Vision
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<strong>Vision</strong><br />
M04.2 Ein Tagesablauf in einem Benediktinerinnenkloster<br />
Der klösterliche Rahmen bestimmt bei Hildegard auch die Art und Weise der Wahrnehmung des<br />
Lebens. Vor allem ist da die Liturgie, die den Tagesablauf bestimmt. Die verschiedenen Tätigkeiten<br />
im Kloster werden immer wieder unterbrochen durch die Gebetszeiten. Diese Unterbrechung verhilft<br />
zu Sammlung und dazu, den Blick auf das Wesentliche zu richten. In dieser Dimension der Liturgie<br />
wird das Leben – das eines jeden Menschen wie auch das Leben der ganzen Menschheitsgeschichte<br />
– „im Angesicht Gottes“ betrachtet und erfasst.<br />
Zum Rhythmus der Zeit kommt der Rhythmus des menschlichen Daseins: der Wechsel von Gemeinschaft<br />
und Einsamkeit, Nähe und Distanz. In einem Kloster leben Menschen zusammen, die<br />
auf ein gemeinsames Ziel hin schauen und einander auf dem Weg der Nachfolge ermutigen, dabei<br />
aber mit ihren Schwächen und Stärken einander auch viel zu tragen geben. Neben der Gemeinsamkeit<br />
gibt es im Kloster Raum und Zeit für Einsamkeit, die sowohl das Geheimnis der Gottesbegegnung<br />
in sich tragen, als auch ein hartes Aushalten von Trockenheit und geistlicher Wüste bedeuten<br />
kann.<br />
Dies sind die Grundpfeiler, die ein Leben der Gottsuche in einem benediktinischen Kloster tragen,<br />
und die für Hildegard ihren Lebensrahmen bildeten, innerhalb dessen ihr Werk sich entfaltete. Deshalb<br />
finden wir viele dieser Momente in ihren Werken wieder. Eine ganzheitliche Interpretation<br />
sollte sie immer mit berücksichtigen. 79<br />
78 Aus: http://www.kloster-marienthal.de/Willkommen/Leben_im_Kloster/body_leben_im_kloster.html<br />
79 Aus: http://www.abtei-st-hildegard.de/hildegard/werk/praegung.php<br />
© kfw GmbH 2010<br />
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