KOMMENTAR Eine Kläranlage wird sicherer ... - Hans Huber AG
KOMMENTAR Eine Kläranlage wird sicherer ... - Hans Huber AG
KOMMENTAR Eine Kläranlage wird sicherer ... - Hans Huber AG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Seite 13 Industrieanwendungen<br />
HUBER Maschinen etablieren sich in der Holz- und Papierindustrie<br />
ROTAMAT ® Schneckenpresse RoS 3 setzt sich weltweit durch<br />
Weltweit gilt die Holz- und Papierindustrie<br />
als eine der größten und<br />
umsatzstärksten Industriemärkte.<br />
Doch oft ergeben sich neben den teils<br />
riesigen Produktions- und Lagerstätten<br />
nicht minder bedeutende Probleme<br />
für die nahe liegende Umwelt. Vor<br />
allem der hohe Wasserbedarf und<br />
gestiegene Umweltanforderungen<br />
verlangen einen immer größeren Aufwand<br />
bei der Abwasseraufbereitung<br />
und -reinigung, was sich wiederum<br />
im Anfall großer Schlammmengen<br />
widerspiegelt. Um die entstehenden<br />
Schlammmengen möglichst einfach<br />
und kostengünstig zu entsorgen, ist<br />
unter anderem die bestmögliche Entwässerung<br />
von großem Interesse.<br />
Dabei steht neben dem eigentlichen<br />
Entwässerungsergebnis auch die<br />
Wirtschaftlichkeit der Anwendung an<br />
oberster Stelle. Hier zeigt sich, dass<br />
die ROTAMAT ® Schneckenpresse RoS<br />
3 bei der Entwässerung von Sekundärschlämmen<br />
(biologischer Überschussschlamm)<br />
und insbesondere<br />
von Primärschlämmen (Faserschlamm)<br />
international mit an<br />
vorderster Stelle steht. Ein gut durchdachtes<br />
Design, einfache Bedienung<br />
und hohe Zuverlässigkeit werden<br />
mittlerweile durch Anwendungen auf<br />
der ganzen Welt bestätigt.<br />
KCPM - KIEVSKIY CARDBOARD<br />
AND PAPER MILL<br />
Standort: Ukraine (installiert<br />
2002)<br />
Maschinen: 3 x 2 RoS 3-<br />
Maschinen parallel<br />
Anwendung: Entwässerung von<br />
Primärschlamm<br />
Durchsatz: 50 - 60 m 3/h<br />
Gesamtdurchsatz<br />
TS im Zulauf: 1,8 - 3,6 %<br />
TS im Austrag: 32,8 - 49,5 %<br />
Über eine Partnerfirma direkt vor Ort<br />
konnten im Jahr 2002 in der Ukraine 6<br />
ROTAMAT ® Schneckenpressen für die<br />
Schlammentwässerung in einer der<br />
größten Papierfabriken des Landes<br />
erfolgreich etabliert werden. Grundlage<br />
bildeten aussagekräftige Vorversuche<br />
mit einer mobilen RoS 3-<br />
Containeranlage. Entscheidend für<br />
die KIEVSKIY CARDBOARD AND<br />
PAPER MILL waren dann neben den<br />
hervorragenden Betriebsergebnissen<br />
auch die Verfahrenssicherheit und<br />
Wirtschaftlichkeit der gesamten Entwässerungsanlage.<br />
So ergibt sich<br />
durch die besondere Art der Installation<br />
(3 x 2 parallele Aggregate) selbst<br />
bei Wartung oder unplanmäßigem<br />
Ausfall einer Maschine die Garantie<br />
zur kontinuierlichen Behandlung des<br />
anfallenden Schlammes ohne qualitative<br />
und quantitative Einbußen.<br />
Zusätzlich <strong>wird</strong> durch Zu- und<br />
Abschalten einzelner ROTAMAT ®<br />
Schneckenpressen verhältnismäßig<br />
schnell auf Schwankungen im Zulauf<br />
zur Anlage reagiert, ohne vor allem in<br />
Phasen geringerer Durchsatzmengen<br />
unnötig Energie und Betriebsmittel zu<br />
verschwenden.<br />
INTERNTAIONAL PAPER –<br />
VCP TRÊS L<strong>AG</strong>OAS<br />
Standort: Brasilien<br />
nicht installiert)<br />
(noch<br />
Maschinen: 4 x 2 RoS 3-<br />
Maschinen parallel<br />
Anwendung: Entwässerung von<br />
Primärschlamm<br />
Durchsatz: 100 - 103 m 3 /h<br />
Gesamtdurchsatz<br />
TS im Zulauf: 2,5 - 2,7 %<br />
TS im Austrag: Ziel > 40 %<br />
Die schon über mehrere Jahre erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
weltweit größten Papierunternehmen<br />
INTERNATIONAL PAPER hat Ende<br />
2007 zum bisher größten Einzelauftrag<br />
für die Papierschlammentwässerung<br />
geführt. Bereits im Jahr 2005<br />
wurden schon einmal 4 ROTAMAT ®<br />
Schneckenpressen zur Schlammbehandlung<br />
in einem der vielen Produktionsstandorte<br />
in Brasilen installiert.<br />
Überzeugt durch deren Leistung mit<br />
hervorragenden technischen und<br />
wirtschaftlichen Betriebsergebnissen<br />
sowie eine sehr guten Preis-Leistungsverhältnis<br />
wurden nun noch einmal<br />
8 ROTAMAT ® Schneckenpressen<br />
zur Primärschlammentwässerung bei<br />
VCP TRÊS L<strong>AG</strong>OAS bestellt. Zum<br />
momentanen Zeitpunkt befinden sich<br />
die Maschinen noch auf dem Transport<br />
nach Brasilien. Die Installation<br />
mit abschließender Inbetriebnahme<br />
ist für Frühjahr/Sommer 2008 vorgesehen,<br />
wobei die geforderten Zielwerte<br />
zum Entwässerungsgrad und Polymerverbrauch<br />
aufgrund der langjährigen<br />
Erfahrungen der Firma HUBER<br />
3 x 2 ROTAMAT ® Schneckenpressen RoS 3 in paralleler Anordnung<br />
4 x ROTAMAT ® Schneckenpresse RoS 3 fertig zum Versand nach Brasilien<br />
mit derartigen Anwendungen kein<br />
Problem darstellen sollten.<br />
M-REAL PAPIER BIBERIST<br />
Standort: Schweiz<br />
(installiert 2007)<br />
Maschinen: 1 RoS 3-Vorführanlage<br />
Anwendung: Entwässerung von<br />
Primär- und<br />
Sekundärschlamm<br />
als Gemisch<br />
Durchsatz: 7 - 10 m 3/h<br />
Gesamtdurchsatz<br />
TS im Zulauf: 4,7 - 7,9 %<br />
TS im Austrag: 28,0 - 45,0 %<br />
Die seit mehr als 140 Jahren in Biberist<br />
(Schweiz) ansässige Papierfabrik,<br />
welche seit 2001 zum M-REAL Konzern<br />
gehört, nutzt derzeit noch eine<br />
Siebbandpresse zur Schlammentwässerung.<br />
Im Zuge der gestiegenen<br />
Ergebnis der Schlammbehandlung<br />
Anforderungen an die betriebseigene<br />
biologische Abwasserreinigung ergeben<br />
sich ansteigende Mengen biologischen<br />
Überschussschlamms und<br />
damit Veränderungen im Mischungsverhältnis<br />
von Primär- zu Sekundärschlamm.<br />
Das führte zu vermehrten<br />
Problemen an der Funktionsfähigkeit<br />
der Siebbandpresse und zur Suche<br />
nach Entwässerungsalternativen. Bei<br />
einem einwöchigen Versuch mit einer<br />
mobilen ROTAMAT ® Schneckenpresse<br />
im Container konnten darum die Vorzüge<br />
dieser Entwässerungstechnik<br />
erneut unter Beweis gestellt werden.<br />
So hat der Versuch gezeigt, dass es<br />
möglich ist, sogar noch Schlämme zu<br />
behandeln, die aufgrund ihres<br />
Mischungsverhältnisses von 90 %<br />
Sekundär- zu 10 % Primärschlamm<br />
von der vorhandenen Siebbandpresse<br />
überhaupt nicht mehr gehandhabt<br />
werden können. Im direkten Vergleich<br />
beider Maschinen mit einer eher<br />
durchschnittlichen Mischung aus 55<br />
% Primärschlamm (14,3 % TS) und 45<br />
% Sekundärschlamm (2,3 % TS) setzte<br />
sich die ROTAMAT ® Schneckenpresse<br />
ebenfalls sehr deutlich von der<br />
Siebbandpresse ab. Trotz nahezu<br />
feststofffreiem Filtratablauf lag das<br />
Entwässerungsergebnis (bis zu 45 %<br />
TS) knapp 10 % über dem der vorhandenen<br />
Anlage. Die Firma M-REAL war<br />
von diesen Werten derart angetan,<br />
dass mit einer Erneuerung der<br />
Schlammentwässerungsanlage bereits<br />
im Laufe des Jahres 2008 zu<br />
rechnen ist.<br />
Andreas Böhm<br />
Vertrieb Team Paper<br />
GB Industrie<br />
boa@huber.de<br />
CUTEC-Institut GmbH: CSB-Abtrennung durch Eindickung/Entwässerung von Deponieschlamm mit einer neu entwickelten Vorbehandlungsstufe<br />
HUBER startet erfolgreich Schlammbehandlung bei DeSiFloc-Verfahren<br />
Die Sickerwasseraufbereitung auf<br />
Mülldeponien stellt hohe Anforderungen<br />
an die Verfahrens- und Maschinentechnik.<br />
Undefinierte und wechselnde<br />
Zusammensetzungen erschweren<br />
die Planung und den Betrieb<br />
einer Aufbereitungsanlage. Bislang<br />
wurde auf der Kreismülldeponie des<br />
Landkreises Osterode am Harz das<br />
Sickerwasser durch eine biologische<br />
Vorreinigung und chemisch-physikalischen<br />
(CP) Nachbehandlung (Koagulation<br />
/ Separation / Aktivkohleadsorption)<br />
gereinigt. Da die anfallenden<br />
Sickerwässer neben biologisch abbaubaren<br />
Stoffen auch nicht biologisch<br />
abbaubare Substanzen enthalten,<br />
konnten die Reinigungsziele nicht<br />
oder nur schwerlich eingehalten werden.<br />
Dies führte zu einer kosteninten-<br />
Abb. 1: Der „FlocFormer”<br />
Abb. 2: HUBER ROTAMAT ® Scheibeneindicker RoS 2S und HUBER ROTAMAT ®<br />
Schneckenpresse RoS 3Q<br />
siven Entsorgung des anfallenden<br />
Sickerwassers. Um die Entsorgungskosten<br />
zu reduzieren, wurde zur Prüfung<br />
der technischen und wirtschaftlichen<br />
Machbarkeit eine Versuchsreihe<br />
sowohl mit innovativen als auch<br />
mit bewährten Verfahren durchgeführt.<br />
Dabei wurde die bestehende<br />
biologische Behandlungsstufe beibehalten<br />
und ertüchtigt. In den Vorversuchen<br />
mit diversen Reinigungsverfahren<br />
(chemische / UV-Oxidation,<br />
Aktivkohleadsorption, Fällung / Flockung)<br />
sollte eine Behandlungsstufe<br />
zur effektiven CSB-Reduzierung<br />
gefunden werden. Dabei stellte sich<br />
heraus, dass mit einem neuartigen<br />
Verfahren zur Fällung / Flockung die<br />
effektivste CSB-Reduktion zu errei-<br />
chen ist. Mit dieser Behandlungsstufe<br />
konnte im Versuchsbetrieb der CSB<br />
von ca. 3.500 mg/l auf ca. 200 mg/l<br />
reduziert werden. Mit der bislang<br />
installierten Technik (Biologie / CP-<br />
Behandlung / Dekanter) wurde bei<br />
einem wesentlich höheren Energieverbrauch<br />
und hohen Lärmemissionen<br />
ein CSB-Wert im Ablauf von<br />
350mg/l erreicht. In Kooperation mit<br />
dem Landkreis Osterode am Harz hat<br />
die CUTEC-Institut GmbH (IFAT: Halle<br />
A3, Stand 419) die Demonstrationsanlage<br />
„DeSiFloc“ zur Deponiesickerwasserbehandlung<br />
entwickelt und<br />
gebaut. Die Besonderheit bei der<br />
aktuellen Fällungs- und Flockungsstufe<br />
ist ein neuartiges, patentiertes<br />
Verfahren der CUTEC. Durch den Ein-<br />
satz des neu entwickelten Systems<br />
zur Deponiesickerwasserbehandlung,<br />
lässt sich die Abtrennung der Schadstoffe<br />
im Vergleich zu konventionellen<br />
Verfahren sehr viel effizienter realisieren.<br />
Die Fällung / Flockung / Separationsstufe<br />
findet auch nach einer konventionellen<br />
biologischen (aerob /<br />
anaerob) Vorbehandlung seine<br />
Anwendung. Das Herzstück des „DeSiFloc“-Verfahrens<br />
ist der „FlocFormer“<br />
(Abb 1). Die in diesem „FlocFormer“<br />
erzeugten, sehr stabilen Flocken werden<br />
dann durch den HUBER ROTA-<br />
MAT ® Scheibeneindicker RoS 2S (Abb.<br />
2) von ca. 0,015 % TS auf ca. 3 % eingedickt.<br />
Die Abscheideleistung im<br />
HUBER ROTAMAT ® Scheibeneindicker<br />
RoS 2S liegt bei 99,9 %. Der Ablauf ist<br />
klar (siehe Abb. 3). In der nachgeschalteten<br />
HUBER ROTAMAT ® Schneckenpresse<br />
RoS 3Q (Abb. 2) <strong>wird</strong> der<br />
eingedickte Schlamm auf ca. 16 % - 20<br />
% TR entwässert. Der entwässerte<br />
Schlamm <strong>wird</strong> anschließend mittels<br />
einer HUBER ROTAMAT ® Transportschnecke<br />
Ro 8T außerhalb des Gebäudes<br />
in einen Container zur Entsorgung<br />
abgeworfen. Die Filtratqualität nach<br />
dem HUBER ROTAMAT® Scheibeneindicker<br />
RoS 2S genügt dann schon fast<br />
den Einleitegrenzwerten. Der nachgeschaltete<br />
Feinstfilter 150 µm sowie die<br />
Wasseraktivkohlefilter haben nur<br />
noch eine Schutzfunktion für die Vorflut.<br />
Mit dem Einsatz der HUBER ROTA-<br />
MAT® Maschinen in Kombination mit<br />
dem „Floc-Former“ konnte der Energieverbrauch<br />
für die Schlammbehandlung<br />
im Gegensatz zu einer kon-<br />
ventionellen Entwässerung (z.B. mit<br />
Dekanter) um 70 % reduziert werden.<br />
Zudem konnte durch diese Kombination<br />
die Standzeit der nachgeschalteten<br />
Wasseraktivkohlefilter bereits in<br />
der schwierigen Anlaufphase um 30 %<br />
erhöht werden. Es <strong>wird</strong> aufgrund der<br />
derzeit noch laufenden Optimierungsmaßnahmen<br />
noch mit einer weiteren<br />
Verbesserung der Ablaufwerte nach<br />
der CP-Stufe und damit mit einer deutlichen<br />
Erhöhung der Aktivkohlestandzeit<br />
gerechnet. Die Anwendung des<br />
neu entwickelten Verfahrens und die<br />
sehr effektive Separation und Entwässerung<br />
des problematischen<br />
Schlamms einer Hausmülldeponie<br />
bringt neue, richtungweisende Impulse<br />
in die Aufbereitung der besonders<br />
schwierig zu behandelnden Deponiesickerwässer.<br />
Bernhard Ortwein<br />
Team Bio<br />
ort@huber.de<br />
1. Zulauf; 2. nach Koagulation; 3. nach<br />
„FlocFormer”; 4. Filtrat nach RoS 2S