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3. Preis Philipp Blumhardt - Christentum und Kultur

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6 Entwicklung des frühen Universums<br />

solch hohen Temperaturen ihren Einfluss verlieren. Es verändern sich jedoch<br />

nicht nur die Kräfte, sondern auch die Teilchen mit steigender Temperatur. So<br />

kann man nach den Theorien, bei solch hohen Temperaturen, auch keine Unter-<br />

scheidung der Austauschteilchen der Kräfte mehr vornehmen. Es gäbe nur noch<br />

ein universelles Austauschteilchen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der begrenzten technischen Möglichkeiten in den aktuellen Teilchenbe-<br />

schleunigern ist es bisher nicht möglich gewesen, einen endgültigen Beweis für<br />

die großen vereinheitlichten Theorien zu erbringen. Sie gelten jedoch als sehr<br />

wahrscheinlich. Daher werden sie häufig als fester Bestandteil sowohl des Ur-<br />

knallmodells wie auch der Quantentheorien angesehen. 38<br />

6.3 Entstehung von Baryonen<br />

Der Zeitabschnitt der Baryogenese fällt mit der Zeit der GUT-Ära zusammen, da<br />

beide durch das Auftreten schwerer Bosonen gekennzeichnet sind. Während<br />

diesem Zeitabschnitt werden im Universum ständig Baryonen gebildet <strong>und</strong><br />

zerstört. Um jedoch zu beschreiben, was Baryonen sind, müssen wir einen Blick<br />

in die moderne Quantenmechanik <strong>und</strong> ihre Teilchenwelt wagen. Baryonen sind<br />

Fermionen <strong>und</strong> haben somit einen halbzahligen Spin. Vereinfacht ausgedrückt,<br />

besagt der Spin eines Teilchens, nach wie viel Umdrehungen es gleich aussieht.<br />

Ein Teilchen mit dem Spin ½ sieht somit um 180° gedreht exakt gleich aus. Ein<br />

Teilchen mit einem Spin von 2 ist jedoch erst nach 2 Drehungen wieder gleich.<br />

Man kann alle Teilchen nach ganzzahligem (Bosonen) <strong>und</strong> halbzahligem Spin<br />

(Fermionen) unterscheiden. Am besten versteht man jedoch, was Baryonen sind,<br />

wenn man ein paar Vertreter kennen lernt. Das wären zum Beispiel Protonen <strong>und</strong><br />

Neutronen, sowie Leptonen <strong>und</strong> Quarks. 39<br />

Nachdem man weiß, was Baryonen sind, kann man auch verstehen, wie immens<br />

wichtig ihre Bildung für unser heutiges Universum ist. In derselben Zeit wurden<br />

natürlich auch die Antibaryonen, die Antiteilchen der Baryonen gebildet. Nach<br />

bereits 10 -36 Sek<strong>und</strong>en neigt sich die GUT-Ära dem Ende zu <strong>und</strong> die schweren<br />

Bosonen sowie ihre Antiteilchen zerfallen mehr <strong>und</strong> mehr in Leptonen <strong>und</strong><br />

Quarks, sowie deren Antiteilchen. Durch diesen Prozess entstehen Materie- <strong>und</strong><br />

Antimaterieteilchen. Treffen diese aufeinander, zerstören sie sich gegenseitig im<br />

38<br />

Vgl. Alan Guth, „Die Entstehung des Kosmos aus dem Nichts – Die Theorie des inflationären<br />

Universums“, Massachusetts 1997<br />

39<br />

Werner Kasper, „Abenteuer Universum - Die Geschichte des Urknalls – Teil 2“,<br />

http://abenteuer-universum.vol4u.de/urknall2.html, 2005<br />

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