-<br />

stürzen, eines mit zu niedriger würde dagegen viel schneller expandieren <strong>und</strong><br />

somit viel zu schnell abkühlen. Ebenfalls dramatisch wären Veränderungen bei<br />

den zwei Kernkräften oder der elektromagnetischen Kraft. Bei einer schwächeren<br />

starken Kernkraft könnten so beispielsweise deutlich weniger Elemente entste-<br />

hen. Schwerere Elemente wie der lebenswichtige Kohlenstoff würden sofort<br />

zerfallen. Eine zu kleine elektromagnetische Kraft würde verhindern, dass die<br />

Atomkerne Elektronen einfangen können. Es gibt nach dem aktuellen Wissens-<br />

stand mindestens 18 Parameter des Standardmodells, die experimentell be-<br />

31 A. Fösling, „Albert Einstein“, Frankfurt am Main 1993, Seite 257

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