F&E-Vorreiter Deutschland scheut vor Finanz- und ... - Produktion
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Nummer 48 NACHRICHTEN AUS DER INDUSTRIE<br />
26. November 2009<br />
4 Markt <strong>und</strong> Meinung 6 Interview 9 Hall of Fame Deutsche Industrie<br />
Cleantech:<br />
Grünes Portfolio beschwingt Siemens<br />
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Rückverlagerung<br />
Renaissance des <strong>Produktion</strong>sstandorts D<br />
von Christiane Siemann<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 48 , 2009<br />
DÜSSELDORF (kk). Unternehmen verlagern<br />
ihre <strong>Produktion</strong> ins Ausland<br />
weniger als zu<strong>vor</strong>. „In der Krise dominiert<br />
Kapazitätserhalt statt Kostenflucht,<br />
derzeit haben wir das geringste<br />
Verlagerungsniveau seit Mitte der 90er<br />
Jahre “, sagt Dr. Steffen Kinkel, Fraunhofer-Institut<br />
für System- <strong>und</strong> Innovationsforschung<br />
(ISI), Karlsruhe.<br />
Jährlich verlagern etwa 1 750 Betriebe<br />
<strong>Produktion</strong>skapazitäten ins Ausland;<br />
2004 bis 2006 war es noch 3 200<br />
Betriebe. Pro Jahr kehren r<strong>und</strong> 570<br />
wieder zurück – auf jeden dritten Verlagerer<br />
kommt damit heute ein Rückverlagerer.<br />
Dies sind Ergebnisse einer<br />
Studie des Fraunhofer Instituts für<br />
System- <strong>und</strong> Innovationsforschung<br />
(ISI) im Auftrag des VDI, die repräsentative<br />
Einblicke in das Verlagerungsverhalten<br />
deutscher Betriebe in<br />
der Wirtschaftskrise aufzeigt.<br />
Qualitätsprobleme als<br />
Hauptmotiv für Rückverlagerung<br />
Mit Blick auf die letzten drei Jahre<br />
wird deutlich, dass die Zahl der <strong>Produktion</strong>sverlagerungen<br />
um 40 % zurückgegangen<br />
ist. „Der <strong>Produktion</strong>sstandort<br />
<strong>Deutschland</strong> ist derzeit<br />
höchst attraktiv“, bekräftigt VDI-<br />
Direktor Dr. Willi Fuchs. Die Quote<br />
der <strong>Produktion</strong>sverlagerungen im<br />
Verarbeitenden Gewerbe beträgt aktuell<br />
nur noch neun Prozent. „Made<br />
in Germany schlägt Low Cost. Wir<br />
erleben eine Renaissance des <strong>Produktion</strong>sstandortes<br />
<strong>Deutschland</strong>.“<br />
Statt auf günstiges Personal in Niedriglohnländern<br />
zu setzen, würden<br />
Unternehmen in der Wirtschaftskrise<br />
stärker die Vorteile entdecken, die<br />
der Standort <strong>Deutschland</strong> biete. Das<br />
Hauptmotiv für die Rückverlagerung<br />
sind Qualitätsprobleme am ausländischen<br />
Standort (68 %), an zweiter<br />
Stelle folgt die Lieferfähigkeit/Flexibilität<br />
(43 %), gefolgt von Personalkosten<br />
mit 33 %, fast gleichauf mit<br />
Transport- <strong>und</strong> Logistikkosten. Hinzu<br />
kommen der hohe Koordinations-<br />
(+12)<br />
Dieter Kollmar, Geschäftsführer EMAG<br />
Maschinenfabrik: „Wieder Land in Sicht!“<br />
Bild: VDI<br />
VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs beobachtet: „Made in Germany schlägt<br />
Low Cost.“<br />
<strong>und</strong> Kontrollaufwand (20 %) oder<br />
die Verfügbarkeit bzw. Fluktuation<br />
qualifizierter Fachkräfte (19 %).<br />
Das Verlagerungsmotiv der hohen<br />
Personalkosten in <strong>Deutschland</strong> habe<br />
sich als Bumerang erwiesen. „Unternehmen<br />
haben die Lohndynamik<br />
in manchen Ländern nicht ausreichend<br />
berücksichtigt“, begründet<br />
Dr. Steffen Kinkel, Fraunhofer ISI.<br />
So gab es in Tschechien, Slowakei,<br />
Polen <strong>und</strong> Ungarn pro Jahr Lohnsteigerungen<br />
von 20 bis 30 %. Das<br />
erklärt auch, warum die Verlagerungen<br />
in die neuen EU-Mitgliedsstaaten<br />
seit 2006 um 15 Prozent zurückgegangen<br />
sind. Mittlerweile kommt<br />
sogar jede zweite Rückverlagerung<br />
aus Osteuropa. Positiv zeichnet sich<br />
ab, dass die Verlagerung an eigene<br />
Betriebsstandorte (captive offshoring)<br />
tendenziell zunimmt. Dr.<br />
Kinkel, Fraunhofer ISI unterstreicht:<br />
„Das halten wir für eine gute Botschaft,<br />
auch für die Zukunftsfähigkeit<br />
des <strong>Produktion</strong>sstandortes<br />
<strong>Deutschland</strong>. Denn dies deutet auf<br />
Markt- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enstrategien <strong>und</strong><br />
weniger auf kostengetriebene Strategien<br />
hin, wie sie im Falle von offshore<br />
outsourcing dominieren.”<br />
ZIEL- UND HERKUNFTSREGIONEN VON VERLAGERUNGEN<br />
2007 bis Mitte 2009;<br />
in Klammern Entwicklung<br />
seit Mitte 2006<br />
51%<br />
Herkunftsregionen von<br />
Rückverlagerungen (n=46)<br />
<strong>Produktion</strong><br />
Wirtschaft<br />
(+14)<br />
(+11)<br />
(-5)<br />
(+9)<br />
(-21)<br />
16%<br />
7%<br />
9%<br />
9%<br />
14%<br />
(-4) 4%<br />
(-2) 0%<br />
40%<br />
(-15) neue EU-Länder<br />
■ Attraktivität der neuen<br />
EU-Staaten geht (schon)<br />
merklich zurück<br />
27% (+8) China<br />
Verlagerung ab-,<br />
Rückverlagerung<br />
zunehmend<br />
16% (+7) Asien (außer China)<br />
■ Verlagerung heute<br />
häufiger nach China,<br />
12% (=) sonstiges Osteuropa<br />
Asien; aber erstmals<br />
auch merklicher Anteil<br />
Rückverlagerungen aus<br />
10% (-3) alte EU-Länder<br />
China v.a. KMU<br />
■ Kaum noch<br />
Rückverlagerungen aus<br />
9% (+5) Nord-Amerika<br />
alten EU-Ländern<br />
■ Nordamerika für große<br />
5% (+1) Sonstige<br />
Betriebe relevanter,<br />
China für alle<br />
3% (-1) Süd-/Mittelamerika<br />
Zielregionen von<br />
Verlagerungen (n=161)<br />
Betriebsgrößen<br />
Anteil der Betriebe (in %)<br />
Quelle: Fraunhofer ISI © <strong>Produktion</strong><br />
Die Attraktivität die <strong>Produktion</strong> in die neuen osteuropäischen EU-Länder zu verlagern,<br />
ist seit 2006 um 15 % zurückgegangen, Ein Gr<strong>und</strong>: In Tschechien, Polen oder Ungarn gab<br />
es pro Jahr Lohnsteigerungen von bis zu 30 %.<br />
Bild: Siemann<br />
Am häufigsten verlagern Unternehmen<br />
die <strong>Produktion</strong> nach China (plus<br />
8 %). Jedoch wuchs ebenso der Anteil<br />
der Unternehmen, die aus China zurückkamen<br />
(plus 14 %). „Auch hier<br />
sind Qualitätsprobleme, mangelnde<br />
Flexibilität von <strong>Produktion</strong> <strong>und</strong> Zulieferernetzwerken<br />
sowie steigende<br />
Lohnkosten die Hauptmotive der Unternehmen“,<br />
so Dr. Kinkel. Die Studie<br />
weist nach, dass in fast allen Branchen<br />
die Anzahl der Verlagerungen<br />
zurückgegangen ist, besonders deutlich<br />
aber im Fahrzeugbau (-11 %), im<br />
Maschinenbau (-11 %) <strong>und</strong> bei der<br />
Herstellung von Gummi- <strong>und</strong> Kunststoffwaren<br />
(-10 %). In diesem Segment,<br />
aber auch im Fahrzeugbau,<br />
sind die häufigsten Rückverlagerungen<br />
zu beobachten.<br />
Das Fraunhofer ISI hat zudem auf<br />
der Gr<strong>und</strong>lage von Zahlen des Statistischen<br />
B<strong>und</strong>esamtes erreichnet, dass<br />
der Anteil der Arbeitskosten im Verarbeitenden<br />
Gewerbe hierzulande lediglich<br />
bei 20 % liege, inklusive Management-<br />
<strong>und</strong> F & E-Kosten. Dies belege,<br />
so Kinkel, wie gering die Hebelwir-<br />
Stellte die Studie <strong>vor</strong>: Steffen Kinkel, Leiter des Competence Center<br />
Industrie- <strong>und</strong> Serviceinnovationen am Fraunhofer ISI.<br />
kung der Arbeitskosten am Bruttoproduktionswert<br />
seien. Und dies sei ein<br />
Gr<strong>und</strong> mehr über die Sinnhaftigkeit<br />
von Verlagerungen ins Ausland nachzudenken.<br />
Denn nach wir <strong>vor</strong> sind die<br />
Personalkosten (77 %) das Hauptmotiv<br />
für eine <strong>Produktion</strong>sverlagerung.<br />
Weitere Verlagerungsmotive sind Die<br />
Nähe zu Schlüsselk<strong>und</strong>en (29 %),<br />
Markterschließung (28 %), Nähe zu<br />
bereits verlagerter <strong>Produktion</strong> (16 %)<br />
sowie Transport- <strong>und</strong> Logistikkosten<br />
(15 %) oder Steuern, Abgaben <strong>und</strong><br />
Konventionen (12 %).<br />
Der <strong>Produktion</strong>sstandort <strong>Deutschland</strong><br />
gewinnt also auch in der Krise<br />
weiter an Attraktivität. Insbesondere<br />
mittelständische Unternehmen haben<br />
dies begriffen <strong>und</strong> holen <strong>Produktion</strong>skapazitäten<br />
nach <strong>Deutschland</strong> zurück.<br />
Willi Fuchs erklärt: „Die zunehmende<br />
Zurückhaltung der Manager<br />
aus Kostengründen die <strong>Produktion</strong><br />
ihres Unternehmens zu verlegen, ist<br />
ein deutlicher Hinweis darauf, dass<br />
‚Made in Germany‘ derzeit wieder an<br />
Wertschätzung gewinnt.“<br />
VDMA<br />
Arbeitskreis zur Strahltechnik<br />
von Susanne Bader<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 48 , 2009<br />
Gerhard Schuler:<br />
der Tüftler mit Herz für Holz <strong>und</strong> Mensch<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
redaktion@produktion.de<br />
FRANKFURT AM MAIN. Der VDMA hat<br />
einen neuen Arbeitskreis gegründet.<br />
Er soll die Interessen der Hersteller<br />
von Maschinen, Anlagen <strong>und</strong> Komponenten<br />
für Schleuderrad-, Druckluft-,<br />
CO 2 - <strong>und</strong> Hochdruckwasser-Strahlen<br />
bündeln.<br />
Der Sprecher des neu gegründeten<br />
Arbeitskreis ist Ulf Kapitza (Agtos,<br />
Emsdetten). „Es ist unser Ziel, die<br />
Strahltechnik als wichtigen Wertschöpfungsfaktor<br />
im Bewusstsein der<br />
Zielbranchen zu verankern“, sagt Ka-<br />
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Anzahl der Verlagerungen im<br />
Maschinenbau stark rückläufig<br />
pitza. „Die Strahltechnik hat ihre Potentiale<br />
bisher zu sehr vernachlässigt.<br />
Mit gemeinschaftlicher Marktbearbeitung<br />
werden wir sie deutlich <strong>vor</strong>an<br />
bringen können.“ Als ersten Schritt<br />
haben die beteiligten Unternehmen<br />
begonnen, ein VDMA-Einheitsblatt<br />
„Strahltechnik – Begriffe“ zu erarbeiten.<br />
Dieses soll einen einheitlichen<br />
herstellerdefinierten Sprachgebrauch<br />
in der Branche ermöglichen <strong>und</strong> so<br />
als Keimzelle für eine f<strong>und</strong>ierte Branchenidentität<br />
wirken. Als nächste<br />
Schritte stehen die Anforderungen an<br />
Maschinensicherheit, <strong>vor</strong> allem die<br />
Frage des Brand- <strong>und</strong> Explosionsschutz<br />
an Trockenfilter im Fokus.