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KOMMENTAR Eine Kläranlage wird sicherer ... - Hans Huber AG

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Seite 7 Mechanische Abwasserreinigng<br />

“The Longline” übernehmen die Abwasservorreinigung von Itzehoe & Kompaktanlage Bgr.1-8 für Klärnalage Wilster<br />

Stadtwerke Itzehoe entscheiden sich für HUBER Maschinen<br />

Die Steigrohre der Ro 2 1200-3 mm auf der <strong>Kläranlage</strong> Itzehoe<br />

Im August 2007 war es soweit, dass<br />

die durch unseren Auftraggeber J<strong>AG</strong><br />

Neumünster montierten 2 Stück<br />

ROTAMAT ® Siebanlagen vom Typ Ro<br />

2 1200/3 mm mit einer Länge von<br />

10600 mm im Gerinne und der<br />

Sandwäscher vom Typ RoSF 4 Bgr.2<br />

den Betrieb aufnehmen konnten.<br />

Herr Jensen, der Montageleiter bat<br />

mich bei der Montage und bei der<br />

Inbetriebnahme meine Erfahrungen<br />

mit einzubringen, so wie es bei der<br />

Auftragsvergabe an die HANS<br />

HUBER <strong>AG</strong> vereinbart wurde. Es war<br />

zwar keine alltägliche Aufgabe für<br />

die HANS HUBER <strong>AG</strong>, aber technisch<br />

lösbar, wie man auf den Bildern<br />

sehen kann. Die drei Maschinen<br />

erfüllen nach Angaben von Herrn<br />

Bräuss, Klärwerksleiter Stadtwerke<br />

Itzehoe ihre Aufgabe sehr gut.<br />

Bestätigt <strong>wird</strong> dies durch den hohen<br />

TS-Gehalt vom Rechengut und am<br />

Glühverlust (kleiner 3 %) des gewaschenen<br />

Sandes. Hier war die Funktionalität<br />

der Ro 2 eine der tragenden<br />

Säulen, die das Planungsbüro<br />

und den Betreiber überzeugen<br />

konnten. Die Bündelung von den<br />

Funktionen: Sieben bei 3 mm,<br />

Waschen, Transportieren über eine<br />

Strecke von 10,60 m und Pressen in<br />

einer Maschine.<br />

Abwasserübergabestation<br />

Wilster:<br />

<strong>Eine</strong> HUBER Kompaktanlage Bgr.8-1<br />

behandelt im Gewährleistungszeitraum<br />

von 2 Jahren dort betriebssicher<br />

1.000.000 m3 Abwasser.<br />

Unweit der Stadt Itzehoe betreiben<br />

seit 2 Jahren die Stadtwerke Itzehoe<br />

mit eine der größten Kompaktanlagen<br />

die die HANS HUBER <strong>AG</strong> fertigen<br />

kann. Und das sehr betriebssicher,<br />

wie mir Herr Bräuss, der Klärwerksleiter<br />

von Itzehoe bestätigt.<br />

Die Stadtwerke Itzehoe nehmen<br />

seit der Inbetriebnahme der Ro 5 im<br />

Auftrag der Gemeinde Wilster als<br />

Betreiber diese Aufgabe wahr. Das<br />

mechanisch gereinigte Abwasser<br />

<strong>wird</strong> zur Weiterbehandlung von<br />

Wilster über eine 7 km lange Abwas-<br />

Gesamtansicht der Ro 5 Bgr.8-1<br />

Klärwerk Emschermündung reinigt bis zu 30 Kubikmeter Abwasser pro Sekunde<br />

<strong>Kläranlage</strong> der Superlative mit Sandrecyclinganlage ausgestattet<br />

Abb. 1: Zwei 20 m 3 Annahmebunker mit Austragsschnecken<br />

Die Kapazität des Klärwerks<br />

Emschermündung ist gigantisch und<br />

sucht deutschlandweit, eigentlich<br />

auch europaweit seinesgleichen.<br />

Deshalb steht das Klärwerk, kurz bei<br />

allen Insidern „KLEM“ genannt, für<br />

eine <strong>Kläranlage</strong> der Superlative. Der<br />

Zulauf des KLEM ist nicht ein oder<br />

mehrere Gerinne, sondern ein ganzer<br />

Fluss, nämlich die Emscher. Dieser<br />

Fluss, der bis heute zur Entwässerung<br />

des nördlichen Ruhrgebietes<br />

dient, hat die Eigenschaft, dass er bei<br />

Regenwetter schon mal 30 m³<br />

Abwasser pro Sekunde mit sich führt!<br />

Vergleiche zu dieser Abwasserbehandlungsanlage<br />

lassen sich deshalb<br />

nur schwer finden. Was die Emscher<br />

so alles mit sich führt lässt sich dann<br />

schon eher erahnen. Im Herbst Berge<br />

von Laub und im Frühjahr tonnenweise<br />

Sand, und das innerhalb einiger<br />

Stunden.<br />

Die Abwassermassen werden im Einlauf<br />

der KLEM von riesigen Grobrechen<br />

mit Spaltweiten von 60 und 20<br />

mm behandelt. Anschließend gelangen<br />

die Wassermassen in ein sehr<br />

großes Absetzbecken, das nach seinen<br />

Abmessungen eher an eine<br />

Sportanlage erinnert. Dem großen<br />

Absetzbecken schließen sich mehrere<br />

„kleinere“ 50 m Längsbecken an,<br />

die mittels Schildräumer die Sedimente<br />

wieder in das große Absetzbecken<br />

schieben. Das große Absetzbecken,<br />

das in Zusammenhang mit den<br />

mehreren Längsbecken Sandfang<br />

genannt <strong>wird</strong>, besitzt zwei Räumer-<br />

brücken, die mittels jeweils 4 Drucklufthebern<br />

bestückt sind. Pro Räumerbrücke<br />

ergibt sich dabei ein Flüssigkeitsstrom<br />

von ca. 400 m³/h aus<br />

dem Sandfang, der natürlich neben<br />

dem Sand auch Steine, Rechengut<br />

und Schlamm enthält.<br />

Die Aufgabenstellung war nun, aus<br />

diesem Flüssigkeitsstrom den Sand<br />

abzuscheiden und zu behandeln,<br />

dass dieser als Recyclingmaterial<br />

wieder verwendet werden kann.<br />

Leichter gesagt als getan, denn derartige<br />

Volumenströme, Feststofffrachten<br />

und die darin enthaltenen<br />

Rechengutmengen sind mit deiner<br />

standardisierten Sandbehandlungsanlage<br />

nicht zu bewältigen. Zusätzlich<br />

sollte dann parallel zu diesem<br />

Volumenstrom auch noch extern<br />

zugeführter <strong>Kläranlage</strong>n- und Kanalsand<br />

mitbehandelt werden können.<br />

Federführend bei der kompletten Planung<br />

der Sandrecyclinganlage war<br />

das Ingenieurbüro Dr. Sixt aus Gladbeck.<br />

In einem öffentlichen Wettbewerb<br />

entschied sich die Emschergenossenschaft<br />

für das HUBER Konzept,<br />

dass in Sachen Betriebssicherheit,<br />

Wirtschaftlichkeit und Funktionalität<br />

deutliche Vorteile gegenüber<br />

allen anderen Wettbewerbern hatte.<br />

Die Projektierung startete nach der<br />

Auftragsvergabe bereits im Herbst<br />

2004, denn mit der Sandrecyclinganlage<br />

sollte auch ein das gesamte<br />

Gelände im Bereich des Sandfanges<br />

logistisch neu gestaltet werden.<br />

Das realisierte Sandrecyclingkonzept,<br />

welches komplett redundant<br />

aufgebaut wurde, sieht dabei folgende<br />

Verfahrensschritte vor: Das aus<br />

dem Sandfang entnommene Sand-/<br />

Organik-/Wasser-Gemisch strömt mit<br />

einem Volumenstrom von ca.<br />

400 m³/h über eine Sandrinne in ein<br />

Schneckenhebewerk. Dort <strong>wird</strong> das<br />

gesamte Gemisch hydraulisch soweit<br />

angehoben, so dass im weiteren<br />

Behandlungsverlauf im Freispiegel<br />

gearbeitet werden kann. Nach den<br />

Hebeschnecken, die auf eine Leistung<br />

von ca. 540 m³/h ausgelegt wurden,<br />

schließt sich ein DN 800<br />

Schwemmkanal an, der direkt an die<br />

ROTAMAT®-Waschtrommeln angeschlossen<br />

ist. In den Schwemmkanal<br />

kann gleichzeitig bequem Fremdsand<br />

(Kanal-, <strong>Kläranlage</strong>nsand) zudosiert<br />

werden, der zuvor in standardisierten<br />

Annahmebehälter abgekippt<br />

wurde. Die Annahmebunker haben<br />

dabei ein Volumen von 20 m³ und<br />

sind mit einer schrägen, dicken Förderschnecke<br />

ausgestattet (siehe<br />

Abb. 1). In den ROTAMAT®-Waschtrommeln<br />

werden nun alle Grobstoffe<br />

> 10 mm sicher abgeschieden, dabei<br />

ausgewaschen und weiter in einstufige<br />

Schneckenwaschpressen abgeworfen<br />

(siehe Abb. 2). Die Pressen<br />

entwässern das Siebgut sicher und<br />

drücken es weiter in nachfolgende<br />

Förderbänder, die wiederum über<br />

einen Container abwerfen. Der von<br />

Abb. 2: Die ROTAMAT ® Waschtrommel: Beschickung direkt vom Sandfang<br />

serdruckrohrleitung auf die KA Itzehoe<br />

gehoben. <strong>Eine</strong>n besonderen<br />

Dank an dieser Stelle an das Planungsbüro<br />

IGS in Bahrenfleeth und<br />

an den Auftraggeber, den Stadtwerken<br />

Itzehoe, vertreten durch Herrn<br />

Stöbel für das entgegengebrachte<br />

Vertrauen gegenüber der HANS<br />

HUBER <strong>AG</strong>.<br />

Büro Nord<br />

Peter Holtfreter<br />

ph@huber.de<br />

Abb. 3: COANDA Sandwaschanlage mit hohem Feststoffdurchsatz<br />

Grobstoffen abgesiebte Volumenstrom<br />

fließt nun unterhalb der ROTA-<br />

MAT®-Waschrtrommeln weiter in<br />

einen betonierten, belüfteten Doppelsandfang.<br />

Dort werden nun alle<br />

Feststoffe nach dem Stand der Technik<br />

sicher aus dem Volumenstrom<br />

abgeschieden. Ein Saugräumer<br />

nimmt kontinuierlich die Sedimente<br />

daraus auf und fördert diese, mit<br />

einem Volumenstrom von ca. 60<br />

m³/h, in eine aufgeständerte Sandrinne.<br />

Die axial entlang dem Sandfang<br />

verlaufende Rinne beschickt weiter<br />

über ein Verteilerbauwerk einen der<br />

beiden Coanda-Sandwäscher. Um<br />

den hohen Feststoffdurchsatz der<br />

kompletten Recyclinganlage zu<br />

gewährleisten, wurden die größten<br />

Coanda-Sandwaschanlagen (siehe<br />

Abb. 3) eingebaut. Diese spezielle<br />

Baugröße zeichnet sich für einen<br />

besonders hohen Feststoffdurchsatz<br />

von 3 t/h aus. Dicke, beidseitig gelagerte<br />

Klassierschnecken sorgen<br />

dafür, dass der gewaschene Sand<br />

sicher in den Container und zur<br />

Wiederverwertung gelangt.<br />

Das komplette Sandrecyclingverfahren<br />

wurde im Herbst 2005 in Betrieb<br />

genommen. In den darauf folgenden<br />

Wochen stellte sich heraus, dass<br />

noch Optimierungsarbeiten erforderlich<br />

waren. Mittlerweile hat sich der<br />

Routinebetrieb eingestellt, so dass<br />

auch Extremereignisse aus der<br />

Emscher sicher behandelt werden.

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