Vision
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und ins Kloster aufgenommen wurde, erforderte eine große Durchsetzungskraft, dass machte<br />
die Rolle spannend bis zum Schluss.<br />
Baustein 07: Hildegard und Tenxwind – zwei Wege christlicher Existenz<br />
Didaktische Leitgedanken<br />
Der Auseinandersetzung zwischen Hildegard und Tenxwind von Andernach wird im Film nur wenig<br />
Raum gegeben. Zudem werden mit der Darstellung Tenxwinds als „schrullige Alte“ die Sympathien<br />
eindeutig zugeordnet, während sich im historischen Kontext in den beiden Frauen zwei unterschiedliche<br />
Wege christlicher Existenz abzeichnen.<br />
Methodische Grundideen<br />
Der Baustein sollte mit der erneuten Präsentation des thematischen Kap. 8 beginnen. Anschließend<br />
kann direkt mit der Erarbeitung des Arbeitsblattes M07 begonnen werden. Dabei können folgende<br />
Gesichtspunkte bearbeitet werden:<br />
● Beschreiben Sie das unterschiedliche Bibelverständnis der beiden Frauen.<br />
● Skizzieren Sie die Rolle der Frau, die Hildegard/Tenxwind entwickeln.<br />
● Welches „Lebensgefühl“ ergibt sich aus dem jeweiligen Verständnisses des christlichen Glaubens?<br />
● Die Darstellung der Tenxwind / der Hildegard im Film spiegelt ihr Lebensgefühl. Beschreiben Sie<br />
dies anhand der beiden Szenenfotos sowie der Miniatur aus dem Rupertsberger Kodex.<br />
Baustein 08: Hildegard und Friedrich I. Barbarossa<br />
Didaktische Leitgedanken<br />
Die kurze, etwa sieben Minuten dauernde Episode der Begegnung Hildegards mit Friedrich I. Barbarossa<br />
in der Kaiserpfalz Ingelheim wird der tatsächlichen Bedeutung dieses Kontaktes, wie in der Darstellung<br />
des Inhalts dargelegt, nicht gerecht. Eine Vertiefung dieser Szene durch ausgewählte Textstellen<br />
aus der Korrespondenz zwischen beiden ermöglicht exemplarisch ein Verständnis für den Umgang<br />
Hildegards mit den weltlichen Größen ihrer Zeit zu gewinnen und rückt ggf. auch die (karikierend<br />
wirkende) Darstellung des Barbarossa in eine andere Perspektive.<br />
Methodische Grundideen<br />
Einleitend kann die Sequenz der Begegnung in Ingelheim noch einmal präsentiert werden. Die Szene<br />
kann nachgestellt werden: Zwei Teilnehmende stellen sich gegenüber, in der Mitte steht auf einem<br />
Tisch ein Schachbrett, am Rand ein Tisch mit Karaffe und Glas. Die Spieler rekonstruieren mit Unterstützung<br />
der Gruppe die Szene, Einzelne können hinter die Spieler treten und deren Gedanken in der<br />
jeweiligen Situation wiedergeben. Zum Abschluss wird ein Persönlichkeitsprofil Hildegards und Barbarossa<br />
erstellt. Diese Profile werden mit den Auszügen aus der Korrespondenz auf Arbeitsblatt M08<br />
konfrontiert. Bei der Bearbeitung des Arbeitsblattes kann auch auf den Stil der Schreiben Hildegards<br />
eingegangen werden: Bezug auf alttestamentliche Geschichten, Barbarossa als zweiter Mose typisiert,<br />
prophetische Sprache mit ICH-Ansage und Drohwort.<br />
Baustein 09: Hildegard auf Predigtreise<br />
Didaktische Leitgedanken<br />
Der Film endet mit einem erneuten Aufbruch Hildegards und ihres Sekretärs Volmar. Damit sind die<br />
Predigtreisen angedeutet, die Hildegard in ihrer letzten Schaffensperiode unternimmt. Der abschließende<br />
Dialog weist darauf hin, worin es in diesen Predigten gehen wird: „Ich werde unseren Herren<br />
Klerikern die Leviten lesen.“ Ein Beispiel aus diesen Predigten kann deutlich machen, in welcher Art<br />
und Weise Hildegard gepredigt hat: Ihre Kleruskritik verbindet sich mit der Warnung vor der Häresie<br />
der Katharer. Neben der üblichen Ketzerschelte, die sich aus dem angeblich unsittlichen Lebenswandel<br />
der Mitglieder dieser Gruppe ergibt, kritisiert Hildegard die asketischen Züge der Katharer. Der<br />
Klerus wird demgegenüber ermahnt, als Vorbild für das Kirchenvolk zu leben.<br />
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